DE972948C

DE972948C - Photographischer Messsucher

Info

Publication number: DE972948C
Application number: DEV2074A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Dr Sewig
Original assignee: Voigtlander AG
Current assignee: Voigtlander AG
Priority date: 1949-09-28
Filing date: 1950-07-16
Publication date: 1959-11-05

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 5. NOVEMBER 1959

V 2074 IX157 a

Die Erfindung betrifft einen photographischen Meßsucher für beidäugige Beobachtung mit physiologischer Überlagerung des nur dem ersten Auge dargebotenen Bildbegrenzungsrahmens über das nur dem zweiten Auge dargebotene Motiv.

Suchereinrichtungen für photographische Kameras, die eine Marke od. dgl. in einem Bildfeld erscheinen lassen, indem das Bildfeld mit dem einen Auge vom Photographierenden unmittelbar angeblickt wird, während das andere Auge in eine als Kollimator wirkende optische Einrichtung hineinschaut, in der es die Marke als helle Stelle, z. B. als einen Konturrahmen, auf einem dunklen, vorzugsweise lichtundurchlässigen Felde scharf wahrnimmt, sind bereits bekannt.

Aufgabe der Erfindung war es, einen solchen mit beiden Augen gleichzeitig zu benutzenden photographischen Sucher mit einem Basisentfernungsmesser zu verbinden und ihn damit zu einem sogenannten Meßsucher weiterzuentwickeln.

Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine den Bildbegrenzungsrahmen enthaltende Vignette und eine diesen Rahmen abbildende Lupenlinse mit je einem zentralen Durchbruch für den direkten Strahlengang eines üblichen Basisentfernungsmessers versehen sind, dessen halb-

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durchlässiger Spiegel zwischen Lupenlinse und Vignette angeordnet ist.

Eine solche erfindungsgemäße Einrichtung weist gegenüber den bekannten Meß Suchern, bei welchen nach dem Kollimatorprinzip eine Bildfeldbegrenzung nach Unendlich abgebildet und sowohl diese als auch das durch den Sucher zu erfassende Aufnahmemotiv dem gleichen Auge dargeboten wird, wesentliche Vorteile auf. Im Gegensatz zu den bekannten Suchereinrichtungen der hier betrachteten Art sind nämlich beim Erfindungsgegenstand keinerlei teilreflektierende optische Bauteile zur Abbildung des Bildfeldbegrenzungsrahmens im Unendlichen vorhanden, welche naturnotwendig die Helligkeit des Sucherbildes durch Lichtabsorption herabsetzen. Damit entfällt auch jegliches, das Sucherbild überlagernde und die Beobachtbarkeitsschärfe verschlechternde Störlicht, welches sonst durch Beleuchtungsfenster für den Bildfeldrahmen so dem Sucherbild überlagert ist. Außerdem wird der Benutzer beim Erfindungsgegenstand durch die zentralen Durchbrüche in der Lupenlinse und der den Bildbegrenzungsrahmen tragenden Vignette gezwungen, den Augenpunkt stets in die richtige as Achsrichtung zu bringen, so daß das mit den bekannten Einrichtungen immer wieder vorkommende »Verschielen« der Meßbilder ausgeschlossen wird. Für die Erzielung der Parallaxfreiheit bei Betrachtung von Gegenständen in der Nähe kann bei der erfindungsgemäßen Konstruktion dafür gesorgt werden, daß die Abbildung der Marke tatsächlich mit dem Motiv zusammenfällt; dazu kann die Lupe oder die Marke in an sich bekannter Weise seitlich verschoben oder beide Teile können in ihrer gemeinsamen Halterung gekippt werden. Derartige Bewegungen bzw. Änderungen des Strahlenganges können in an sich bekannter Weise mit der Objektiveinstellung der Kamera zwangläufig gekuppelt sein. Weiterhin wird vorgeschlagen, die Lupe so anzubringen, daß ihr augenseitiger Brennpunkt etwa mit der Augenpupille Brillen tragender Benutzer zusammenfällt, dann ist die Winkelgröße, unter der die Marke erscheint, von dem Betrage der Fehlsichtigkeit praktisch unabhängig. Außerdem ist hinreichend Raum vorhanden, so daß der Benutzer tatsächlich mit Brille in die Einrichtung hineinblicken kann. Solche optischen Ausgleichsmittel können auch in den Strahlengang des Motivs eingeschaltet werden.

Zwecks Veränderung der Winkelgröße des Rahmens können die in seinen Strahlengang eingesetzten optischen Elemente auswechselbar sein, was insbesondere bei Verwendung von auswechselbaren Objektiven vorteilhaft wäre. Hierzu wird weiter vorgeschlagen, den Rahmen mit dem auswechselbaren Kameraobjektiv derart zu verbinden, daß er gleichzeitig mit diesem austauschbar ist.

Man kann den Sucher an der Kamera so anordnen, daß man die optische Einrichtung wahlweise mit dem linken oder mit dem rechten Auge benutzt. Der Einblick hierfür liegt in diesem Fall zweckmäßig annähernd in der Mitte einer Kamerakante. An Hand der Abbildung sei die Erfindung noch näher dargestellt und beschrieben. In dieser Abbildung ist lediglich der Strahlengang für das eine Auge R dargestellt, welcher den Entfernungsmesserstrahlengang und denjenigen für die Markenscheibe M enthält. Das frei in den Aufnahmeraum blickende andere Auge wurde weggelassen.

Die gezeichnete Anordnung besitzt die Markenscheibe M mit einer mittleren Öffnung D. Während das Augei? durch die Randteile der Linse K die Begrenzung der Marke M scharf sieht, blickt es durch den Durchblick O der Linse Ä" und den Durchbruch D der MarkenscheibeM nach dem anvisierten Gegenstand, der hier nicht dargestellt wurde, wobei dessen Entfernung mittels einer Entfernungsmesseranordnung bestimmt wird, als deren wichtigste Teile der halbdurchlässige Spiegel H und der undurchlässige Spiegel U gezeichnet sind. Zweckmäßig befindet sich das Auge R in dem ihm zugewandten Brennpunkt F' der Lupenlinse K.

Claims

Patentansprüche:

i. Photographischer Meßsucher für beidäugige Beobachtung mit physiologischer Überlagerung des nur dem ersten Auge dargebotenen Bildbegrenzungsrahmens über das nur dem zweiten Auge dargebotene Motiv, dadurch gekennzeichnet, daß die den Bildbegrenzungsrahmen enthaltende Vignette und die diesen Rahmen abbildende Lupenlinse mit je einem zentralen Durchbruch für den direkten Strahlengang eines üblichen Basisentfernungsmessers versehen sind, dessen halbdurchlässiger Spiegel zwischen Lupenlinse und Vignette angeordnet ist.
2. Photographischer Meßsucher nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in den den Entfernungsmesser benutzenden Rahmenstrahlengang optische Mittel eingeschaltet sind, durchweiche eineFehlsichtigkeit des Betrachterauges ausgeglichen werden kann, so daß sämtliche mit diesem Einblick erfaßten Gegenstände scharf gesehen werden, also der Bildbegrenzungsrahmen, der durch den zentralen Durchbruch in der Vignette anvisierte Gegenstand sowie das durch den Schwenkspiegel vermittelte Entfernungsmesserbild.
3. Photographischer Meßsucher nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für das Ausschalten der Parallaxe, besonders bei Einstellung auf kleine Entfernungen, und/oder des Bildfeldschwundes der Bildbegrenzungsrahmen verschwenkbar ausgebildet ist, vorzugsweise mit der Objektiveinstellung der Kamera zwangläufig gekuppelt.
4. Photographischer Meßsucher nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ausschaltung der Parallaxe und/oder des Bildfeldschwundes im Rahmen- und Entfernungsmesserstrahlengang vor dem Einblick in die optische Einrichtung an der Kamera ein die Lage des Rahmens im Gesichtsfeld beeinflussendes, im Winkel zur optischen Achse ver-

schiebbares Mittel, ζ. Β. eine schwenkbare Blende, angeordnet ist, die vorzugsweise mit der Objektiveinstellung der Kamera zwangläufig gekuppelt ist.
5. Photographischer Meßsucher nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Veränderung der Winkelgröße des Rahmens die in seinem Strahlengang eingesetzten optischen Elemente auswechselbar sind.
6. Photographischer Meßsucher nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen mit dem auswechselbaren Kameraobjektiv so verbunden ist, daß er gleichzeitig mit diesem ausgetauscht wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 350186, 387251, 650867, 637845, 648425, 653859, 726708, 747 112, 675 711, 747843. 718203, 628739;

schweizerische Patentschriften Nr. 175 375,
179 340.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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