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Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere zur Krebslfrühdiagnostik
Die
Erfindung bezieht sich auf die Kombination an sich bekannter Kolposkope und Endoskope,
wie z. B. Cystoskope, Rectoskope, Laparoskope, Thoracoskope, Gastroskope, Aufllchtmikroskope
od. dgl. mit oder ohne photographische Aufnahmeeinrichtung mit an sich bekanntem
Bildwerfer bzw. mit Mattscheibe.
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Die Erfindung hat den Zweck, das in einem der genannten Apparate
gewonnene Gesichtsfeld nacheinander oder gleichzeitig wie bisher zu betrachten,
photographisch zu registrieren und darüber hinaus zu projizieren.
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Bei den genannten Apparaten ist entweder ein kleines Gesichtsfeld
und eine starke Vergrößerung oder aber umgekehrt eine schwache Vergrößerung und
ein großes Gesichtsfeld vorhanden. Außerdem ist die Anwendung der bekannten Apparate
insbesondere bei längeren Untersuchungen insofern anstrengend und ermüdend, als
das Auge des Untersuchers der Einstellung des Apparates in oft unbequemer und ungünstiger
Stellung folgen muß.
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Außerdem können nicht zwei oder mehrere Personen das Bild gleichzeitig
betrachten. Weiter besteht bei der Krebsfrühdiagnostik, z. B. bei dem ständigen
Wechsel von Spiegeleinführung, Kolposkophedienung und gynäkologischer Untersuchung
die Gefahr einer Apparatinfektion, wodurch das Auge des Untersuchers gefährdet ist.
Besonders stark ist die Gefahr für Brillenträger, die das Glas beständig auf- und
absetzen müssen.
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Der Gegenstand der Erfindung ermöglicht es, unter Beibehaltung des
optimalen Gesichtsfeldes
ede gewünschte Vergrößerung zu erzielen
und außerdem das gewonnene Bild ohne Anstrengung sowie Infektionsgefahr zu betrachten
und gegebenenfalls nach Entdeckung des Krankheitsherdes diesen photographisch zu
registrieren. Es braucht demnach für die Vergrößerung des Bildes vorher kein Negativ
hergestellt zu werden, so daß die Auswertung des gewonnenen Bildes unmittelbar in
lebendiger Beziehung zum Patienten ausgeführt werden kann. Durch die dreifache Kombination
von Mikrotechnik, Photographie und Projektion ergibt sich als überraschendes Gesamtergebnis
ein universal verwendbares diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere für die
Krebsfrühdiagnostik.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar
zeigt Abb. 1 ein binokulares Kolposkop mit photographischer Aufnahmeeinrichtung
und Bildwerfer von der Okularseite aus gesehen, Abb. 2 eine Draufsicht auf das Kolposkop
gemäß Abb. I im Schnitt, Abb. 3 eine schematische Darstellung der Tubenanordnung,
Abb. 4 ein monokulares Kolposkop, bei dem Beobachtungseinrichtung, Photoapparat
und Bildwerfer bzw. Mattscheibe an einem Schlitten angeordnet sind, im Schnitt,
Abb. 5 ein Cystoskop mit Bildwerfer.
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Das Kolposkop besteht nach den Abb. I und 2 in bekannter Weise aus
StativI, Zahutrieb 2 und 3, verschiebbarem Kolposkopträger 4, Beobachtungstuben
5 und 6, Objektivtuben 7 und 8 mit Verschiebeeinrichtung 9 und 10 sowie Schwenkhebel
II, Okularen 12 und I3, Lampen4, Beleuchtungstubus I5, Kameratubus I6 und Kamera
I7.
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Mit diesem bekannten Kolposkop ist der Bildwerfer zu einer organischen
Einheit zusammengefaßt, und zwar bestehend aus: Bildwerfertubus I8, Umkehrsystem
19 und 20, Kondensortubus 2I, Kondensorsystem 22 und 23 sowie Projektionswand 24.
Der Umlenkspiegel 19 ist um go0 drehbar, so daß er sowohl für die Kamera als auch
für den Bildwerfer eingestellt werden kann. Es ist auch möglich, für diesen Zweck
zwei Umlenkspiegel in an sich bekannter Weise mit einem Schieber zu verbinden und
den einen oder anderen Spiegel in die Gebrauchsstellung zu bringen.
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Weiter ist es möglich, auf den Kondensortubus 21 zu verzichten und
das Kondensorsystem im Bildnverfertubus I8 unterzubringen.
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Der Strahlengang des Kameratubus I6 wird in Verbindung mit dem dreh-
oder verschiebbaren Umlenkspiegel 19 für den Bildwerfer mitverwendet.
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Für diesen Zweck kann auch nach Abb. 3 ein besonderer Tubenschacht
25 vorgesehen werden.
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Die Abb. 4 zeigt ein Monokelkolposkop mit dem Beabachtungstubus 5
und dem Beleuchtungstubus 15. Vor dem Kolposkopgehäuse4 ist in der z.B. schwalbenschwanzförmigen
Führung 26 ein geschlossener - Hohlschieber 27 mit den schwalben schwanzförmigen
Leisten 28 senkrecht verschiebbar und in bekannter Weise mittels Schraube, Stift
od. dgl. in seiner Höhenlage feststellbar. Der Schieber 27 könnte auch zylindrisch
ausgebildet und in einer Bohrung geführt werden. Weiter besteht die Möglichkeit,
ihn ohne weiteres horizontal verschiebbar, als Drehschieber oder als Segment auszubilden,
das um einen Punkt schwenkbar ist.
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Mit dem Schieber 27 sind Okular 12 und Kamera I7 verbunden. Im Innern
des Schiebers sind die drei Umlenkspiegel 19 und das Kondensorsystem 22, 23 untergebracht.
In der gezeichneten Stellung des Schiebers ist der Bildwerfer eingeschaltet. Das
Okular 12 ist horizontal verschiebbar und kann nach Heben des Schiebers bis an den
Beobachtungstubus 5 herangeschoben werden. In der dritten Stellung des Schiebers
27 befindet sich der untere Umlenkspiegel für die Kamera vor dem Beob achtungstubus.
Es ist auch ohne weiteres möglich, auf den Bildwerfer mit der Projelftionswand 24
zu verzichten und dafür wie bei photographischen Apparaten eine Kammer 29 mit Mattscheibe
30 mit dem Schieber zu verbinden. Falls die Bilder farbig projiziert werden sollen,
wird in bekannter Weise eine Optik für Farbprojektion vorgesehen. Bei der Verwendung
einer Mattscheibe kann auf die Umlenkung des Gesichtsfeldes verzichtet und der Strahlengang
z. B. der Beobachtungstube unmittelbar auf die Mattscheibe geführt werden.
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Nach Abb. 5 ist an dem Cystoskop 3I mit Cystoskopobjektiv 32 mittels
Druckschraube 33 od. dgl. in der vorher beschriebenen Weise der Bildwerfertubus
18 mit Projektionswand 24 verbunden. Letztere ist in dem Scharnier 34 drehbar, um
das Bild bequem sichtbar einstellen zu können.
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Es ist naturgemäß auch möglich, mit dem Cystoskop gemäß den Abb. 1
bis 4 zusätzlich eine Kamera zu verbinden.
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Weiter besteht die Möglichkeit, auch bei den Kolposkopen auf die
Beobachtungstuben mit Okularen zu verzichten und nur einen Bildwerfer bzw. eine
Mattscheibe sowie gegebenenfalls eine Kamera vorzusehen, um den Apparat zu vereinfachen
und trotzdem mit vergrößertem Gesichtsfeld arbeiten zu können.
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Die Proi ektionseinrichtung oder Mattscheibe kann naturgemäß mit
anderen Endoskopen, z. B.
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Cysaroskopen, Thorakoskopen, Rectoskopen, Gastroskopen, Auflichtmikroskopen
od. dgl. mit oder ohne photographische Aufnahmeeinrichtung verbunden werden. Mit
dem Bildwerfer läßt sich das Gesichtsfeld z. B. des Cystoskops je nach Helligkeit
der Cystoskoplampe beliebig vergrößern und subjektiv auf der Projektionswand mühelos
von einem oder sogar mehreren Beobachtern beobachten. Damit die höchste Lichtleistung
gesichert ist, wird zweckmäßig zu jedem Objektiv das passende Kondensorsystem verwendet.
Wenn man sich mit einer kleinen Bildgröße begnügt, und die Bildwand im Schatten
liegt, erübrigt sich die Verdunklung des Untersuchungsraums oder die Verwendung
eines schwarzen Umhängetuches.
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Wie aus den Abbildungen hervorgeht, bestehen für die Verbindung des
Bildwerfers bzw. der Mattscheibe mit den genannten Apparaten verschiedene Ausführungsmöglichkeiten.
Die Art dieser Ver-
bindung ist für den Gegenstand der Erfindung
nicht ausschlaggebend. Wichtilg ist in erster Linie der Umstand, daß für Erzielung
der angegebenen. Vorteile die genannten bekannten Apparate mindestens mit einem
Bildwerfer bzw. mit einer Mattscheibe kombiniert werden, und zwar im letzteren Fall
getrennt von einem etwa vorhandenen photographischen Apparat mit Mattscheibe. Eine
Kleinbildkamera ist, abgesehen von ihrem geringen Gewicht vorzuziehen, um schnell
und unauffällig photographieren zu können.
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PATENTANSPR£JCHE: I. Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere
zur Krebsfrühdiagnostik, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolposkop, Cystoskop, Endoskop
od. dgl. mit an sich bekanntem Biilidwerfer und Projektionswand (24) oder Mattscheibe
(30) kombiniert ist.
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2. Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere zur Krebsfrühdiagnostik,
nach Anspruch. I, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildwerferoptik in einer zusätzlichen,
zweckmäßig etwa senkrecht zu den übrigen Tuben stehenden Tuben(I8) bzw. in einer
daran angeschlossenen Tube (2I) angebracht ist.
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3. Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere zur Krebsfrühdiagnostik,
nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlengang der Kameratube
(I6) oder der Beobachtungstube (5) für den Bildwerfer mitbenutzt wird und die Strahlen
mittels dreh-oder verschiebbaren Umlenkspiegels (I9) in die Bildwerfertube (18)
geleitet werden.
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4. Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere zur Krebsfrühdiagnostik,
nach Anspruch I bis 3, dadurch gelçennzeichnet, daß bei der Verwendung einer Mattscheibe
der Strahlengang der Beobachtungs- bzw. Kameratube unmittelbar auf die Mattscheibe
gerichtet wird.
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5. Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere zur Krebsfrühdiagnostik,
nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Okular des Kolposkops
od. dgl. verzichtet und das Gerät nur mit Bildwerfer bzw.
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Mattscheibe ausgerüstet ist.
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6. Diagnostisches Untersuchungsgerät, insbesondere zur Krebsfrühdiagnostik,
nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildwerferoptik mit Projektionswand
bzw. die Mattscheibe, die Okulare und die Kamera zusammen oder aber mindestens zwei
dieser Einrichtungen mit einem an dem Gehäuse (4) beweglichen Schieber (27) verbunden
sind und je für sich in Gebrauchsstellung gebracht und festgestellt werden können.