DE380103C

DE380103C - Vorrichtung zur gleichzeitigen photographischen Aufnahme eines im Strahlengang der Linse und eines ausserhalb desselben liegenden Gegenstandes

Info

Publication number: DE380103C
Application number: DES58284D
Authority: DE
Original assignee: GODFREY HEATCHOTE SUTCLIFFE
Current assignee: GODFREY HEATCHOTE SUTCLIFFE
Priority date: 1921-12-10
Filing date: 1921-12-10
Publication date: 1923-09-03

Description

(S58284

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, welche dazu dient, einen im Strahlengang der-Linse und einen außerhalb desselben gelegenen Gegenstand mittels eines unter einem Winkel vor dem Objektiv angebrachten Spiegels, der durchscheinend ist, zugleich in nur einer Belichtung auf einer photographischen Platte aufzunehmen. Infolge der gleichzeitigen Projektion beider Gegenstände auf der

ίο Platte mit der ihnen eigenen Helligkeit war es mittels der bisher bekannten Vorrichtungen dieser Art nur möglich, solche Bilder herzustellen, bei denen sich das gespiegelte Bild wie ein Geisterbild über das unmittelbar aufgenommene Bild lagert.

Um die Einrichtung allgemeiner verwendbar zu machen und das gespiegelte Bild gegenüber dem unmittelbar aufgenommenen in beliebiger Stärke, z. B. gleichwertig, auf

ao der Platte erscheinen zu lassen, wird gemäß der Erfindung die Lichtstärke der vom Spiegel zu reflektierenden Strahlen im Verhältnis zu der Lichtstärke der den Spiegel durchdringenden Strahlen geregelt. Dies erfolgt am einfachsten dadurch, daß der durchscheinende Spiegel, z. B. eine ebene Glasplatte, in der Diagonalebene eines vor der Aufnahmelinse angebrachten Raumes angeordnet ist, dessen nach den aufzunehmenden Gegenständen hin gelegene Seitenwände beweglich, z. B. verschiebbar sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihrer Anwendung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt:

Abb. ι schaubildlich eine Form des Raumes oder Kastens mit einstellbaren Seitenwänden und der in der Diagonalebene liegenden durchscheinenden und spiegelnden Glasplatte.

Abb. 2 einen Grundrißquerschnitt der Vorrichtung nach Abb. 1, während

Abb. 3 und 4 schematisch Anordnungen zur photographischen Aufnahme mittels der Vorrichtung zeigen.

Der in Abb. 1 und 2 veranschaulichte Kasten besteht aus einem Boden g und einer Deckplatte f., die durch vier Eckpfosten e mit-

einander verbunden sind. In der Diagonalebene dieses Kastens steht eine Glasplatte a, welche durch Teile / am Boden g und der Decke/ befestigt ist. Vorteilhaft wird die gesamte Diagonalebene des Kastens durch die Glasplatte α ausgefüllt, so daß sämtliche Strahlen, welche durch die ganz oder teilweise offenen Seitenöffnungen des Kastens fallen, von der Glasplatte beeinflußt werden. Die ' ίο Seiten des Kastens werden durch verschiebbare und herausnehmbare Wände/ gebildet, die sich in Nuten k des Bodens g und der Deckwand / führen. Außerdem ist eine feste Seitenwand h vorgesehen, die einen Ausschnitt i zur Anbringung des anschließenden Objektivs der Aufnahmekamera besitzt.

Die aufzunehmenden Gegenstände werden so aufgestellt, wie dies Abb. 3 und 4 veranschaulichen. Hiernach ist der Kasten d, in dessen Diagonalebene die durchscheinende und spiegelnde Glasplatte α liegt, unmittelbar vor dem Objektiv b der Kamera c angebracht. In der optischen Achse dieser Kamera c befindet sich der eine aufzunehmende Gegenstand, beispielsweise eine Person m vor einem dunklen Schirm n, während, wenn die spiegelnde Glasplatte α, wie meist, unter 45⁰ zur optischen Achse der Kamera c steht, der zweite gleichzeitig ,auf die photographische Platte zu brin- ■ gende Gegenstand rechtwinklig zu dieser Achse bei c liegt. '■■

Diese Anordnung kann ebensowohl bei einfachen photographischen wie bei kinematographischen Aufnahmen Anwendung finden. Dazu dienen beliebige Gegenstände, die vereint miteinander auf die photographische ' Platte zu bringen sind. Beispielsweise kann sich bei 0 ein Hintergrund für das fertigzustellende Bild befinden oder auch ein Schirm, auf welchen kinematographische Aufnahmen geworfen werden, die durch die Kamera c in Verbindung mit den bei m befindlichen Personen aufgenommen werden. Anstatt, wie der Grundriß nach Abb. 3 zeigt, zwei auf dem Erdboden aufgestellte Gegenstände miteinander zu vereinigen, kann auch, wie dies Abb. 4 veranschaulicht, ein auf dem Boden liegender Teil mit Personen oder Gegenständen vereint aufgenommen werden, die auf dem gleichen Erdboden stehen. Diese Anordnung empfiehlt sich besonders, wenn (vgl. Abb. 4) ein auf dem Boden Hegendes Titelbild 0' eines Films mit handelnden Personen vereinigt werden soll, welche sich in diesem Falle vor dem dunklen Schirm η bewegen.

Zur Regelung der Stärke der Beleuchtung und zur teilweisen Abblendung der Strahlen können die Seitenwände j des Kastens d in verschiedener Weise eingestellt werden. Es ist auf diese Weise möglich, je nach Belieben das Bild eines der beiden Gegenstände dem anderen gegenüber in der Aufnahme stärker hervortreten oder auch sie beide gleichwertig erscheinen zu lassen. Gegebenenfalls können die Seitenwände des Raumes d mit Schirmen oder Ausschnitten versehen sein, welche die Wirkung einer Umrahmung des aufgenommenen Bildes hervorrufen.

Um ein scharfes Bild beider Gegenstände bei ungleicher Entfernung von der Kamera zu erhalten, empfiehlt es sich, in den betreffenden Wandungen des Kastens oder an beliebiger anderer geeigneter Stelle zwischen diesen und den aufzunehmenden Gegenständen eine schwache Linse oder ein Hilfsobjektiv anzubringen, welches die Einstellung der Gegenstände auf eine gleiche Bildweite durch das Kameraobjektiv ermöglicht. Auf diese Weise kann z. B. eine vergleichsweise dicht vor dem Aufniahmeapparat befindliche Person mit einer Landschaft vereint aufgenommen werden, wobei trotzdem beide Teile, im Gegensatz zu den Aufnahmen mit üblicher Linse, vollkommen scharf erscheinen. Bei Anordnung je einer Linse in der Vorderwand und in der Seitenwand der Vorrichtung kann diese gegebenenfalls unmittelbar als Aufnahmekamera benutzt werden. In diesem Falle gestatten die Blenden der Linsen die Beleuchtungsstärke der senkrecht zur photographischen Platte auf- go fallenden und die durchscheinende Glasplatte a durchdringenden Strahlen im Verhältnis zu den durch die Glasplatte α gespiegelten Strahlen zu regeln.

Claims

P ATENT-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Photographieren eines im Strahlengang der Linse und eines außerhalb desselben liegenden Gegenstandes mittels eines im Winkel zur optischen Achse der Linse gestellten durchscheinenden Spiegels, gekennzeichnet durch einen vor der Linse anzubringenden, den durchscheinenden Spiegel (α) umgebenden Raum oder Kasten (rf), dessen nach den Seiten der aufzunehmenden Gegenstände gelegene Wände (/) verstellbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem durchscheinenden Spiegel (a) und dem aufzunehmenden Gegenstand eine Einstellinse oder ein Hilfsobjektiv angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.