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Einrichtung zum Herstellen photographischer Differenzbilder Zum Erkennbarmachen
wenig hervortretender oder gar für das bloße Auge nicht sichtbarer und etwa nur
spektroskopisch erfaßbarer Einzelheiten auf Bildern - oder sonstigen Gegenständen,
z. B. zur Lesbarmachung von Palimpsesten, ist es bekannt, zwei Aufnahmen desselben
Gegenstandes mit verschiedenfarbigem Licht zu machen und :ein Negativ mit einem
Diapositiv des anderen Negativs zusammenzufügen. Dann verschwindet das bei beiden
Bildern Übereinstimmende weit= gehend, und es bleiben nur die Stellen sicht-@b:ar,
in denen sich die beiden Aufnahmen voneinander unterscheiden, also ,die Differenz
beider Aufnahmen.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf eine Einrichtung zum Herstellen
solcher photographischer Differenzbilder durch Kombination des Negativs des .einen
mit dem Positiv des ;anderen Bildes, und zwar sind gemäß der Erfindung zwei Bildwerfer
vorgesehen, von denen mindestens der eine mit selbsttätiger Scharfeinstellung versehen
ist und mittels derer die zu kombinierenden Bilder auf eine gemeinsame Bildfläche
geworfen werden. Auf diese Weise können die Bilder als Differenzbild entweder sichtbar
gemacht oder photographisch festgehalten werden. Dadurch, daß mindestens einer der
Bildwerfer mit selbsttätiger Scharfeinstellung versehen ist, ist di: Einstellung
wesentlich erleichtert. Solist wäre es praktisch sehr schwierig, mit einem von einem
Bildwerfer auf einem Schirm entworfenen Bild ein zweites Schirmbild genau zur Deckung
zu bringen, denn man hat nicht nur die Bildgröße und Bildlage, sondern gleichzeitig
auch noch. die Bildschärfe einzustellen. Die selbsttätige Scharfeinstellung mindestens
eines der beiden Bildwerfer beseitigt diese Schwierigkeit und gewährleistet -ein
sicheres Arbeiten mit der Einrichtung.
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Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, daf:' .die gemeinsame, vorzugsweise
waagerechte Bildfläche durchscheinend ist und zwischen den sich gegenüberstehenden
Bildwerfern -liegt. Beide Lichtstrahlenbündelachsen
können dann
genau senkrecht zui-=Bildebene stehen, und Verzerrungen sind verhütet. Die ganze
Handhabung kann dann in gewohnter ; Art wie beim Herstellen photographiseler@ Vergrößerungen
vor sich gehen. Kippvorriditungen zum Entzerren und ähnliche Hilfsvorrichtungen
können, wie üblich, vorhanden sein; zweckmäßig :auch Regelwiderstände oder sonstige
Hilfsmittel zum Anpassen der Lichtstärken beider Bildwerfer aneinander.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
in vereinfachter Darstellungsweise.
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Ein Tisch i enthält als Bildfläche eine Spiegelglasscheibe z und an
einer Säule 3 höheneinstellbar unten ein Senkrechtvergrößerungsgerät 4. mit üblicher
Handscharfeinstellbarkeit und einer elektrischen Lampe als unteren Bildwerfer, während
oben ein Senkrechtvergrößerungsgerät 5 mit selbsttätiger Scharfeinstellung für jede
Größe und im üb-
rigen .ähnlicher Ausstattung wie das untere vorgesehen ist.
Nicht dargestellte Regelwiderstände der beiden Bildwerfer q. und 5 und Irisblenden
an den Objektiven ermöglichen das Abstimmen ihrer Lichtstärken in solcher Art, daß
auch bei verschieden stark gedeckten Bildern das Differenzbild deutlich herausholbar
ist. Ein etwa nötiges Verkanten eines oder beider Bilder kann am einfachsten durch
Verkanten der Filmführung eines oder beider Bildwerfer ermöglicht sein. Schwenkbarkeit
eines oder beider Objektive kann in am sich bekannter Weise ebenfalls zur Entzerrung
dienen.
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Zum Betrieb wird ein Mattfilm auf die Bildfläche 2 gelegt und ein
Negativ oder Positiv vom unteren Bildwerfer 4. genau in passender Größe scharf eingestellt.
Dann wird das andere Bild vom oberen Bildwerfer 5 her auf gleiche Größe eingestellt
und soweit nötig, Querverschiebung und .etwa, Verkantung zum genauen Deckungseinstellen
und nötigenfalls Entzerren vorgenommen. Ob das Diapositiv oben und das Negativ unten
liegt oder umgekehrt, ist grundsätzlich gleichgültig. Durch Abblenden des Objektivs
oder Einschalten von Widerständen in die Lichtquellenkreise eines oder beider Bildwerfer
kann die Helligkeit so, abgestimmt werden, daß das klarste Differenzbild entsteht.
Dann wird nach Ausschaltung der Lampen der Mattfilm durch einen lichtempfindlichen
Film ersetzt und dieser mit beiden Bildwerfern gleichzeitig oder nacheinander belichtet.
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Das entstehende Bild wird ein Negativ oder rein Positiv in Abhängigkeit
davon, welche ` verschiedenen Negative und Diapositive koml biniert werden. Zweckmäßig
strebt man in `. der Regel danach; beim Einstellen ein Positivbild zu erhalten,
also ein Differenzbild dunkel auf hellem Grund; denn dann ergibt die Belichtung
einen Negativfilm, von dem durch Kontaktkopie in einfachster Art Positive berstehbar
sind.
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Anwendungsgebiete für das neue Gerät liegen nicht nur in der Lesharmachung
von Palimpsesten, sondern vor allem auch in der gerichtlichen Photographie, z. B.
zur Entlarvung von Fälschungen, in der Herstellung von Einzelfarbenauszügen aus
mehrfarbigen Bildern. Eine Sondermöglichkeit bietet sich noch für das Elberwachen
von Räumen oder Gegenständen hinsichtlich auftretender Form-oder Lageveränderungen
von Teilen, indem zwei gleich große aber zeitlich auseinanderliegende Aufnahmen
gemacht werden; das Differenzbild zeigt dann jede kleinste Veränderung der Zwischenzeit
hervorragend augenfällig. Denkbar ist auch die Anwendung des neuen Gerätes für von
Luftfahrzeugen aus aufgenommene Bilder, indem auch bei nicht genauer Deckung der
beiden Aufnahmepunkte mittels einer Entzerrungseinrichtung eine brauchbare Differenzbilderzeugung
möglich und etwa im oben dargelegten Sinne die überwachung eines Geländes auf vorgegangene
Veränderungen ermöglicht ist.