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Lichtfilteranordnung zum Ausgleich von Farbverfälschungen beim Kopieren
oder Vergrößern von Farbaufnahmen Bei der Herstellung von Farbaufnahmen ergeben
sich oft insofern Schwierigkeiten, als die beim Aufnahmegegenstand beobachteten
Farbtöne beider fertigen Aufnahme nicht als naturgetreue Wiedergabe des Aufnahmegegen-Standes
empfunden werden. Derartige sog. Farbverfälschungen können beispielsweise auf den
bei der Aufnahme herrschenden Beleuchtungsverhältnissen oder einer falsch gewählten
Belichtungszeit beruhen. Die Aufnahmen zeigen hierbei einen überschuß in der einen
oder anderen Farbe.
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Zur Beseitigung derartiger Farbverfälschungen hat man bereits vorgeschlagen,
eine Berichtigung der Farbwerte erst bei der Kopie vorzunehmen. Es ist beispielsweise
bekannt, beim Kopieren von Linsenrasterfilmen vorhandene Farbverfälschungen bei
der Wiedergabe dadurch zu beseitigen, daß man vor den einzelnen Farbfiltern angeordnete
Blenden unter Zuhilfenahme eines Farbendreiecks steuert. Eine derartige Farbensteuerung
erfolgt hierbei durch ein in zwei Dimensionen verschiebbares Steuerorgan und erfordert
eine umständliche Schaltungsanordnung unter Verwendung elektrischer Relais.
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Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, durch eine einfache
Vorrichtung einen Ausgleich der Farbverfälschungen beim Kopieren oder Vergrößern
von Farbaufnahmen Vorzunehmen, und zwar dadurch, daß man in den Grundfarben angefärbte
und ungefärbte, gleich große Felder und eine über diesen angebrachte Lochscheibe
so anordnet, daß ium wahlweisen Durchtritt des Kopierlichtes durch die angefärbten
und ungefärbten Felder die Lochscheibe und die Felder des Lichtfilters im Sinne
eines entsprechend der Lage der gefärbten und ungefärbten Felder gewählten Koordinatensystems
gegeneinander verschiebbar sind. Die in den Grundfarben angefärbten und die ungefärbten
Felder können so angeordnet sein, daß Reihen gefärbter und ungefärbter Felder einander
abwechseln. Die ungefärbten Felder bestehen vorteilhaft entweder aus einer durchscheinenden
oder
aus einer klar durchsichtigen Schicht, einem Graufilter oder einer Gitterblende,
wobei in den beiden letztgenannten Fällen zweckmäßigerweise die Schwärzung des Grauiinerfeldes
bzw. die Dichte der Gitterblende so bemessen wird, daß die dadurch bewirkte Lichtabsorption
gleich der durch eines der Farbfilter bewirkten Absorption ist. Die über dem Lichtfilter
angeordnete Scheibe enthält Löcher, die zweckmäßig der Zahl, Größe, Form und Lage
nach genau den Feldern einer Farbengruppe des Filters entsprechen. Zur Steuerung
der Lochscheibe können zwei koaxial zueinander liegende Drehknöpfe dienen, deren
Drehbewegungen durch entsprechende Übertragungsmittel, wie Zahnräder, Zahnstangen,
Winkelhebel, die Verschiebung der Lochscheibe bewirken, wobei der eine Drehknopf
zur Einstellung der zu kombinierenden ungefärbten Felder und der andere zur Einstellung
der zu kombinierenden gefärbten Felder dient. Zur mengenmäßigen Einstellung des
durch die gefärbten und ungefärbten Felder hindurchtretenden Kopierlichtes sind
konzentrisch zu den Drehknöpfen zwei nebeneinanderliegende Skalen angeordnet, deren
eine die zu kombinierenden Farbenanteile anzeigt, während die andere Skala zur Einstellung
des ungefärbten Lichtdurchtrittes dient. Die zur Einstellung der Farbenkombination
dienende Skala kann gleich große, hintereinanderliegende, unterteilte Felder in
den Grundfarben enthalten, die durch einen mit dem einen Drehknopf verbundenen Doppelzeiger
abgegriffen werden können. Zur Einstellung des ungefärbten Lichtdurchtrittes dient
z. B. ein mit dem anderen Drehknopf verbundener Zeiger.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Aufsicht auf das Lichtfilter, Abb.2 eine
Aufsicht auf die zur teilweisen Abdeckung des Lichtfilters dienende Lochscheibe,
Abb.3 eine Aufsicht auf das Farbfilter bei aufgelegter Lochscheibe, Abb. ¢ einen
Schnitt durch eine Kopiervorrichtung bei eingesetztem Lichtfilter mit Lochscheibe,
Abb.5 eine Aufsicht auf eine Vorrichtung zur Steuerung der Lochscheibe, Abb. 6 eine
Seitenansicht der Steuervorrichtung für die Lochscheibe, Abb. ; eine Aufsicht auf
den Kopierapparat nach Abb.:1.
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Das in Abb. i dargestellte Lichtfilter enthält abwechselnd senkrecht
verlaufende, gleich breite, aus Farbfeldern bestehende und farblose Streifen. Die
untereinander gleich ,roßen Farbfelder sind in regelmäßig wiederkehrender Reihenfolge
in den Grundfarben Rot i" Blau iv und Grün i, angefärbt. Die ungefärbten Streifen
i" sind weiß; sie können jedoch auch aus klar durchsichtigen Schichten, Graufiltern
oder Gitterblenden bestehen, wobei in den beiden letztgenannten Fällen die Schwärzung
des Grautilterfeldes bzw. die Dichte der Gitterblende so bemessen ist, daß die dadurch
bewirkte Lichtabsorption gleich der durch eines der Farbfelder bewirkten Absorption
ist. Durch eine derartige Anordnung der gefärbten und ungefärbten Felder ist es
möglich, in Verbindung mit einer Maske, z. B. einer Lochscheibe, zum Zwecke der
Farbkorrektion in Kopier- oder Vergrößerungsgeräten das auf das Negativ auftreliende
Licht im Sinne der Auswahl zwischen weißem oder einem in den Grundfarben Rot, Blau
oder Grün gefilterten Licht auf additivem Wege zu verändern. Die zur Abdeckung der
nicht gewünschten Farbzusätze dienende Lochscheibe ist in Abb.2 dargestellt und
besteht aus einer Lochscheibe 2, deren Löcher 2" hinsichtlich ihrer Zahl, Form und
Größe den Feldern einer Farbe entsprechen und so angeordnet sind, daß sie in der
Horizontalen im Abstand eines Farbfeldes und in der Vertikalen im Abstand zweier
Farbfelder aufeinanderfolgen.
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Legt man eine derartige Lochscheibe 2 auf das oben beschriebene Farbfilter
i auf, so genügt eine parallel zum Lichtfilter i vorgenommene Verschiebung der Lochscheibe
2 im Sinne eines rechtwinkeligen Koordinatensystems, um beliebige Anteile gefärbter
und ungefärbter Felder des Filters für den Durchtritt des Kopierlichtes freizugeben.
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Eine derartige Verschiebung der Lochscheibe 2 in bezug auf das feststehende
Filter i ist in einem Beispiel in der Abb. 3 dargestellt. Durch die Verschiebung
der Lochscheibe 2 im Sinne der Pfeile A und B bleiben nur noch die hinter den Löchern
2a angedeuteten Teile von i" ib und i", für den Durchtritt des Kopierlichtes offen.
Aus der Abb.3 geht hervor, daß man ferner durch weiteres Verschieben der Lochscheibe
2 das Verhältnis zwischen den Grundfarben und dem Weißzusatz in beliebiger Weise
ändern kann.
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Die Anordnung von Lichtfilter i und Lochscheibe 2 in einem Kopierapparat
ergibt sich aus der Abb..l. In dieser bezeichnet 3 das Gehäuse des Kopierapparates,
:l die Kopierlichtquelle, 5 und 6 einen Reflektor für die Lichtquelle 4., ; eine
Zerstreuungsscheibe, S das Kopiermaterial und 9 den Anpreßdeckel. Dieser sitzt auf
der Welle 9" die in den Lagern 3a gelagert ist (vgl. Abb. 7) und durch den
Hebel 9b betätigt wird. Zwischen Zerstreuungsscheibe ; und Kopierlichtquelle
liegt
das Lichtfilter i mit aufgelegter Lochscheibe 2.
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Zur Einstellung der für den Ausgleich einer ermittelten Farbverfälschung
erforderlichen Farbkorrektion, d. h. zur Steuerung der vor dem Lichtfilter i verschiebbaren
Lochscheibe 2 dient die in den Abb. 5 und 6 dargestellte Vorrichtung. Diese besteht
aus einer Grundplatte io, auf der die Lochscheibe 2 im Sinne eines rechtwinkeligen
Koordinatensystems verschiebbar angeordnet ist. An der Grundplatte i o ist ein verschiebbarer
Rahmen i i angeordnet, der die Lochscheibe 2 trägt. Der Rahmen i i ist ,am oberen
und unteren Ende mit Lappen i i, versehen, die mit entsprechenden Stiften i ib in
entsprechende Schlitzführungen 2b der Platte 2 eingreifen. Der Rahmen ii erhält
durch zwei Winkelhebel 12, die um die Drehpunkte 13 auf der Grundplatte io beweglich
befestigt sind und über Stiftschlitzverbindungen 12" auf den Rahmen i i einwirken,
seine Hinundherbewegung. Die Winkelhebel 12 erhalten ihren Antrieb durch eine Leiste
1q., die einen gabelförmigen Lappen 14" (vgl. Abb. 6) besitzt, in den ein Stift
15, des Zeigerhebels 15 eingreift. Der Zeigerhebel 15 sitzt auf der Achse
16, die mit dem kleinen Drehknopf 17 verbunden ist. Bei. Drehung des Knopfes 17
erfolgt eine Verschiebung der Leiste 14, die durch die Stiftschlitzverbindungen
12b auf Winkelhebel 12 übertragen wird.
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Zur Bewegung der Lochscheibe 2 in Richtung der Ordinate auf dem Rahmen
i i ist die _, Lochscheibe 2 mit einem Stift 2, versehen,-der in einen im Hebel
18 befindlichen Schlitz i 8a eingreift. Der Hebel i 8 ist um einen festen, an der
Grundplatte i o befindlichen Drehpunkt i g drehbar und erhält seine Bewegung durch
eine Zahnstange 2o, die durch ein auf der hohlen Welle 21 sitzendes Zahnrad 22 angetrieben
wird. Am anderen Ende der hohlen Welle 21 sitzt der große Drehknopf 23.
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Z;ber den Wellen 16 und 2i ist ein Gehäuse 2¢ angeordnet, auf dem
zwei nebeneinanderliegende lichtdurchlässige Skalen 25 und 26 angebracht sind. Die
Skala 25 besteht aus gleich großen farbigen Feldern, deren Anordnung von oben nach
unten in der Reihenfolge rot, blau, grün, rot vorgenommen ist, d. h. in der gleichen
Reihenfolge wie die Farbfelder auf dem Filter. Auf der Hohlwelle 2I sitzt ein Doppelzeiger
27, dessen Enden 27a im Abstande eines Skalenfeldes über der Skala 25 spielen. Die
Skala 26 gibt das Verschieben der Lochscheibe 2 über die ungefärbten Felder iW an.
Man kann den Grad der Freigabe der umgefärbten Felder i W als prozentualen Anteil
des ungefärbten Lichtes angeben. Zu diesem Zwecke wird der Weißzusatz in Prozenten
durch den auf der Welle 16 sitzenden Zeiger 15 mit seinem Ende i 5b abgegriffen.
" Aus dieser Anordnung der einzelnen Teile ergibt sich die folgende Wirkungsweise:
Hat man beispielsweise durch Versuche ermittelt, daß zum Ausgleich einer vorhandenen
Farbverfälschung ein Kopierlicht erforderlich ist, das ;.o 0'o Rot, 2o o;o Blau
und 400,'o Weiß enthält, so ist es nur nötig, den zur Einstellung der Farbfelder
dienenden großen Drehknopf 23 so weit zu drehen, daß der Doppelzeiger mit seiden
Enden 27a q.o o;o des roten und 2o 0,1o des blauen Feldes der Skala 25 umgreift,
und denkleinen, zur Einstellung des Weißzusatzes dienenden Zeiger i 5b auf die betreffende
Prozentzahl der Skala 26 einzustellen, so daß sich ungefähr das in der Abb. 3 dargestellte
Bild für die Lagerung der Lochscheibe 2 ergibt. In genau der gleichen Weise kann
die Lochscheibe 2 zwecks Freigabe einer einheitlichen rärbfeldgruppe oder der ungefärbten
Felder verschoben werden. Wenn man den Schwarzgehalt des ungefärbten Filterfeldes
(Graufilter) gleich dem jeder einzelnen Farbfeldgruppe macht, so ist die Lichtabsorption
durch das Filter stets gleich, unabhängig davon, welches Feld bzw. welche Feldkombination
des Filters durch die Lochscheibe freigegeben ist. Dies hat den Vorteil, daß die
auf die Kopierfläche dringende Lichtmenge stets die gleiche bleibt, so daß eine
Veränderung der Belichtungszeiten bei einer _ Farbkorrektur des Kopierlichtes nicht
nötig ist.