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Verfahren zur Herstellung von in Naturfarben projizierbaren Photographien.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu photographischen. Aufnahmen, deren Positive. an eine Wand projiziert, Bilder in den natürlichen Farben ergeben.
Man kennt bereits Verfahren für diesen Zweck. So beschreiben die österreichischen Patentschriften Nr. 31042 und Nr. 44368 ein Verfahren, welchem gemäss das mittels des Objektivs erhaltene Bild durch einen Raster in schmale Streifen zerlegt und jeder solche Streifen durch ein Prisma oder ein Beugungsgitter in ein Spektrum aufgelöst wird. Das vom Negativ der Spektren gewonnene Positiv gibt, in den Apparat eingesetzt und in entgegengesetzter Richtung von Lichtstrahlen durchquert, auf einer zum Auffangen des Bildes geeigneten Wand ein Bild in den natürlichen Farben.
Die deutsche Patentschrift Nr. 223236 gibt an, dass zur Aufnahme des Bildes ein Objektiv verwendet werde, in dessen Blendenöffnung ein aus Streifen in den Grundfarben bestehendes Strahlenfilter angebracht ist und vor der lichtempfindlichen Schichte ein Netz sehr kleiner Linsen mit sehr kurzer Brennweite angeordnet sei.
Bei Anwendung des Verfahrens gemäss der deutschen Patentschrift Nr. 223236 erzeugt jedes der punktförmigen lichtbrechenden Elemente auf der lichtempfindlichen Schichte ein Bild der Blendenöffnung des Objektivs und verzeichnet so die Helligkeitsgrade der entsprechend den Farben der photographierten Gegenstände durch die Lichtfilter gegangenen Strahlen. Beim Projizieren mittels eines dem Aufnehmapparate ähnlichen Apparates, werden die Gegenstände einfach durch Umkehrung der Richtung der Lichtstrahlen in ihren natürlichen Farben ersichtlich gemacht und es ist im Projektionsapparate kein genaues Übereinanderstellen der lichtdurchlässigen Stellen mit Schlitzen erforderlich.
Dieser Methode haftet natürlich der Mangel aller Dreifarbenmethoden an. Statt den wirklichen Wert der ankommenden färbigen Strahlen entsprechend ihrer Lage im Spektrum aufzunehmen, nimmt man nur das Verhältnis dieser Strahlen zu drei willkürlich angenommenen PrimärfaRben auf. Dieses Verfahren kann also die Farben nicht absolut korrekt reproduzieren, da zur genauen Reproduktion der Farben, unabhängig von persönlichen Eindrücken, welche durch die jedem Menschen in höherem oder geringerem Grade angeborene Farbenblindheit beeinflusst werden, jeder Punkt des Bildes dasselbe Spektrum hervorrufen muss, welches das Auge vom entsprechenden Punkte des Gegenstandes selbst empfangen haben würde.
Das Verfahren gemäss den österreichischen Patentschriften Nr. 31042 und Nr. 44368 bringt zwar Mikrospektren in Anwendung, jedoch wird die die Mikrospektren hervorrufende
Vorrichtung nicht mit dem lichtempfindlichen Film verbunden. Zur Reproduktion der Fa ben war daher notwendig, im Projektionsapparate die in jedem mikrospektrophotographischen
Positiv vorhandenen lichtdurchlässigen Stellen in genaue Übereinstimmung mit den Schlitzen des Rasters zu bringen. Die Verwendung dieser Methoden zur Schaffung färbiger Kine- m1. tographenbilder würde also grosse Schwierigkeiten bieten.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren vermeidet die Mängel aller dieser früheren Verfahren, denn es kommen Mikrospektrophotographien in Anwendung, was vollkommener Wiedergabe der Farben entspricht, und dabei sind auch die linsenförmigen
Elemente, welche die Mikrobilder ergeben, permanent mit dem positiven Bilde verbunden, so dass kein Ubereinanderfallenmachen der beiden Teile erforderlich ist.
Das Verfahren ist also zur Hervorbringung farbiger Kinematographenbilder geeignet.
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wodurch die verschiedenen Zonen derselben gefärbt werden, eine Vorrichtung für spektrale Farbenzerst-euung in Anwendung kommt, Infolge dieser Änderung besteht das schliesslich erzielte Bild aus einer sehr grossen'Anzahl nebeneinander gereihter Mikrospektrophotographien, welche, wenn man bei der Reproduktion die Strahlen durch die gleiche Vorrichtung treten lässt, auf dem Projektiosschirme die photographierten Gegenstände oder Vorgänge in ih en natürlichen Fa--ben erscheinen lassen.
Jede Lichtzerstreuungsvorrichtung, welche ermöglicht, dass das in die Bildebene. gebrachte Auge die Blendenöffnung aus Zonen in den Farben des Spektrums zusammengesetzt erblickt, entspricht offenbar dem Zwecke, gleichgültig, ob dabei die Zonen als nebeneinanderstehende Streifen, konzentrische Ringe oder selbst als mehrfache Spektra erscheinen. Es ist daher möglich, irgendein farbenzerstreuendes Element in Anwendung zu bringen, welches die, Lage
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der Bildteile zueinander nicht verändelt, also z. B. Prismen, nicht chromatische Linsen, Beugungsgitter, mehrfache Prismen usw.
Die Lage der lichtzerstreuenden Elemente zum Objektiv und zur lichtempfindlichen Schichte kann auch verschiedenartig sein. Sie können zwischen dem Objektiv und der lichtempfindlichen Schichte, aber sehr nahe an derselben angebracht sein oder in der Ebene des Ofiginalbildes, welches in diesem Falle durch ein Hilfsobjektiv auf die lichtempfindliche Schichte geworfen werden muss.
In den Zeichnungen, welche diese verschiedenen Fälle beispielsweise darstellen, ist Fig. i ein Schema der ersten und Fig. 2 ein Schema der zweiten Ausführungsform, während Fig. 3 die für die Praxis wichtigste Ausführungsform mit zahlreichen Prismen darstellt.
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b.. im Projizieren der Bilder und Fig. 6 versinnlicht die zur Herstellung von Kopien dienende Einrichtung.
Mit Bezug auf Fig. 4 ist der Vorgang bei der Aufnahme eines Bildes nachstehender : Durch das Objektiv auf die Zerstreuungsvorrichtung C fallendes weisses Licht wird, wie, in Fig. 4 oben ersichtlich gemacht, nach allen Richtungen zerstreut und das zerstreute Bild bildet breite Mikrobilder, deren jedes, wie oben beschrieben, das ganze Spektrum in sich begreift. Dagegen wird blaues'Licht nur in einer Richtung, z. B. nach unten abgelenkt, so dass die Bilder auf der lichtempfindlichen Schichte verhältnismässig schmal ausfallen und Stellungen einnehmen, welche den unteren Enden der vom weissen Lichte erzeugten Spektren entsprechen. In gleicher Weise ruft rotes Licht schmale Bilder hervor, deren Stellungen den Oberende der Weisslichtspektren entsprechen und ähnliches gilt für alle Farben und Farbenmischungen.
Fig. 5 versinnlicht den theoretischen Vorgang der Wiederbildung der Farben beim P : ojizieren. Das positive Bild entspricht dem gemäss Fig. 4 durch die Lichtstrahlen gebildeten Bilde und die Rückseite des Films wird mittels einer Quelle. weissen Lichtes beleuchtet. Das-durch das breite durchscheinende Feld, welches das weisse Licht bei der. Aufnahme erzeugt hat, und durch ein linsenfö miges Element fallende Licht wird durch die Vor-
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Lichte erzeugten schmalen, durchscheinenden Felder tritt, wird so gebrochen, dass ein gegen oben geneigtes Strahlenbündel entsteht, durch dessen Zerstreuung sich ein nach oben verschobenes Spektrum bildet, wie Fig. Sb zeigt, wobei der blaue Teil desselben auf das Objektiv fällt.
In ähnlicher Weise bildet das Licht, welches durch die vom roten Lichte veranlassten durchscheinenden Felder fällt, ein nach unten verschobenes Spektrum gemäss Fig. 5c, dessen rotes Ende vor das Objektiv gelangt. Mischfarben werden durch das Übereinanderfallen mehrerer Spektra wiedergegeben, gerade so wie gemäss Fig. 5a das weisse Licht durch Übereinanderfallen mehrerer Spektra von gleicher Lichtstärke erzielt wird.
In Fig. i ist A das Objektiv, dessen Blende D einen zentralen Schirm E besitzt, so dass eine ringförmige Durchtrittsöffnung dl d2 für die Lichtstrahlen gebildet wird. B ist der mit punktförmigen lichtbrechenden Elementen versehene Träger für die lichtempfindliche Schichte oder den Film Bl. C ist eine Zerstreuungslinse von sehr grosser oder auch unendlich grosser Brennweite, welche aus zwei Teilen Cl C2 von gleicher oder entgegengesetzter Brennweite und von sehr verschiedenem Zerstreuungsvermögen und von welchen einer eine Flüssigkeit sein kann, zusammengesetzt ist, so dass grösstmögliche Farbenzerstreuung, aber praktisch genommen keine Ablenkung stattfindet.
Die ringförmige Lichtstrahlen-Durchtritts- öffnung dl d2 hat den Zweck, nur schräge Strahlen zur Linse C gelangen zu lassen, da normal auftreffende Strahlen keine Spektralzerlegung erleiden. Die durch die ringfö'mige Blendenöffnung tretenden Strahlen werden bei ihrem Auftreffen auf die Stossfläche der beiden Linsenteile C und C2 sehr stark zerstreut und die zerstreuten Strahlen werden durch die
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und B ein mit punktförmigen lichtbrechenden Elementen versehener Filmträger, an welchem die lichtempfindliche Schichte B sitzt. Diese drei Bestandteile sind längs der mittleren Brechungsachse des Beugungsgitters c derart angeordnet, dass das Bild b b auf die Ebene B geworfen wird.
Unter diesen Umständen wird ein Spektralbild der im Gesichtsfeld des Objektivs liegenden Gegenstände auf die Ebene B geworfen und jedes der punktfölmigen
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lifhtbrechenden Elemente auf dem Filmträger wirft Teile dieses Bilden auf die lichtempfindliche Schichte Bl.
In Fig. 3 ist A das Objektiv und F ein geschlossener Behälter, welcher mit einer Flüssigkeit von grossem Lichtzerstreuungsvermögen, z. B. zimtsaurem Äthyl, gefüllt ist. G sind sehr kleine, stufenartig angeordnete Prismen aus Glas oder aus einer anderen Substanz von geeignetem Brechungsvermögen, welche in die erforderliche Form gepresst werden kann.
B ist der mit punktförmigen Lichtbrechungselementen versehene Träger der lichtempfindlichen Schichte Bl.
Der Behälter. F muss so nahe als möglich an der Bildebene angebracht werden und die prismatischen Stufen müssen genügend fein sein, dass sie in dem vom Objektiv kommenden Bilde keine merkbare Verzerrung durch Strahlenablenkung verursachen. Statt das Bild direkt auf den Filmträger B zu werfen, kann man es auch, wie in Fig. 2, erst von einer plankonvexen Linse auffangen und dann durch ein zweites Objektiv in verkleinertem Massstabe auf den Filmträger B projizieren lassen. In diesem Falle kann man grösseie prismatische Stufen in Anwendung bringen.
Endlich können auch statt der prismatischen Stufen sehr kleine, linsenförmige Elemente in Anwendung kommen, ähnlich jenen am Filmträger, in welchem Falle. das Objektiv A mit einer Blende mit ringförmiger Durchtrittsöffnung versehen sein müsste, wie in Fig. I. Die Glasprismen von kleinem Querschnitte bewirken gerade so wie die ringförmige Durchgangsöffnung < der Blende in Fig. 1, dass die vom Objektiv kommenden Strahlenbündel, indem sie durch die Prismen gebrochen werden, nur schlag auf die Linsen des Emulsionsträgers auftreffen können, was die Spektralzerstreuung fördert.
. Wie immer auch die gewählte Vorrichtung beschaffen sein mag, wird doch in allen Fällen das durch die lichtzerstreuende Wirkung der Bestandteile des Behälters F in Spektralstreifen zerlegte Bild der Objektivöffnung schliesslich durch die punktförmigen farbenzerstreuenden Elemente des Filmträgers auf die lichtempfindliche Schichte geworfen, so dass das resultierende Bild durch eine äusserst grosse Anzahl nebeneinander gereihter Mikrospektrophotographien gebildet wird. Im vorstehenden sind keine Einzelheiten über die Natur des Trägers der lichtempfindlichen Schichte angegeben. In der Praxis dient als Träger ein Kinematographenfilm, welcher auf der nicht von der lichtempfindlichen Schicht bedeckten Fläche
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Linsenform gebildet werden, doch können in manchen Fällen auch zylindrische Querrippen in Anwendung kommen.
Zur Herstellung von Kopien dient die durch Fig. 6 dargestellte Vorrichtung. Das Originalnegativ oder-positiv B wird von hinten beleuchtet und die Zerstreuungsvorrichtung C und das Objektiv A werden wie zum Projizieren angeordnet. Der noch nicht exponierte Film B wird in der Ebene des projizierten Bildes angeordnet und vor demselben eine zweite Zerstreuungsvorrichtung angebracht.
An Hand der vorstehenden Erklärung des Projizierens und der Wiederherstellung der Farben ist begreiflich, dass die Lichtstrahlen, welche vom Objektiv A auf den Film B fallen, in jeder Beziehung jenen gleichen, welche bei der Aufnahme des Originals vom Objektiv nach dem Film gingen, wobei die schmalen Mikrospektrophotographien durch die Brechung mittels der linsenförmigen Elemente verbreitert werden, so dass im projizierten Bilde keine Lücken vorhanden sind. Es entstehen also auf dem Film B unter der Einwirkung der zweiten Zerstreuungsvoirichtung und der auf dem Film angebrachten linsenförmigen Körperchen neuerdings Mikrospektra gerade so wie bei der Originalaufnahme. Die Kopie muss also mit dem Originale identisch sein.
Ist das Original ein Negativ, so wird die Kopie so entwickelt und fixiert, dass sie ein Positiv ergibt. Ist das Original auf chemischem Wege in ein Diapositiv umgewandelt und als Positiv wieder entwickelt, so muss die Kopie natürlich in gleicher Weise behandelt werden.