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Verfahren zum Kopieren von Linsenrasferfilmen Es ist bereits bekannt,
beim Kopieren von Teilfarbenauszügen aus Linsenrasterfilmen auf nichtgerastertes
photographisches Material zum Ausgleich von Helligkeitsunterschieden über dem Kopiermaterial
eine Kompensationsfilterfolie anzuordnen, die die bei der Herstellung oder Wiedergabe
der Teilfarbenauszüge auftretenden Helligkeitsunterschiede kompensiert. Diese Kompensationsfilterfolie
kann beispielsweise hergestellt werden, indem man für jeden Teilauszug durch das
zur Herstellung oder zur Wiedergabe der Teilfarbenauszüge verwendete optische System
unter den gleichen Bedingungen, unter denen die Teilfarbenauszüge aufgenommen oder
wiedergegeben werden, eine weiße oder graue Fläche auf eine lichtempfindliche Schicht
photographiert und diese Aufnahme entwickelt und fixiert. Beim gleichzeitigen Kopieren
von mehreren Teilfarbenau:szügen aus Linsenrasterfilm ist es in vielen Fällen ebenfalls
notwendig, beim Kopieren Helligkeitsunterschiede auszugleichen. Um nun auch dies
zu ermöglichen, wird nun erfindungsgemäß beim Kopieren von Linsenrasterfilmen an
derjenigen Stelle, an der sich bei der Aufnahme des Originalfilms die Hinterlinse
des Objektivs befand, ein das Kopierlicht teilweise absorbierendes Kompensationsfilter
in Form einer Scheibe angeordnet, deren Durchmesser und Abstand vom Film mit dem
Durchmesser und dem Filmabstand der Öffnung der Hinterlinse des Aufnahmeobjektivs
übereinstimmt und deren Absorption derart bemessen ist, daß die infolge der Vignettierung
bei der Aufnahme durch die Objektivfassung eingetretene Verdunkelung des Bildfeldrandes
ausgeglichen wird.
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Das Verfahren ist allgemein für alle Linsenrasterverfahren geeignet,
bei denen im Kopierprozeß das Linsenrasteroriginal durch Blenden z. B. von der Rasterseite
her durchleuchtet wird, wobei in den Blenden gegebenenfalls Farbenfilter eingesetzt
werden können. Auch bei Beleuchtung von der Schichtseite her ist die Anwendung des
Verfahrens möglich, wenn dabei -gegenüber der Rasterseite des Films eine Blende
als für den Kopierprozeß wesentlicher Bestandteil verwendet wird. Das ist der Fall
beim bekannten optischen Kopieren mit Beleuchtung von der Schichtseite entsprechend
den Agfa-Veröffentlichungen vom Jahre r935, Band q., Seite 165, Abb. 12
b. Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise auch angewendet werden,
wenn in bekannter Weise von Aufnahmen auf Linsenrasterfilm oder von Aufnahmen auf
Linsenrasterzweipack Kopien auf mehrschichtigen
substraktiven Farbenfilmen
hergestellt werden, bei denen die einzelnen verschieden gefärbten Schichten bekanntlich
verschiedene Spektralempfindlichkeit besitzen, und das. Original mittels farbiger
Blenden beleuchtet wird. Die Kompensationsfensterscheibe ist mit einem lichtabsorbierenden
Material in einer Stärke belegt, die sich nach den optischen Daten des Aufnahmeobjektivs
und des Aufnahmefilters richtet.
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Das Verfahren ist ebenfalls bei der Beleuchtung des Films von der
Schichtseite her brauchbar, falls man mit einem Objektiv kopiert, das eine geringere
Vignettierung aufweist als das Aufnahmeobjektiv. Auch in diesem Falle wird eine
mit einer bestimmten Schwärzung versehene Grauscheibe so angeordnet, daß Abstand
und Durchmesser, gegebenenfalls scheinbarer Abstand und Durchmesser, den gleichen
Wert haben wie bei der Aufnahme.
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Die Erfindung ist an dem nachfolgenden Beispiel und der Abbildung
näher erläutert. Es sind Aufnahmen auf Linsenrasterzweipack hergestellt worden mit
einem Objektiv von 5 cm Brennweite. Der Linsenrasterfrontfilm ist mit L, der Rückfilm
mit R bezeichnet. Vor dem Objektiv, und zwar unmittelbar vor der Vorderlinse V liegt
das Filter, das aus einem purpurnen Mittelstreifen und zwei gelben Seitenstreifen
besteht. Das virtuelle Bild dieses Filters, so wie es durch das Ob-
jektiv
erscheint, wenn man vom Film aus durch dieses hindurchblickt, liegt in F. Der purpurne
Mittelstreifen hat das Zeichen während die beiden gelben Seitenstreifen mit g bezeichnet
sind. Das Filterbild ist von der Mitte D des Linsenrasterfrontfilms aus durch die
Hinterlinse H mit den Begrenzungen AB
voll sichtbar. Auf dem Rand C
des Bildfeldes ist jedoch das Filterbild F nicht mehr ganz sichtbar, sondern ein
gelber Filterstreifen ist durch die Fassung der Hinterlinse A B abgedeckt.
Da bei der Filteranordnung des Linsenrasterzweipacks unter den Rasterlinsen die
Bilder der beiden gelben Filterstreifen übereinanderfallen, äußert sich die Abdeckung
dieses einen Filterstreifens lediglich in einer Verringerung der Helligkeit auf
die Hälfte. Zwischen dieser Stelle und dem Punkt E, an dem zuerst, wenn man vom
Rand nach der Mitte des Bildfeldes fortschreitet, das ganze Filter ohne Abdeckung
voll sichtbar ist, steigt die Helligkeit von der Hälfte bis auf den vollen Wert.
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Beim Kopieren der Aufnahme des Linsenrasterfrontfilms wird in dem
gleichen Abstand und in der gleichen Größe wie bei der Aufnahme eine Blende angebracht,
deren öffnungen den Filterflächen der Aufnahme entsprechen. Falls sich zwischen
dem Filter und dem Film bei der Aufnahme oder beim Kopieren brechende Teile (Linsen,
Objektive) befinden, gelten scheinbarer Abstand und ,.:scheinbare Größe wie üblich.
Die Blenden-ƒfFnungen werden entweder jeweils bis auf die' einer Teilfarbe
entsprechenden abgedeckt, wddurch man bekanntlich die einzelnen Teilfarbenbilder
aus demLinsenrasterfilm herauskopieren kann, oder sie bleiben, wenn man etwa nach
dem Verfahren nach dem Patent 527 158 kopiert, zugleich geöffnet, ohne daß
Filter eingefügt werden. Die Blendenöffnungen können aber auch mit Filtern versehen
werden, deren Farben gegebenenfalls von denen des Aufnahmefilters abweichen können,
wodurch dann erzielt wird, daß jeder von den zugehörigen Teilfarbenauszügen nur
in eine Schicht des Kopierfilms geleitet wird, die gerade für die betreffende Filterfarbe
empfindlich ist. In allen diesen Fällen, bei denen eine Beleuchtung des Rasterfilms
von der Rasterseite her erfolgt, wird im Sinne der Erfindung zwischen der Blende
und dem Film an der Stelle, an der sich bei der Aufnahme die Hinterlinse des Objektivs
befand, ein Kompensationsfilter, beispielsweise eine Glasscheibe, angebracht, auf
der eine Schwärzung in Form eines Kreises vom gleichen Durchmesser wie der Durchmesser
der Hinterlinse des Aufnahmeobjektivs angebracht ist. Die Schwärzung kann auf photographischem
Wege oder von Hand hergestellt werden. Die durch die Scharfeinstellung des Objektivs
bedingten Verschiebungen können vernachlässigt werden. Die Größe der Schwärzung
richtet sich nach der Stärke der Abschattung der Filterstreifen und entspricht im
allgemeinen der stärksten vorkommenden Dämpfung des Lichtes infolge der Vignettierung.
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Wird beispielsweise für den Punkt C des Bildfeldes die Helligkeit
auf die Hälfte herabgesetzt, so muß sie im Kopierprozeß um den gleichen Faktor größer
sein als beispielsweise für die Mitte D des Blickfeldes. Beträgt der Transparenzkoeffizient
der geschwärzten Scheibe a, so muß die Summe der ungeschwächten Intensität, die
durch das bei der Aufnahme abgedeckte Filterfeld nunmehr frei auf C fällt; und der
um den Faktor a geschwächten Intensität des bei der Aufnahme freiliegenden Filterstreifens
gleich der doppelten Intensität der auf die Mitte D fallenden beiden Filterstreifen
geschwächt um a betragen, also, T+aJ=a#zaJ, woraus sich ergibt a=l@s@ d. h. die
Scheibe muß eine Schwärzung von ungefähr S = 0,48 aufweisen.
Das
Verfahren ist anwendbar, solange die Intensität einer Teilfarbe nicht ganz auf Null
heruntergeht.