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Vorrichtung zur spektralen Veränderung des Kopierlichtes beim Kopieren
oder Vergrößern von Farbnegativen 1's kommt vor. (1a13 der Farbcharakter eines farbigen
Bildes nur teilweise befrieldigt. So empfinden wir z. 13. hei Porträtaufnahmen mit
Landschaftsltintergrund manchmal die Farbe der Landschaft als richtig, dagegen den
Teint der Gesichter als unnatürlich und farbstichig. Würde man nun heim Kopieren
eines derartigen Farbnegativs durch Vorschalten von Filtern die Farbe des Kopierlichtes
so ändert), daß die bisher als mangelhaft empfundene Hautfarbe befriedigt, so würde
man gleichzeitig die- Farbe des Hintergrundes so verändern, daß sie nunmehr eine
für unser Auge nnnatürlicltcarl@tiinnng aufweist. Zweck der vorliegenden Erfindung
ist es, diesen Mangel zu beseitigen. Gemäß der Erfindung geschieht dies dadurch,
daß die spektrale Zusammensetzung des Kopier- oder Vergrößerungslichtes partiell
veränderbar ist. Dies kann beispielsweise beim Kopieren durch ein FilfMer bewerkstelligt
werden, (las zwischen Kopierlampe und Kopierfläche in der Weise einschaltbar ist,
daß es nur einen Teil der von der Kopierlampe ausgehenden Lichtstrahlen beeinflußt.
Das Filter kann auf einer Glasplatte liegen und mit Hilfe eines Drahtes oder eines
hochkant angeordneten Bleches bewegt werden. Ist der zu korrigierende Teil des Bildes
nicht scharf
umrissen, so ist es zweckmäßig, durch Abwedeln des
entsprechenden Bildteiles die Farbe des Kopierlichtes zu beeinflussen. Ist jedoch
der in seiner Farbe zu beeinflussende Teil des Bildes scharf umrissen, also ohne
Übergang mit dem übrigen Bild, so ist es ratsam, eine Filterschablone zu benutzen,
die entweder unmittelbar vor dem Negativ oder in einigem Abstand davon angeordnet
ist. Außerdem kann es vorteilhaft sein, an Stelle einer glasklaren Schablone mit
Filtereinsatz oder einer großen Filterfolie mit den besonders zu behandelnden Bildteilen
entsprechenden Ausschnitten ein kombiniertes Grau- und Farbenfilter zu verwenden.
Dieses Filter wird in seiner Dichte so gewählt, daß die Absorption des Kopierlichtes
im grauen und farbigen Teil gleich groß ist. Durch diese Maßnahme werden teilweise
Über- und Unterbelichtungen beim Kopieren mit örtlich verschieden starker Filterung
vermieden. An Stelle eines einzelnen Filters ist es auch möglich, ein Filterraster,
wie es z. B. im Patent 702 871 beschrieben ist, zu verwenden. In diesem Falle
werden nur einzelne Filterstreifen verschoben, um nur die Farbe der zu korrigierenden
Bildteile zu beeinflussen. Auch ist es möglich, farbiges Licht dem weißen Kopierlicht
in der Weise beizumischen, daß ein farbiges Lichtstrahlenbündel durch einen Hilfsprojektor
od. dgl. auf die in ihrer l,' arbe zu beeinflussenden Teile der Kopier- oder Vergrößerungsebene
gelenkt wird.
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Bei einem Vergrößerungsgerät findet die partielle Beeinflussung des
Projektionslichtes am zweckmäßigsten durch Einschieben eines Filters zwischen dem
Objektiv und der Vergrößerungsebene statt. Es ist auch denkbar, die Korrektur im
Beleuchtungssystem des Vergrößerungsgerätes oder im Kontakt mit dem Negativ durch
Zwischenschalten eines beweglichen Filters oder einer Filterschablone vorzunehmen.
Nur muß in diesem Falle infolge der geringen Größe des farbigen Negativs das Filter
oder die Filterschablone zur partiellen spektralen Beeinflussung der Beleuchtung
sehr klein sein.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i ein Kopiergerät zur partiellen
spektralen Veränderung des Kopierlichtes im Schnitt, Abb. 2 ein Vergrößerungsgerät
zum Vergrößern farbiger Negative, bei dem zwischen Objektiv und Vergrößerungsebene
ein Filter zur partiellen spektralen Beeinflussung der bilderzeugenden Strahlen
gezeigt ist, Abb. 3 ein Kopiergerät mit Filterschablone zwischen Glasplatte und
Negativ, Abb.4 eine Einzelansicht einer Filterschablone mit kombiniertem Graufilter
und Abb. 5 ein Vergrößerungsgerät mit Hilfsprojektor zum Beimischen von farbigem
Licht.
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In Abb. i ist ein Kopierkasten i und eine Kopierlampe 2 dargestellt,
deren Licht auf die Kopierfläche 3, eine Glasplatte, fällt. Auf der . Kopierfläche
3 liegt das zu kopierende Farbnegativ und das farbenempfindliche Positivpapier 5.
Die Schichtträger 4 und 5 werden durch einen Anpreßdeckel 6 mit Schwammgummiunterlage
7 od. dgl. fest aneinander- und auf die Kopierglasplatte 3 gedrückt.
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Um nun die Lichtfarbe des Kopierlichtes nur teilweise ändern zu können,
ist gemäß der Erfindung ein Filter 8 zwischen Kopierlampe 2 und Kopierfläche 3 einschiebbar.
Dieses Filter kann auf einer Glasplatte 9 od. dgl. ruhen und durch einen Draht io
oder ein hochkant gestelltes Blech von außen bewegt werden. Handelt es sich darum,
nur den oberen Bildteil, z. B. den Himmel eines Bildes in seiner Farbe zu verändern,
den unteren Bildteil dagegen unbeeinflußt zu lassen, so wird man in der in Abb.
r gezeigten Weise das Farbnegativ so auf die Kopierfläche legen, daß der Himmel
die rechte Bildhälfte einnimmt. Das Filter wird sodann in der gezeigten Weise von
rechts durch einen Schlitz des Kopierkastens so weit eingeführt, wie es der zu beeinflussende
Teil des Bildes erfordert.
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Dies geschieht am zweckmäßigsten vor Anfertigung der Kopie bei geöffnetem
Kopierdeckel. Es ist auch möglich, an Stelle des gleichmäßig gefärbten Filters 8
ein Verlauffilter zu verwenden, oder das Filter 8 während des Kopiervorganges zu
bewegen, ähnlich wie beim Zurückhalten einzelner Bildteile bei der Schwarz-Weiß-Kopie
(Abwedeln).
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In Abb. 2 ist ein Vergrößerungsgerät dargestellt. In dem Bildwurfkopf
i i ist eine Vergrößerungslampe 12 und der Kondensor 13 untergebracht. Das
Farbnegativ 14 liegt in der Halterung 15 des Gerätes. Zwischen dem Vergrößerungsobjektiv
16 und der Vergrößerungsebene 17 ist gemäß der Erfindung ein Ausgleichsfilter 8
an einer Stange io od. dgl. angebracht. Beim Einstellen des Farbnegativs kann man
sich vor der Vornahme der Vergrößerung leicht davon überzeugen, welche Bildteile
farbig zu beeinflussen sind, und das Filter 8 so weit in den Strahlengang einschieben,
bis die gewünschte Farbkorrektion erfolgt ist.
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Wenn der in seiner Farbe zu beeinflussende Teil des Negativs scharf
begrenzt ist (wir denken dabei z. B. an das Gesicht eines auf einer grünen Wiese
spielenden Kindes) und nur die Farbe der Wiese oder die Farbe der Gesichtshaut korrigiert,
der andere Teil des Bildes jedoch nicht beeinflußt werden soll, so ist es erforderlich,
Filterschablonen zu verwenden. Diese Filterschablonen können auf folgende Art und
Weise hergestellt werden: Man nimmt,eine über die ganze Fläche gefärbte Filterfolie
und schneidet in diese Folie ein Loch in der Größe und in der Forrn des nicht zu
beeinflussenden Teiles des farbigen Bildes. Diese Folie legt man dann unmittelbar
auf das zu kopierende Farbnegativ 4 (vgl. Abb. 3). Sind die Farbübergänge r zwischen
dem zu beeinflussenden Teil des Negativs und dem nicht zu beeinflussenden Teil allmählich,
so ist es auch möglich, die Filterfolie in einem gewissen Abstand von dem Negativ
4 anzuordnen. Bei Vergrößerungsgeräten wird man zweckmäßig die Filterfolie in der
Vergrößerungsebene, also
unmittelbar über dem farbenempfindlichen
Papier anordnen. An Stelle eines großen, über die ganze Fläche gefärbten Filters
ist es auch möglich, aus einer Filterfolie nur einen kleinen Teil herauszuschneiden,
der die Größe und die Form des zu beeinflussenden Bildteiles hat, und die kleine
scharfumgrenzte Filterfolie auf den zu beejnflussenden Bildteil zu legen. Um Über-
und Unterbelichtungen einzelner Bildteile zu vermeiden, kann es zweckmäßig sein,
ein kombiniertes Grau- und Farbfilter 18 zu verwenden, das in seiner Dichte so gewählt
ist, daß die Absorption des Kopierlichtes im grauen Teil i9 genau so groß ist wie
im farbigen Teil 20 (Abb. .4).
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In der gleichen Weise, wie es bisher beschrieben ist, subtraktiv durch
Einschalten eines kleinen Filters aus (lern Spektrum des Kopierlichtes Strahlen
bestimmter Wellenlängen teilweise zurück oder gänzlich fernzuhalten, so ist es natürlich
auch möglich, additiv dem Kopier- oder Vergrößerungslicht Lichtstrahlen bestimmter
Wellenlänge beizumischen, um auf diese Weise einzelne Bildteile in ihrer Farbe zu
beeinflussen.
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In Abt. 5 ist ein Vergrößerungsgerät dargestellt, bei dein mit Hilfe
eines Hilfsprojektors 22 farbiges Licht auf die Vergrößerungsebene 17 geworfen
wird. Der Hilfsprojektor 22 besteht aus einerLichtquelle 21, einem Kondensor 23,
zweckmäßig einem Preßling, einer Filterscheibe 24 und einer Blende 25 zur Beeinflussung
der Größe und Form der vom Objektiv 26, gleichfalls einem Preßling, entworfenen
Lichtröhre bzw. Lichtkegel 27. Die Blende 25 kann auch zwischen der Vergrößerungsebene
17
und dem Objektiv 26 angebracht werden und die Form einer Schablone aufweisen.
je nachdem, ob das zu vergrößernde Negativ 4 in seiner Farbe scharf begrenzte korrigierbediirftige
Bildteile aufweist oder allmähliche Übergänge besitzt, wird man eine schablonenförmige
Blende oder eine iris- bzw. rechteckförmige Blende verwenden und diese entweder
in der Brennebene des Objektivs oder in einiger Entfernung davon anordnen.
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Ohne Änderung des Erfindungsgedankens ist es möglich, auch andere
:Methoden für eine örtlich verschieden starke Beeinflussung der Filterung bei farbigen
Bildern anzuwenden, und die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen beschränkt.