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Verfahren zur Herstellung von gleichmäßig durchbelichteten photographischen
Reproduktionen Mittels photographischer Apparate hergestellte Reproduktionen weisen
meist aus verschiedenen Gründen 'keine gleichmäßige Deckung auf. Oftmals ist der
Schichtträger, insbesondere an den Rändern, geringer belichtet und also auch geringer
gedeckt. Die Ursache hierfür ist vor allem in ungleichmäßiger Beleuchtung zu suchen,
die auch bei sorgfältig eingestellter Beleuchtung nicht ausgeschlossen ist, da nach
einiger Zeit die Lampen in verschiedener Stärke nachlassen. Dieses Nachlassen der
Lampen tritt allerdings erst dann störend in Erscheiniuig, wenn mit derselben Lampenstellung
und derselben Apparatur viele gleichartige Aufnalunen gemacht «erden. Zu diesem
angegebenen Fehler treten nun noch solche, die durch Objektivfehler und Reflexe
bedingt sind. Es ist jedenfalls außerordentlich schwierig, beispielsweise von einer
Zeichnung mit gleichmäßigem Untergrund ein völlig gleichmäßig gedecktes Negativ
zu erhalten. Solche nicht allzu gleichmäßig gedeckten Negative treten bei normalen
Aufnahmen nicht weiter störend in Erscheinung. Anders verhält es sich bei Reproduktionen
von Schriftstücken u. dgl., die in großen Mengen hergestellt werden müssen. Hier
treten die Eigenfehler der Apparatur sehr ungünstig in Erscheimmg, und es ist eine
absolut gleichmäßige Deckung des Negativs erforderlich, wenn man sich nicht bei
der nachherigen Vergrößerung desselben umständlicher Kunstgriffe, wie Abwedeln,
Nachentwickeln u. dgl., bedienen will, um ein einigermaßen brauchbares Resultat
zu erzielen, das aber letzten Endes doch nicht den höchsten Ansprüchen genügt. Besonders
bei der Massenanfertigung derartiger Reproduktionen müssen auf eine möglichst einfache
Art und Weise,- d. h. ohne zusätzliche Kunstgriffe und
ohne störende
Nacharbeit, gleichmäßige Negative erreicht werden.
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Die Erfindung vermeidet diese Umständlich'keiten, und zwar wird erfindungsgemäß
die Reproduktion als Negativ zusammen finit dem Positiv eines mit dem Reproduktionsgerät
selbst hergestellten Negativs einer vollkommen gleichmäßig gefärbten Fläche zu eiidm
Positiv 'kopiert.' Es ist verschiedentlich 44rrrsucht worden, durch Graukeile u.
dgl. solc4e helleren Stellen des Negativs 'künstlich zu. dämpfen, jedoch ist dabei
das Ergebnis kein vollständiges.
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In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht.
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Abb. i zeigt das Schema eines normalen Reproduktionsgerätes.
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i ist die aufzunehmende Vorlage, deren Grenzen an den Punkten 2 und
-; liegen. Diese Vorlage wird mittels der Lampen 4. und 5 so gut wie möglich gleichmäßig
beleuchtet. Darüber befindet sich das Objektiv 6, das auf dem Schichtträger , der
in den. Punkten S und 9 begrenzt ist, ein Bild- der Vorlage erzeugt. Das mit einer
solchen Apparatur gewonnene Negativ wird, im Schnitt gesehen. ungefähr die I_ec'hung_
_nagh. Abb. aufweisen, d. h. es wird an den Rändern schwächer gedeckt sein als in
der Mitte. Die Deckung bz-w. die Stärke der Schwärztulg ist in Abb.2 durch Strichelung
angedeutet. In der Abb. 3. ist nun ein normaler Vergrößerungsapparat schematisch
dargestellt. Das Licht der Lampe 9 fällt durch einen Kondensator to auf das zu vergrößernde
Negativ i i. Die Strahlen gehen dann durch das Objektiv 12 auf den lichtempfindlichen
Schichtträger 13.
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Wenn nun das Negativ i i in dem -.- urbeschriebenen Vergrößerungsapparat
die Eigenschaften des Negativs der Abb. 2 aufn eist, d. lt. wenn das Negativ i i
an den Punkten 1 4. und 15 dünner ist als beispielsweise am an Punkt 16; so wird
der Schichtträger 13 den Punkten 1; und 18 stärker belichtet werden als im Puiikt
19 und sich bei der darauffolgenden Entwicklung naturgemäß an diesen Stellen auch
stärker schwärzen.
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Abb. ¢ zeigt denselben Vergrößerungsapparat mit einem gemäß der Erfindung
zu vertvendenden Vorsatzfilter ausgerüstet. Dieses Filter 2o ist in Abb. 4. und
5 schematisch seinem Schwärzungsverlattf nach dargestellt. Es besteht im wesentlichen
aus einem Schichtträger geringer Deckung, der über dem zu rergrößernden Negativ
außerhalb der Einstellegere und somit des Schärfebereichs des Olijel,tivs angebracht
ist. Dieses Filter wird auf folgende 'Weise hergestellt: In den Reproduktionsapparat,
in .dein die Aufnahmen gemacht werden, wird in die Stelle i eine rein weiße oder
leicht farbig getönte, aber sonst vollkommen einfarbige Fläche, beispielsweise aus
Karton, gebracht. Von dieser Fläche wird, nachdem die Lampen, die zur Beleuchtung
derselben dienen, ausgerichtet sind, eine Aufnaliti:e gemacht, und zwar mit einer
Belichtun--szcit, die so bemessen, ist, daß das Negativ einigermaßen gut bedeckt
ist. Das 'Negativ clicser Aufnahme -«-ird, im (@tuerschnitt gesehen, ungefähr die
in der Abb.2 schematisch dargestellte Dekhttng aufweisen, d. h. an den Rändern etwas
heller sein. Es wird ferner, durch Objektivfehler, Reflexe oder andere Eigenfehler
des Reproduktionsapparates hervorgerufen, verschieden starke Deckungsdichten aufweisen.
Von dein so gewonnenen Nebaiv wird nun im 1sontaktverfahren ein Positiv auf einem
durchscheinenden Schichtträger (Film oder Platte) hergestellt. Dieses so gewonnene
Positiv weist naturgemäß die entgegengesetzten Deckuiigseigensclraftett des zu seiner
Herstellung gebrauchten Negativs auf und wird, die meist vorhandenen Eigenfehler
derartiger Reproduktionsgeräte vorausgesetzt, in der Mitte fast glasklar sein, nach
den Rändern zu jedoch eine geu-isse Trübung hztt-. Schwärzung auf@i-cisen. .
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Wird nun dieses so gewonnene Positiv 20 über das Negativ 1.1, das
eine beliebige, mit dein Reproduktionsapparat gemachte Aufnahine darstellt, gebracht,
wie dieses in Abb. q. ersichtlich ist, so werden an den Punkten 14 und 15 die durch
den Kondensator io fallenden Lichtstrahlen zum Teil absorbiert, während beispielsweise
an Punkt 16 das Licht ungehindert durchtreten kann. Dadurch wird nun erreicht, daß
der unter dem Objektiv liegende Schichtträger 13 an allen Punkten 17, iS, i9 gleichmät.,ig
stark belichtet wird, so da1's künstlich aasgleichende Mittel, wie Abwedeln u. dgL,
oder Nachentwickeln, überflüssig werden. Der durch das zusätzlich in den Strahlengang
gebrachte Filter eintretende Lichtverlust ist so gering, daß er vernachlässigt werden
kann. Das nun völlig gleichmäßige Bild 'kann aber nun mit weit stärkeren Projektionslampen,
als sie bisher meist verwendet wurden, zu weiteren Abzügen verabeitet werden, weil
nunmehr die bisher fürkünstliche Eingriffe (Abwedeln ) erforderliche Zeit, die ein
Erhebliches der Gesamtbelichtungszeit in Anspruch nahm, nicht mehr benötigt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung erlaugt also insbesondere bei Reihenaufnahmen gleichmäßiger
Objekte ein erheblich schnelleres Arbeiten. Es ist selbstverständlich; daß das ini
Vergrößerungsapparat gebrauchte zusätzliche Filter für jeden Reproduktionsapparat
besonders hergestellt «erden muß, da es ja die Eigenfehler eines einzelnen Apparates
kompensieren
soll und da die Eigenfehler bei jedem Apparat andere sind. Das Anvendungsgebiet
der Erfindung ist selbstverständlich nicht auf Reproduktionen von Schriftstücken
beschränkt, sondern kann ebenso auch auf andere photographische Reproduktionen ausgedehnt
werden.