DE1158362B - Verfahren und Vorrichtung zur Belichtungsregelung fuer mikrophotographische Aufnahmen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Belichtungsregelung für mikrophotographische Aufnahmen Zur Herstellung von mikrophotographischen Aufnahmen sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Dabei wird bei einem Verfahren die Helligkeit des Objekts mittels eines lichtempfindlichen Elements gemessen, der Zeiger des Belichtungsmessers arretiert und dann durch Abtasten des Zeigerstandes die Belichtungszeit eingestellt und schließlich der Verschluß ausgelöst. Bei einer anderen Vorrichtung wird bei geöffnetem Verschluß die durch den Verschluß fallende Lichtmenge gemessen und bei Erreichung der richtigen Belichtungszeit der Verschluß wieder geschlossen.
• Diese bekannten Verfahren oder Vorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, daß ein erheblicher Aufwand erforderlich ist. Hinzu kommt, daß diese Vorrichtungen im allgemeinen auf einen Netzanschluß angewiesen sind.
• Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren für die Mikrophotographie zu entwickeln, das auch ohne Netzanschluß und ohne großen Aufwand durchführbar ist. Es kann ein beliebiger handelsüblicher Photoverschluß verwendet werden. Die für die Aufnahme in Frage kommende Lichtmenge wird vorher mittels eines lichtempfindlichen Elements, das auch ohne Netzanschluß zu arbeiten in der Lage ist, gemessen. Erfindungsgemäß wird durch Einschaltung von lichtschwächenden Mitteln die Lichtmenge so weit herabgesetzt, daß sie einer festgelegten Belichtungszeit, die zu einem Aufnahmematerial bestimmter Empfindlichkeit gehört, entspricht. Als lichtschwächende Mittel können Graukeile, Polarisationsfolien oder ähnliche Mittel verwendet werden. Polarisationsfolien und Oraukeile, sofern sie mit einem Gegenkeil versehen sind; können an beliebiger Stelle des Strahlenganges angeordnet sein. Es ist zweckmäßig, bei Verwendung von Graukeilen dieselben als Drehkeile auszubilden. Dabei kann man zwei sich gegenläufig bewegende Graukeile verwenden.
• Ergibt sich bei der Messung der Beleuchtungsstärke, daß die Schwächung mit Hilfe des Drehkeils nicht ausreicht, kann zusätzlich ein festes Graufilter vorgeschaltet werden. Reicht andererseits die Beleuchtungsstärke auch bei völliger Ausschaltung der Lichtschwächungsmittel nicht aus oder sollen lebende, bewegte Objekte photographiert werden, kann eine Blitzlichtbeleuchtung vorgesehen werden.
• Da die an sich bekannten Blitzleuchten für mikrophotographische Zwecke eine konstante Lichtsumme ausstrahlen, ist auch in diesem Falle eine Anpassung der Beleuchtungsstärke für den Film durch Einschaltung der vorerwähnten Lichtschwächungsmittel vor- zunehmen. Das geschieht zweckmäßig unter Anwendung einer im Strahlengang der Blitzlichtvorrichtung angeordneten Dauerlichtquelle mit konstanter Helligkeit, mit deren Hilfe die Dosierung der für die Photographie benötigten Blitzlichtmenge durchgeführt wird.
• Die Empfindlichkeit des Films kann durch Einstellung der Öffnungszeit des Photoverschlusses berücksichtigt werden. Erfindungsgemäß werden dabei jedoch vorzugsweise zwei verschiedene Grundbelichtungszeiten vorgesehen, von denen eine als Belichtungszeit für Momentaufnahmen, die andere als Belichtungszeit für Zeitaufnahmen dienen. Damit ist es möglich, sich einem großen Helligkeitsumfang der mikrophotographischen Objekte anzupassen. Es ist zweckmäßig, die beispielsweise für die lange Belichtungszeit erforderliche Schwächung des Strahlenganges zusätzlich auf der Meßseite vorzusehen. Dadurch wird als wichtiger Vorteil dieses Verfahrens erreicht, daß man beim visuellen Mikroskopieren sowohl bei hellen wie auch bei dunklen Objekten immer die richtige Helligkeit hat, da die verschiedene Empfindlichkeit des Films sich lediglich auf die Einstellung der Öffnungszeit des Photoverschlusses auswirkt.
• In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Bei dieser Vorrichtung ist (Fig. 1) zusätzlich eine vollautomatische Einstellung vorgesehen.
• Dabei steuert das lichtempfindliche Element über ein Steuergerät, das auch in Brückenschaltung arbeiten kann, einen Servomotor der seinerseits die Lichtschwächungsmittel einstellt.
• In der Fig. 2 ist ein Schema für die Einschaltung von Graufiltern unter Verwendung eines Drehkeils und zusätzlicher fester Filterstufen dargestellt.
• In der Fig. 1 ist ein übliches Mikroskop mit einer Lichtquelle 1, einem Kollektor 2, einer Sehfeldblende 3 und einem Kondensor 4 unterhalb der Objektebene 5 dargestellt. Das Objekt wird über ein Objektiv 6 und einen Spiegel 7, der als schwenkbarer Vollspiegel oder aber auch als Teilerspiegel ausgebildet sein kann, abgebildet und ist durch das Okular 8 beobachtbar. In der Bildebene des Okulars 8 kann eine Strichmarke oder Strichplatte 9 vorgesehen sein. Das Beleuchtungsstrahlenbündel für photographische Zwecke mit der Zwischenbildebene 10 wird über ein Photookular 11 und ein Photoobjektiv 12 auf den Film 13 geleitet. Vor dem Photoobjektivl2 ist ein Verschluß 14 vorgesehen. Zwischen dem Photookular und dem Verschluß ist ein ausschwenkbarer Spiegel 15 angeordnet, der das gesamte Licht über ein weiteres Objektiv 16 auf ein lichtempfindliches Element 17, beispielsweise einen Photowiderstand, leitet. Der Photowiderstand 17 ist mit einem Steuergerät 18 verbunden, an das ein Servomotor 19 angeschaltet ist. Der Servomotor 19 bewegt mechanisch einen Graukeil 20, der im Beispiel im Beleuchtungsstrahlengang angeordnet ist.
• Zusätzlich ist ein Gegenkeil als festes Filter 21 vorgesehen, um über den gesamten Querschnitt des Beleuchtungsstrahlenbündels die gleiche Schwächung zu erzielen.
• In der Fig. 2 a ist schematisch die Anordnung eines Keillilters, das zweckmäßigerweise als Drehkeil ausgebildet ist, zusammen mit festen Filterstufen dargestellt. Der Drehkeil weist dabei einen Schwärzungsumfang auf, der nur einen Bruchteil des insgesamt erforderlichen Schwärzungsumfangs umfaßt. Auf der Abszisse in Fig. 2 a ist der Drehwinkel, auf der Ordinate die jeweilige Extinktion aufgetragen. Dabei ist der Filterkeil 21 (s. Fig. 1) mit dargestellt. Nach einer Drehung von insgesamt 3600 wird zusätzlich eine Filterstufe in den Strahlengang eingeschaltet, wenn die rechte Kante des Beleuchtungsquersclmitts das Keilende erreicht. Da im Anfang des Drehbereichs auch der Hilfskeil 21 zusammen mit dem Anfang des Drehkeils eine feste Extinktion hervorruft, wird gegenüber der durch diese beiden Filterkeile erzeugten Schwärzung allerdings die feste Filterstufe bereits bei einem Drehwinkel von 3600 a eingeschaltet. Dabei bedeutet a den Drehwinkel, der durch den Hilfskeil 21 überdeckt wird. Die feste Filterstufe weist eine Extinktion gleich der höchsten Extinktion des Filterkeils 20 auf. Nach einer Dre hung von zweimal 3600 - a kann eine weitere feste Filterstufe eingeschaltet werden, deren Extinktion gleich der der ersten Filterstufe ist.
• In Fig.2b ist eine Variante zu der Anordnung nach Fig. 2 a dargestellt. Der Unterschied gegenüber der Anordnung nach Fig. 2 a besteht darin, daß jedesmal dann. wenn die rechte Kante des Beleuchtungsbereichs das Keilende erreicht. sprunghaft eine Drehung um den Winkel 7 erfolgt. Gleichzeitig wird dabei ieweils eine feste Filterstufe in den Strahlengang mit eingeschaltet. Bei elektrischer Schwächungsregelung kann man diesen »Sprung« z. B. dadurch verwirklichen, daß man in diesem Bereich die Lichtsteuerung des Nachlaufsystems durch Kontaktsteuerung am Drehkeil ersetzt.
• PATENTANSPRüCHfl: 1. Verfahren zur Regelung der Belichtung für mikrophotographische Aufnahmen. dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsstärke mit einem lichtempfindlichen Element gemessen und durch Einschaltung von lichtschwächenden Mitteln so weit herabgesetzt wird, daß sie einer festgelegten Belichtungszeit, die zu einem Aufnahmematerial bestimmter Empfindlichkeit gehört, entspricht.

Claims (1)

1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als lichtschwächendes Mittel ein Graukeil mit Gegenkeil oder zwei sich gegenläufig bewegende Graukeile vorgesehen sind.

   3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Graukeil als Drehkeil ausgebildet ist, dessen höchste Extinktion nur einen Bruchteil der insgesamt erforderlichen Extinktion beträgt, und daß zusätzlich feste Graufilterstufen vorgesehen sind, deren Extinktion gleich der höchsten Extinktion des Graukeils ist.

   4. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß als lichtschwächendes Mittel Polarisationsfolien vorgesehen sind.

   5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem für die mikrophotographische Aufnahme vorgesehenen Strahlengang ein ausschwenkbarer Spiegel vorgesehen ist, der das Abbildungsstrahlenbündel auf ein lichtempfindliches Element leitet, das in an sich bekannter Weise über ein Steuergerät einen Servomotor steuert, der seinerseits die lichtschwächenden Mittel im Beleuchtungsstrahlengang einstellt.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1097 097261.