DE718204C - Verfahren zur Herstellung tonrichtiger farbiger photographischer Bilder - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung tonrichtiger farbiger photographischer Bilder Es ist eine bekannte Tatsache, daß bei Farbenaufnahmen oft eine unwillkommene Verfärbung derselben nach einer bestimmten Farbe hin auftritt. Ein solcher Farbstich kann auch eintreten, wenn es sich um eine einwandfreie Emulsion handelt, genaue Belichtung und richtige Entwicklung vorausgesetzt. Dieser Farbstich ist dann auf die spektrale Zusammensetzung des zur Zeit der Aufnahme herrschenden Lichtes zurückzuführen.
• Der Farbfilm gibt diesen Farbstich physikalisch richtig wieder. Aber unser Auge kompensiert meist unbewußt den größten Teil dieses Farbstiches, so daß bei späterem Betrachten dieser Farbaufnahme diese als nicht naturwahr erscheint.
• Um nun solche vor allem durch die atmosphärischen Verhältnisse hervorgerufenen Verschiedenheiten der Allgemeinbeleuchtung des abzubildenden Objektes auszuschalten, ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, z. B. ließe sich die vorherrschende Farbe durch ein photometrisches Verfahren messen und danach ein entsprechendes Filter wählen. Doch erscheint dieses Verfahren einmal zu langwierig und daher für die Momentphotographie wenig geeignet, und vor allem würde sich ein sehr unhandliches Gerät mit langer Bedienungszeit ergeben.
• Es erscheint daher am zweckmäßigsten, für jede Aufnahme getrennt das entsprechende Filter herzustellen, das dann bei der Wiedergabe der Farbenaufnahme vorgeschaltet oder gegebenenfalls auch weggelassen werden kann, je nachdem, ob die zur Zeit der Aufnahme herrschende Beleuchtung- und deren Wiedergabe später entweder als unwahr- oder kitschig oder als natürlich empfunden wird. Wenn man mit einem zweiten photographischen Apparat zur gleichen Zeit mit der entsprechenden Farbenaufnahme eine zweite Aufnahme anfertigt, und zwar einen weißen Schirm mit möglichst großem Weißgehalt, also z. B. einen Bariumsulfatschirm farbig photographiert, so zeigt diese Aufnahme dann den Farbstich, den die Allgemeinbeleuchtung zur Zeit der Aufnahme aufwies. Voraussetzung dafür ist natürlich eine zweckmäßige Aufstellung des Reflexionsschirmes.
• Um nun diesen so festgestellten Farbstich kompensieren zu können, benötigt man ein Filter von der Komplementärfarbe der obigen Aufnahme. Dieses komplementärfarbige Filter kann man dadurch erhalten, daß man einen weißen Reflexionsschirm entweder mit einer komplementärfarbigen Emulsion oder mit einer normalen farbenphotographischen Emulsion photographiert, wobei letztere bei der Entwicklung nicht umgekehrt werden darf. Man erhält somit ein farbtonrichtiges Filter, das bei der Reproduktion zwischengeschaltet werden kann, um einen Farbstich zu kompensieren.

Claims (2)

1. PATI'sNTANSt'RL'CF1R: i. Verfahren zur photographischen Herstellung von tonrichtigen farbigen Bildern, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Aufnahme des Gegenstandes ein weißer Reflexionsschirm photographiert wird, dessen komplementärfarbenes Bild beim Kopieren oder bei der Projektion als Filter verwendet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme des weißen Reflexionsschirmes kurze Zeit vor oder nach der Aufnahme des Gegenstandes vorgenommen wird.