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Verfahren zur Herstellung plastisch wirkender Lichtbilder Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung plastisch wirkender Lichtbilder, insbesondere
von Projektionsreihenbildern.
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Die bisher bekanntgewordenen Verfahren nach dem stereoskopischen Prinzip
haben sich wegen erheblicher technischer Schwierigkeiten, wie z. B. besonderer Aufnahme-
und Bildwerfereinrichtungen, nicht einführen können. Dasselbe trifft für die nach
dem Anaglyphenverfahren hergestellten plastisch wirkenden Lichtbilder zu, da für
deren Betrachtung gefärbte Brillen erforderlich sind. Diese Nachteile hat auch ein
Verfahren, nach dem man versuchte, unter Verzicht auf die Stereoskopie plastisch
wirkende Projektionsbilder dadurch zu erzielen, daß man auf dem Bildschirm durch
ein Zusatzgerät vor dem Objektiv des Bildwerfers gleichzeitig zwei um ein wenig
gegeneinander verschobene Projektionsbilder erzeugte. Schließlich -ist noch bekanntgeworden
(deutsche Patentschrift 624 533), eine plastische Projektionswirkung von nicht stereoskopischen
Lichtbildern dadurch zu erzielen, daß man das zu projizierende Filmbild in mehreren
voneinander unabhängigen und teilweise gefärbten Emulsionsschichten, _die z. B..
durch den- Schichtträger getrennt sein können, aufbaute, wobei das zu projizierende-Bild
derart aufkopiert wurde, daß die in den verschiedenen Bildschichten entstehenden.
Einzelbilder sich in genauer Überdeckung befinden. Die bis zu einem gewissen Grade
plastische Wirkung solcher Bilder beruht auf der größeren Abstufung der Schattierungen.
Damit aber sind die Wirkungen des Verfahrens begrenzt. Eine willkürliche Beeinflussung
der angestrebten plastischen Wirkung ist nicht möglich.
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Das neue Verfahren meidet diese Mängel und ermöglicht es, nicht stereoskopische
Bilder mit plastischer Wirkung zu erzeugen. . Die Projektionsbilder werden durch
einen neuartigen Kopiervorgang von einem einzigen normalen photographischen Negativ
'hergestellt und bestehen aus zwei übereinanderliegenden, durch eine durchsichtige
Zwischenschickt,
z. B. den Schichtträger, getrennten Teilbildern
und sind dadurch gekennzeichnet, daß das eine der Teilbilder einer scharfen Kontaktkopie
entspricht, während das zweite, durch die Zwischenschicht von dem ersteren 'getrennte
Teilbild willkürlich verzerrt ist und Unschärfen enthält. Die Verzerrung und Unschärfen
des zweiten Teilbildes werden durch Kopieren des Negativs bei schräg auffallendem
Kopierlicht und Zwischenschaltung der durchsichtigen Schicht erzeugt. Durch die
Vereinigung der beiden auf diese Weise hergestellten Teilbilder bei der Projektion
entsteht nicht etwa ein unscharfes Bild, sondern ünerwarteterweise ein Gesamtbild,
welches aus dem ersten Teilbild die notwendigen Bildschärfen und aus dem zweiten
Teilbild gewisse Verzerrungen und Unschärfen enthält, wodurch die Kontraste in ganz
'bestimmter Richtung verstärkt werden und zum Teil Schatten und Randlinien entstehen,
durch die eine plastische Wiedergabe bedingt wird.
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Die technische Ausführung des Verfahrens erfolgt zweckmäßig derart,
däß beide Teilbilder in einem einzigen Kopiervorgang hergestellt werden. Dazu wird
z. B. für die Herstellung vor: Projektionsbildern ein Film verwandt, der auf seinen.
beiden Seiten eine Bildschickt bekannter Art trägt; es bildet dann die erste Bildschicht
und der Schichtträger die Zwischenschicht zwischen dem zu kopierenden Negativ und
der Bildschicht des zweiten Teilbildes. Das Kopieren erfolgt in schräg auffallendem
Kopierlicht durch eine seitlich zum Kopierfeld angeordnete pünktförinige Lichtquelle.
Durch den Einfallswinkel des Kopierlichtes und seine Richtung zum Kopierfeld läßt
sich die Verzerrung des zweiten Teilbildes und damit die plastische Wirkung des
vereinigten Gesamtbildes weitgehend beeinflussen. Es ist damit für die Ausführung
eles Verfahrens gemäß der Erfindung von Bedeutung, daß die seitlich angeordnete
Kopierlichtquelle während des Kopiervorganges sowohl bezüglich des Winkels als auch
in der Richtung zum Kopierfeld verändert werden kann, um die die plastische Wirkung
hervorbringenden Verzerrungen des zweiten Teilbildes sinngemäß mit den Anforderungen
des Negativbildes in Übereinstimmung bringen zu können.
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Da die Bildschicht, welche dem Negativ zugewandt ist, einen Teil des
Kopierlichtes, welches zur zweiten Bildschicht durchfällt, absorbiert, ist es zweckmäßig,
den für das Verfahren zur Anwendung gelangenden zweischichtigen Positivfilm derart
herzustellen, daß die untere Bildschicht eine höhere Lichtempfindlichkeit als die
obere Bildschicht aufweist. Man kann auch zur weiteren Erhöhung der plastischen
Wirkung die beiden Bildschichten mit unterschiedlichen geeigneten Färbungen versehen
oder behandeln, so daß die Teilbilder in der Gesamtwirkung dadurch plastischer erscheinen,
daß die Bildfarben addiert sind, die Verzerrung des zweiten Bildes aber als Schatten
in einer anderen Anfärbung wiedergegeben wird. Als Färbungen in diesem Sinne eignen
sich z. B. für das Kontaktteilbild Rotbraun und für das verzerrte Teilbild Blau.
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Sollen nach dem Verfahren Glasdiapositive hergestellt werden, so legt
man zwei D.iapositivplatten Schicht gegen" Glasseite aufeinander und kopiert in
analoger- Weise. Schließlich kann man auch plastisch wirkende Papierbilder nach
dem angegebenen Verfahren erzeugen, wenn man die Teilbilder einzeln herstellt und
nach bekannten Verfahren photographisch oder mechanisch übereinanderdruckt.
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_ Eine Anordnung zur Herstellung plastisch wirkender Bilder gemäß
der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Die Abb. z zeigt stark vergrößert den Negativ- und Positivfilm und
die Belichtungseinrichtung in schematischer Darstellung.
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Die Abb. 2 und 3 zeigen die Teilbilder und Abb. 4. das fertige plastisch
wirkende Bild in einer einfachen Darstellung.
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Vorzugsweise wird bei der Herstellung plastisch wirkender Bilder für
Projektionszwecke in der Weise verfahren, daß man einen Negativfilm, welcher aus
dem Schichtträger a und der Bildschicht b besteht, unmittelbar auf einen zweiten
Film legt. Dieser besteht aus dem Schichtträger d und zwei Bildschichten e und f,
welche auf jeder Seite des Schichtträgers d aufgebracht sind. Durch die Beleuchtung
des Negativfilms vermittels einer seitlich angeordneten Lichtquelle g, deren Strählen
schräg auf das zu kopierende Negativfilmbild fallen, wird auf der Bildschicht e
ein normales, scharfes Kontaktpositiv erzeugt. Gleichzeitig wird durch die schräg
durch den Schichtträger dringenden Lichtstrahlen auf der zweiten, unteren Bildschicht
f ein etwas verschobenes und verzerrtes Bild erzeugt. Die auf den beiden Bildschichten
e und f erzeugten Bilder sind in Abb. a und 3 dargestellt: Hierbei
zeigt Abb. 2 das. Kontaktteilbild und Abb. 3 das etwas verschobene Teilbild, wie
es auf der unteren Bildschicht f entsteht. Die Ab1@ ¢ zeigt die plastisch wirkende
Vereinigung beider -Teilbilder. Die Lichtquelle g kann aus einer Punktbogenlampe
bestehen; es kann aber auch eine ändere Lichtquelle verwendet-werden, wobei ein
optisches System angewandt werden kann, welches gerichtete Lichtstrahlen schräg
auf das zu kopierende Negativ wirft. Auch können an Stelle des zweischichtigen
Positivfilms
zwei einschichtige Filme verwendet werden, welche, sinngemäß aufeinandergelegt,
das gleiche Bild ergeben. An Stelle der Filme sind auch Glastrockenplatten verwendbar.
Um die Verzerrung des zweiten Positivbildes willkürlich ändern zu können, muß die
Lichtquelle derart eingerichtet sein, daß ihre Stellung zum Kopierfeld verändert
werden kann.