DE531762C - Verfahren zur Herstellung farbiger Entwuerfe fuer Webstoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung farbiger Entwuerfe fuer WebstoffeInfo
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Description
Die Erfindung besteht in einer Verbesserung oder Abänderung des Verfahrens nach
der Patentschrift 418 618 und betrifft die Anwendung dieses Verfahrens auf die Her-Stellung
von farbigen Entwürfen für Web' stoffe.
Bis jetzt ist es üblich gewesen, aus dem zu verwendenden Material Proben zu weben
oder von Hand ausgeführte farbige Vorlagen in verschiedenen Farbenanordnungen anzufertigen.
Um den hierfür nötigen Arbeitsaufwand zu beschränken, ist bereits vorgeschlagen worden, von einer solchen Webprobe oder
Farbenvorlage unter Verwendung eines Hilfsgeräts, wie z. B. eines Episkops, Vorlagen in
Schwarz und Weiß von denjenigen Teilen des Musters von Hand anzufertigen, die je in
einer bestimmten Farbe ausgeführt werden sollen. Diese Vorlagen wurden dann, wenn
erforderlich, in bezug auf Schwarz und Weiß mittels photographischer Wiedergabe umgekehrt
und als Positive mit Hilfe eines Projektionsapparats projiziert, um aus den einzelnen
Bestandteilen ein Gesamtbild der
a5 Probe zusammenzusetzen, dessen einzelne
Bestandteile in bezug auf Farbe und Schattierung verändert werden konnten.
Gemäß der Erfindung wird, nachdem die Form der Musterung festgelegt ist, eine
Probe in abstechenden Farben gewebt und danach durch verschiedene Farbfilter, die mit
den für das Muster zu verwendenden Farben in geeigneter Beziehung stehen, hindurch
photographiert, so daß auf diese Weise ein Satz Negativbilder erhalten wird, in denen
verschiedene farbige Bestandteile des Originals weggelassen sind. Darauf werden von
bestimmten Negativbildern Positive oder Umkehrungen angefertigt und aus den Negativen
und Positiven die notwendigen Transparente hergestellt, indem ein geeignetes Negativbild einem positiven Bild in den Fällen
überlagert wird, in denen das letztere ein Bild darstellt, das mehr als einen Farbenbestandteil
des Originals unausgelöscht enthält.
Es sei z. B. angenommen, daß drei Farben in Frage kommen; das Webstück wird alsdann
vorzugsweise aus Fäden der drei Farben Rot, Grün und Blau angefertigt. Diese Farben sind so ausgewählt, daß sie durch
Farbfilter hindurch photographiert werden können, die der Reihe nach je zwei der drei
Farben auslöschen.
Von den so photographierten Negativen werden Positive kopiert, oder die Negative
werden auf chemischem Wege umgekehrt, und diese Positive werden in einer oder mehrere
geeignete Projektionslaternen so eingesetzt, daß die Elemente des gewebten Musters ineinandergreifend
auf einen Schirm projiziert 6q werden. Man kann auch so vorgehen, daß
man durch Filter photographiert, die der Reihe nach je eine der Farben auslöschen,
dagegen die beiden anderen Farben durchs lassen; in diesem Fall kann das Negativ zur
Projektion benutzt werden.
Die drei Elemente des Musters können alsdann auf dem Schirm dadurch farbig darge-
stellt werden, daß man in die zugehörigen Lichtbündel Farbfilter sowie Vorrichtungen
einschiebt, die die Helligkeit ändern. Diese Filter können so lange geändert werden, bis
ein gefälliges Muster zustande kommt. Ein geeignetes Verfahren zum Photographieren
und Projizieren ist das in der Patentschrift 418 618 beschriebene Verfahren. Hiernach
wird das Photographieren der Stoffe und das Projizieren der Muster mit ein und demselben
Apparat ausgeführt.
Die Nachahmung von Glanzwirkungen kann dadurch erfolgen, daß man das gefärbte
Muster mit oder ohne zwischengesetzte Filter photographiert und die Belichtungsdauer so
einrichtet, daß nur die starken Lichter wiedergegeben werden. Wenn von dem Negativ ein
Positiv angefertigt ist, wird dieses zugleich und ineinanderpassend mit dem Rest des
Musters projiziert, wie oben beschrieben.
Der Glanz kann auch auf eine andere Weise dadurch nachgeahmt werden, daß man ein gefärbtes
Muster nach dem soeben beschriebenen Verfahren auf einen weißen Schirm von derjenigen Materialart projiziert, die man
nachzuahmen wünscht. Dieser Schirm wird durch ein sehr schräges Bündel aus weißem
oder anders gefärbtem Licht" "beleuchtet, und zwar in einer solchen Richtung, daß keine
große Verdünnung der Farben der projizierten Bilder der Fäden eintritt.
. In dem Falle, daß es sich um kompliziertere Muster handelt, bei denen man Muster wiedergeben
will, die mehr Farben enthalten, als mit Hilfe der Photographic mit drei oder mehr
Filtern isoliert werden können, kann der Entwurf in eine Anzahl von Flächenstücken
,unterteilt werden, von denen jedes nur aus drei oder vier Farben gewebt'ist. Jedes dieser
Flächenstücke wird auf dem Schirm in eine Lage gebracht, die seiner Lage in dem Muster entspricht und, wie oben beschrieben,
durch die Filter photographiert. Die so hergestellten photographischen Bilder werden in
der oben beschriebenen Weise auf den Schirm projiziert, und die Summe der projizierten
Flächenstücke ergibt das vollständige Muster. So kann ein Muster, das 18 Farben enthält,
in sechs Flächenstücke unterteilt werden, von go denen jedes in drei Farben gewebt und durch
drei farbige Schirme getrennt'von dem übrigen Teil des Musters photographiert ist. Man
erhält auf diese Weise 18 photographische Bilder, die selbst oder deren Positive, wie
oben beschrieben, projiziert werden können, um' das vollständige Muster zu ergeben. Man
kann-auf diese Weise über jedes der 18 proji- ·;-■ zierten Bilder der Fäden hinsichtlich ihrer
Farbe und ihrer Helligkeit frei verfugen. XJm die Arbeit zu ersparen, die mit dem
Weben von. Stoff entwurf en. in. jzwei Farben
verbunden ist, bei denen wie bei karierten Stoffen und bei Mustern mit vertauschten
Farben der helle Teil des Entwurfes seiner Gestalt und Größe nach genau dem dunklen
Teil entspricht, kann man mit einem einzigen in Schwarz und Weiß gewebten Stück arbeiten,
indem man zuerst eine Photographic abnimmt und alsdann eine weitere Photographic, nachdem
man die Probe um ein Stück derart verschoben hat, daß die hellen Teile die vorher
von den dunklen Teilen eingenommene Lage annehmen. Die beiden photographischen Bilder
werden auf dem Schirm durch Projektion ineinandergefügt.
Bei zweifarbigen Stoffentwürfen, bei denen das Muster der hellen Teile dem Muster der
dunklen Teile nicht gleichartig ist, können, um ohne farbige Webeproben auszukommen,
zwei zum Photographieren geeignete Proben in Schwarz und Weiß gewebt werden, bei
denen die hellen und dunklen Teile der einen Probe die Umkehrung der entsprechenden
Teile der anderen Probe bilden. Diese Proben werden, eine nach der anderen, photographiert
und ineinandergreifend auf den Schirm -proj iziert.
Wenn es sich um Muster handelt, die nur zwei Farben enthalten, kann die zürn Weben
von zwei Mustern in vertauschten Farben (oder mit vertauschtem Schwarz und Weiß)
aufzuwendende Arbeit dadurch vermieden werden, daß man ein „Negativ herstellt, das
zwei Abbildungen der Bildmuster (Musterbilder) enthält; man" macht alsdann ein Positiv
von nur einem Bild dieses Negativs. Das Negativbild, von dem das Positiv gemacht ist,
wird alsdann ausgekratzt oder ausgebleicht, und das Positiv und das Negativ werden, mit
ihren Vorderseiten aufeinander, verbunden ipo
oder verkittet. Bei diesem Verfahren kann das Photographieren mit oder ohne Filter geschehen,
und es können Registermarken mitphotographiert werden, um die übereinstimmende
Stellung des positiven und negativen Transparentes zu sichern. Die zusammengesetzte
durchsichtige Platte (Transparent) enthält als Ergebnis des . vorbeschriebenen Verfahrens zwei photographische Bilder, von
denen jedes mit. dem anderen zusammengepaßt auf einen Schirm projiziert werden
kann, wobei die projizierten Bilder unabhängig voneinander in ihrer Farbe und Helligkeit
verändert werden können.
Wenn sich jedes der Bilder auf einem beonderen Transparent befindet, ist es nicht
nötig, von dem Negativbild etwas wegzukratzen oder abzudecken, da das Negativ entfernt
werden kann.
Eine andere Art des Vorgehens gemäß der Erfindung für den Fall, daß komplizierte
Muster vorliegen, die mehr Farben enthalten,
als mit Hilfe von photographischen Bildern unmittelbar isoliert werden können, ist in dem
nachstehenden Beispiel erläutert:
Ein aus fünf verschieden gefärbten Bestandteilen bestehendes Muster kann projiziert werden,
indem man eine Probe herstellt, in der die fünf Bestandteile mit Hilfe von Farblösungen
oder anderen Färbmitteln, z. B. rot, grün, blau, schwarz und weiß gefärbt sind;
ίο man photographiert alsdann das Rot und Weiß, das Grün und Weiß, das Blau und
Weiß durch rote, grüne und blaue Filter und den weißen Bestandteil mit einer kurzen Belichtung
durch ein anderes Grünfilter oder ohne ein Filter und macht von dem oder den so hergestellten Negativen ein Positiv. Ein
weiteres Negativ wird gemacht, indem man den weißen Bestandteil dreimal mit dem erwähnten
anderen Grünfilter oder ohne einen Filter photographiert. Die Belichtung wird so abgestimmt, daß jeweils die roten, grünen
und blauen Farben ausgelöscht werden, eine vierte Photographie wird mit oder ohne Filter
so hergestellt, daß sie die roten, grünen, blauen und weißen Bestandteile des Musters zugleich
enthält. Das Positiv und das zweite Negativ werden mit den Vorderseiten aneinander befestigt
oder zusammengekittet, und wenn die verschiedenen positiven und negativen Bilder
in die richtige Lage gebracht sind, so ergibt sich, daß in dem zweiten Negativ die drei Bestandteile
des Musters, die dem Weiß entsprechen, denjenigen Teilen der drei Bilder überlagert sind, die dem Weiß in denjenigen
positiven Bildern entsprechen, die das Rot und Weiß, das Grün und Weiß und das Blau
und Weiß enthalten. Das vierte Bild in dem Positiv, das den roten, grünen, blauen und
schwarzen Fäden, jedoch weniger den weißen entspricht, wird von keinem der Bilder in dem
zweiten Negativ abgeschwächt. Das vierte Bild in dem zweiten Negativ, das dem Rot,
Grün, Blau und Weiß, jedoch weniger dem Schwarz entspricht, wird ebenfalls durch
keines der Bilder in dem Positiv abgeschwächt. Man erhält als Ergebnis, daß sich in dem so
hergestellten zusammengesetzten Transparent fünf durchsichtige Teile befinden, die je den
roten, grünen, blauen, schwarzen und weißen Fäden des ursprünglichen Musters entsprechen.
Jeder dieser Teile kann auf den Schirm ineinandergreifend mit dem übrigbleibenden
Teil projiziert und unabhängig von den übrigen Teilen in ihrer Farbe und Helligkeit verändert
werden.
Das vorbeschriebene Verfahren ist in den Abb. ι bis 6 der Zeichnungen schematisch erläutert.
Abb. ι stellt ein einfaches gestreiftes Muster in Rot (.R), Grün (G), Blau (B)1
Schwarz (b) und Weiß (W) dar.
Abb. 2 zeigt das erste, vier Bilder 1, 2, 3, 4
des Musters enthaltende Negativ, die bzw. mit einem roten, grünen, blauen und mit einem
anderen grünen oder ohne jedes Filter photographiert sind.
Abb. 3 zeigt ein Positiv, das von dem ersten Negativ gemacht ist,
Abb. 4 zeigt das zweite Negativ, das vier Bilder 1, 2, 3, 4 des Musters enthält. Drei
davon, 1, 2, 4, enthalten nur den weißen Teil, der mit oder ohne ein Filter photographiert
ist, und das vierte, 3, enthält Bilder aller Bestandteile mit Ausnahme des Schwarz, die mit ader ohne ein Filter photographiert
sind. Um beim Isolieren des Schwarz, 3, eine übermäßige Überbelichtung des Weiß zu vermeiden, ist es erwünscht, drei
aufeinanderfolgende Belichtungen durch rote bzw. grüne bzw. blaue Filter mit Belichtungszeiten
vorzunehmen, die diesen Farben angepaßt sind.
Abb. 5 zeigt als Alternative ein zweites Negativ, das drei Bilder 1, 2, 4 des Musters
enthält, die bzw. durch blaue, rote und rote Filter photographiert sind, und ein viertes
Bild, 3, von allen Bestandteilen mit Ausnahme des Schwarz.
Abb. 6 zeigt das schließlich erhaltene Transparent, das sich ergibt, wenn man das
Positiv und eines der zweiten Negative mit ihren Vorderseiten aufeinanderkittet.
Nach einer anderen Art des Vorgehens kann ein aus sechs verschieden gefärbten Bestandteilen
bestehendes Muster projiziert werden, indem man eine Probe herstellt, an der die sechs Bestandteile z. B. rot (R),
grün (G), blau (B), schwarz (b), weiß (W) und orangegelb (0) gefärbt sind. Dieses
Verfahren ist schematisch in den Abb. 7 bis 12 der Zeichnungen erläutert.
Abb. 7 zeigt ein einfach gestreiftes Muster in den sechs Farben.
Abb. 8 zeigt das erste Negativ, das die folgenden fünf Bilder des Musters enthält: 1.05
1. die roten, weißen und orangegelben Bestandteile, photographiert durch ein Rotfilter,
2. die grünen, weißen und orangegelben Bestandteile, photographiert durch ein Grünfilter,
3. die blauen und weißen Bestandteile, photographiert durch ein Blaufilter,
4. den weißen Bestandteil, photographiert durch ein anderes Grünfilter,
S- die weißen und orangegelben Bestandteile,
photographiert durch ein anderes Grünfilter oder alternativ durch Belichtung der
Probe mit einem Natriumbrenner.
Abb. 9 zeigt ein Positiv von dem ersten Negativ.
Abb. 10 zeigt ein zweites Negativ, das die folgenden fünf Bilder des Musters enthält:
ι. die weißen und orangegelben Bestandteile, die ebenso gewonnen sind wie in
dem ersten Negativ,
2. übereinstimmend mit i,
3. alle Bestandteile mit Ausnahme des Schwarz gleichzeitig mit oder ohne Filter
photographiert,
4. übereinstimmend mit 1,
5. die blauen und weißen Bestandteile in derselben Weise photographiert wie in dem
ersten Negativ.
Abb. 11 zeigt eine Alternative des zweiten Negativs, enthaltend die folgenden fünf
(ebenso wie oben beschrieben erhaltenen) BiI-der des Musters:
1. Grün, Weiß und Orangegelb,
2. Rot, Weiß und Orangegelb,
3. alle Bestandteile außer Schwarz,
4. übereinstimmend mit 2, 5. Blau und Weiß.
Abb. 12 zeigt das Positiv und eines der
zweiten Negative in richtiger gegenseitiger Lage so miteinander verkittet, daß sich sechs
Bilder der einzelnen farbigen Bestandteile ergeben.
Die zum Ausführen der Erfindung verwendeten photographischen Platten können panchromatische
ader farbenempfindliche Platten sein.
Das vorzugsweise zum Herstellen des Positivs verwendete Verfahren ist das folgende,
das sich auch am besten bewährt hat, um ein möglichst vollkommenes Aufeinanderpassen
der Bilder zu gewährleisten,, insbesondere wenn Positive und Negative, wie oben beschrieben,
zusammen verwendet werden müssen. In diesem Falle können Fehler im Zusammenpassen
vorkommen, selbst wenn die photographischen Platten oder Filme vollkommen
eben sind (was aber selten der Fall ist). Die Fehler kommen daher, daß Punkte A
und A1 (s. Abb. 13), die in der Abdruckkopie aufeinanderliegen, beim Projizieren
nicht aufeinanderfallen.
Wenn dagegen beim Kopieren das Licht die empfindliche Schicht, auf der das Positiv
hergestellt werden soll, auf demselben Wege erreicht, der auch beim Projizieren gemäß
Abb. 14 vom Licht eingeschlagen wird, dann kopieren sich die Punkte^1 und B1 in solchen
Lagen auf dem Positiv, daß sie in der Projektion mit den entsprechenden Punkten im Negativ zusammenfallen.
Die verschiedenen Bilder können sich selbstverständlich auf einer einzigen Platte
befinden, oder es kann auch jedes Bild seine besondere Platte haben. Im letzteren Fall
können die von einer Krümmung der Platte herrührenden parallaktischen Störungen sehr
klein gemacht werden, und man spart an Material beim Herstellen des Positivs und bei
der besonderen photographischen Behandlung der einzelnen Bilder, wenn eine solche infolge
der Schwierigkeiten notwendig wird, die mit der Belichtung und dem Kontrast zusammenhängen.
Jede der Projektionslinsen im Projektionsapparat kann ihre besondere Einstellbewegung
haben, und wenn gesonderte Platten verwendet werden, kann eine Vergrößerung oder Verkleinerung in jedem gewünschten
Verhältnis dadurch erzielt werden, daß man die Platten verschiebt und eine Einstellung
der Projektionslinsen vornimmt. Die von der Einstellbewegung einer der Linsen herrührende
Exzentrizität kann durch eine weitere Verschiebung der entsprechenden Platte korrigiert werden. Wenn die Projektionslinsen
feststehen, kann eine Bewegung des Ganzen oder eines der Diapositive nach oder von
den Projektionslinsen weg vorgesehen werden, um die von dem Zusammenkitten von Negativen und Positiven herrührende zusätzliche
Dicke des Glases auszugleichen, das zwischen das photographische Bild und die
Projektionslinsen eingeschoben ist. Ebenso können Dickenunterschiede des eingeschobenen
Glases ausgeglichen wenden. Jedes Bild oder jede Platte kann durch einen Kondensor
und eine besondere Lichtquelle beleuchtet werden; es werden also z. B. für sechs BiI-der
sechs Kondensoren und sechs Lampen erforderlich. Die Verwendung gesonderter
Lampen ergibt eine Ersparnis im Stromverbrauch.
Mit der Herstellung eines Musters auf dem Schirm durch Projektion in solchen Farben
und Schattierungen, daß ein gefälliger Eindruck entsteht, ist das Verfahren nicht notwendigerweise
beendet, insofern nämlich diese Farben und Schattierung in die Wirklichkeit
in der Gestalt eines gewebten Stoffes übertragen werden müssen, der bei Tageslicht dasselbe
Aussehen haben soll wie in dem Zimmer, in dem die Projektion stattfindet. Demgemäß
kann das Lichtbünidel, dessen Farbe man festhalten will, durch geeignete optische
Ablenkungs- ader Spiegelvorrichtungen oder auch ohne zwischengeschaltete optische Mittel
in ein Dreifarbenkolorimeter hineingeleitet wenden. Mit diesem Instrument erhält man
eine Registrierung jeder einzelnen Farbe des projezierten farbigen Entwurfes, und wenn
man darauf die Farben ader die gefärbten Stoffe herstellt oder auswählt, werden sie bei
Tagesbeleuchtung den Farben gegenübergestellt und mit ihnen in Übereinstimmung gebracht,
die man an dem Dreifarbenkolorimeter mit Hilfe dieser Registrierungen hergestellt
bat. Eine an dem Dreifarbenkolorimeter hergestellte Farbe kann mit außerordentlicher
Genauigkeit an einem anderen Instrument derselben Art wieder erzeugt wer-
den, wenn die Skalenteilungen gleichartig eingestellt werden. Wenn es daher notwendig
wird, die erzeugten Farben und die mit dem Dreifarbenkolorimeter gemessenen Farben
dem Hersteller farbiger Entwürfe zu übermitteln, so kann man ihm die für jedes Element
des farbigen Entwurfes erhaltenen Angaben zuschicken, so daß er in der Lage ist,
diese Farben mit Hilfe eines zweiten Dreifarbenkolorimeters zu reproduzieren.
Gemäß einem anderen Verfahren kann das Abgleichen der verschiedenen Farben und
Schattierungen dadurch bewirkt werden, daß man jedes der farbigen Lichtbündel der Reihe
nach auf einem kleinen weißen Schirm auffängt, der unmittelbar neben eine Öffnung
oder ein Kästchen gesetzt ist, in das Proben von Farbstoffen oder farbige Karten eingebracht
sind. Diese farbigen Proben wenden
ao mit einem dem Tageslicht gleichwertigen Lichtbündel beleuchtet, und die Färbung der
Proben oder Karten wind so lange verändert, bis ihre Farbe möglichst genau dieselbe ist
wie die des projizierten Lichtbündels, die sich als ein Bestandteil des Farbenschemas ergeben
hat.
Dies Verfahren ist in Abb. 15 erläutert, in
der M das Mutochrom darstellt; S ist ein weißer Schirm in solcher Lage, daß er ein
besonders gefärbtes Lichtbündel von dem Mutochrom auffängt; C ist eine dicht an den
Schirm ,S herangebrachte ader außerhalb der
Bahn des von dem Mutochrom kommenden Lichtbündels liegende Musterkarte; D ist eine
Vorrichtung, um die Musterkarte mit künstlichem Tageslicht zu beleuchten; sie besteht
z. B. aus einer Lichtquelle L, einer Irisblende/, einer Mattscheibe K (urn die Beleuchtungsstärke
zu verändern); F ist ein Tageslichtfilter und P ein Spiegelprisma.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung farbiger Entwürfe für Webstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß eine Probe durch verschiedene Farbfilter hindurch, die den Farben der Probe entsprechen, photographiert und so ein Satz von Negativbildern erhalten wird, in denen verschiedene farbige Bestandteile des Originals weggelassen sind, und daß alsdann Positive oder Umkehrungen von bestimmten Negativbildern angefertigt und aus den Negativen und Positiven die notwendigen Transparente hergestellt werden, indem ein geeignetes Negativbild einem positiven Bild in den Fällen überlagert wird, in denen das letztere ein Bild darstellt, das mehr als einen Farbenbestandteil des Originals unausgelöscht enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nebenwirkung, z. B. eine Glanzwirkung, durch ein Hilfstransparent, z. B. ein photographisches Positiv, der starken Lichter erzeugt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 ader 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Originalprobe in Bezirke unterteilt wird, die unabhängig· voneinander der photographischen Farbisolierung unterworfen werden.
- 4. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle eines karierten oder mit vertauschten Farben gebildeten zweifarbigen Musters eine einzige Probe in zwei Kontrastfarben, z. B. Schwarz und Weiß, hergestellt und zuerst in einer Stellung und danach in einer anderen Stellung photo- 8p graphiert wird, in der sich die hellen Teile an Stelle der dunklen befinden, worauf die beiden Bilder ineinanderpassend auf einen Schirm projiziert werden.
- 5. Abänderung des Verfahrens nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall eines zweifarbigen Stoffentwurfs, in dem das Muster der hellen Teile dem Muster der dunklen Teile nicht gleichartig ist, zwei zum Photographieren geeignete Proben in Schwarz und Weiß oder in gleichwertigen Kontrasten derart gewebt wenden, daß die hellen und dunklen Teile der einen Probe gegenüber den entsprechenden Teilen der anderen vertauscht sind und daß alsdann die photographischen Bilder ineinandergepaßt auf den Schirm projiziert wenden.
- 6. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen 4 und S, dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige Probe hergestellt und ein Negativ angefertigt wird, das zwei Photographien der Musterbilder enthält, alsdann von dem einen dieser Bilder ein Positiv gemacht und das Bild alsdann aus dem Negativ durch Auskratzen oder Ausbleichen entfernt wird, worauf das Positiv und Negativ mit den Bildseiten aufeinander befestigt oder zusammengekittet werden. no
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Satz von negativen Bildern auf einer und derselben Platte aufgenommen und davon ein Positiv genommen wird, das mit einem zwei- ng ten einen verschiedenen Satz von Bildern tragenden Negativ vereinigt oder verkittet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farben, in denen das Muster gewebt wenden soll, dadurch festgestellt wenden, daß man in an sichbekannter Weise mit Hilfe eines Kolorimeters die Farben der projizierten und für richtig befundenen Bestandteile aufzeichnet.
- 9. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an S teile der Verwendung eines Kolorimeters farbige, mit Tageslicht oder gleichwertiger Beleuchtung beleuchtete Karten gegen die verschiedenen ausgesonderten farbigen Bestandteile des projizierten Entwurfes abgeglichen werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB531762X | 1928-03-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE531762C true DE531762C (de) | 1931-08-22 |
Family
ID=10466885
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH118088D Expired DE531762C (de) | 1928-03-23 | 1928-09-02 | Verfahren zur Herstellung farbiger Entwuerfe fuer Webstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE531762C (de) |
-
1928
- 1928-09-02 DE DEH118088D patent/DE531762C/de not_active Expired
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