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Verfahren zur Herstellung und Betrachtung naturfarbiger Stereoskopphotographieen.
Es ist bekannt, die nach den hinter einem roten, grünen und blauen Lichtfilter gewonnenen Teilaufnahmen unter Zuhilfenahme der Spiegelung gefärbter Glasscheiben zu einem naturfarbigen, subjektiv zu betrachtenden Bild zusammenzusetzen. (Chromoskop von Ives) Ferner ist bekannt,
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das grüne Teilbild durch geeignete optische Einrichtungen beiden Augen zugeführt wird Ç\1iethe, Dreifar benphotogTaphie).
In jedem dieser Fälle ist es jedoch unbedingt nötig, die drei Teilaufnahmen nacheinander von genau demselben Standpunkte zu machen, um die Deckung der einzelnen Teilbilder zu gewährleisten. Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung ist es nun, unter Benutzung dt : r Regeln der stereoskopischen Aufnahme und Betrachtung, die Teilaufnahmen gleichzeitig mit einmaliger Belichtung herzustellen und in einem entsprechend eingerichteten stereoskopischen Betrachtungsapparat zu einem naturfarbigen Raumbild zusammenzusetzen. Dies wird dadurch erreicht, dass beispielsweise das dem linken Auge entsprechende Bild als Rotfilter-und Blaufilteraufnahme, das dem rechten Auge entsprechende Bild als Grünfilter- und Blaufilteraufnahme hergestellt wird.
Bei der Zusammensetzung erhält man sodann ein Bild. das für das linke Auge Rot und Blau mit allen Übergangstönen, für das rechte Auge ebenso Grün und Blau enthält.
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Bilder zu einem naturfarbigen Raumbild zusammen, indem die Empfindung Gelb z. B. durch die Wirkung des Rots in einem Auge und des Grüns im anderen Auge ausgelöst wird.
Um zwei Teilfilteraufnahmen mit einmaliger Belichtung gleichzeitig herzustellen, sind dem Prinzipe nach mehrere Wege bekannt. Den einen zeigt das österr. Patent Nr. ioi. Gurtner.
Der Erfinder legt eine hochempfindliche panchromatische und eine nur für blaues und violettes Licht empfindliche, mit orangerotem Anilinfarbstoff gefärbte Diapositivplatte Schicht an Schicht und belichtet durch die Glasseite der Diapositivplatte, so dass diese erstens nur den blauen und violetten Lichtanteil registriert und zweitens als Rotfilter für die dahinterliegende panchromatische Platte dient. Es ergab sich nun, dass gewisse sonst optisch sehr entsprechende Farbstoffe die photographischen Eigenschaften der Diapositivplatte ungünstig beeinflussen. Statt die Schichte der Diapositivplatte anzufärben, erweist es sich als praktischer, zwischen die beiden Platten eine möglichst dünne, in der betreffenden Filterfarbe gefärbte Folie aus Gelatine, Kollodium o. dgl. einzulegen.
Die auf der rückwärtigen Platte durch die Lichtzerstreuung in der Diapositivplatte immer eintretende geringfügige Unschärfe wird dadurch praktisch nicht vergrössert. Durch diese Anordnung ist es leicht möglich, ganze Platten im Stereoformat zu verwenden und je eine die Hälfte des Formates einnehmende rote und grüne Filterfolie einzulegen, wobei die Folien so abgestimmt werden können, dass die Belichtungszeiten hinter beiden Folien die gleichen sind.
Infolge dieser Anordnung kann auch die Schicht der Diapositivplatte entsprechend dünn gegossen sein, um möglichste Lichtdurchlässigkeit und kurze Belichtungszeit der panchromatischen Platte zu erreichen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine stereoskopische Doppelplatte, die nach der beschriebenen Weise die Filter eingelegt enthält und mit einer tastbaren Marke versehen ist, um zu gewährleisten, dass die Platte beim Einlegen in die Kasette mit der Diapositivschicht gegen die Objektive und mit demselben Filter immer nach einer Seite liegt.
Ein anderer Weg, die Teilaufnahmen durch gleichzeitige Belichtung zu erhalten, im Prinzip von Ives benutzt, besteht darin, dass in den Gang der Lichtstrahlen des Aufnahmeapparates eine spiegelnde Glasplatte unter 450 eingeschaltet ist, die als Lichtfilter für die in normaler Stellung dahinter befindliche panchromatische Platte dient und gleichzeitig einen Bruchteil der Lichtstrahlen gegen eine senkrecht zu dieser Platte gelegte und für blaues und violettes Licht empfindliche Platte wirft, die allenfalls noch ein Blaufilter von solcher Dichte vorgeschaltet erhält, dass die Belichtungszeiten beider Platten die gleichen sind.
Wird als spiegelnde Platte eine weisse
Glasplatte verwendet, die auf der dem Objektiv abgewendeten Seite zur Hälfte mit roter, zur Hälfte mit grüner Gelatine o. dgl. überzogen ist, so sind Doppelbilder auf der Blaufilteraufnahme nicht vollkommen zu vermeiden, da sowohl die belegte Hinterfläche als auch die unbelegt Vorderfläche, wenn auch schwächer, reflektieren. In der Masse gefärbte rote und grüne Gläser würden wohl bekanntlich die Reflexion blauer und violetter Lichtstrahlen von der Rückfläche vermeiden, sind jedoch mit entsprechenden optischen Eigenschaften nicht erhältlich.
Vorliegende Erfindung begegnet diesem Übelstande dadurch, dass für beide Hälften ein gemeinsames, entsprechend gefärbtes gelbes Glas verwendet wird, das auf der Rückseite auf der einen Hälfte mit einem'roten. auf der anderen Hälfte mit einem grünen bzw. blauen Überzug von Gelatine, Kollodium o. dgl. von solcher Farbenabstimmung versehen ist, dass das gelbe Glas und der Hinterguss zusammen die beabsichtigte Farbenauslese auf der panchromatischen Platte ergeben. Da die gelbe Glas-
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scheibe das blaue und violette Licht absorbiert, wird die Reflexion von der Rückfläche und somit die Entstehung eines Doppelbildes auf der Blauplatte unterdrückt.
Von den auf die eine oder andere Art gewonnenen Negativen werden Diapositive hergestellt und so montiert, dass die beiden Blaufilteraufnahmen auf der einen, die Grün-und Rotfilteraufnahme auf der anderen Platte derart stehen, dass beide Platten, Schicht an Schicht gelegt, sich in allen Teilen genau decken.
Die Betrachtung dieser Bilder kann nun beispielsweise durch die in den Fig. i und 2 schematisch im Längsschnitt und Seitenansicht dargestellte Vorrichtung erfolgen. 1, l'sind die beiden Linsen eines gewöhnlichen stereoskopischen Schaukastens 2. : 3 ist eine unter 45"geneigte blauviolette Spiegelglasplatte, durch die das Blaufilterdiapositiv 1 betrachtet wird, während gleichzeitig das Bild der oberhalb angebrachten Grün- bzw. Rotfilterdiapositive, 5 ins Auge gespiegelt werden, so, dass sie an derselben Stelle wie die Blaufilterdiapositive zu stehen scheinen. Über oder unter den Diapositiven 5 sind Lichtfilter 6 von'der Farbe der betreffenden Aufnahmefilter angebracht. 7 und 8 sind Spiegel, die durch verschiedene Neigung die Durchleuchtungshelligkeit der Diapositive zu ändern gestatten.
Diese Anordnung kann natürlich verschieden variiert werden. ¯Beispielsweise kann die geneigte Filterplatte zur Hälfte rot, zur Hälfte grün
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Grün-Rotfilterbild, bei 5 das doppelte Blaufilterbild und bei 6 ein Blaufilter angebracht werden.
Eine richtige Farbenwirkung bei der Betrachtung tritt nur ein, wenn die Durchleuchtungshelligkeit der Teildiapositive eine entsprechende ist. Hierdurch werden einerseits die Unterschiede in der Dichte der einzelnen Bilder und die individuell verschiedene Empfindlichkeit des einzelnen Auges für eine bestimmte Farbe ausgeglichen. Hierdurch kann erreicht werden, dass auch bei der Zusammensetzung der jedem Auge getrennt zugeführten Farbeindrücke die Farben richtig stehen und das sonst zu beobachtende periodische Aufleuchten und Wiederverschwinden einzelner Farben, besonders des Rot, nicht eintritt.
Es bildet daher einen wesentlichen Bestandteil der vorliegenden Erfindung, dass die
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mittels an sich bekannten Mitteln gegenseitig variiert und auf die beste Farbenwirkung ages nimmt werden kann. Dieser Zweck kann im wesentlichen auf folgende Arten erreicht werden : i. Durch Anordnung verschieden neigbarer reflektierender Flächen, um die Intensität des auf die Diapositive geworfenen Lichtes variieren zu können.
2. Durch Anordnung verschieden dichter transparenter Schirme aus Mattglas, durch-
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3. bei künstlicher Beleuchtung und Verwendung je einer Lichtquelle für jedes Teilbild, durch Anordnung der Lichtstärke oder Entfernung der Lichtquellen.
Die Zusammensetzung von je zwei Teilaufnahmen zu einem doppelfarbigen Bild kann auch noch auf die folgende, von der beschriebenen Methode abweichenden Weise bewirkt werden.
Wird beispielsweise von der Blaufilteraufnahme'ein zartes, gut abgestuftes, seitenverkehrtes Negativ hergestellt und etwa in Sublimatlösung ausgebleicht, so erscheint dasselbe bekanntlich gegen einen dunklen Hintergrund als Positiv, während es in der Durchsicht nur geringe Deckung zeigt und gegenüber einem gewöhnlichen Diapositiv sehr wenig in Erscheinung tritt. Wird also beispielsweise das Rotfilterdiapositiv mit dem ausgebleichten zugehörigen Blaufilternegativ Schicht an Schicht zur genauen Deckung gebracht, so resultiert eine Doppelplatte, die, von der
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aufnahme, also z. B. eine rote Bildstelle hell zeigt, während sie in der Aufsicht die Abstufungen der Blaufilteraufnahme, also z.
B. dieselbe rote Bildstelle dunkel zeigt, da an dieser Stelle im Negativ kein Niederschlag vorhanden ist, der im ausgebleichten Zustande Licht ins Auge reflektieren würde. Wird hinter diese Doppelplatte ein Rotfilter gelegt und dieselbe auf der Betrachtungs-
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roten uhd blauen Farbanteil des Originals wiedergibt. Analog wird mit der Grünfilteraufnahme verfahren, die als Diapositive mit den anderen ausgebleichten Blaufilteraufnahmen gedeckt wird und bei Betrachtung mit dahinter liegendem Grünfilter den grünen und blauen Farbenanteil der Vorlage registriert. Grundsätzlich steht natürlich nichts im Wege, die ausgebleichten Negative von der Rot-und Grünfilteraufnahme herzustellen und mit den normalen Diapositiven der Blaufilteraufnahme zu registrieren.
Natürlich muss dann die Betrachtung mit dahinterstehendem Blaufilter geschehen, während die Platte auf der Betrachtungsseite mit rotem bzw. grünem Licht beleuchtet wird.
Die gesamte Anordnung hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den bekannten einfärbigen Stereoskopbildern, die aus den beiden Schicht an Schicht vereinigten stereoskopischen Teilaufnahmen bestehen, von denen die eine ein gewöhnliches Diapositiv, die andere ein ausgebleichtes Negativ ist und die so auf eine grosse Bikonvexlinse gelegt werden, dass das eine Auge gegen einen dunklen, das andere gegen einen hellen Hintergrund blickt.
Vorliegende Erfindung unterscheidet
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sich jedoch von dieser Anordnung wesentlich dadurch, dass hier nicht stereoskopisch verschobene, sondern formidentische Bilder gedeckt sind und dass die Bilder nicht in den beiden Augen getrennt,
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so dass nicht der Eindruck eines monochromen Stereoskopbildes, sondern, bei der beschriebenen Beleuchtungsanordnung, derjenige eines zweifarbigen Flachbildes zustande kommt, das sich erst mit dem analogen stereoskopischen Bilde für das andere Auge zu einem Raumbild zusammensetzt.
Die Betrachtung der beschriebenen Bilder kann in jedem der bekannten stereoskopischen Betrachtungsapparate geschehen, die sowohl zur Betrachtung von Diapositiven als auch Papierbildern eingerichtet sind. Die Fig. 3 zeigt einen solchen Apparat schematisch im Längsschnitt.
9 ist das Diapositiv, an dessen Stelle im vorliegenden Fall die beschriebene Doppelplatte gesetzt wird. In den Gang des durchfallenden Lichtes wird bei 10 ein zur Hälfte rotes, zur anderen Hälfte grünes Lichtfilter eingesetzt. 11 ist ein Spiegel, der bei der Betrachtung von Aufsichtsbildern das Licht durch die obere Kastenöffnung auf dieselben wirft. Es ist nur nötig, über diese Öffnung ein blaues Filter 12 anzubringen, so dass nur blaues Licht auf das ausgebleichte Negativ und von diesem ins Auge geworfen wird.
In Sublimat ausgebleichte Negative bewähren sich ihrer einfachen Herstellung und ihres starken Reflexionsvermögens für Blau und Violett wegen gut für den Zweck, halten sich auch bei einiger Vorsicht lange genug, ohne sich am Licht zu sehr zu verfärben, doch können ebenso wirkende Bilder auf verschiedene Art erzeugt werden. Es seien nur genannt : Pigmentverfahren. bei Verwendung einer weissen Pigmentschicht, das Einstaubverfahren, ferner nach Merkator die Erzeugung eines Niederschlages von Baryt in einer chromierten und unter einem Negativ belichteten Gelatineschicht, durch Baden in Chlorbariumlösung und nachherige Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure.
Unter teilweiser Benutzung der Methode der parallaktischen Stereogramme von Ives lässt sich auch eine Anordnung treffen, ohne besonderen Betrachtungsapparat beobachtbare Farbenbilder herzustellen, wenn man auf das eine Blaubild verzichtet und dem einen Auge z. B. das Grün-und Blaubild, dem anderen Auge das Rotbild zuführt.
Wird ein rotes Diapositiv (rote Zeichnung auf klarem Grunde) so mit beiden Augen
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Hintergrund blickt, so wird das linke Auge fast kein Bild wahrnehmen, während das rechte Auge ein dunkles Bild auf grünem Grunde sieht. Analog wird ein grünes Diapositiv unter denselben Umständen nur dem linken Auge auf rotem Grunde in Erscheinung treten. Es lassen sich nun z. B. mittels Pinatypie unschwer in einer Ebene ein rotes und ein grünes Diapositiv herstellen.
Bei der schematischen Darstellung in Fig. 4 ist 13 die Platte, die ein rotes Diapositiv nach der Grünfilteraufnahme und ein grünes Diapositiv nach der Rotfilteraufnahme so ineinandergedrückt erhält, dass sich die Fernpunkte der stereoskopisch verschobenen Bilder annähernd decken.
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reflektierende Fläche. Schicht an Schicht mit der Platte 13 liegt ein ausgebleichtes Negativ der mit der Grünfilteraufnahme zusammen vom selben Objektiv erzeugten Blaufilteraufnahme.
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gestellt, so dass schmale Streifen des Bildes mit etwa gleich breiten klaren Stellen abwechseln. Über dieser Platte ist in einem gewissen Abstand ein Linienraster von abwechselnd durchsichtigen
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betrachtet, die Rasterlinien, die Bildlinien des ausgebleichten Diapositivs mit dem anderen Auge betrachtet, die Zwischenräume decken.
Das Bild des ausgebleichten Diapositivs wird daher nur mit einem Auge gesehen, während dasselbe durch die in der Aufsicht dunkel erscheinenden Rasterlinien dem anderen Auge verdeckt wird. Der Raster erfüllt hierbei noch einen anderen Zweck. Bei entsprechend schräger Beleuchtung fällt das Licht durch die blauen Rasterlinien auf die Bildlinien des ausgebleichten Negativs. Dieses wird daher demselben Auge, das das rote Diapositiv nach der Grünfilteraufnahme gegen den grünen Grund als Bild mit grünen Lichtern und schwarzen Schatten sieht, gleichzeitig als Bild mit blauen Lichtern und schwarzen Schatten erscheinen, so dass das Ergebnis für das eine'Auge ein grünes und blaues Bild ist, während das
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als Bild mit roten Lichtern und schwarzen Schatten sieht. Durch Zusammenwirken beider Augen resultiert wieder ein farbiges Raumbild.
Ein anderer, von dem vorhergehenden verschiedener Weg, zu naturfarbigen Stereoskopbildern zu gelangen, besteht in der Verwendung des Prinzips der Falbrasterplatte, wie es z. B. bei der Autochromplatte verwendet wird, . nur dass hier für jede der beiden Teilaufnahmen nur ein zweifarbiger Raster in Anwendung kommt. Zweifarbige Raster sind bedeutend einfacher und billiger herzustellen als dreifarbige. Das Spektrum kann z. B. in vier entsprechende Teile zerlegt werden und für die linke Teilaufnahme etwa ein Raster mit roten und grünen Elementen, für die rechte Teilaufnahme ein solcher mit gelben und blauen Elementen in Anwendung kommen.
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Vorliegende Erfindung erstreckt sich auf eine Stereoskopfarbrasterplatte, deren linke und rechte Hälfte verschiedene Zweifarbenraster aufweist, derart, dass entweder die beiden Farben der einen Hälfte von beiden Farben der anderen Hälfte verschieden sind, oder derart, dass die Farbe des. einen Rasterelementes in beiden Hälften auftritt.
Der Vollständigkeit halber sei noch angeführt, dass sich auch Aufsichtsbilder nach den Grundsätzen der beschriebenen Erfindung herstellen lassen, wenn nach den Regeln des Breifarbendruckes für das eine Auge z. B. ein Rot-und Gelbdruck von der Grün-und Blaufilter- aufnahme, für das andere Auge ein Blau-und Gelbdruck von der Rot-und Blaufilteraufnahme hergestellt wird.
Die beiden Zweifarbendrucke werden wie gewöhnliche Stereoskopbilder in einem einfachen Stereoskopapparat für Aufsichtsbilder betrachtet. Eine gute Farbenwirkung ist allerdings nicht so leicht zu erreichen wie bei der Verwendung von Durchsichtsbildern. Während bei diesen rein die Wirkung der addierten Farbenmischung auftritt, entsteht bei den Aufsichtsbildern die Farbenzusammensetzung teils durch subtraktive Synthese (durch Übereinander-
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insofern erhöht geltend, als mit Rücksicht. auf die folgende additive Zusammensetzung der beiden Zweifarbendrucke die Farbnuancen etwas andere sein müssen als beim Dreifarbendruck. Dass aber kein prinzipielles Hindernis vorliegt, möge an folgenden Beispielen der physikalischen Grundlagen gezeigt werden.
Liegen Diapositive, wie bei den früher beschriebenen Methoden, vor, so entsteht eine weisse Bildstelle dadurch, dass in das eine Auge grünblaues, ins andere Auge orangerotes Licht gelangt.
Tatsächlich ist das Ergebnis der Mischung besten Falles ein neutrales Grau, das aber in der Umgebung der dunkleren Partien des übrigen Bildes als Weiss genommen wird. Beim Aufsichtbild ist hingegen eine weisse Bildstelle tatsächlich in beiden Teilbildern weiss. Angenommen, es liege daneben eine schwarze Bildstelle, so wird dieselbe in dem einen Zweifarbendruck orangerot, als Ergebnis des Übereinanderdruckens von Rot und Gelb, in dem anderen grünblau, durch Zusammendruck von Gelb und Blau, erscheinen. Bei der zweiäugigen Betrachtung entsteht tatsächlich durch Mischung wieder Grau. Da dieses aber lichtärmer ist als die benachbarte weisse Stelle, so wird dieses Grau in diesem Falle als dunkel und wenn es die lichtärmste Stelle des ganzen Bildes ist, als schwarz empfunden.
Eine grüne Stelle des Originals wird in dem einen Teilbild
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Ebenso lässt sich für alle anderen Farben zeigen, dass eine dem Original annähernd entsprechende Farbenzusammensetzung zustande kommt. Vorliegende Erfindung beinhaltet daher auch die Herstellung stereoskopischer Aufsichtsbilder nach dem Prinzip des Dreifarbendruckes, derart,
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der Aufnahmefilter annähernd komplementär sind.