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Zwei-Programm-Kino Die nachfolgend näher erläuterte Erfindung betrifft
eine neue Art von Lichtspieltiheatern, bei welchen auf eine Projektionswand zwei
verschiedenartige Filme projiziert werden und dem Publikum Sehhilfen in Form von
Brillen zur Verfügung stehen, die dein einzelnen Zuschauer ermöglichen, den jeweils
gewünschten F, ihn ohne Störung durch den zweiten zu betrachten sowie den dem jeweiligen
Bildablauf entsprechenden Ton zu hören.
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Ein derartiges Lichtspieltheater hat gegenüber dein heutigen
Typ von Lichtspieltli.,eatern mit nur einem vorbestimmten Programm den Vorteil,
daß ein zusammengehöriger Personenkreis, z. B. eine Familie, dieses LichtspicItlieater
besuchen 'kann, wobei die einzelnen Personen die Auswalilmöglicbk-eit zwischen zwei
Filmprogrammen unterschiedlichen Inhalts liaben; z. 13. können sich die Eltern
einen Film init dramatischem Inhalt ansehen, während sich die mitgenommenen Kinder
gleichzeitig einen Märchenfilm anschauen können. Die technische Durchführung wird
nach der Erfindung ermöglicht durch die Anwendung polarisierten Lichtes mit unterschiedlichem
Schwingungszustand bzw. Schwingungsrichtung für die beiden gleichzeitig wied-erzugebenden
Filmprogramme und durch Anwendung von Analysatorbrillen entsprechender Schwingungsrichtung
für das Publiku mi.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist nachfolgend näher beschrieben,
ohne daß jedoch die Erfindung auf dieses Beispiel beschränkt sein soll. Hierbei
benötigt das Theater eine doppelte Proj,ektorausrüstung, welche sowohl aus zwei-einfachen
als auch zwei Doppelprojektoren bestehen 'kann, um einen kontinuierlichen Ablauf
zweier verschiedener Filme zu gewährleisten. Wir wollen die zwei getrennten Projektorausrüstungen
:mit Gruppe _A und
Gruppe l-) bezeichnen. ' Jede Gruppe
projiziert mit polarisiertern Licht, wobei die Schwingungsrichtung el des l'rojektionslichtes
bei GruppeA senkreeht zu der der Gruppe B eingestellt ist. Als Projektionswand wird
eine metallisch reflektieren& Proicktionsv,-and verwendet, um den Polarisationszustand
(Ics Licht-es niclit zu verändern. Für (las Publikurn werden zwei Sorten von Analysatorbrillen
verteilt, von denen die eine Sorte mit dürSchwingungsri,#litung der Projektorgruppe
A, die an-dere mit der l'rojektorgruppe 13 übereinstimmt. So hat jeder
Zuschauer die Möglichkeit, durch .",tistausch der Brille entweder den von (Gruppe
A oder Gruppe B projizierten Film zu betrachten. Es können aber an Stelle
der unterschiedlichen Brillen auch Brillen mit einstellbaren Schwingungsrichtungen
zur Anwendung kommen, so daß nur ein einheitlicher Brilletityp benötigt wird.
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Uni gleichzeitig auch den Ton für zwei verschivdene Bil,dfilme zu
können, werden 4un Projektorgruppen A und B getrennte elektroaktistische
Ausrüstungen zugeordnet tin.(1 die Tonselbst mit Hilfe von Kopfhörern durchführt.
Zu diesem 7\N-eck- werden an jedem Zuscliatierplatz zwei' Steckkontakte installiert,
von dünen der eine Gruppe A und der andere Gruppe B
zugeordnet ist.
Bei dem insbesondere in den USA.
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weit verbreiteten sog. Freiluft-Lichtspielthüatern, bei denen die
Zuschauer in Kraftwagen auf einen vorbestimmten Patlplatz fa#hren, läßt sich die
Frage der Tontrennung für die Projektorgruppe A und B auch dadurch lösen,
daß man in die 11J1raftwagen Lautsprecher hängt, welche der ;ruppe A oder
13 zugeordnet sind. Sollten die Insassen ein und desselben Wagens jedoch
geteilte Programme sehen und hören wollen, sind natürlich 111-()1)fliiirer (lern
Lautsprecher vorzuziehen.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung verineidet die Benutzung
von zwei verscliiedenen l'rojektorgruppen und verwendet die vorhandene uorniaIv
Theaterausrüstung. Dafür werden an Stelle der normalen, auf fotografischern Wege
h(-rge,zt#L#llteii Filme, die nach dem Prinzip der Vektographen licr"#estellteilFilme
verwendet. Ein solcher \'ekto#"r#il)licilfilm besteht aus einem isotropen Trägerfilm,
z. B. ans Celluloid, welcher doppelseitig mit inolekular orientierten Schichten
eines Linearkolloids, z.13.Pt)lyvinylalk(>liol, versehen ist. 1)iv Orientierungsrichtung
der Moleküle in diesen heidun Schichten ist senkrecht zueinander orieiitiert. Auf
die eine dieser doppelbrechenden Sclilchten überträgt man nun mit Hilfe eine, Quellreliefs
im Druckverfahren das fotografisch auf- nominene FilmprogrammA, auf die andere e
das übenso aufgenommene Filinprogranim B.Wenn man einen derartigen Film auf eine
metallisch reflektierende Bildwand projiziert, so befinden sich beide Filmprogramme
auf derselben Bildwand und unterscheiden sich nur durch ihreSchwingungsrichtung.Auch
die so projizierten Bilder lassen sich durch die Analy-satorbrillen mit unterschiedlichürSchwin-ungsrichtung
dein Büdarf ZD entsprechend trennen. Bei diesem Verfahren hat man außerdem die Möglichkeit,
die züi den beiden Bildreihen gehörenden Tonstreifen ini Druckverfahren auf die
den Bildreihen zugehörigen doppelbrüchenden Schichten zu drucken. Zur Tonwiedergabe
kann dann ein gewöhnliches Abtastgerät verwendet werden, welches zwei statt nur
einer Fotozelle enthält, und wobei in den Lichtweg jeder Fotozelle ein Analysator
mit entsprechender Schwingun,-srichtung geschaltet wird. Selbstverständlich mussen
den beiden Fotozellen getrennte Verstärker züigeordnet werden, und für dieTonwiedergabe
selbst gilt dasselbe, wie zu J#usführungsbeispiel A bereits erklärt wurde.
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Die verschiedenen teclinischen Ausführungsformen des Zwei-Programin-Kinos
können in verschiedenartigster Weise abgewandelt wer-den, ohne jedoch grundsätzlich
von dem Erfindungsgedan1,en abzuweichen. So kann man an Stelle von Brillen auch
Analvsatoren anderer Form, z. 13. größere VorhaltesAeiben zur Anwendung bringen.
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Diese Form von Analysatoren läßt sich mit Vorteil bei den Freiluft-Lichtspieltheatern
für Kraftfahrzeu#ge verwenden, wo unter Umständen die für blendungsfreie Beleuchtung
vorgesehenen Analysatorwindschutzscbeiben auch für die Bildtrennung im Zwei-Programi-n-Kiiio
benutzt werden können.
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Ebenso läßt sich das Svstern zur Filmprojektion in mannigfacher Weise
af)wandeln, z. 13. kann man an Stelle der bereits beschriebenen Vektographenfilme
auch Filme verNvenden, hei denen man die den einzelnen Programmen zugehörigen Bildfolgen
ähnlich Aden Teilbildern eines stei-cos'kopiscben Films nebeneinander anordnet und
die zu den einzeln,en Bildfolgen gehörenden Tonstreifen nach Art der Doppeltonspuren
des Stereophonieverfahrens anordnet.