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Einrichtung zur Beseitigung von Bildüberschneidungen bzw. Nebenbildern
bei der Stereoaufnahme bzw. -wiedergabe nach dem Doppelbildverfahren Bei der Aufnahme
von Stereofilmen nach dem Doppelbildverfahren, bei dem die Teilbilder nebeneinanderliegen,
ist es erforderlich, die überschneidung der beidenTeilbilder zu verhindern.
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Bei den bereits bekannten Einrichtungen zur Beseitigung von Bildüberschneidungen
werden mechanische Blenden o. dgl. verwendet. Diese wirken jedoch in der Hauptsache
nur vignettierend.- Die bei derartigen Einrichtungen auftretenden Abschattungen
in den Randgebieten beeinträchtigen häufig clie Qualität des Bildes. Auch ist die
Anbringung von mechanischen Blenden, sofern sie innerhalb des Aufnahmegerätes erfolgt,
häufig mit Schwierigkeiten verbunden, da dann für andere wichtige Organe, wie z.
B. die Sektorblende, kein Platz übrigbleibt. .
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Es lassen sich derartige mechanische Blenden vermeiden, wenn ,erfindungsgemäß
in jedem der beiden Teilstrahlengänge zwei hintereinandergeschaltete Pölarisatoren
mit gleicher Durchlaßrichtung derart angebracht werden, daß die Durchlaßrichtungen
der Polarisatoren des einen Teilstrahlenganges unterschiedlich, vorzugsweise senkrecht
zu den Durchlaßrichtungen. der Polarisatoren des anderen Teilstrahlenganges sind.
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Zweckmäßig wird bei der Stereoaufnahme der eine der beiden Polarisatoren
eines jeden Teilstrahlenganges auf der dem Objekt zugewandten Seite des Objektivs
und der andere
im Bildfenster vor dem photographischen Aufnahmematerial
angebracht.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Polarisatoren soll an Hand
der Abb. i und 2 erläutert werden.
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Die Abb. i zeigt den Verlauf der Teilstrahlenbündel bei Verwendung
einer Doppeloptik. Die mit 13 und 14 bezeichneten Teilstrahlenbündel würden sich
nach dem Durchgang durch die Objektive 15 und 16 bei Nichtanwendung der erfindungsgemäßen
Einrichtung auf dem Film 21 in dem Gebiet 27 überschneiden, während bei ihrer Benutzung
derjenige Teil des durch den Polarisator 17 bzw. i S polarisierten Teilstrahlenbündels
13 bzw. 14, der auf den Polarisator 2o bzw. i 9 trifft, dessen Durchlaßrichtung
vorzugsweise senkrecht zu der Durchlaßrichtung des Polarisators 17 bzw. i S ist,
ausgelöscht wird. Hingegen wird derjenige Teil des Teilstrahlenbündels 13 bzw. i
4., der auf den Polarisator i9 bzw. 2o fällt, durchgelassen und erzeugt auf dem
Film 21 das Teilbild 22 bzw. 23. Auf diese Weise wird auf rein optischem Wege erreicht,
daß auf dem Film 21 zwei einwandfreie, getrennte Teilbilder 22 und 23 aufgezeichnet
werden, da eine überschneidung der Teilbilder in dem Gebiet 27 nicht mehr möglich
ist.
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Die Abb.2 zeigt die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Polarisatoren
bei Verwendung nur eines Objektivs 2,1 mit zwei Vorsatzprismen 25 und 26. In diesem
Fall wird beispielsweise das durch den Polarisatir 17 bzw. i d polarisierte Strahlenbündel
1315 bzw. 141, durch den Polarisator 2o bzw. i9 ausgelöscht, während die Strahlenbündel
13a und i 4a auf dem Film 2 i die voneinander getrennten Teilbilder 22 und 23 erzeugen.
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Das bei der Aufnahme von Stereofilmen beschriebene Verfahren läßt
sich analog bei der Wiedergabe stereoskopischer Filme zur Beseitigung der Nebenbilder
verwenden. Bekanntlich geht man bei der Wiedergabe stereoskopischer Filme so vor,
daß ein einziges Projektionsobjektiv verwendet wird, vor dem # etwa in horizontaler
Lage zwei Keile angeordnet sind, die das Projektionsobjektiv in eine obere und untere
Hälfte aufteilen und die bewirken, daß die die obere Objektivhälfte passierenden
Lichtstrahlen horizontal nach der einen, die durch die untere Objektivhälfte gehenden
Lichtstrahlen horizontal nach der anderen Seite abgelenkt werden. Dadurch wird erreicht,
daß in der Mitte des Bildschirmes ein linkes und ein rechtes Teilbild zur Deckung
kommen. Außerdem ergeben sich dabei zwei zusätzliche Seitenbilder, die in irgendeiner
Weise abgedeckt werden müssen, da sie den stereoskopischen Effekt bei der Beobachtung
erheblich stören würden. Bisher wurde zur Beseitigung der Nebenbilder in einem gewissen
Abstand vor dem-Projektionsobjektiv eine schlitzförmige Bl^nde angeordnet, mit der
die beiden äußeren Teilbilder tierausgeblendet wurden. Dies hat jedoch den Nachteil,
daß einerseits die Blende nur vignettierend ausblendet und andererseits die Anbringung
der Blenden vor einer Vorführungskabine im Theater Schwierigkeiten macht.
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Auch in diesem Falle lassen sich derartige mechanische Blenden vermeiden,
wenn erfindungsgemäß, wie es oben für die Stereoaufnahme beschrieben wurde, in jedem
der beiden Teilstrahlengänge zwei hintereinandergeschaltete Polarisatoren mit gleicher
Durchlaßrichtung derart angebracht werden, daß die Durchlaßrichtungen der Polarisatoren
des einen Teilstrahlenganges unterschiedlich, vorzugsweise senkrecht zu den Durchlaßrichtungen
der Polarisatoren des anderen Teilstrahlenganges sind.
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Es ist zweckmäßig, bei der Stereowiedergabe den einen der beiden Polarisatoren
eines jeden Teilstrahlenganges auf der dem Bildschirm- zugewandten Seite des Objektivs,
den anderen in Beleuchtungsrichtung unmittelbar hinter dem Film anzubringen.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Polarisatoren bei der Wiedergabe
von Stereofilmen wird durch die Figuren 3, q. -und 5 veranschaulicht. Die
Abb.3 möge den Verlauf der Bildstrahlen durch die obere Hälfte des Objektivs, die
Abb. q. den Verlauf der Bildstrahlen durch die untere Hälfte des Objektivs darstellen.
Bei Nichtanwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung würden die Teilbilder i und
2 durch die obere Hälfte des Objektivs 5 und den Ablenkkeil 7 an die Stellen 8 und
9 des Projektionsschirmes und durch die untere Hälfte und den Ablenkkeil io an die
Stellen ii und 12 projiziert werden. Da aber bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
die Durchlaßrichtung des vor der oberen Objektivhälfte befindlichen Polarisationsfilters
6 senkrecht zu der Durchlaßrichtung des Polarisators 3 und die Durchlaßrichtung
des vor der unteren Objektivhälfte befindlichen Polarisationsfilters 6 senkrecht
zu der Durchlaßrichtung des Polarisationsfilters ¢ ist, werden die Bildstrahlen,
die von dem Teilbild i bzw. dem Teilbild 2 die Nebenbilder 8 bzw. 12 erzeugen, nach
Durchgang durch die Polarisatoren 3 bzw. q. mittels des vor der oberem bzw. unteren
Objektivhälfte befindlichen Polarisators 6 ausgelöscht.
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Hingegen werden diejenigen Bildstrahlen, die auf dem Projektionsschirm
die Teilbilder 9 und i i erzeugen sollen, nicht ausgelöscht, da die Durchlaßrichtungen
der ihnen zugeordneten Polarisatoren parallel sind.
Die Abb. 5 zeigt
schließlich das -Zusammenarbeiten der beiden Strahlengänge, wobei die projizierten
Teilbilder g und i i auf denn Schirm zur Deckung kommen (Kreuzschraffur). Die Teilbilder
12 bzw. 8 erscheinen nicht auf dem Schirm, da sie, wie oben ausgeführt wurde, ausgelöscht
werden.