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Verfahren zur-photomechanischen Herstellung von Teildruckformen nach
mehrfarbigen Strichzeichnungen, insbesondere- mehrfarbigen Landkarten - Für .die.
Drucklegung farbiger" Strchorgimale; - iüshesonder e Landkarten; bezweckt .die vorliegende
Erfindung, die Druckformen auf .mechanischem oder photomechariIschexn Wege herzustellen,
die Zeichnung in originalgetreuer Schärfe wiederzugeben und (die erhebliehen Handretuschen
auszuschalten.. -Photomechanische Verfahren für..farl>wertrichtige Auszüge sind
-- bisher nur für das Halhtonverfahren bekanntgeworden, und diese hat man ebenso
für Strichaufnahmen verwendet: Grundsätzlich unterscheidet sieh Strich und. Halbton
darin, daß bei: Halbton= vorlägen alle- Schwarzwerte in den Teilfarben mitenthalten
sein, müssen; während bei farbigen Strichvorlagen die Teilfarben ohne Schwarzwerte
und -die Schwarzdrückplatte ohne Farbwerte hergestellt werden müssen: Demzufolge
erhielt man bei Anwendung der: bekannten. Verfahren für Strich -die schwärze Zeichnung
niit in ;den Farbenauszügen und die schw.ärvliohen Farben ebenso mit in der Schwarodruckplatte,
die dann :durch Handretüsche richtiggestiellt werdeg mußten. Außerdem müssen bei
den bekannten Verfahren farbenempfindlicheEmulsionsschichten für die Hers:tellurvg
der Kopiervorlagen verwendet werden, welche die Zeichnung nicht so scharf wiedergeben,
wie -das bei :dem sogenannten nassen Verfahren, kurz ,genannt Silberverfahren, für
Strich der Fall ist: Der Stand der Technik ist kurz folgender: Neben dem :gebräuchlichen
Dreifarbenfilterverfahren ist ein Verfahren bekannt, nach welchem .das Original
verschiedenfarbig angestrahlt wird, um. bessere Faxbenauszüge .zu erhalten (amerikan.
Patentschr. 29 o I r 544). Nach einem weiteren Verfahren wird bessere Kopierfähigkeit
fahler Farbtöne durch Vorlage von Filtern erzielt. Ferner ist ein Verfahren bekannt,
nach welchem Hilfsnegative bei Teilfanbenauszügen vor die Aufnahmeplatte gebracht
werden (Deutsche Patentschrift 552 949).
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Alle diese Verfahren eignen sich nur für Halbtonaufnahmen; weil damit
nur eine Ver= änderung der Farbwerte. erzielt wird. Einevollkommene Aüsbelichtung
:der schwarzen Zeichnung und der schwärzlichen Farben, wie :dies für Strich erforderlich
ist, kann mitdiesen Verfahren nicht erreicht werden, wie dies nachstehend -gezeigt
wird: Die Farben auf den Landkartenoriginalen sind meist mit Schwarz durchsetzt;
um eine Reproduktion durch unberufene Dritte unmöglich zu machen. Bekannt .ist,
daß mit Farbfilter Schwarzwerte nicht auszufiltern.: sind: Ein Hilfsnegativ zeichnet
demnach bei
;den bekannten Verfahren nicht nur die schwarze Zeichnung,
sondern auch die schwärzlichen Farben durchsichtig ab. Würden wir nun ein solches
Hilfsnegativ zur Ausbelichtung der schwarzen Zeichnung aus den Teilfarben benutzen,
dann würden wir nicht allein die :schwarze Zeichnung, sondern auch .die Farben mit
hinzwbelichten, die wir als Teilfarben benötigen und im Negativ durchsichtig bleiben
müssen.
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Die Reproduktion von Halbton und Strich unterscheidet sich darin,
daß Strichaufnahmen möglichst mit dem nassen Silberverfahren ausgeführt werden,
das :die feinen Striche, insbesondere bei Landkarten, schärfer wiedergibt. Das isst
zur Zeit nur beschränkt möglich, da es nicht farbenempfindlich zu machen ist. Wir
können also mit den bestehenden Mitteln i. die Teilfarbenauszüge nicht farbwertrichtig
herstellen, a. müssen wir zur Herstellung - der Schwarzdruckplatte farbenempfindliche
Emulsionsschichten verwenden, die aber die feinen Linien nur mangelhaft wiedergeben.
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Der Erfindung liegt nun folgender Gedankengang zugriknde: Die bisherigenTeilfiarbena=üge
sind nicht mit Farbfiltern aufzunehmen, sondern das Original ist farbig nacheinander
mit solchen Lichtarten, die zusammen die Komplementärfarbe zu der betreffenden Teilfaribe
ergeben, be- und bzw. oder durchleuchtend anzustrahlen. Hierbei können sieh ,die
schwärzlichen Farben besser abzeichnen, als .dies durch ein Filter wegen seines
Schwarzgehaltes möglich ist. Durch die nacheinander folgende Bestrahlung wird die
Wirkung des Weiß abgeschwächt und zurückgehalten. Nach erfolgter Aufnahme wird dann
noch :das Weiß des Originals mit einer photographischen Schablone konturenmäßig
bedeckt. Diese kann mittels Durchleuchtung und Beleuchtung hergestellt sein. Die
Schablone kann auch aufgenommen und nach Entwicklung wieder aufprojiziert werden.
Während das Weiß des Originals durch die Schablone verdeckt ist; können die schwärzlichen
Farben so lange belichtet werden, bis deren Schwärzung nach :der Entwicklung gleich
der Schwärzung ,der auf derselben lichtempfindlichen Schicht .bereits aufgenommenen
weißen Fläche ist, ohne daß die Zeichnung Schaden erleidet. Auch hierbei kann die
Schablone farbig angestrahlt werden, damit wir in jeder Farbe, iz. B. in Rot weniger
als in Blau, .die richtige Lichtmenge hinzubelichten können.
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In dieser Weise gewinnen wir nun Teilfarbenauszüge, bei welchen auch
die schwärzlichen Farben vollkommen gedeckt und ausgeschaltet sind. Belichtungszeiten
lassen sich nicht aufstellen, da sie je nach der Beschaffenheit,des Originals und,der
Lichtquelle verschieden sind. Die Nachbelichtung beträgt ungefähr ein Drittel der
vorangegangenen Farbenbelichtungszeit.
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Die ,so .gewonnenen Teilfarbenauszüge verwenden wir noch nicht; wie
bisher, als Kopiervorlage für die Teilfarbendruckformen, sondern als Hilfsnegativ
zur Ausbelichtung von Schwarz. Die eigentlichen Kopiervorlagen für die Druckplatten
müssen wir uns also noch herstellen, und das ,geschieht mit dem - nassen Silberverfahren
und gelblichen Licht. In diesen Negativen zeichnen sich alle Farben wie Schwarz'
ab und .auch in hervorragender originalgetreuer Schärfe. Würden wir nun ein wie
oben gewonnenes Teilfarbennegativ konturenmäßig davorschalten, so können wir entsprechende
Teile aus dem Silbernegativ vor der Entwicklung wegbelichten. Halben wir z. B. ein
Teilfarbennegativ vorgeschaltet, in welchem alles: Blau voillkommen gedeckt ist,
so .bleibt im Silbernegativ nur alles Blau durchsichtig und kopierfähig, alles übrige
-deckt sich beider Entwicklung zu.
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Dieser geschilderte Gedankengang ist nun in verschiedensten.Ausführungsformen
und Kombinationen möglich, von-denen einige genannt sein -soll-en. Beispiel i Die
Herstellung der Teilfarbenauszüge, die wir als Hilfsnegativ benutzen, können auch
im- Kontaktdruck mittels Durchlichtung hergestellt werden. Wir richten dann vorerst
die Schablone konturenmäßig auf :der Rückseite des Originals ein, beleuchten diese
hierbei farbig urid machen .eine Vorbel.ichtung. Darauf entfernen wir die Schablone
und durchleuchten .das Original mit farbigem Licht nacheinander wie vorher bei der
Aufnahme.
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Die Kopiervorlage stellen wir im nassen Silberverfahren her und legen
auf das Original eine den Teilfarbennegativen entsprechend starke Glasscheibe. Nach
erfolgter Aufnahme entfernen wir die Glasscheibe, legen einen halbdurchsichtigen
weißen Bogen darüber und richten auf diesem ein Teilfarbennegativ, wie oben gewonnen,
konturenmäßig ein. Wenn wir nun belichten, so bleibt im Sübexnegativ ebenfalls nur
alles Blau durchsichtig und kopierfähig. Beispiele An dem Aufnahmeapparat, mit lern
wir die Aufnahme mit der nassen Silberplatte machen, befestigen wir einen Projektionsapparat,
mit welchem wir die Teilfarbenauszüge auch aufnehmen können. Diese projizieren wir
mit dieser Einrichtung zur Ausbefiehtung
der betreffenden Farbe
während der nassen Silberaufnahme konturenmäßig auf das Original; bedecken, dann
,das Original mit einem weißen Bogen und nehmen nochmal auf.
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Be:ispie1 3 Wir verlegen ;die Ausbelichtung der Silberaufnahme in
den Kopierprozeß. Bevor wir das Silbernegativ, das alle Schwarz- und Farbwerte enthält;
kopieren, führen wir auf die lichtempfindliche Schicht der Druckplatte eine Kopie
mit dem entsprechenden Teilfarbenhilfsnegativ aus, das z. B. alle roten und schwarzen,
Farbwerte aufkopiert. Danach wird idie Kopie entwickelt und noch einmal eine lichtempfindliche
Schicht aufgetragen, auf die nunmehr das Silbernagativ kopiert wird. Die Kopierschichten
müssen gegensätzlich löslich sein. War die erste Kopie in einer lichtempfindlichen
Eiweißschicht ausgeführt, so wird die zweite Kopie in Blaulack hergestellt. Nachdem
wir nun die zweite Kopie auch entwickelt haben, wird die erste Kopie wieder entfernt.
Wir lösen .dazu mit Terpentinöl die Farbe- von der Eiweißschicht ab und dann mit
verdünnter Salzsäure das Eiweiß auf. Darauf wird die Platte .abgespült und geätzt.
Auf der Druckplatte haften in diesem Beispiel nur die Blauanteile des Originals.
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War die erste Kopie in einer Blaülackkopierschicht ausgeführt, so
wird diese mit Ameisensäure entfernt.