DE352166C - Verfahren zur Erzeugung von Vordergrund - Google Patents

Description

Nach dem Hauptpatent 334278 werden zur Erzeugung von Vordergrund mittels Vignetten, zwischen Objektiv und Aufnahmegegenstand oder zwischen Objektiv und Platte liehtdurehlassende oder reflektierende Vordergrundvigretten eingeschaltet, welche den Teil des Aufnahmegegenstandes, auf welchem der Vordergrund erscheinen soll, einesteils von der Aufnahmezeichnung befreien, andernteils den Tonwert auf die Lichter bzw. - Schatten des Aufnahmegegenstandes erhöhen, wobei man entweder gleichzeitig eine kongruente, vor die lichtempfindliche Platte geschaltete transparente unmittelbar der Platte vorliegende Vordergrundvignette anwendet oder eine kongruente negative Vordergr-ur.dvigrette nachträglich mit dem entwickelten Negativ kopiert.

Nach dem vorliegenden Verfahren wird die Abschneidung der Aufnahmegegenstandszeichnung und die Steigerung der Tonwerte des Vor- dergrundteiles durch vor oder unter den Aufnahmegegenstand gesetzte oder gelegte kulissen- oder blendenartige, ohne Zeichnung versehene, eintönige Vorsätze, Vorleger oder Untergrund,

bewirkt. Der weitere Arbeitsgang, die gleichzeitige oder nachträgliche Anwendung von kongruenten Vordergrundvignetten ist der gleiche wie im Hauptpatent. Die Vorsatzstückc oder Vorleger sind in den Umrissen des Vordergrundes gestaltet. Sie können aus Papier, Pappe, Holz ο. dgl. bestehen oder aus mit Par pier, Stoff ο. dgl. bespannten flachen Gestellen gefertigt sein. Der Untergrund kann ebenfalls to aus Papier, Stoff o. dgl. bestehen. Beim Kombinationsaufnahmeverfahren müssen Vorsatz und Unterlage unaktinisch, beim Kopierverfahren aktinisch wirken. Die Vorsatzstücke, Vorleger oder Untergrund können für sich allein oder kombiniert und ebenso in-Verbindung mit einer lichtdurchlassenden oder reflektierenden Vignette vor oder hinter dem Objektiv zur Anwendung gelangen^

Die Anbringung von Natur- oder Atrappenvorsatzstücken vor einem zu photographierenden Gegenstand, z. B. eine Person, um auf diese Waise Vordergrund mit zu photographieren, ist in der üblichen Photographie selbstverständlich. Die Anwendung von solchen Atelieratrappen ist jedoch, um Abwechslung zu bieten, sehr kostspielig und platzraubend. Zudem wirken sie, besonders die gemalten, unnatürlich und harmonieren nicht mit der Photographie. Viele Motive, j[z. B. blumige Wiesen oder Beete, Wiesenwege, Ufer mit Wasser und Wasservögeln usw. sind auch gar nicht als Naturvorsätze, z. B. in einem photographischen Atelier, anzubringen.

In der deutschen Patentschrift 16351 der Klasse 57 ist die -Anwendung eines Untergrundes zur Herstellung der Photographie beschrieben. Hierbei wird die Aufnahme auf einen Tuch- oder Papierhintergrund derartig gestellt oder gesetzt, daß zwischen Fußboden und Hintergrund keine Kante entsteht. Bei diesem Verfahren wird bekanntlich der Hintergrundstoff am Fußboden verlängert, auf welchen sich die Aufnahmeperson stellt. Diese Verlängerung wird in dem Ton oder Motiv des Hintergrundes gemalt und bezweckt, zu vermeiden, daß sich der Hintergrund durch eine trennende Linie markiert. Dabei muß unbedingt die Fußbodenverlängerung mit dem Hintergrund ein Stück bilden, beide sind also nicht zu trennen, und muß jeder der verschiedenen Hintergründe auch mit einer solchen Verlängerung versehen sein. Das ist ebenso kostspielig j als platzraubend. Auch ist dadurch die Unterlage auf dem Fußboden beschränkt urd k?.rn nicht auf irgendeinen Gegenstand, ζ. Β. Tisch, ' gelegt werden; sie ist ohne den mitverburder en Hintergrund zwecklos.
Diesen Verfahren gegenüber hat vorliegendes ' folgende Vorzüge: Mittels der Vorsatzstücke, Vorleger oder des Untergrundes in Verbindung mit elen kongruenten Vordergrundvignetten, kann jeder nur denkbare Vordergrund erzeugt werder. Der erzeugte Vordergrund wirkt, weil die Vignetten nach Naturaufnahmen hergestellt werden können, natürlich, und macht den Eindruck als wie mit dem Aufnahmegegerstand zusammen photographiert. Da für viele Motive ein und derselbe Vorsatz, Vorleger oder Untergrund angewendet werden kann, so sind nur wenige solcher nötig. Diese nehmen wenig Platz weg und sind billig anzuschaffen. Die Vorleger oder Unterlagen brauchen nicht unbedingt mit dem Hintergrund verbunden zu werden und können überall aufgelegt werden.

Der Vorteil des Verfahrens gegenüber der Anwendung von Vordergrundvignetten vor oder hinter dem Objektiv beruht darin, daß im Gegensatz zu letzteren Verfahren bei Anwendung verschiedener Brennweiten.- nicht mehrere verschiedene Größen dieser Mittel benötigt werden, und daß bei ganzen Figuraufnahmen der untere Teil, z. B. die Füße, volltönig stehen bleiben und diese Zeichnung nicht verschwimmt.

In der Zeichnung Abb. 1 bedeutet α den Auf-¹ nahmegegenstand (einen Würfel); δ ein vor den Aufnahmegegenstand gesetzter kulissen- oder blendenartiger, glatter, ohne Zeichnung versehener Vorsatz; c ist der glatte ohne Zeichnung versehene Vorleger oder Untergrund; d sind die Strahlen, welche die Steigerung der Tonwerte an der Vordergrundstelle auf der Platte bewirken. Abb. 2 stellt eine Vordergrundvignette vor der Platte für das Verfahren dar. Abb. 3 zeigt den Erfolg des Verfahrens auf der Platte bzw. Mattscheibe, wenn die in Abb. 2 dargestellte kongruente Vordergrundvignette an die Stelle eingeschaltet ist, welche sich unmittelbar vor der Platte befindet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: ^1o°

   Verfahren zur Erzeugung von Vordergrund vor einen zu photographierenden Gegenstand mit Vignetten nach Patent 334278, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschneidung der Gegenstandszeichnung und die Erhöhung der Tonwerte des Teiles, auf welchem der Vordergrund erzeugt werden soll, durch vor oder unter den Aufnahmegegerstard gestellte oder gelegte eintönige, na in den Umrissen des Vordergrurdes gestaltete Vorsatzstücke, Vorleger oder Untergrurd bewirkt wird., wobei die gleichzeitige oder nachträgliche Anwendung von korgruenten Vordergrundvigretten wie im Haupt- ii'5 patent stattfindet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.