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Filmprojektor mit gekrümmtem Bildfenster Die Erfindung bezieht sich
auf einen Filmprojektor mit in einer Richtung gekrümmtem Bildfenster und einem Abbildungsobjektiv
verhältnismäßig großer B.ildfeldwölibung; sie hat den Zweck, derartige Einrichtungen
auf wohlfeile Art hinsichtlich der Abbildungsschärfe zu verbessern. Dies wird gemäß
der Erfindung dadurch erreicht, däß die der Bildfeldwölbung entgegenwirkende Krümmung
des BEdfensters größer ist als die Bildfeldkrümmung, jedoch derart, daß die durch
die überkomPensation in der einen Richtung erzeugte Un, schärfe in der Größenordnung
der in der anderen Richtung vorhandenen Unschärfe verbleibt. Die Vorteile dieser
Anordnung liegen darin, daß das Abbildungsobjektiv billig ist und die vergrößerte
Bildfensterkrümmung auch die Steifigkeit des Films vergrößert, so daß der Film selbst
unter dem Einflug der Projektionswärme keine unregelmäßigen Wölbungen erhält, die
sonst bei den bekannten Anordnungen aufzutreten pflegen und wegen ihrer Unregelmäßigkeit
ganz besonders nachteilig sind: Es sind bereits gekrümmte Bildfenster für die Filmprojektion
bekannt. Bei diesen bekannten Anordnungen wurde die Bil@dfensterkrümmung aus mechanischen
Gründen zur Schonung des Films verwendet oder auch dazu, die Bildfeldwölbung des
Objektivs zu kompensieren. Bei der Erfindung dient die Krümmung des Bildfensters
dazu, die Steifigkeit des Films zu vergrößern, so .daß er .in der vertikalen und
horizontalen Richtung eine :definierte
Lage gegenüber dem --1,bbil.dungsolbj@ektiv
beibehält. Hierbei wird durch Abstimmung zwischen der Bildfensterkrümmung und dem
Abbildungsobjektiv im Sinne einer Überkompensation eine vergrößerte Steifigkeit
dadurch hervorgerufen, daß die Krümmung des Bildfensters größer ist als die Bildfeldwölbung.
Durch diese vergrößerte Krümmung wird nun zwar die Steifigkeit im gewünschten Sinne
vergrößert, aber damit nicht die Unschärfe gegenüber der Unschärfe, welche das Abbildungsobjektiv
in Richtung senkrecht zum Filmlauf ,erzeugt; denn bei Filmbildern ist die Breite
größer als die Höhe in Filmlau.frichtung, so daß der Film bei ,gleicher Abbildungsschärfe
in Filmlaufrichtung, oder mit anderen Worten, in der Vertikalen, wenn der Film von
oben nach unten läuft, stärker gekrümmt werden kann; die Bildbreite verhält sich
nämlich zur Bildhöhe wie 4 : 3. Infolgedessen ruft also eine Bildfeldwölbung des
Objektivs, die entsprechend dem Verhältnis der Bildbreite zur Bildhöhe flacher ist
als die Filmbahn, die gleichen Verhältnisse in der Schärfenabbildung in den beiden
Hauptrichtungen hervor. Die unter Berücksichtigung des Bildformates gewählte Krümmung
kanngemäß der weiteren Erfindung noch vergrößert werden, bis die A bbi-ldung in
der Vertikalen die gleiche Abbildungsschärfe besitzt wie die Abbildung in der Horizottalen,
mit anderen Worten, läßt sich die Krümmung darüber hinaus noch vergrößern, weil
nicht die theoretische Schärfe maßgebend -ist, sondern die praktische, die der Beschauer
empfindet. Der Beschauer empfindet aber eine gewisse Unschärfe, die theoreeisch
vorhanden ist, noch als scharf. Es kann also mit den .angegebenen Mitteln auf wohlfeile
Art eine ausgezeichnete Projektion erzielt verdien, die mit der üblichen Projektion
mit Hilfe eines ebenen Bildfensters nicht erzielt werden kann, selbst dann, wenn
bei dieser bekannten Projektion hochqualifizierte Objektive verwendet würden. Eine
besondere Krümmung der Filmbahn kann also hier deswegen erzeugt werden, weil die
Abbildung des Filmbildes in der Höhe gegenüber der Abbildung in der Breite benachteiligt
werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
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In Fig. z wird der Film z über eine gekrümmte Filmbahn a ,in @bekannter
Weise transportiert , z. B. mit Hilfe eines nicht dargestellten Malteserkreuzgetriebes.
Die Beleuchtung des Bildfensters erfolgt durch die Lampe 3 und den Kond-ensor q..
Die Abbildung erfolgt durch das Objektiv 5. Die Krümmung der Filmbahn liegt
konkav zum Objektiv. Die Ab-
stimmung zwischen der Fehlerkurve des Objektivs
und der Krümmung der Filmbahn ergibt sich aus Fig. 2, in der die Verhältnisse nur
schematisch, also nicht maßstäblich dargestellt sind. Das Objektiv 5 möge einen
gewissen Fehler .aufweisen, der durch die Kurve 6 in Fig. 2 bestimmt ist. Dieser
Fehler ist bei den üblichen sphärischen Objektiven natürlich nicht nur in der -einen
Richtung, sondern nach allen Richtungen vorhanden, so daß der Objektivfehler in
Wirklichkeit durch eine Raumkurve bestimmt ist, die in guter Annäherung die Form
einer Kugelkalotte besitzt. Die Filmbahn ist durch die Kurve 7 dargestellt; sie
kann zweckmäßig durch einen Ausschnlitt aus einem Zylindermantel mit einer Bildfensteröffnung
gebildet sein. Wenn der Objektivfehler durch die Krümmung der Bahn in der vertikalen
Richtung kompensiert werden sollte, so müßte die Kurve 6 einen entsprechenden Verlauf
haben wie die Kurve 7. Ein solcher Verlauf hätte zwar zur Folge, daß die Abbildung
in vertikaler Richtung, oder mit anderen Worten, über die Bildhölle, theoretisch
genau 'scharf erfolgt; die Abbildung in der Horizontalen, also über die Bildbreite,
:ist hierbei praktisch so scharf, daß der Beschauer keine Unschärfe bemerkt. Dies
wird bei üblichen. Objektiven dadurch erreicht, d@aß alle Bil@dpunkte längs einer
Horizontalen bei der gekrümmten Bahn einen definierten und unveränderlichen Abstand
vom Objektiv halben. In vertikaler Richtung erfolgt die Abbildung zwischen den gestrichelten
Linien h: und h2. Der Albstand zwischen diesen beiden Linien entspricht der Bildhöhe.
In horizontaler Richtung erfolgt !die Abbildung zwischen den beiden gestrichelten
Linien b1 und b2. Der Albstand zwischen diesen beiden. Linien entspricht der Bildbreite.
Hieübei ist die horizontale Bildebene durch die gestrichelte Linie 8 dargestellt,
die hier um 9o° gedreht dargestellt ist, während sie ein Wirkl-ichkeit am Scheitelpunkt
der Fehlerkurve senkrecht zur Zeichenebene steht. Diese Darstellung kann ohne weiteres
gewählt werden, da für die Betrachtung der Verhältnisse in der horizontalen Abbildung
die Fehlerkurve 6 denselben Verlauf aufweist wie in der vertikalen Richtung. Andererseits
gilbt diese Darstellung die Möglichkeit, die Verhältnisse leicht zu übersehen, indem
die Abbildungen in beiden Richtungen leichter miteinander verglichen werden können.
Die günstigsten Abbildungsverhältnisse in bezug auf die Schärfe werden nun dann
erreicht, wenn die Strecke zwischen den Punkten a und b, die für die Schärfe der
Abbildung :in vertikaler Richtung maßgebend ist, gleich der Strecke zwischen den
Punkten c und d -ist, welche für die Schärfe der Abbildung in horizontaler Richtung
maßgebend ist. Eine verbesserte Wirkung wird aber bereits dann erreicht, wenn die
Fehlerkurve 6 zwischen der Bahnkurve 7 und der Linie 8 liegt. Hierbei ist für die
günstige Wirkung der Umstand von Bedeutung, daß der Film infolge der gekrümmten
Bahn in der einen Richtung, Vertikalrichtung, eine definierte Wölbung einnimmt und
in der anderen Richtung, Horizontalrichtung, vollkommen plan verläuft, und durch
die Vertikalkrümmung des Films verhindert wird, daß sich dieser Planlauf während
der Projektion verändert, was bei den sonst üblichen planen Bildfenstern der Fäll
ist, selbst wenn große Kufendrücke am Bildfenster angewendet werden. Die Krümmung
kann unter Umständen auch konvex zum Objektiv liegen. An der Filmbahn können auch
weitere Führungsmittel, z. B. Andruckrollen, vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird besonders vorteilhaft bei Projektionseinrichtungen
angewendet, bei denen der Film absatzweise am Bildfenster vorbeigezogen
wird.
Sie kann natürlich .auch bei kontinuierIlich kaufenden Filmen Verwendung finden.
Sie kann auch nicht nur bei der Wiedergabe von Bildern, sondern auch bei Einrichtungen
zur Aufnahme oder Vervielfältigung benutzt werden.