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Verfahren zur Herstellung von Bildaufzeichnungen für Fernsehzwecke
Es sind Verfahren zur Übertragung von Fernsehbildern bekannt, bei denen die Bilder
eines Films auf der Sendeseite mit Hilfe einer Braunschen Röhre abgetastet werden,
indem der wandernde Lichtfleck auf dem Schirm der Röhre zur punktweisen Durchleuchtung
jedes Filmbildes benutzt wird. Es sind andererseits Verfahren zur Bildaufzeichnung
bekannt, bei denen der Leuchtfleck auf dem Schirm der Braunschen Röhre zur Belichtung
des Films verwendet wird; die auf diese Weise erzeugten Filmbilder werden nach Entwicklung
durch Projektion sichtbar gemacht.
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Wird bei diesen Verfahren ein stetig bewegter Film benutzt, so ist
es naheliegend, den Elektronenstrahl nur in einer Richtung abzulenken und die zur
vollständigen Abtastung des Bildes notwendige Bewegung in der dazu senkrechten Richtung
durch die gleichmäßige Bewegung des Films zu bewirken. Diese Verfahren haben jedoch
den Nachteil, daß nur eine Zeile des Leuchtschirms ausgenutzt wird, deren Leuchtfähigkeit
infolge der hohen Beanspruchung in verhältnismäßig kurzer Zeit nachläßt. Außerdem
ergeben sich große Schwierigkeiten, wenn auf diese Weise Bilder nach dem Zwischenzeilenverfahren
übertragen werden sollen, wobei die nebeneinanderliegenden Zeilen jedes Bildes nicht
zeitlich unmittelbar aufeinanderfolgen.
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Gemäß der Erfindung wird auch bei einem -n-fachen Zwischenzeilenverfahren
mit kontinuierlich bewegtem
Film gearbeitet. Der Strahl wird zu
diesem Zwecke so über den Schirm bewegt, däß er während der Zeit von n Teilbildern
(n- Teilbilder pro Gesamtbild, nicht pro Sekunde) bei einem n-fachen Zeilensprung
die Schirmfläche mehrmals teilweise überstreicht, und zwar so, daß die Teilbilder
in der Höhe gestaffelt sich teilweise überdeckend auf dem Schirm erscheinen. Bezeichnet
man die Zeilenzahl mit z und die Zeilenbreite mit b, so ist der Zeilenabstand in
einem Teil-Bild auf dem Schirm (n -1) . b und auf dem Film wegen der kontinuierlichen
Bewegung n . b: Die entstehenden Zwischenräume werden durch die Zeilen der
folgenden Teilbilder ausgefüllt. Die Teilbildhöhe auf dem Schirm ergibt sich zu
Der Filmvorschub beträgt für ein ganzes Bild eine ganze Bildhöhe, für ein Teilbild
ist er Teilbildhöhe: (n -1)
Dabei ist angenommen, daß der optische Abbildungsmaßstab 1 : 1 beträgt: Andernfalls
muß man sinngemäß mit dem Abbildungsmaßstab multiplizieren.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
für n = 2 dargestellt. Auf der linken Seite der Abbildung liegt der Schirm der Braunschen
Röhre, der mit S bezeichnet ist. In der Ebene L befindet sich eine Linse, die die
Schirmfläche in die Ebene F des Films abbildet. Der Film läuft in der Zeichnung
von oben nach unten. Die Zeilen des Gesamtbildes sind mit Ziffern bezeichnet, und
zwar besteht das erste Teilbild aus den ungeradzahligen Zeilen und das zweite Teilbild
aus den geradzahligen Zeilen. Es sei angenommen, daß es sich um eine Übertragung
reit 375 Zeilen handelt. Die Zeilen sind in der Abbildung durch kleine Rechtecke
wiedergegeben, und es ist angenommen, daß ihre Längsausdehnung senkrecht zur zeichenebene
liegt. Bei dieser Anordnung wird zuerst die Zeile 1 nach 1' abgebildet. Wenn die
Zeile 3, die zeitlich auf die Zeile 1 folgt, geschrieben und nach 3' abgebildet
wird, hat sich der Film inzwischen um eine Zeilenbreite nach unten bewegt. Es entsteht
also zwischen Zeile 1' und 3' eine Lücke. . Die Lage des Films zu diesem Zeitpunkt
ist durch die Rechtecke z" und 3" angedeutet. Ebenso wird, wenn die Zeile 5 nach
5' abgebildet wird, ein Zwischenraum zwischen den Zeilen 3' und 5' frei gelassen:
Wenn die Zeile- 375 geschrieben ist,- hat sich der Film um eine halbe Bildhöhe nach
unten bewegt. Jetzt springt der Elektronenstrahl von Zeile 375 nach 2, und die Zeile
2 wird bei 2' abgebildet, so daß sie auf dem Film zwischen den Zeilen 1' und 3'
liegt. Die Zeile 4 wird nach 4' abgebildet, da sich inzwischen der Film um eine
Zeilenbreite wieder nach unten bewegt hat. Auf diese Weise wird das ganze Bild auf
dem Film ordnungsgemäß zusammengesetzt, während auf dem Schirm der Braunsehen Röhre
die beiden Teilbilder je nur halbe Höhe besitzen und übereinanderliegen. Das Bild
ist auf dem Film auch richtig orientiert und gibt bei, der Projektion mit einem
gewöhnlichen Projektor ein aufrechtes Bild. Bei der Zwischenzeilensendung nach diesem
Verfahren liegt hinter dem Film eine Photozelle, die die Bildmodulation liefert.
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Die Kippgeräte arbeiten hier anders als beim normalen Zwischenzeilenverfahren.
Es wird nämlich jeder zweite Bildimpuls unterdrückt, und die Bildablenkung erfolgt
um eine Höhe, die zwei Teilbildhöhen, d. h. einer normalen Bildhöhe, auf dem Schirm
der Braunschen Röhre entspricht. Beim Übergang von einem Teilbild auf das nächste
findet außerdem noch eine zusätzliche Ablenkung um eine Zeilenbreite statt.
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Das Verfahren ist in analoger Weise anwendbar, wenn es sich um einen
3- oder 4fachen Zeilensprung handelt. Es werden dann jeweils zwei oder drei aufeinaiiderfölgende
Bildimpulse unterdrückt.
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Ist z. B. bei einem dreifachen Zeilensprung n = 3 und die Zeilenzahl
z = 375, so ergeben sich bei einem Filmformat von 18 X 21 mm und einem Abbildungsmaßstab
1 : 3 folgende Werte: Zeilenbreite auf dem Schirm b = 0,14 mm; Zeilenabstand im
Teilbild (Mitte bis Mitte) (n - z) . b = o,28 mm, Teilbildhöhe auf dem Schirm =
36 mm; Filmvorschub während eines Teilbildes 6 mm; Verschiebung aufeinanderfolgender
Teilbilder auf dem Schirm = 18 mm: