DE521242C - Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer Wandelbilder - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer WandelbilderInfo
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03B—APPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
- G03B35/00—Stereoscopic photography
Landscapes
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- General Physics & Mathematics (AREA)
- Stereoscopic And Panoramic Photography (AREA)
Description
Es sind bereits Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer Wandelbilder bekannt, die
Neutralisationslicht verwenden, um einen unerwünschten Lichtbildeindruck in den Augen
der, Beschauer zu zerstören, so daß jedes rechte und linke Auge nur die zugehörigen
Bildeindrücke aufnimmt. Gegenstand der Erfindung bedeutet eine Verbesserung dieser
Verfahren, die darin besteht, daß das Neutralisations- oder Löschlicht auf den Projektionsschirm
geworfen wird und dadurch den vor den Augen des Zuschauers getragenen Reflektor in Fortfall bringt.
Die Verfahren gründen sich auf folgende bekannte Erscheinungen.
1. Befinden sich die beiden Augen des Menschen in verschiedenen Adaptationszuständen,
so sind die Empfindungszeiten, d.h. die Zeiten, nach deren Ablauf die Licntprojektion
wahrgenommen wird, für die beiden Augen verschieden lang.
2. Eine helle Lichtprojektion wird von jedem Auge nach einer kürzeren Empfindungszeit
wahrgenommen als eine weniger helle.
3. Eine homogene Aufhellung des einen Auges ist ohne Einfluß auf die Bildwahrnehmung
im anderen Auge.
4. Erfolgt die Bildwahrnehmung in dem einen Auge stets während des Heringschen
Dunkelintervalls zwischen den Lichteindrükken der Neutralisationslichtprojektionen, so
tritt ein Flauwerden der Bildeindrücke nicht auf.
Einrichtungen zur Ausübung sowie Schaubilder zur Erläuterung des den Gegenstand
der Erfindung bildenden Verfahrens sind in der Zeichnung dargestellt.
Fig. ι zeigt die Oberansicht eines zu verwendenden
stereoskopischen Projektionsapparats,
Fig. 2 die Seitenansicht und
Fig. 3 die Vorderansicht.
Fig. 4 zeigt ein Stück von einem stereoskopischen Filmband.
Fig. 5 zeigt einen Zuschauerraum von oben gesehen und
Fig. 6 denselben von hinten gesehen.
Fig. 7 zeigt die Anordnung von seitlichen Adaptatoren mit Rücksicht auf die monokularen
Sehfelder der beiden Augen des Zuschauers.
Fig. 8 ist ein Schaubild der theoretischen und
Fig. 9 ein Schaubild der wirklichen Reihenfolge und Zeitdauer der zur Verwendung kommenden
Lichtstrahlprojektionen auf den Schirm und ihrer Eindrücke in den beiden Augen.
. Ein von einer (nicht gezeichneten) Projektionslampe
kommender und durch eine Kondenserlinse 1 gesammelter Lichtstrahl 2
fällt in bekannter Weise auf ein im Fenster 3 der Filmführung 4 befindliches Filmband 5.
Das Filmband 5, das in bekannter Weise durch ein Maltesergetriebe 6, 7 mit der üblichen
Bildwechselzahl von 16 bis 24 Per ./Sek..
ruckweise am Fenster 3 vorbeigezogen wird.
enthält zwei nebeneinanderliegende und der besseren Raumausnutzung wegen auf die Seitenkante
gestellte Einzelbilder S;, Sr- Von den
Einzelbildern % Sr, die zusammen die Fläche eines Normalfilmbildes einnehmen, ist das
eine die linksäugige und das andere die rechtsäugige Ansicht von einer im gleichen Zeitpunkt
aufgenommenen Szene. Beim Passieren der links- und rechtsäugigen Bilder Si, Sr wird
ίο der Lichtstrahl 2 in zwei Einzelstrahlen 2/, 2r
getrennt, von denen jeder durch ein eigenes Spiegel· oder Prismensystem S;, % io/ bzw.
Sr, gr, ίο, und einen Linsensatz nfo n>
so auf einen gemeinsamen Projektionsschirm 12 (Fig. 5) geworfen wird, daß die linksäugige
Abbildung eines weit entfernten Gegenstandes, z. B. des Mondes 1% um den Augenabstand
von ungefähr 6 cm links von der rechtsäugigen Abbildung desselben Gegenstandes 13,· auf den Schirm 12 zu liegen kommt.
Außerdem wird noch ein dritter, von der Projektionslampe kommender und durch eine
Kondenserlinse 1S gesammelter Lichtstrahl 2„ durch ein Spiegel- oder Prismensystem 8„,
9«, ion und einen Linsensatz 11,, so auf den
Schirm geworfen, daß er dort dieselbe Fläche bedeckt, die die Lichtstrahlen 2;, 2r einnehmen,
was durch die Form des Fensters 16 der
Blende 17 gewährleistet wird. Eine um die Achse 23 rotierende Flügelblende 18, die mittels
Kettenräder 20, 21 und Kette 22 angetrieben
wird, unterbricht in üblicher Weise die drei Lichtstrahlen 2;, 2r, 2„ sowohl bei Bildwechsel
als auch bei stehendem Filmbild, letzteres, um das Flimmern der Bilder zu vermeiden.
Ferner werden die drei Lichtstrahlen 2[, 2r, 2n noch durch eine auf der Welle 23
verkeilte Trommelblende 19 unterbrochen. Die Trommelblende 19, die unabhängig von dem
Maltesergetriebe durch einen Motor 24 in Rotation versetzt werden kann, besitzt drei
Reihen von Öffnungen 19^ 19,-, ign, die die
drei Lichtstrählen 21, 2r, 2„ in einer später zu
erklärenden Reihenfolge Und Zeitdauer freigeben.
Im Zuschauerraum (Fig. 5 und 6) sind links und rechts von den Zuschauerplätzen
32a, 32z,, 32C eine Reihe von Adaptatoren
2 Sia ■ ■ ■ 2 Stc, 2 5„... 2 Src angebracht. Diese
Adaptatoren sind Quellen für sichtbares oder unsichtbares Licht oder für sonstige Ätherschwingungen, die einen Einfluß auf die Länge
der Empfindungszeit für das Auge haben. Im folgenden soll des besseren Verständnisses
wegen nur von solchen Adaptatoren die Rede sein, die sichtbares Licht aussenden.
In der Praxis dagegen ist unsichtbares Licht (infrarot, ultraviolett) vorzuziehen, das einen
gleichen Einfluß auf die Empfindungszeit des Auges hat. Die Adaptatoren sind im Zuschauerraum
so angebracht und so mit Blenden 30;, 3or (Fig. 7) 'versehen, daß die linken
Lichtquellen 2 Si nur auf das linke Auge 27/ und die rechten Lichtquellen 25,. nur auf
das rechte Auge 27,- einwirken können. Nämlieh
der Nasenrücken 28 teilt das gesamte Gesichtsfeld 29 in ein linkes und ein rechtes
monokulares Gesichtsfeld 29; bzw. 29,. ein. Da
die Erfahrung zeigt, daß der Zuschauer die Vorgänge auf der Filmleinwand nur mit den
Augen verfolgt, den Kopf aber nicht mitbewegt, so kann ein großer Winkelraum a
bzw. β der monokularen Gesichtsfelder von den Lichtstrahlen 261, z6r ausgefüllt werden.
Zuschauer auf den vordersten Plätzen und solche, bei denen die monokularen Gesichtsfelder
mangelhaft ausgebildet sind, können diese durch Aufsetzen eines künstlichen Nasenrückens
31 aus Papier usw. genügend vergrößern.
Die Aufgabe der Adaptatoren besteht darin, die beiden Augen des Zuschauers während dk
der Dauer der Vorführung in zwei verschie- ™ dene Adaptationszustände zu versetzen. Senden,
wie es im folgenden angenommen wird, dauernd die rechten Adaptatoren rotes und
die linken grünes Licht aus, so wird das rechte Auge gegen rotes und das linke gegen
grünes Licht abgestumpft, d.h. wird auf den Projektionsschirm ein roter Lichtstrahl geworfen,
so wird dieser von dem rot adaptierten rechten Auge später als vom grün adaptierten
linken Auge gesehen, und umgekehrt wird ein grüner Lichtstrahl vom grün
adaptierten linken Auge später als von dem rot adaptierten rechten Auge gesehen. Ein
hellerer Lichtstrahl hat entsprechend kürzere Empfindungszeiten.
Im folgenden ist die Annahme gemacht, daß ein auf den Schirm projizierter lichtschwacher
roter Lichtstrahl nach Ablauf von ■ zwei Zeiteinheiten (Empfindungszeit) vom
grün .adaptierten, linken und nach sechs Zeiteinheiten
vom rot adaptierten, rechten Auge gesehen, ein auf den Schirm projizierter lichtstarker
roter Lichtstrahl dagegen vom grün adaptierten, linken Auge nach einer Zeiteinheit
und vom rot adaptierten, rechten Auge nach drei Zeiteinheiten gesehen wird. Umgekehrt
beträgt für einen lichtschwachen grü- no nen Lichtstrahl die Empfindungszeit zwischen
seiner Projektion auf den Schirm und der Wahrnehmung vom rot adaptierten, rechten
Auge zwei und vom grün adaptierten, linken Auge sechs Zeiteinheiten und für einen lichtstarken
grünen Lichtstrahl für die beiden Augen eine bzw. drei Zeiteinheiten.
Färbt man jetzt den Lichtstrahl zi rot, den
Lichtstrahl 2, grün und den lichtstärkeren Neutralisationslichtstrahl
abwechselnd grün und. rot, in einer später zu erläuternden Art, so sind die Zeitdauer und Reihenfolge der durch
ird gesehen: <
wird
die Trommelblende 19 bedingten Projektionszeiten der drei Lichtstrahlen 2/, ir, 2« nach folgendem
Schema zu wählen (Fig. 8):
Zeit ο-1 : Projektion eines roten, linksäugigen
Bildes,
.j , f vom linken Auge in Zeit 2-3,
wird gesehen: { vom rechten Auge inZat6_°r>
Zeit ι - 2 : Projektion eines grünen Neutralisationslichtes,
. , , ί vom rechten Auge in Zeit 2-3,
wird gesehen: { vom linken Aug* inZeit4j;
Zeit 2-3 : Projektion eines grünen,rechtsäugigen
Bildes,
., r f vom rechten Auge in Zeit 4-5, wird gesehen: | yom linken Aug| in Zeit8_9;
Zeit 3-4: Projektion eines roten Neutralisationslichtes,
vom linken Auge in Zeit 4 - 5, vom rechten Auge in Zeit 6-7;
usw.
Die nach diesem Verfahren erzeugten Vorgänge in den beiden Augen und ihre Wahrnehmungen
im Bewußtsein sind folgende.
Z. B. in der Zeit 6-7 sieht das linke Auge das in der Zeit 4-5 projizierte linksäugige
Bild, und im rechten Auge wird der Eindruck des in der Zeit 0-1 projizierten linksäugigen
Bildes durch die gleichzeitig entstehenden Eindrücke des in der Zeit 3-4 projizierten
roten und des in der Zeit 5-6 projizierten grünen Neutralisationslichtes zerstört.
In der Zeit 7-8 herrscht in beiden Augen theoretisch Dunkelheit; das Bewußtsein empfindet
aber ein Andauern der Eindrücke der Zeit 6-7, die wahrscheinlich noch durch das
erste Heringsche Nachbild verstärkt werden. ' 40 In der Zeit 8-9 sieht das rechte Auge das
in der Zeit 6-7 projizierte rechtsäugige Bild, und im linken Auge wird der Eindruck des
in der Zeit 2-3 projizierten rechtsäugigen Bildes durch die gleichzeitig entstehenden
Eindrücke des in der Zeit 5-6 projizierten grünen und des in der Zeit 7-8 projizierten
roten Neutralisationslichtes zerstört.
In der Zeit 9-10 herrscht in beiden Augen wieder Dunkelheit; das Bewußtsein empfindet
aber ein Andauern der Eindrücke der Zeit 8-9, die wahrscheinlich auch hier durch das erste
Heringsche Nachbild verstärkt werden, usw. Es ist im vorigen stillschweigend die Annahme
gemacht worden, daß auch bei dem im obigen Schema angegebenen Zusammenwirken der vier periodischen Lichtstrahlen
deren Empfindungszeiten zwei bzw. sechs oder eine bzw. drei Zeiteinheiten betragen, was nicht
der Fall ist. In Wirklichkeit wird z. B. das im Zeitpunkt 4-5 projizierte linksäugige Bild im
rechten Auge schon im Zeitpunkt 6-7 durch das im Zeitpunkt 5-6 projizierte Neutralisationslicht
ausgelöscht, und ebenso wird das im Zeitpunkt 6-7 projizierte rechtsäugige Bild im linken Auge schon im Zeitpunkt &-g
durch das im Zeitpunkt 7-8 projizierte Neutralisationslicht zerstört, denn ein starker
Lichteindruck beschleunigt die Auslösung eines im gleichen Auge schon vorhandenen
latenten, lichtschwachen Eindruckes. Weiter ist angenommen worden, daß die Projektions zeiten
der Lichtstrahlen 2/, 2r, 2„ untereinander
gleich sind, und daß ihre Zeitdauer ebenso lang ist, wie der durch sie im Auge erzeugte
Lichteindruck dauern soll, was beides nicht der Fall zu sein braucht (Fig. 9).
Durch das Verfahren ist also erzielt, das stets das eine Auge einen Bildeindruck erhält,
während das andere Auge in der gleichen Zeit durch ein homogenes Neutralisationslicht aufgehellt
wird, und somit nach Prof. Ewald
Hering (Grundzüge der Lehre vom Lichtsinn, S. 256, Z. 16-19) an einer Beteiligung
am Inhalt des binokularen Sehfeldes ausgeschlossen ist.
Läßt man ferner das Wahrnehmen der Bildeindrücke in den Augen immer in dem
Heringschen Dunkelintervall geschehen, das dem primären Lichteindruck einer Neutralisationslichtprojektion
folgt, so ist ein Flauwerden, d.h. eine unliebsame Aufhellung der dunklen Stellen der Lichtbilder nicht zu befürchten.
Bei dem Verfahren nimmt der Zuschauer — gleiche oder nahezu gleiche Adaptationsfähigkeit
beider Augen vorausgesetzt — zwangsläufig durch sein linkes Auge nur die linksäugigen
und durch sein rechtes Auge nur die rechtsäugigen Abbildungen eines Gegenstandes
auf. Da er den Gegenstand da zu sehen glaubt, wo sich seine Augenachsen kreuzen,
so sieht er die Gegenstände, deren linksäugige Abbildung 141 auf dem Schirm 12
rechts von der rechtsäugigen Abbildung 14,· liegt, zwischen sich und dem Schirm, Gegenstände,
deren links- und rechtsäugige Abbildung zusammenfallen, in Schirmabstand und Gegenstände, deren linksäugige Abbildung
links von der rechtsäugigen liegt, hinter dem Schirm liegen; liegt im Grenzfall die linksäugige
Abbildung 13/ um den Augenabstand von ungefähr 6 cm links von der rechtsäugigen
Abbildung 13r, so stellen sich die Augenachsen
des Zuschauers parallel, und er sieht den Gegenstand in sehr weiter Entfernung liegen, d.h. die Wandelbilder machen auf
den Zuschauer einen räumlichen Eindruck.
Sind die links- und rechtsäugigen Bilder in verschiedenen Farben gehalten, so werden
sie durch das Bewußtsein in der Farbe empfunden, die ihnen gemäß des Ostwaldschen
Farbenkreises zukommt; bei Anwendung von
Gegenfarben ist der endgültige Farbeindruck weiß. Die Farben der Adaptatoren sind möglichst
in starkem Kontrast zu halten, z. B. als reine Gegenfarben (Rot bzw. Grün, Gelb
bzw. Blau usw.) oder als Endfarben im Spektrum. Letztere haben den Vorteil, daß ihre
Wirksamkeit durch das anschließende Infrarot bzw. Ultraviolett verstärkt werden kann,
ohne daß ihre sichtbare Helligkeit zunimmt, ίο was als störend empfunden werden könnte.
Bei guter Wirksamkeit der Adaptatoren können sogar die Filmbilder in einer und derselben Mischfarbe erscheinen, z. B. in weißer
Farbe. Die Neutralisationslichter müssen aber mit Rücksicht auf die Wirkung der Adaptatoren
gewählt werden, und zwar muß z. B. bei rot adaptiertem, rechtem Auge das linksäugige
Bild in diesem Auge durch ein grünes Neutralisationslicht ausgelöscht werden, und
umgekehrt. Allerdings lassen gewisse Eigenschaften des Auges ein geringes Abweichen
von der Regel zu, da das Auge im vorkritischen Stadium andere Empfindungszeiten für
eine und dieselbe Farbe zeigt als im nachkritischen Stadium.
Die Färbung der Lichtbilder und der Neutralisationslichter kann durch Farbenfilter geschehen,
die in den Strahlengang der betreffenden Lichtstrahlen 2/, 2r, In gebracht werden,
z.B. indem man die Öffnungen 1% 19,·, ι gn durch farbige Gläser oder Gelatinen verschließt.
Da die Farbenfilter aber unnötig Licht absorbieren, ist es empfehlenswerter,
den aus dem Lampengehäuse kommenden Lichtstrahl 2 durch Prismen in die Einzelfarben
zu zerlegen und durch zwei Zylinderlinsen die Farbengruppen zu sammeln, die
man für die Strahlen 2,1, 2r, 2« verwenden will.
Da die Vorrichtungen hierfür bekannt sind, so braucht darauf nicht näher eingegangen zu
werden. Es ist aber empfehlenswert, die beiden verschiedenfarbigen Neutralisationsstrahlen
durch zwei Spiegelsysteme 8„, 9«, 1 o„ und
zwei Linsensätze u„ zu projizieren und durch zwei Reihen von Öffnungen ig„ freizugeben
oder zu unterbrechen.
Die Farben der Adaptatoren werden in gleicher Weise erhalten. Als Lichtquellen 252,
25,· (Fig. 7) dafür kommen elektrische Leuchtröhren,
z. B. Neon- oder Quecksilberdampfröhren, in Betracht, oder man bringt an beiden Seiten des Zuschauerraumes Spiegel an,
die die Strahlen von Scheinwerfern unter den erforderlichen Winkern« bzw. |3 in den Saal
senden. Um Adaptatoren für infrarotes und ultraviolettes Licht zu erhalten, müssen die
Leuchtröhren und Filter aus Quarz oder aus einem sonstigen Material hergestellt werden,
das für die betreffenden Strahlen durchlässig ist. Die adaptatierende Wirkung dieser Strahlenquellen
bleibt erhalten, auch wenn deren sichtbares Licht durch bestimmte, im Handel
zu habende Lichtfilter absorbiert wird.
Sollte sich ein Flauwerden der Bilder bemerkbar machen, so ist die Drehzahl der
Trommelblende 19 zu erhöhen, was in bekannter Weise mittels des Elektromotors 24
geschieht. Stehen der erforderlichen Drehzahlerhöhung technische Schwierigkeiten im
Wege, so kann die Länge der Öffnungen 19^,
19,·, i9„ kleiner als die Höhe der Bilder auf
dem Filmband 5 gemacht werden.
Um die Helligkeit der Neutralisationsstrahlen in einem bestimmten Verhältnis zu den
Helligkeiten der Filmbilder zu halten, die in den verschiedenen Szenen große Unterschiede
zeigen, ist die Anbringung einer an sich bekannten Korrektionsapparatur erforderlich, bei
der ein Lichtstrahl 37 (Fig. 2) mittels einer Linse 38 durch die in dem Fenster 36 der
Filmführung 4 befindlichen Filmbilder hindurch in eine photoelektrische Zelle 34 geschickt
wird. Der in der Zelle erzeugte bzw. geregelte elektrische Strom wird durch die
Leitung 41 (Fig. 1 und 2) in einen elektromagnetischen
Apparat geschickt, wo er nach Maßgabe der Helligkeit der Filmbilder — in
derselben Weise, wie es für die Änderung des -Projektionslichtes bekannt ist —· die Helligkeit
des Neutralisationsstrahles 2„ mittels eines go beweglichen Glaskeils 33 mit abgestufter Lichtdurchlässigkeit
regelt. Sind die im Fenster 36 passierenden Bilder lichtschwach, so ist der
in der Zelle 34 erzeugte Strom schwach und verschiebt den Glaskeil so, daß der Lichtstrahl
2rt entsprechend abgedämpft wird, und umgekehrt. Ebenso kann mit Hilfe des elektrischen Stromes der Zelle 34 die Drehgeschwindigkeit
des Motors 24 bzw. der Trommel 19 durch Veränderung eines Widerstan- 100 »^
des 39 im Strom- oder Spannungskreis ge- ■ regelt werden, was nicht näher erklärt zu
werden braucht. Wegen der Massenträgheit der Korrektionsapparatur muß die Regelung
durch den Strom der Zelle 34 etwas voreilend geschehen, was durch die entsprechende Lage
des Fensters 36 erreicht wird. Die Bilder im Fenster 36, deren Helligkeit die Zelle 34 beeinflußt,
kommen im Fenster 3 erst dann zur Projektion auf den Bildschirm 12, wenn die
Regelung der Neutralisationsstrahlen 2„ bereits
durchgeführt ist. Die Anwendung von zwei Linsensätzen 1 In für getrennte Neutralisationstrahlen
erfordert auch zwei Korrektionsapparate, von denen jeder durch das entsprechende
links- und rechtsäugige Bild geregelt wird.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer Wandelbilder, bei dem durch Neutralisationslichtwirkungen in den Augender Zuschauer unerwünschte Lichtbildeindriicke zerstört werden, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Augen (27^, 27/), deren Empfindungszeiten durch Einwirkung vonAdaptatoren(25/, 2$r) voneinander verschieden gemacht werden, Projektionen (2(, 2,) von links- und rechtsäugigen Filmbildern (% Sr) und Neutralisationslichtprojektionen (2„) in solcher Reihenfolge und Zeitdauer auf einem Schirm (12) dargeboten werden, daß die Eindrücke von linksäugigen Bildern (5/) im rechten Auge (27,) und die Eindrücke von rechtsäugigen Bildern (5,.) im linken Auge {27{) je mit den Eindrücken von homogenen Neutralisationslichtprojektionen räumlich und zeitlich zusammenfallen, und daß das Zustandekommen der Eindrücke von linksäugigen Bildern (5/) im linken Auge (27/) und von rechtsäugigen Bildern (5,.) im rechten Auge (27,) stets im Heringschen Dunkelintervall zwischen den primären und sekundären Eindrücken von Neutralisationslichtprojektionen (2„) geschieht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Helligkeit der Neutralisationslichtprojektionen (2n) und der für die richtige Ausbildung des Dunkelintervalls bedingten Zeitdauer der Lichtstrahlprojektionen {21, 2r> 2„) selbsttätig mittels einer oder mehrerer, in an sich bekannter Weise durch die Helligkeit der Filmbilder (5/, S,) beeinflußter lichtelektrischer Zellen (34) erfolgt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA59724D DE521242C (de) | 1929-06-11 | 1929-06-11 | Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer Wandelbilder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA59724D DE521242C (de) | 1929-06-11 | 1929-06-11 | Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer Wandelbilder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE521242C true DE521242C (de) | 1931-03-23 |
Family
ID=6942031
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA59724D Expired DE521242C (de) | 1929-06-11 | 1929-06-11 | Verfahren zur Erzeugung stereoskopischer Wandelbilder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE521242C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE939305C (de) * | 1942-02-08 | 1956-02-16 | Zeiss Ikon Ag | Stereoaufnahmeeinrichtung |
-
1929
- 1929-06-11 DE DEA59724D patent/DE521242C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE939305C (de) * | 1942-02-08 | 1956-02-16 | Zeiss Ikon Ag | Stereoaufnahmeeinrichtung |
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