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Vorrichtung zum Herstellen von Dauerwellen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Herstellung von Dauerwellen mit Hilfe eines Außenheizers, wie
sie in Form von Heizklauen oder Heizklammern Verwendung finden.
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Bei derartigen Vorrichtungen ist es bekannt, die auf einen runden
Wickeldorn aufgewickelte Haarsträhne mit einem geschlitzten, federnden Metallmantel
abzudecken und auf diesen Mantel die Heizklaue aufzusetzen. Auch ist es bei von
innen elektrisch beheizten Wicklern bekannt, daß um die Wickelstäbe vor Anlegen
der Haare eine beliebige Schutzhülle, welche die Haare vor zu starker Erhitzung
schützt, gelegt werden kann.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art findet eine unregelmäßige
Wärmeübertragung von den Heizbacken der Heizklaue oder von den innenbeheizten Wickelstäben
auf die aufgewickelte Haarsträhne statt, da sich der geschlitzte Mantel oder die
Schutzhülle nicht völlig gleichmäßig an die auf den Wickler aufgewickelte Haarsträhne
anlegen kann, zumal jedes Aufwickeln der Haarsträhne auf den Wickler niemals vollständig
gleichmäßig erfolgt. Bei Anwendung der geschlitzten Metallmäntel werden also die
Haare je nach dem mehr oder weniger satten Anliegen des Mantels an der Haarsträhne
unterschiedlich erwärmt.
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Ferner läßt sich bei der Verwendung geschlitzter Metallmäntel bei
der häufig unvermeidbaren unterschiedlichen Aufheizung der Heizbacken der Heizklaue
eine Überhitzung der Haare nicht vermeiden, da die Wärme durch den geschlitzten
Metallmantel, der einen guten Wärmeleiter darstellt, nahezu ungehindert auf die
aufgewickelte Haarsträhne übertragen wird.
Zur Vermeidung der geschilderten
Nachteile wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, zwischen der Heizklaue und dem
mit Dauerwellflüssigkeit getränkten Haarwickel bzw, dem auf diesen Haarwickel aufgesetzten
bekannten geschlitzten Metallmantel einen Mantel aus Gummi oder einem anderen bezüglich
seiner Wärmeleitzahl diesem Material entsprechenden plastischen biegsamen oder federnden
Werkstoff anzuordnen.
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Es ist zwar bekannt, für die Herstellung von Dauerwellen bei hohen
Temperaturen ölgetränkte Sachets aus Stoff auf die aufgewickelte Haarsträhne zu
legen, bevor ein aufgeheizter Außenheizer aufgesetzt wird.
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Während bei dem ölgetränkten Sachet der Temperaturanstieg im Haarwickel
sehr schnell erfolgt, wodurch die sich der Haardauerwellung unterziehende Person
einen lästigen Wärmeschock erleidet, findet bei Verwendung eines Sachets aus Gummi
oder einem anderen, bezüglich seiner Wärmeleitzahl diesem Material entsprechenden
plastischen, biegsamen oder federnden Werkstoff ein allmählicher Anstieg der Temperatur
statt, der nicht als störend empfunden wird.
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Ein Mantel aus plastischem Werkstoff läßt sich weiterhin leicht und
schnell auf die aufgewickelte Haarsträhne aufsetzen, wobei keinerlei Beschmutzung
der Hände der Bedienungsperson eintritt, wie das bei einem ölgetränkten Sachet der
Fall ist.
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Während ein ölgetränktes Sachet praktisch nur einmal benutzt werden
kann, da sich das Öl innerhalb der Textilfasern durch die Hitze der Heizklammer
erhärtet und eine erneute Öltränkung nur unvollkommen möglich ist, kann der plastische
:Mantel gemäß der Erfindung beliebig oft Benutzung finden. Ferner ist zu beachten,
daß Öle und ölhaltige Substanzen sich keineswegs immer mit Dauerwelllösungen vertragen
und den Dauerwellvorgang verzögern und auch Unregelmäßigkeiten der Dauerwelle verursachen,
da sich die Ölimprägnierung nicht gleichmäßig über die gesamte Länge der Haarsträhne
auswirkt.
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Der Mantelaus plastischem Werkstoff paßt sieb nicht nur den Unebenheiten
der aufgewickelten Haarsträhne an, sondern findet gleichzeitig auch eine satte vollständige
Anlage @an den Heizbacken der aufgesetzten Heizklaue oder --klammer.
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Wird der Mantel aus- plastischem Werkstoff auf einen geschlitzten
Metallmantel geschoben, so hält er diesen in seiner Lage fest und gewährleistet
auch einen besseren Schutz,der Haare.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Mantel läßt sich auch unmittelbar
auf eine aufgewickelte Haarsträhne aufsetzen,. In diesem Falle bewirkt er allein
das Andrücken. und Festhalten der aufgewickelten Haarsträhne auf dem Wickeldorn
und gestattet die Beseitigung der sonst üblichen Festhaltevorrichtungen, wie Zahnfedern,
Schnüre, Klauen od. dgl. In .diesem Fahle ist es auch möglich, die Haarsträhne fester
zu spannen und, gegebenenfalls nach dem Aufsetzen .des Mantels näher an den Kopf
heranzurücken, -was durch eine einfache Drehbewegung ges Wickeldornes in dem Mäntel,
und zwar in der Richtung des Aufwi:rkel:ns der Haare geschieht. Der Mantel befeuchtet
ferner die Haare mit Hilfe eines. porigen Belags auf der Innenseite, bewirkt einen
einwandfreien Schutz der Haare und beseitigt mit Sicherheit :die Gefahr von Verbren.-nungen.
Schließlich erhält der Mantel aus plastischem Werkstoff die Temperatur der äußeren
Teile der aufgewickelten Haarsträhne.
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Der plastische Mantel gleicht ferner in der Haarsträhne die Temperaturunterschiede
aus. Diese Wirkung ist besonders vorteilhaft zur Herstellung lauwarmer Dauerwellen,
für welche die Haare auf eine Temperatur von 6o bis 70° C gebracht werden müssen.
Für Dauerwellen dieser Art gestattet nämlich der erfindungsgemäße Mantel die Anwendung
üblicher Heizvorrichtungen, bei denen die von den Heizkörpern aufgespeicherte oder
verteilte Wärme häufig sehr wesentliche Temperaturschwankungen erleidet. Der Mantel
wirkt in diesem Falle wie ein Schirm zur Verminderung und Verteilung der Wärme.
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Als Beispiel kann angegeben werden, daß ein erfindungsgemäßer Mantel
unter den üblichen Anwendungsbedingungen auf einer normal angefeuchteten Haarsträhne
folgende Ergebnisse gewährleistet: Eine Heizklaue mit einer Temperatur von 4o° C
erhöht die Temperatur der in dem Mantel eingeschlossenen Haare auf 6o° C. Wird die
Klaue auf eine Temperatur von i8o° C gebracht, so wird die Temperatur .der in dem
Mantel befindlichen Haare nur auf 68° C erhöht.
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Endlich bewirkt der erfindungsgemäße Mantel einen dichten Abschluß,
da er die aufgewickelte Haarsträhne fast gänzlich umgiibt, wodurch eine gleichmäßige
Erwärmung fast auf dem ganzen Umfang der Haarsträhne erfolgt.
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Sehließlieh ist noch zu erwähnen, daß der erfindungsgemäße Mantel
sich äußerst einfach und mit geringen Kosten herstellen läßt.
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Einige Ausführungs- und Anwendungsbeispiele werden nachfolgend an
Hand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. i ist eine schaubildliche Darstellung eines aus plastischem Werkstoff
hergestellten Mantels; Fig. L zeigt in schaubildlicher Darstellung den Mantel auf
einem eine aufgewickelte Haarsträhne umhüllenden Mantel; Fig. 3 ist eine ähnliche
Darstellung des Mantels nach dem Aufsetzen der Heizklaue; Fig. q. ist ein teilweiser
schematischer Schnitt durch die Anordnung nach Fig. 3 ; Fig. 5 ist eine schaubildliche
Darstellung eines unmittelbar auf einer aufgewickelten Haarsträhne sitzenden Mantels;
Fig.6 ist ein Querschnitt durch diese Anordnung; -wobei die Heizklaue schematisch
angedeutet ist; Fig.7 ist eine schaubildiliche Darstellung eines in seiner ganzen
Ausdehnung gelochten Mantels; Fig. 8 zeigt schaubildlich einen Mantel mit nur einigen
Lochreihen;
Fig.9 ist ein entsprechender Querschnitt, mit dem unmittelbar
auf der aufgewickelten Haarsträhne sitzenden Mantel, wobei die Heizklaue schematisch
angedeutet ist; Fig. io und i i sind jeweils ein Schaubild und ein Querschnitt einer
anderen Ausführung gemäß der Erfindung; Fig. 12 und 13 sind jeweils ein Schaubild
und ein Querschnitt einer weiteren Ausführung. Gemäß Fig. i der Zeichnung besteht
der Mantel aus einem einfachen Gurnmirdhr i, dessen Durchmesser, Länge und Wandstärke
entsprechend gewählt sind und das der Länge nach bei 2 geschlitzt ist. Für die Anwendung
wird dieser Mantel einfach rittlings auf die auf einen Dorn 4 aufgewickelte Haarsträhne
3 gesetzt. Zwischen dem Mantel und der aufgewickelten Haarsträhne befindet sich
ein Zwischenmantel 5 aus Blech (Fig. 2, 3, 4). Infolge der Federung des Werkstoffes
schließen sich ,die Ränder des Längsschlitzes 2 ohne weiteres auf dem Wickeldorn.
Es verbleilbt nur der zum Durchtritt der Haare 3 erforderliche Spalt. Der Mantel
kann auch in gleicher Weise ohne Zwischenmantel 5, d. h. unmittelbar auf die um
den Dorn 4 gewickelte Haarsträhne aufgesetzt werden (Fig. 5 und 6).
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Wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich ist, kann der Mantel Löcher 6
aufweisen, die über seine ganze Ausdehnung (Fig.7) verteilt oder nur auf einige
Längsreihen 7 (Fig. 8) beschränkt sind. Einerseits gestatten diese Löcher das Entweichen
der Gase und Dämpfe, die im Innern des Mantels entstehen, wodurch die Einwirkung
eines Druckes auf die Haare gegebenenfalls vermieden wird. Andererseits gestatten
diese Löcher die Erneuerung der Lösung oder das Aufbringen einer anderen Lösung,
ohne daß hierzu der Mantel abgenommen werden muß. Diese Anordnung ist von besonderem
Vorteil für das Aufbringen einer neutralisierenden Lösung für lauwarme Dauerwellen.
Es ist hierzu angebracht, die Löcher derart anzuordnen, daß sie von den Backen der
Heizklaue (Fig.9) verdeckt werden, wenn diese aufgesetzt wird. Es entsteht dadurch
eine dichte abschließende Hülle, welche die Behandlung wie mit einem nicht gelochten
Mantel gestattet. Sobald die Einwirkung der ersten Tränklösung aufhört, genügt es,
die Heizklaue abzunehmen und durch die Löcher des plastischen Mantels eine zweite
Lösung aufzutragen., wonach die Heizklaue wieder aufgesetzt wird, um d'ie chemische
Einwirkung der zweiten Lösung durch die Wärme zu beschleunigen. Bei der Ausführung
gemäß den Fig. io Abis 13 besteht der Mantel aus einem dünnen biegsamen Blatt 9,
das mit einem Rand, gegebenenfalls ab.-nehmbar, an einer der Backen der Heizklaue
8 (F ig. io und i i) befestigt ist oder dessen beide Ränder jeweils an den beiden
Backen der Klaue (Fig. 12 und 13) befestigt sind. Zurr Aufsetzen auf eine auf den
Dorn i aufgewickelte Haarsträhne 3 wird das Blatt 9 in die geöffnete Klaue eingedrückt,
und diese wird dann in der Weise auf die aufgewickelte Haarsträhne aufgesetzt, @daß
das Blatt auf dem ganzen Umfang mit der aufgewickelten Haarsträhne in Berührung
steht (Fig. i i und 13).
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Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, kann. man selbstverständlich
weitere Ausführungen entwickeln oder auch Änderungen treffen, durch welche die Wirkungsweise,
das Aussehen oder die Herstellung verbessert werden.
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Der Mantel kann z. B. aus Schwammgummi oder aus porigem Gummi bestehen.
Eine weitere Ausführung besteht darin, den Mantel aus einer äußeren luftdicht abschließenden
Haut mit einem inneren porigen Überzug aus Gummi herzustellen. Ferner kann der Mantel
mit bleibenden oder abnehmbaren Bewe!hrwlgen aus Metall oder einem anderen geeigneten
Werkstoff versehen sein. Es können Änderungen der Gestalt, des Profils, der Wandstärke
od. dgl. getroffen werden. Der Mantel kann ausgeschnitten, gelocht oder mit Verzierungen
versehen sein. Die biegsamen Blätter gemäß den Fig. io bis 13 können selbst gelocht
sein, genau wie der Mantel gemäß den Fig. 7 und B.