DE912169C - Verfahren zum alkalischen Aufschluss von Pflanzenstoffen - Google Patents

Verfahren zum alkalischen Aufschluss von Pflanzenstoffen

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DE912169C DEJ5550A DEJ0005550A DE912169C DE 912169 C DE912169 C DE 912169C DE J5550 A DEJ5550 A DE J5550A DE J0005550 A DEJ0005550 A DE J0005550A DE 912169 C DE912169 C DE 912169C
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Dr-Ing Georg Jayme
Dipl-Chem Guenther Woerner
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • D21C3/222Use of compounds accelerating the pulping processes

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Description

  • Verfahren zum alkalischen Aufschluß von Pflanzenstoffen Bei den bisher gebräuchlichen oder vorgeschlagenen alkalischen Verfahren zum Aufschluß von Pflanzenstoffen werden neben dem hauptsächlich wirksamen Natriumhydroxyd erwünschte oder unerwünschte Zusätze, wie Natriumsulfid, Natriumsulfit und Natriumkarbonat u. a., mitverwandt. Von diesen erleichtern Natriumsulfid und Natriumsulfit die Herauslösung des Lignins.
  • Man hat auch beobachtet, daß Natriumdithionit (Na, S2 04), früher als Natriumhydrosulfit bezeichnet, in alkalischer Lösung bei erhöhter Temperatur auf Flachsstroh eine milde, ligninentfernende Wirkung ausübt, die jedoch nur so weit geht, daß die eigentlichen Flachsbastfasern wohl freigelegt, nicht aber aufgeschlossen werden. Man hat außerdem beobachtet, daß alkalische Lösungen von Natriumdithionit selbst bei Temperaturen von 16o° Holz nicht aufzuschließen vermögen, obgleich sie etwas Lignin daraus entfernen. Es ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, harzreiches Holz mit einer Lösung milder Alkalien unter Zusatz von Reduktionsmitteln, wie von Sulfiten, Hydrosulfiten u. dgl., vorzuextrahieren und anschließend mittels Bisulfit aufzuschließen. Bei dieser Vorextraktion sollen also keine ätzenden kaustischen Alkalien, wie Natriumhydroxyd, sondern nur milde Alkalien, wie Soda, sogar noch in einer Konzentration unter o,5 °/o angewandt werden.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß im Gegensatz zu diesen bisherigen Beobachtungen Natriumdithionit doch unter geeigneten Bedingungen ein ausgezeichnetes Aufschlußmittel für Pflanzenstoffe darstellt und Zellstoffe mit unerwartet günstigen Eigenschaften zu liefern imstande ist. Hierzu muß das Natriumdithionit in einer Natriumhydroxydlauge, die auch noch andere Natriumverbindungen, wie Natriumsulfid, Natriumkarbonat, Natriumsulfit u. a., enthalten kann, bei erhöhter Temperatur und Druck vorzugsweise in einer derartigen Konzentration und Menge, auf den Pflanzenstoff gerechnet, angewandt werden, daß keine Schwarzkochungen eintreten, die Auslösung des Lignins begünstigt und die der Polysaccharide gehindert wird. Schon verhältnismäßig kleine Mengen des Salzes sind in diesem Sinne wirksam. Wird es jedoch in einer allzu großen Menge angewandt, dann tritt eine Erhöhung des Ligningehaltes im entstehenden Zellstoff ein. Die hierbei zu beobachtenden Grenzen hängen im einzelnen von der Art des aufzuschließenden Pflanzenstoffes ab.
  • Gegenüber dem reinen Natron- und dem Sulfatverfahren muß, wenn man mit optimalen Mengen von Natriumdithionit arbeiten will, der Aufschluß etwas intensiviert, d. h. bei etwas höherer Temperatur und bzw. oder verlängerter Aufschlußdauer durchgeführt werden. Beobachtet man diese Vorsichtsmaßregeln, dann stellen sich gegenüber dem bekannten alkalischen Aufschlußverfahren die im folgenden näher beschriebenen Vorteile ein.
  • Trotz der etwas erhöhten Aufschlußtemperatur bzw. verlängerten Aufschlußdauer verläuft der Delignifizierungsvorgang in milderer Form, d. h. es wird bei größerer Schonung der Polysaccharidsubstanz mehr Lignin herausgelöst. Man gelangt deshalb leicht zu Zellstoffen niedrigeren Ligningehaltes bei gleichzeitig sehr hoher Ausbeute an ligninfrei gedachter Faser.
  • Das Natriumdithionit wirkt zugleich als sehr starkes Reduktionsmittel, weshalb die entstandenen Zellstoffe, selbst bei höheren Ligningehalten, eine überraschend helle Färbung zeigen. Auch die Lauge nach dem Aufschluß, die Lignin und Polysaccharide u. a. m. enthält, ist sehr hell gefärbt und kann deshalb zumindest zum großen Teil beim Aufschluß wieder verwendet werden. Sie ist allerdings tunlichst dem Einfluß des Luftsauerstoffes zu entziehen, weil sie an der Luft nachdunkelt.
  • Diese reduzierende Wirkung des Natriumdithionits verhindert auch den Abbau der Polysaccharidsubstanz des Pflanzenstoffes, so daß die entstandenen Zellstoffe sich durch hohen Polymerisationsgrad auszeichnen.
  • Auf diese Weise gelingt es, ungebleichte Zellstoffe niedrigen Ligningehaltes im Gebiet der optimalen Ausbeute und von hohem Polymerisationsgrad darzustellen. Diese Einzeleffekte wirken sich in ihrer Gesamtheit in einer überraschend hohen Festigkeit der aus diesen Zellstoffen hergestellten Papiere aus.
  • Weiterhin ergab sich die ebenfalls überraschende Feststellung, daß das in den Dithionitzellstoffen vorhandene Lignin nicht nur an sich heller gefärbt ist, sondern sich auch wesentlich leichter als das in Natron-oder Sulfatzellstoffen gegenwärtige mit den üblichen Bleichmitteln, wie Chlor, Hypochlorit, Chlordioxyd u. a., entfernen läßt. Man kann sogar, wenn nicht allerhöchste Weißgehalte angestrebt werden, auf hochaktive, besonders schonende Bleichmittel, wie Chlordioxyd, verzichten und trotzdem gebleichte Zellstoffe sehr hohen Weißgehaltes und sehr hoher Festigkeit in wenigen Bleichstufen und bei geringem Aufwand von aktivem Chlor gewinnen. Die günstige Wirkung des Natriumdithionits macht sich auch dann geltend, wenn geringe Mengen, z. B. o,5 g auf ioo cm3 Flüssigkeit einer Sulfatlauge üblicher Zusammensetzung zugesetzt werden. Es tritt dann sofort eine Steigerung der Ausbeute, begleitet von einer sprunghaften Erhöhung des Weißgehaltes, ein.
  • Die Wirkung des Natriumdithionits übertrifft auch die des Natriumsulfits bei weitem und ergibt, in derselben Menge und unter den gleichen Bedingungen wie dieses viel weniger aktive Reduktionsmittel angewandt, Zellstoffe niedrigeren Ligningehaltes und von wesentlich hellerer Farbe.
  • Die beschriebenen Vorteile wirken sich nicht nur bei Nadelholz, sondern auch bei Laubhölzern aus. So erhält man sehr leicht aus Buchenholz Zellstoffe in Ausbeuten bis zu 6o0/0 und mit außerordentlich hohem Weißgehalt. Beim Einsatz größerer Mengen Natriumdithionits gelingt es sogar, Zellstoffe zu erhalten, deren Weißgehalt an den von ungebleichten Sulfitzellstoffen heranreicht, der seinerseits etwa 59 bis 640/" bezogen auf Bar ytweiß, beträgt.
  • Bei der Anwendung höherer Natriumhydroxydkonzentrationen ist es auch möglich, insbesondere nach Vorschaltung einer Vorhydrolyse bei erhöhter Temperatur mit Wasserdampf, Wasser oder verdünnten Mineralsäuren, Zellstoffe höheren Alphacellulosegehaltes und niedrigeren Pentosangehaltes zu erzeugen, die sich zur Gewinnung von Kunstseide, Zellwolle, Filmen u. dgl. gut eignen.
  • Die Anwendung von Natriumdithionit gestattet es auch, die beim Sulfataufschluß so sehr störende Geruchsplage wirkungsvoll zu bekämpfen.
  • Das Natriumdithionit läßt sich auf an sich bekannte Weise leicht im Betrieb herstellen. So kann z. B. Zink mit S 0,-Lösung zu einer Lösung von Zinkdithionit (Zinkhydrosulfit) umgesetzt und daraus das Zink mit Natriumkarbonat gefällt werden. Die entstandene Lösung von Natriumdithionit wird dann entweder reiner oder karbonathaltiger Lauge oder karbonat- und sulfidhaltiger oder sulfithaltiger Lauge zugesetzt. Es ist auch möglich, eine Lösung von Zinkdithionit direkt einer Lauge zuzugeben, die für den Natron- oder Sulfataufschluß dienen soll. Im letzteren Falle tritt eine Ausfällung des Zinks als schwerlösliches Sulfid ein, das z. B. durch Filtration entfernt, anschließend gewaschen und getrocknet werden kann; das Zinksulfid stellt ein wertvolles Nebenprodukt dar und kann als Füllstoff für sehr weiße Papiere benutzt werden. Beispiel Technische Eichtenholzhackspäne werden nach der Evakuierung mit der 7,5fachen Menge einer Lauge durchtränkt, die 3,48 g Na O H und 6,25 g Nag S2 04 in ioo cm3 enthält. Der Ansatz wird in einem verschlossenen Autoklav innerhalb von 2 Stunden auf eine Temperatur von 18o° gebracht, dort 8 Stunden lang belassen und darauf 45 Minuten lang abgekühlt. Das Aufschlußgut wird ausgewaschen und läßt sich in einem Rührer mit hoher Tourenzahl leicht und vollständig in Einzelfasern zerlegen. Die Ausbeute auf absolut trokkener Basis beträgt 44,75 °/o, der Ligningehalt 2,q.2 % und der Weißgehalt, bezogen auf Barytweiß, gemessen mit dem Zeißleukometer, 58,45 °/°. Wird unter denselben Bedingungen die Menge Na, S204 auf 7,81 g in ioo cm3 erhöht, so steigt zwar dieAusbeute auf 48,i5°/°, jedoch auch der Ligningehalt auf 4,61 °/°, während der Weißgehalt mit 5950 °/ö keine wesentliche Erhöhung erfährt.
  • Beispiel 2 Wird unter den in Beispiel i angegebenen Bedingungen mit einer Lauge gearbeitet, die nur 2,0 g Na 0 H neben den 6,25g Nag S204 in ioo cm3 Aufschlußflüssigkeit enthält, so entsteht ein Fichtenholzzellstoff in einer Ausbeute von 56,40 °/°, jedoch mit einem Ligningehalt von 8,30 °/° und mit einem für diesen Ligningehalt erstaunlich hohen Weißgehalt von 57,6o °/°.
  • Beispiel 3 Zum Vergleich des Natron- und des Sulfatverfahrens mit dem Dithionitaufschluß wird gemäß den in der Zahlentafel gegebenen Aufschlußbedingungen Fichtenholz so aufgeschlossen, daß der jeweils entstehende Zellstoff in etwa gleicher Ausbeute, auf Holz gerechnet, anfällt (44,3 bis 44,8 °/o). Die in der Zahlentafel angeführten Eigenschaften beweisen, daß das Dithionitverfahren hierbei den weitaus niedrigstenLigningehalt von 2,17 °/o bei etwas erhöhter oder nur wenig verringerter Ausbeute an ligninfrei gedachter Faser ergibt, zudem aber noch die beiden anderen Zellstoffe in Weißgehalt, Durchschnittspolymerisationsgrad (DP) und in der Festigkeit sehr wesentlich übertrifft.
  • Die drei urigebleichten Zellstoffe werden auf bekannte Weise gebleicht, wobei folgende Bedingungen zur Anwendung gelangen: i. Stufe: Chlorierung: 3°/o Stoffdichte, 2o°, i Stunde; 2. Stufe: Alkalische Behandlung: 1 °/° Na OH auf Stoff, 5 °/° Stoffdichte, 20°, 1 Stunde; 3. Stufe: Hypochloritbleiche: 5 °/o Stoffdichte, 38°, 4 Stunden.
    Zahlentafel zu Beispiel 3
    AufschluBverfahren Natron Sulfat Dithionit
    Chemikalien in der Lauge, Gramm in ioo cm3 ..... 3,48 Na O H 3,38 Na O H 3,48 Na O H
    1,37 Nag S 6,25 Nag S204
    o,55 Nag C 03
    Maximaltemperatur ..................:.......... 18o° 18o° 18o°
    Aufschlußdauer bei Maximaltemperatur in Stunden.. 4 4 8
    Ausbeute auf Holz atro-Basis in °/° ............... 44,7o 4480 4430
    Lignin im Zellstoff in °/° ........................ 5,70 3,00 2,17
    DP ........................................... 570 740 905
    Weißgehalt auf Barytweiß bezogen in °/ä:......... 40,0 43,2 570
    Festigkeiten der urigebleichten Zellstoffe bei 50° SR
    Reißlänge in Meter ............................ 6855 7416 9443
    Fortreißfestigkeit cm - g/cm ....................... 210 237 302
    Falzzahl ........................................ 1649 3094 6448
    Gesamtchlorverbrauch in °/° ...................... 13,62 5,22 4,37
    Weißgehalt der gebleichten Stoffe auf Barytweiß
    bezogen in °/° ................................ 82,o 76,o 86;o
    Festigkeiten der gebleichten Zellstoffe bei 5o° SR
    Reißlänge in Meter ........................... 7770 8342 I0 58o
    Fortreißfestigkeit cm - g/cm ....................... 209 239 266
    Falzzahl ....................................... 1346 3242 6036
    Die Ergebnisse in der Zahlentafel zeigen, daß der Dithionitzellstoff bei niedrigstem Chlorverbrauch den höchsten Weißgehalt von 86 °/° ergibt, der damit den des Sulfatzellstoffes um io Einheiten übertrifft und der bei technischen gebleichten Sulfatzellstoffen im allgemeinen nur unter Einsatz von wesentlich größeren Mengen aktiven Chlors und viel zahlreicheren Stufen zu erzielen ist.
  • Obgleich der, gebleichte Dithionitzellstoff aus einem urigebleichten Stoff mit dem wesentlich niedrigeren Ligningehalt entstand, zeigt er dennoch die überlegenen Festigkeitseigenschaften, von denen insbesondere die Reißlänge mit 10 58o m und die Falzzahl von 6036 auffallen.
  • Beispiel 4 Technische Fichtenholzspäne werden nach dem Evakuieren mit der 7,5fachen Menge einer Sulfatlauge versetzt, die 2 °/° Na, davon gebunden 65 % als Na OH, 25 °/° als Nag S und io °/° als Nag C 03 enthält. Der Aufschluß erfolgt im geschlossenen Autoklav bei einer Anheizdauer von 2 Stunden bei einer Maximaltemperatur von 17o° während 4 Stunden. Der entstehende Zellstoff fällt in einer Ausbeute, auf atro-Basis gerechnet, von 48,5 °/o mit einem Ligningehalt von 4,91 °/o an und zeigt einen Weißgehalt von 30,7 °/°.
  • Wird dieser Aufschluß unter sonst vollkommen gleichen Bedingungen, jedoch unter Zusatz von 0,48 g Na2S204 auf ioo cm3 der beschriebenen Sulfatlänge durchgeführt, dann steigt die Ausbeute auf 49,6 °/°, der Ligningehalt jedoch nur auf 5,o5 °/o und der Weißgehalt erfährt die sehr beträchtliche Erhöhung auf 37,8%.
  • Gibt man unter sonst gleichen Bedingungen an Stelle von 0,48 g Nag SZ 04 die wesentlich höhere Menge von 3,83 9 zu ioo cm3 der beschriebenen Sulfatlauge, so steigt die Ausbeute auf 53,10/" der Ligningehalt jedoch nur auf 5,80 % und der Weißgehalt auf 45,9 %, was gegenüber dem reinen Sulfataufschluß eine Erhöhung des Weißgehaltes um 15,2 Einheiten oder um nahezu 5o % relativ bedeutet.
  • Beispiel 5 Technische Buchenholzhackspäne werden nach dem Evakuieren mit der 7,5fachen Menge einer Lauge durchtränkt, die 3,48 g NaOH und 6,25 g Na, S204 in ioo cm3 Flüssigkeit enthält. Nach einer Anheizdauer von 2 Stunden im geschlossenen Autoklav wird der Ansatz auf eine Temperatur von 165° gebracht und dabei 8 Stunden lang belassen; das Abkühlen nimmt 45 Minuten in Anspruch. Das aufgeschlossene Gut läßt sich nach dem Auswaschen leicht zerfasern und stellt einen sehr hellgefärbten Zellstoff dar. Die Ausbeute beträgt 58,5 % auf atro-Basis bei einem Ligningehalt von 5,79 0/0 und einem Weißgehalt von 61,3 %.
  • Wird unter genau denselben Bedingungen aufgeschlossen, jedoch nur die 4,5fache Laugenmenge benutzt, dann steigt die Ausbeute auf 66,25 % und der Ligningehalt auf 9,40/0. Trotz dieses hohen Ligningehaltes zeigt der urigebleichte Zellstoff einen Weißgehalt von 62,2 01`0, der innerhalb des Gebietes für urigebleichte Fichtensulfitzellstoffe liegt. Die in einem nach kurzem Aufschlagen mit einem Rührer mit hoher Tourenzahl noch vorhandenen geringen Anteile schwerer zu zerfasernden Holzes werden durch Mahlurig, z. B. in der Jokromühle, rasch aufgeschlagen und treten im fertigen Papier nicht mehr in Erscheinung.
  • Beispiel 6 Technische Fichtenholzhackspäne werden nach dem Evakuieren mit der iofachen Menge einer Aufschlußflüssigkeit durchtränkt, die 2 g NaOH und 6,25 g Nag SO, in ioo cm3 enthält. Nach dem Erhitzen im geschlossenen Autoklav auf 17o° während 24 Stunden entsteht ein splitterfreier Zellstoff in einer Ausbeute von 46,io%, einem Ligningehalt von 3,97% und einem Weißgehalt von 3940 Wird der Aufschluß unter denselben Bedingungen durchgeführt, die 6,25 g Nag S03 jedoch durch 6,25 9 Na. S204 ersetzt, dann entsteht ein ebenfalls Splitter> freier Zellstoff in der Ausbeute von 46,07 0/0, der jedoch nur 2,7o % Lignin enthält und den wesentlich höheren Weißgehalt von 6=,70 0/0 zeigt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zum alkalischen Aufschluß von Pflanzenstoffen mit Natriumhydroxydlauge, die auch noch andere Natriumverbindungen, wie Natriumsulfid, Natriumkarbonat, Natriumsulfit u. a., enthalten kann, bei erhöhter Temperatur und Druck, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lauge verwendet wird, welche auch noch das stark reduzierende Natriumdithionit (Na. S204) enthält. .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß gegenüber dem normalen Natron- oder dem Sulfatverfahren unter etwas intensivierten Bedingungen, d. h. bei etwas höherer Temperatur und bzw. oder verlängerter Aufschlußdauer durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit Laugen höherer Natriumhydroxydkonzentration, vorzugsweise unter Vorschaltung einer Vorhydrolyse bei erhöhter Temperatur, gearbeitet wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Aufschluß verwendete Lauge, mindestens zum großen Teil, erneut verwendet wird, wobei sie zweckmäßig dem Einfluß des Luftsauerstoffes entzogen wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen Zellstoffein an sich bekannter Weise einer schonenden Bleiche in einer oder mehreren Stufen unter tunlichsterErhaltungihrer Festigkeitseigenschaften und unter Erzielung eines zweckmäßig möglichst hohen Weißgehaltes unterworfen werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 667 615.
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