DE1064333B - Verfahren zur Erzeugung von Papierstoff durch halbchemischen Aufschluss von Holz - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Papierstoff durch halbchemischen Aufschluss von HolzInfo
- Publication number
- DE1064333B DE1064333B DES53372A DES0053372A DE1064333B DE 1064333 B DE1064333 B DE 1064333B DE S53372 A DES53372 A DE S53372A DE S0053372 A DES0053372 A DE S0053372A DE 1064333 B DE1064333 B DE 1064333B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- wood
- dithionite
- semi
- autoclave
- weight
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/006—Pulping cellulose-containing materials with compounds not otherwise provided for
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
-FP,
DEUTSCHES
kl 55 b 1/20
PATENTAMT
S 53372 IVa/55 b
AJNMELDETAG: 4.MAI1957
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT· 2 7. A U G U S T 1 9 5 9
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT· 2 7. A U G U S T 1 9 5 9
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen durch halbchemischen Aufschluß
von Holz in neutral oder sauer reagierenden Aufschlußlösungen.
Bei einem bekannten, halbchemischen Verfahren erhält man den Aufschlußbrei, indem die lignin- und
zellulosehaltigen Ausgangsstoffe einer chemischen Entkrustung unterworfen werden, die schwächer ist,
als sie zur Herstellung von Aufschlüssen bei vollchemischem Verfahren erforderlich ist. Diese Behänd-
lung wird durch eine mechanische Zerfaserung vervollständigt. Die so erhaltenen Aufschlüsse weisen
zwar gute Papiereigenschaften auf, haben aber durch eine dunkle Färbung nur einen begrenzten Anwendungsbereich.
Bisher war man nicht in der Lage, die diesem Verfahren anhaftenden Mängel auf einfache,
d. h. wenig Zeit raubende und wenig kostspielige Art zu beheben, sondern dieser Nachteil des
sonst wirtschaftlich günstigeren Verfahrens wurde einfach in Kauf genommen.
Ziel der Erfindung ist, dem halbchemischen Aufschluß von Holz in neutral oder sauer reagierenden
Aufschlußlösungen einen größeren Anwendungsbereich zu schaffen. Um die dunkle Färbung des Produktes
zu vermeiden, d. h. um einen möglichst hohen Weißgehalt zu erzielen, wird das Holz vor dem
mechanischen Aufschluß in einer ein Dithionit enthaltenden Lösung mit neutraler oder saurer Reaktion
gekocht.
Die Anwendung von Dithionit zur Erzielung eines hohen Weißgehaltes des Endproduktes ist bekannt,
jedoch glaubte bisher die Fachwelt, daß Dithionit ausschließlich in alkalischer Umgebung dieses vorteilhafte
Endergebnis erzielt. Weiterhin ist es bekannt, sogenannte Halbzellstoffe nach' dem Sulfitverfahren
aufzuschließen.
Die gemäß der Erfindung zu verwendende Dithionitmenge
hängt von der Natur des zu verarbeitenden lignin- und zellulosehaltigen Ausgangsgutes ab. Gute
Resultate erzielt man mit einem Anteil von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Dithionit, bezogen auf die trocken
eingesetzte Menge an lignin- und zellulosehaltigem Ausgangsgut.
Bei einem bekannten Verfahren, das einen vollchemischen Aufschluß von Holz in einer sauren Lö-
sung von Bisulfit ^einhaltet, wird ebenfalls bereits eine geringe Menge Dithionit verwendet. Abgesehen
davon, daß es sich bei diesem Verfahren um ein sogenanntes vollchemisches_Verfahren handelt, d. h. also
ein Verfahren, bei welchem ein wesentlich höherer Energieaufwand und erheblich größere Mengen chemischer
Reaktionsmittel erforderlich sind, als sie zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigt
werden, wird bei dem bekannten vollchemischen Verfahren zur Erzeugung
von Papierstoff durch halbchemischen
Aufschluß von Holz
Anmelder:
Societe Anonyme des Manufactures
des Glaces et Produits Chimiques
de Saint-Gobain, Chauny & Cirey,
Paris
Vertreter: Dipl.-Ing. R. H. Bahr
und Dipl.-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,
Herne (Westf.), Freiligrathstr. 19
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 4. Mai 1956
Frankreich vom 4. Mai 1956
M. Robert Peteri, Paris,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Verfahren nur eine sehr geringe Menge Dithionit verwendet, nämlich 0,015 bis 0,03 Gewichtsprozent, bezüglich
der eingesetzten trockenen Substanz. Demgegenüber liegt die Dosis des Dithionits bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren um das 17-bis 170fache höher, so daß ein Vergleich dieser beiden Verfahren
nicht möglich ist.
Der Kochvorgang findet in einem Temperaturbereich von 110 bis 15O0C statt, wobei im allgemeinen
die Temperatur bei etwa 130° C Hegt.
Vorzugsweise wird bei diesen Temperaturen in an sich bekannter Weise ein teilweise, beispielsweise
mittels Formaldehyd oder komplexen Verbindungen, wie Chelat, Polyphosphat, Tripolyphosphat und Pyrophosphat,
stabilisiertes Dithionit \rerwendet.
Durch das gemäß der Erfindung durchgeführte Kochen mit Dithionit wird eine Verfärbung des Ausgangsgutes
weitgehendst vermieden. Wegen ihrer ausgeprägt reduzierenden Eigenschaften vermindern die
Dithionite die Oxydation des Zuckers und anderer organischer Stoffe, die beim Aufschluß des pflanzlichen
Materials anfallen, oder zerstören diese unmittelbar bei ihrer Bildung, so daß sich Produkte mit
einem hohen Weißgchalt ergeben.
909 609/160
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das teilweise stabilisierte
Dithioiiit in Gegenwart eines geringprozentigen Anteils
eines Salzes verwendet, das eine sulfitierende Wirkung ausübt und hierdurch eine schwach saure
Reaktion hervorruft, wodurch die entkrustende und bleichende Wirkung des Dithionits noch verstärkt
wird.
Hierfür wird entweder ein Bisulfit oder
fotoelektrischer Zelle und WATTREN-Blaufilter 49 zeigten ein Reflektionsverniögen von 34%.
eine
2 kg 85°/oig trockener Pappelhobelspäne werden mit einer Natriumdithionit, .NTatfiumbisulnt und Formaldehyd
enthaltenden Lauge in einem aus nicht oxydierbarem Stahl hergestellten Autoklav behandelt. Die
zu Beginn des Verfahrens ■ eingesetzte 7,35 1 Lauge Mischung von Bi- und Monosulfit oder eine Mischung io enthält 2 Gewichtsprozent Natriumdithionit, 4 Gevon
Bisulfit und Soda verwendet, wobei das letztere wichtsprozent Natriumbisulfit; 0,7 Gewichtsprozent
Formaldehyd, bezogen auf das trockene Holz.
Die stufenweise Steigerung der Temperatur bis auf 130° C wird in IV2 Std. durchgeführt und diese Temperatur
für die Dauer von 5Va Std. gehalten.
Anschließend wird wie im Beispiel 1 verfahren. Der gewonnene Stoff hat rosacremartige Farbe, und daraus
gebildete Standard-Probebhätter hatten ein durch eine fotoelektrische Zelle mit WATTREN-Blaufilter 49 ge
Salz in Anteilen zugesetzt wird, die unterhalb der stöchiometrischen Verhältnisse nach der Reaktion
NaHSO4+Na2C O3 = Na2 S O3+Na H C O3
liegen.
Diese Mischung ist in den oben gekennzeichneten Anteilen von besonderer Bedeutung, da sie als Puffer
eine leichtsaure Reaktion der Aufschlußlösung schafft.
Zu Beginn des Verfahrens darf der Säuregrad der 20 messenes Reflektionsverniögen von 51%.
Kochlauge nicht zu hoch sein, um eine Verfärbung p>
· · t <?
des Aufschlusses durch Hydrolyse bestimmter ent- "
krusteter Produkte zu verhindern. Der pH-Wert zu In einem nicht oxydierbaren Autoklav gemäß Bei-
Beginn des Verfahrens hängt von der Natur des Aus- spiel 1 werden 2 kg 80% trockener Birkenhobelspäne
gaiigsstoffes ab und liegt im allgemeinen in der Größen- 25 mit 6,8 1 Lauge gekocht, die 4~Gewichtsprozent
Ordnung von pH 6. Mit einem niedrigen pn-Wert kann Natriumdithionit, 1 Gewichtsprozent Formaldehyd,
zwar eine schnellere Wirkung erzielt werden, jedoch 8 Gewichtsprozent Natriumbisulfit, 3 Gewichtsprozent
wirkt sich dies nachteilig auf die Entfärbung des Soda, bezogen auf das trockene Holz, enthält.
Stoffes aus. ν Die stufenweise Steigerung auf eine Temperatur
Das Verfahren ist auf alle Holzsorten, d. h. sowohl 30 von 140° C wird in IV4 Std. durchgeführt und diese
Harz- wie Laubhölzer, anwendbar. Es führt zu klaren, Temperatur während 6V2 Std. aufrechterhalten. Anvorteilhafte
Papierqualitäten aufweisenden Aufschlüs- schließend wird wie im Beispiel 1 verfahren. Der gesen,
die ohne spätere Bleiche verwendet werden können. wonnene Stoff ist cremefarbig, und das durch foto-Auf
alle Fälle wird ein homogener und besser elektrische Zellen mit WATTREN-Blaufilter 49 gedurchgekochter
Aufschluß erzielt, so daß unter Um- 35 messene Reflexionsvermögen eines Blattes beträgt
ständen später notwendige Bleichen wesentlich er- 52%.
leichtert werden und sich eine Einsparung chemischer
Reagenzien gegenüber den bisher bekannten Verfahren
ergibt.
leichtert werden und sich eine Einsparung chemischer
Reagenzien gegenüber den bisher bekannten Verfahren
ergibt.
Im folgenden sollen einige Ausführungsbeispiele, auf die das erfindungsgemäße Verfahren aber keineswegs
begrenzt ist, erläutert werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Erzeugung von Papierstoff durch halbchemischen Aufschluß von Holz in
neutral oder sauer reagierenden Aufschlußlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz vor
dem mechanischen Aufschluß in einer ein Dithionit enthaltenden Lösung gekocht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dithionitlösung Natriumbisulfit,
gegebenenfalls in Mischung mit Natriumsulfit, zur Einstellung einer schwachsauren Reaktion zugesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch den Zusatz von Bisulfit und Soda zur
Dithionitlösung.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 912 169, 942 553; USA.-Patentschrift Nr. 1451125;
Das Papier, 8. Jahrgang, 1954, S. 128 und 129 (Arbeit von Jay me und Wörner);
Chemisches Centralblatt, Jg. 1953, S. 149 (Referat über eine Arbeit von Jay me und Wörner).
© 909 609/160 8.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1064333X | 1956-05-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1064333B true DE1064333B (de) | 1959-08-27 |
Family
ID=9601665
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES53372A Pending DE1064333B (de) | 1956-05-04 | 1957-05-04 | Verfahren zur Erzeugung von Papierstoff durch halbchemischen Aufschluss von Holz |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1064333B (de) |
FR (1) | FR1150451A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2649301C2 (ru) * | 2012-12-12 | 2018-03-30 | Басф Се | Применение дитионита натрия в процессе варки целлюлозы |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2615874B1 (fr) * | 1987-05-25 | 1992-02-21 | Atochem | Procede de preparation de pates chimicothermomecaniques |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1451125A (en) * | 1922-04-21 | 1923-04-10 | Bertrand S Summers | Process for the production of paper pulp and the like |
DE912169C (de) * | 1952-02-22 | 1954-05-24 | Georg Jayme Dr Ing | Verfahren zum alkalischen Aufschluss von Pflanzenstoffen |
DE942553C (de) * | 1954-03-11 | 1956-05-03 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Pflanzenmaterial |
-
1956
- 1956-05-04 FR FR1150451D patent/FR1150451A/fr not_active Expired
-
1957
- 1957-05-04 DE DES53372A patent/DE1064333B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1451125A (en) * | 1922-04-21 | 1923-04-10 | Bertrand S Summers | Process for the production of paper pulp and the like |
DE912169C (de) * | 1952-02-22 | 1954-05-24 | Georg Jayme Dr Ing | Verfahren zum alkalischen Aufschluss von Pflanzenstoffen |
DE942553C (de) * | 1954-03-11 | 1956-05-03 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Pflanzenmaterial |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2649301C2 (ru) * | 2012-12-12 | 2018-03-30 | Басф Се | Применение дитионита натрия в процессе варки целлюлозы |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1150451A (fr) | 1958-01-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2640027C2 (de) | ||
DE1546276A1 (de) | Verfahren zum Bleichen von zellulosehaltigem Material | |
DE1546253A1 (de) | Bleichverfahren | |
DE1062101B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Holzzellstoff fuer Papier | |
DE1064333B (de) | Verfahren zur Erzeugung von Papierstoff durch halbchemischen Aufschluss von Holz | |
DE834808C (de) | Verfahren zum Bleichen von mechanisch erzeugten, schwer bleichbaren Faserstoffen, insbesondere Holzschliff | |
DE2538673C2 (de) | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz | |
DE2327900C3 (de) | Bleichaufschluß von Zellstoff mit erheblich reduziertem Chloreinsatz | |
DE1063893B (de) | Verfahren zum Aufschluss von lignocellulosehaltigen Rohstoffen | |
DE2124325C3 (de) | Verfahren zum Bleichen von chemischen Holzzellstoff | |
DE681149C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff | |
DE1005824B (de) | Verfahren zur Erzeugung von alphacellulosereichem, pentosanarmem Zellstoff | |
DE3616816A1 (de) | Verfahren zum entfaerben von in der masse gefaerbten papieren und selbstdurchschreibepapieren | |
DE667615C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus harzreichem Holz, insbesondere Kiefernholz | |
DE1815383C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Holzstoffmassen | |
DE1122362B (de) | Verfahren zur Herstellung von Papierstoffen fuer Druck- und Verpackungspapiere aus Hanf | |
DE745547C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff | |
DE739668C (de) | Verfahren zur Herstellung von hoch veredeltem Zellstoff aus Stroh | |
DE1815667A1 (de) | Sulfitzellstoff und Verfahren zu seiner Herstellung | |
AT242494B (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus lignocellulosehältigem Material | |
DE969093C (de) | Verfahren zur Herstellung von gebleichtem Zellstoff aus Holz oder anderem pflanzlichem Material | |
DE970908C (de) | Verfahren zur Herstellung von Karton aus einjaehrigen Pflanzen, insbesondere Stroh | |
DE533647C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen mittels Chlors | |
DE102007007654A1 (de) | FAS Bleiche | |
DE1546253C (de) | Bleichverfahren |