DE905306C - Verfahren zur Herstellung von Proteinfaeden - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung künstlicher Gebilde, wie Fäden, Fasern, Bänder, welche im folgenden allgemein als Fäden bezeichnet werden, aus Casein tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, z. B. Miilchcasein, Erdnußprotein, Sojabohnenprotein, Rjicinuskörnerprotein und ähnlichen faserbildenden Proteinen.

Im Patent 898658 ist ein Verfahren zur Herstellung von Proteinfäden mit erhöhter Beständigkeit gegen Feuchtigkeit beschrieben, nach welchem vorgehärtete Fäden in Abwesenheit eines Farbstoffs in einem Veresterungsbad, vorzugsweise bei 35 bis 50⁰, behandelt werden, welches Methylalkohol oder Äthylalkohol und einen Veresterungskatalysator, z. B. Schwefelsäure, enthält, und die veresterten Fäden dann einer Behandlung entweder in einem Härtebad oder in einem unlöslich machenden Bad unterworfen werden.

Erfindungsgemäß werden die Protednfäden, welche nach dem Patent 898 65.8 verestert worden sind, weiterbehandelt, indem man in gleichmäßiger Weise ein wäßriges Bad auf den Faden aufbringt, welches eine ionenbildende Verbindung enthält, die Cyanisäureionen in solcher Menge erzeugt, daß die ionenerieugende Verbindung auf dem Faden nicht wesentlich das Äquivalent der Säurerückstände des Proteins übersteigt. Hierauf werden die so behandelten Fäden bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen 50 und 90⁰, getrocknet. Das Aufbringen der Lösung der ionenbildenden Verbindung auf den

Fäden geschieht vorzugsweise durch Eintauchen des Fadens in eine Lösung, welche ein Cyanat enthält, und darauffolgendes Entfernen der überschüssigen Flüssigkeit durch Ausquetschen, Schleudern oder andere geeignete Verfahren.

Die äquivalente Menge der ionenerzeugenden Verbindung für jede besondere Art des veresterten Proteinfadens kann durch Versuche festgestellt werden, indem man verschiedene Mengen der ionenerzeugenden Verbindung auf eine Anzahl Proben des veresterten Fadens einwirken läßt, die behandelten Fäden zwecks Trocknung erhitzt und durch die üblichen analytischen Methoden den Betrag von Cyanat bestimmt, welcher von dem Faden noch zurückgehalten wird. Dieses Verfahren ist in der Patentschrift 906 847 im einzelnen beschrieben.

Beispiel

Ein gestreckter M'ilchcaseinfaden wurde gemäß Patent 898 658 3 Stunden lang bei 5O- in einem Bad gehärtet, welches pro Liter 250 g Natriumsulfat, 250 g kristallinisches Aluminiumsulfat und 10 g Formaldehyd enthielt. Der p_H-Wert des Bades wurde durch Zufügung von Soda auf 3,5 eingestellt. Der Faden wurde dann gewaschen und 2 Stunden in einem Bad von 50° verestert, welches pro Liter 180 g Schwefelsäure und 770 g Methylalkohol enthielt. Dann wurden die Säure und der Methylalkohol ausgewaschen und der Faden nochmals 2t Stunden in demselben Härtebad gehärtet und das Salz ausgewaschen. Hierauf wurde er durch Eintauchen in ein wäßriges Bad bei 2d^0l'2O Minuten imprägniert. Das Bad enthielt pro Liter 30 g Natriumcyanat und ig eines weichen Appreturmittels. Der Faden wurde von Wasser befreit und 3 Stunden bei 70⁰ getrocknet. Die Fäden zeigten eine leichtere Anfärbbarkeit für ausgleichende Farbstoffe und waren zugleich widerstandsfähig und echt beim Waschen in Seifenlösung- Sie zeigteil· auch keine Neigung, plastisch zu werden, auch nicht, nachdem sie 4 Stunden bei ioö° im Farbbad waren.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Weiterbildung des Verfahrens nach Patent 898658, dadurch gekennzeichnet, daß man ein verestertes Eiweißgebilde mit einem cyansäureanionbildende Verbindungen enthaltenden Bad behandelt, wobei die anionbildende Verbindung auf dem Formling das Äquivalent der Säurerückstände des Proteins nicht wesentlich übersteigt und daraufhin das so behandelte Gebilde bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei 50 bis 90⁰, trocknet.

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