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Richtmaschinen-Handrad Die Erfindung betrifft ein Richtmaschinen-Handrad,
das stoßfrei auf verschiedene Geschwindigkeiten umschaltbar ist. Es sind Richtmaschinen-Handräder
mit Reibungskupplungen bekannt, welche mittels eines am Handkurbelgriff angeordneten
Umschalthebels die Umstellung auf verschiedene Richtgeschwindigkeiten erlauben,
wie z. B. in den Patentschriften 72 647 und 738 595 gezeigt wird.
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Diese bekannten Anordnungen weisen wesentliche Nachteile auf. Einmal
muß zum Einschalten des Schnellganges neben dem Abheben der Bremsbacken des Langsamganges
mittels Umschalthebels Eine Rückstellfeder gespannt werden, welche beim Loslassen
desselben wieder in den Langsamgang umschaltet. Es muß also zusätzlich eine Kraft
am Schalthebel aufgewendet werden. Des weiteren ist es bei Handrädern dieser Art
wünschenswert, eine Vorrichtung zum Blockieren des Richtgetriebes an der Lafette
anzuordnen. Jedoch ergibt die Anordnung eines solchen Blockierungsmittels an irgendeinem
Punkte des Getriebestranges vom Handrad zur Lafette einen zusätzlichen konstruktiven
Aufwand. Zudem wird die Bedienung der Lafette erschwert. Des weiteren ergibt sich
zur Erreichung der Verstellbarkeit der Bremsbacken noch eine Komplizierung im Aufbau
des Richthandrades.
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In der Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Das erfindungsgemäße
Richtmaschinen-Handrad, welches über Reibungskupplungen wahlweise mit einer Getriebeleitung
für große oder kleine Richtgeschwindigkeit kuppelbar ist, wobei die Umschafltun:g
idurch einen am Harndkunbel.griff des Handrades angeordneten Umschalthebel geschieht,
welcher in seinen beiden Extremstellungen über einen Stößel durch Anheben zweier
Bremsarme jeweils eine Kupplungsscheibe freigibt kennzeichnet sich dadurch, daß
in der Mittelstellung des
Umschalthebels beide Reibungskupplungen
eingeschaltet sind und das-Handrad blockieren.
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Das erfindungsgemäße Richtmaschinen-Handrad besitzt trotz Anordnung
von drei Schaltstellungen, nämlich Schnellgang, Blockierung und Langsamgang, einen
wesentlich einfacheren Aufbau als bisher bekannte Vorrichtungen. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß trotz der reduzierten, am Umschalthebel aufzuwendenden Kraft
die Übertragung eines für alle Beschleunigungen genügenden Drehmomentes möglich
ist.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i einen vertikalen Schnitt durch das Richtmaschinen-Handrad
nach der .Linie I-I in Fig. 2, Fig.2 einen horizontalen Schnitt durch das Richtmaschinen-Handrad
nach der Linie II-II in Fig. i, Fig. 3 bis 5 Vertikalschnitte durch den Kurbelgriff
bei verschiedenen Stellungen des Schalthebels. Das auf der Welle i gelagerte Handrad
besitzt ein Gehäuse 2. Auf einem Ansatz 2a des Gehäuses ist drehbar der Kurbelgriff
3 gelagert. Auf der Welle i ist mit einem Keil ia die Nabe 4 befestigt, welche einen
Planetenträger 5 und eine Kupplungsscheibe 6 trägt. Das Gehäuse 2 ist mit dem Lager
7 auf der Nabe 4 gelagert. Auf dem Planetenträger sind zwei Stirnräder 8 mittels
Lager 9 drehbar angeordnet. Die Stirnräder 8 stehen mit einem verzahnten Ring io
und einer auf der Nabe 4 beweglich gelagerten Kupplungsscheibe i i im Eingriff.
Der feste Ring io ist auf dem Träger 12 gelagert, der mit der Lafette starr verbunden
-ist.
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Die Kupplungsscheiben 6, 11- tragen an ihrem Umfang keilförmige Nuten,
in welche Reibungselemente eingreifen. Diese bestehen aus kreissegmentförmigen Bremsarmen
13 mit Reibungsbacken 14. Die Bremsarme 13 sind an einem Ende mittels eines Kugelgelenkes
15 im Gehäuse 2 gelagert. Die Kugelgelenke sind auf Schrauben 16 angeordnet und
können dadurch verstellt werden. Die Schrauben 16 werden in ihrer jeweiligen Stellung
durch einen Stift 17 gegen Verdrehen gesichert.
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Für - jede Kupplungsscheibe sind zwei einander symmetrisch gegenüberliegende
Reibungselemente vorgesehen. Die beweglichen freien Enden der Bremsarme 13 sind
durch eine Zugfeder 1;8 verbunden, die die beiden Reibungselemente mit der entsprechenden
Kupplungsscheibe im Eingriff hält. Die-Reibungsbacken 14 sind um je eine Achse 19
schwenkbar gelagert und werden durch eine vorgespannte Drahtfeder 20, welche in
Bohrungen 13a des Bremsarmes eingreift, in ihrer Normallage gehalten. Durch diese
Anordnung stellen sich die Backen 14 selbsttätig ein.
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An ihren freien Enden besitzen die Bremsarme 13 je einen Nocken 21,
über -den die Reibungselemente gelöst werden können. Zu diesem Zweck ist am Kurbelgriff
3 der zweiarmige Hebel 22 um die Achse 23 schwenkbar angeordnet. Der Hebel 22 greift
mit einem Ansatz 22a über .drehbare Anschläge24 in einen längs beweglichenStöße12,5
ein. Der Weg des Stößels 25 wird durch den in einen Schlitz eingreifenden Stift
26 gegen Verdrehung gehalten. Wie in den Fig. 3 bis 5 gezeigt ist, trägt der Stößel
25 an seinem unteren Ende zwei Rollen 27, welche zum Eingriff mit den Nocken 21
der Bremsarme 13 vorgesehen sind.
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In_ der Ruhestellung des Hebels 22 befinden sich die Rollen 27 des
Stößels 25 frei zwischen den Nocken 21. Wird der Arm 22b des Hebels betätigt, §p
werden durch die Rollen 27 die Nocken der unteren Kupplungsteile auseinandergedrückt
und dadurch die untere Kupplung freigegeben. Wird der Stößel durch Niedendrüclen
des Hebelarmes 22c betätigt, so wird die obere Kupplung freigegeben. Zur Aufnahme
der durch .den Druck der Rolle 27 auf.die schräge Fläche der Nocken 21 entstehenden
seitlichen Kräfte sind an den Nocken die Rollen 28 angeordnet, welche die Bremsarme
13 gegen die Gehäusewand abstützen. Für Wartung und Kontrolle besitzt der Handradkörper
2 im Bereich des Kurbelgriffes einen abnehmbaren Decke129, der mit Schrauben 3o
befestigt ist. Die Masse des Kurbelgriffs wird durch das Gegengewicht 31 im Handradkörper
ausgeglichen.
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Die Wirkungsweise des Handrades ist wie folgt: Wenn der Hebel 22 nicht
betätigt wird, so befindet sich der Stößel 25 in seiner neutralen Stellung. Dabei
liegen die Rollen 27 frei zwischen den Nockenpaaren 21. Durch die Federn 18 werden
nun beide Kupplungen mit den entsprechenden Kupplungsscheiben im Eingriff gehalten.
Damit sind die Kupplungsscheiben 6 und i i beide entsprechend der Reibungskraft
miteinander kuppelt, und die Drehung des Handrades wäre nur unter Überwindung dieser
Reibung möglich (Fig.3).
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Wird der innere Arm 22c des Hebels 22 gegen den Kurbelgriff 3 gepreßt,
so wird der Stößel 25 nach außen gezogen, und die Rollen 27 pressen die Nocken 21
der oberen Kupplung entgegen dem Druck der Feder 18 auseinander. Durch die Drehung
des Bremsarmes 13 um das Kugelgelenk 15 werden dabei die Reibungsbacken 14 von der
Scheibe 6 abgehoben. Damit wird nun die Drehung des Kurbelgriffes 3 und des Gehäuses
2 über die untere Kupplung auf die Scheibe 1i übertragen. Die Drehung der Scheibe
ii gegenüber dem festen Teil 12 mit dem Zahnring io bewirkt ein Abwälzen des Ritzels
8 und damit eine langsame Drehung des Planetenträgers 5, welche über .die Nabe 4
auf die Welle i übertragen wird (Fig. 5). Wird der äußere Arm 22b des Hebels 22
niedergedrückt, so wird die untere Kupplung gelöst. Über die obere Kupplung wird
nun die Drehbewegung des Handrades durch- die Scheibe 6 direkt auf die Nabe 4 übertragen
(Fig.4).
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Bei Abnutzung der Reibungsbacken 14 können die Bremsarme 13 mittels
der Schrauben 16 entsprechend nachgestellt werden.