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Ausrück- und Bremsvorrichtung für Rundwirkmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Antriebsvorrichtung für Rundwirkmaschinen mit Ausrück- und Bremsvorrichtung
nach dem Patent 5o6 9q.2.
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Es sind Antriebsvorrichtungen für Rundwirkmaschinen bekannt, bei welchen
die zwischen Antrieb und Maschine geschaltete Gleitkupplung beim Einrücken der Maschine
als elastisches Glied zur Erreichung eines sanften, stoßfreien Anlaufes dient, während
beim Ausrücken der Maschine diese Gleitkupplung als Bremse dient, um die Maschine
rasch zum Stillstand zu bringen.
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Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Gleitkupplung, die durch
eine einstellbare Druckkraft belastet ist, beim Einrücken und beim Ausrücken der
Maschine eine stets gleichbleibende Reibungskraft bzw. Bremskraft abgibt, was den
Erfordernissen der Maschine nicht entspricht.
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Diese Nachteile beseitigt nun die Erfindung dadurch, daß sie eine
Vorrichtung vorsieht, bei welcher die Druckkraft auf die Gleitkupplung zum sanften
Anlaufen beim Einrücken Und die Druckkraft zum Bremsen beim Ausrücken je unabhängig
voneinander eingestellt werden kann, zu dem Zweck, der Reibungskraft der Kupplung
beim Einrücken und ihrer Bremskraft beim Ausrücken jeweils die günstigste Größe
zu geben. Dies wird dadurch erreicht, daß zwei übereinander angeordnete Kulissenstücke
in den Antrieb bzw. in die Gleitkupplung so eingebaut werden, daß die Zähne der
beiden Kulissenstücke bei Beginn des Anlaufens und bei Beginn des Bremsens der Maschine
zuerst aufeinander auflaufen bzw. übereinander ablaufen und so die zwischen dem
Antrieb und der Kupplung angeordnete Druckfeder entweder spannen oder entspannen,
je nachdem zwei einstellbare, auf der oberen Reibungskupplungshälfte befindliche
Anschläge eingestellt sind.
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Im folgenden ist eine beispielsweise Ausführung der Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt und beschrieben, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt
durch: 'die Triebwelle einer Wirkmaschine, Fig. 2 eine Ansicht der Kulissenstücke
und der Anschläge in Vergrößerung, und zwar in Bremsstellung bei maximaler Federspannung,
Fig.3 desgl., und zwar in Anlaufstellung beim Einrücken, bei verringerter Federspannung,
Fig. q. desgl., und zwar in Bremsstellung bei minimaler Federspannung,
Fig.5
desgl., und zwar in Anlaufstellung beim Einrücken bei gesteigerter Federspannung.
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Die Antriebsbewegung für die Wirkmaschine wird -von der Antriebswelle
i in bekannter Weise über eine als Klauenkupplung ausgebildete Hauptkupplung 1,
¢, einen mit dem Kranz 6 fest verbundenen Stift i i, nebst Anschlägen 12, 13 und
eine Gleitkupplung 8, 9 auf die Maschinenwelle 2 übertragen, die in einem Lager
i o gelagert ist. Die Antriebswelle i ist, wenn die Maschine eingerückt ist, mit
ihren Zähnen ia im Eingriff mit den Zähnen 4a des unteren Kupplungsteiles q. durch
Wirkung der Federn 17. Mit der Welle 2 fest verbunden ist der mit Außengewinde versehene
Stellring 14, auf welchem die Einstellmutter 15 ruht, gegen welche die Feder.7 sich
anpreßt. Auf der Gegenseite ruht diese Feder 7 gegen ein Kulissenstück 16, dessen
Kulissen i 6a gegen die Kulissen 8a der oberen drehbaren Gleitkupplungshälfte 8
stehen. Auf dieser Gleitkupplungshälfte 8 sind die einstellbaren Anschläge i z,
13 festgesc'hratibt. Das Kulissenstück 16 ist noch mit einem Auge 16v versehen,
durch welches der Stift i i greift, der so das Kulissenstück 16 mit dem unteren
Kupplungsteil q. in Drehrichtung kuppelt.
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Die in den Fig.2 und 3 dargestellte Anordnung zeigt ein Einstellbeispiel
der Anschläge 12 und 13, bei welchem die Bremskraft beim Ausrücken der Maschine
größer ist als die Reibungskraft beim Einrücken der Maschine. Die Fig. q. und 5
zeigen ein Einstellbeispiel der Anschläge 12 und 13, bei welchem die Bremskraft
beim Ausrücken kleiner ist als die Reibungskraft beize Einrükken der Maschine.
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Die Arbeitsweise des Einstellbeispiels (Fig.2 und 3) ist folgende:
Vor dem Einrücken der Wirkmaschine stehen die Kulissen, wie in Fig. 2 dargestellt,
aufeinander, der Stift l i liegt gegen den festgestellten Anschlag 12 an, die Feder
7 (Fig. i ) ist maximal gespannt. Wird nun die Wirkmaschine eingerückt, so greifen
die Kupplungszähne ia und ¢a unter Wirkung der Federn 17 ineinander, das untere
Kupplungsteil q. mit seinem Stift i i wird in Pfeilrichtung mitgedreht und dadurch
auch durch seine Verkupplung mit dem Stift i i das Kulissenstück 16. Dabei steht
die Gleitkupplung 8, 9 vorläufig noch still, so lange, bis der Stift I 1 (Fig.3)
gegen den festgestellten Anschlag 13 anläuft und dadurch das obere Gleitkupplungsteil8
(Fig. i) mitnimmt, welchem das untere Gleitkupplungsteilg und damit die Welle 2
je nasch Größe der Reibung zwischen den Gleitkupplungsteilen rascher oder langsamer
folgt, und wodurch die Welle 2 bzw. die Wirkmaschine in Umdrehung versetzt wird.
Während nun der Stift 11 (Fig.2 und 3) den Weg von dem Anschlag 12 zum Anschlag
13 zurücklegt, wird das Kulissenstück 16 mitgenommen, und die Kulissen 16a und 8a
laufen ineinander, wodurch die auf dem Kulissenstück 16 lastende Feder (Fig. i)
entspannt und der Reibungsdruck in der Gleitkupplung 8, 9 verkleinert, d. h. die
Reibungskraft beim Einrücken verkleinert wird.
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Wird nun infolge Fadenbruches oder von Hand die Wirkmaschine wieder
ausgerückt, so wird in bekannter Weise das Sperrad 3 stillgesetzt, und es werden
unter Vermittlung der Ausrückvorrichtung mit ihren Steigungen am Sperrad 3 und den
darauf gleitenden Mitnehmern 5 die Kupplungszähne ia und 4.a gegen die Wirkung der
Federn 17 außer Eingriff gebracht. Durch das Stillsetzen des Sperrades 3 wird nach
dem Ausrücken der Kupplungszähne ia und qa ebenfalls durch Vermittlung der Mitnehmer
5 das untere Kupplungsteil q. und dadurch der Kranz 6 mit seinem Stift i i und das
damit verkuppelte Kulissenstück 16 mit festgehalten. Infolge ihrer lebendigen Kraft
wird jedoch die Wirkmaschine weiter in Umdrehung bleiben und wird somit auch die
Welle 2 und mit ihr die Gleitkupplung 8, 9 in Umdrehung halten. Hierdurch wird sich
der Anschlag 13 (Fig. 3) von dem nun stillstehenden Stift i i entfernen, und es
wird der Anschlag 12 mit demselben in Anschlag kommen, d. h. die Kulissen i 6a und
8- werden wieder in ihre Lage, wie in Fig.2, zurückgehen, wodurch die Feder
7 (Fig. i) wieder stärker gespannt wird, d. h. der Reibungsdruck zwischen den Gleitkupplungsteilen
8 und 9 wieder vergrößert wird, so daß die Bremskraft beim Ausrücken größer ist
als die Reibungskraft beim Einrücken der Wirkmaschine war.
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Die Arbeitsweise nach der in Fig. ¢ und 5 dargestellten Einstellung
der Kulissen zueinander ist im wesentlichen die gleiche, wie eben beschrieben, jedoch
sind hier die Anschläge 12 und 13 so eingestellt, daß die Reibungskraft der Kupplung
beim Einrücken größer ist als die Bremskraft beim Ausrükken der Maschine.