DE890755C - Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven - Google Patents

Description

In dem französischen Patent 879 995 wird ein Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven beschrieben, nach welchem das unbelichtete und daher unentwickelbare Halogensilber einer bildmäßig exponierten photographischen Schicht während des Entwickeins des Negativbildes gelöst und in einer anderen, mit der Halogensilberschicht in engem Kontakt stehenden Übertragungsschicht unter dem katalytischen Einfluß von in dieser Schicht anwesenden Entwicklungskeimen zu einem positiven Bild entwickelt wird. Die Bezeichnungen negativ und positiv sind hierbei nur relativ zueinander zu verstehen, d. h. nach dem gleichen Verfahren können von einer negativen Vorlage auch direkte Negative erhalten werden.

In diesem Patent ist bereits darauf hingewiesen," daß die Entwicklung der Halogensilberschicht und ,der Übertragungsschicht vorzugsweise in Anwesenheit von Verbindungen durchgeführt wird, die den Farbton des in der Übertragungsschicht ausgeschiedenen Silbers beeinflussen.' Solche Verbindungen sind in dem deutschen Patent 473 000 genannt. Sie haben die Eigenschaft, in Wasser und in Natriumthiosulfat schwerlösliche Silbersalze zu bilden. Wird das Verfahren in Abwesenheit dieser Verbindungen durchgeführt, so werden auf den Übertragungsschichten Silberbilder in einer unansehnlichen gelben bis braunen Farbe erhalten, während der Zusatz der im deutschen Patent 473 000 genannten Stoffe den Bildton nach Schwarz verschiebt. Diesem Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven in der beschriebenen Form ist bisher ein vollkommener Erfolg versagt geblieben, da die bisher verwendeten, den Bildton beeinflussenden Substanzen die nachteilige Eigenschaft aufweisen, daß sie wohl den Bildton des. Positivsilbers in den

tiefen Tönen von Gelb nach Schwarz verschoben, daß jedoch der Bildton in den Bildstellen mit schwacher Deckung praktisch unbeeinflußt blieb, so daß Bilder mit kippenden Farbtönen erhalten wurden. Ein weiterer Nachteil der bisher verwendeten, den Bildton beeinflussenden Substanzen bestand darin, daß diese eine in vielen Fällen nicht erwünschte Ver-■ steuerung in der Gradation des Positivbildes verursachten.

Es wurde nun gefunden, daß die obigen Schwierigkeiten beseitigt werden können, wenn das Verfahren zur Herstellung von direkten Positiven in Anwesenheit von Merkaptotetrazolen durchgeführt wird. Man kann diese Verbindungen entweder der photographischen Halogensilberschicht, die das Negativ ergibt, und/oder der Übertragungsschicht, in welcher das Positiv gebildet wird, und/oder der Entwicklerlösung zusetzen. Die Verbindungen werden in Mengen von ο,οΐ bis 0,5 g auf ι 1 geschmolzene Halogensilberemulsion bzw. auf ι 1 einer 6°/oigen Gelatinelösung oder von 0,01 bis ι g auf ι 1 Entwicklerlösung verwendet. Geeignete Merkaptotetrazole sind z. B. aliphatisehe Merkaptotetrazole, wie z. B. das i-Allyl-5-merkaptoi, 2, 3, 4-tetrazol oder aromatische Derivate, wie z. B. i-Phenyl-5-ttierkapto-i, 2, 3, 4-tetrazol bzw. entsprechende Verbindungen der Naphthalinreihe oder Derivate von heterocyclischen Verbindungen.

Claims (2)

PATENTANSPKÜCHE:

1. Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven mit Hilfe der Diffusion gelöster Silbersalze aus einer lichtempfindlichen Halogensilberschicht in eine Übertragungsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung der Schichten in Anwesenheit von Merkaptotetrazolen durchgeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Merkaptotetrazole der lichtempfindlichen Halogensilberschicht und/oder der Übertragungsschicht und/oder der Entwicklerlösung zugesetzt werden.

Angezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 916 071,
896127, 87999s;

britische- Patentschrift Nr. 573 745.