DE1153247B - Verfahren zur beschleunigten Herstellung von Direktpositiven nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren - Google Patents
Verfahren zur beschleunigten Herstellung von Direktpositiven nach dem SilbersalzdiffusionsverfahrenInfo
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- DE1153247B DE1153247B DEA39676A DEA0039676A DE1153247B DE 1153247 B DE1153247 B DE 1153247B DE A39676 A DEA39676 A DE A39676A DE A0039676 A DEA0039676 A DE A0039676A DE 1153247 B DE1153247 B DE 1153247B
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C8/00—Diffusion transfer processes or agents therefor; Photosensitive materials for such processes
- G03C8/24—Photosensitive materials characterised by the image-receiving section
- G03C8/243—Toners for the silver image
Description
In der französischen Patentschrift 879 995 wird ein Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven
beschrieben, nach welchem das unbelichtete und daher unentwickelbare Halogensilber einer bildmäßig
belichteten photographischen Schicht während des Entwickeins des Negativs gelöst und in einer anderen,
mit der Halogensilberschicht in engem Kontakt stehenden Übertragungsschicht unter dem katalytischen
Einfluß von in dieser Schicht eingelagerten Entwicklungskeimen zu einem positiven Bild entwickelt
wird. Die Bezeichnungen negativ und positiv sind hierbei nur relativ zueinander zu verstehen, d. h.,
nach dem gleichen Verfahren können von einer negativen Vorlage auch direkte Negative erhalten werden.
In dieser Patentschrift wird bereits darauf hingewiesen, daß die Entwicklung der Halogensilberschicht
und der Übertragungsschicht vorzugsweise in Anwesenheit von Verbindungen durchgeführt wird, die
den Farbton des in der Übertragungsschicht ausgeschiedenen Silbers beeinflussen. Derartige Verbindungen
besitzen die Eigenschaft, in Wasser und in Natriumthiosulfat schwerlösliche Silbersalze zu bilden.
Eine gewisse Wirksamkeit zeigen z. B. die in den deutschen Patentschriften 473 000 und 890 755
beschriebenen Verbindungen.
Darüber hinaus sind bereits zahlreiche Verfahren bekanntgeworden, um mit Hilfe sogenannter Stabilisatoren,
d. h. vorwiegend Mercaptogruppen enthaltender Heterocyclen, photographischen Emulsionen
einen neutral schwarzen bis blauschwarzen Bildton zu verleihen (deutsche Patentschrift 890 755).
Diese heterocyclischen Verbindungen haben jedoch den großen Nachteil, daß sie gleichzeitig mit
dem Tonereffekt die Entstehung des positiven Bildes beim Silbersalzdiffusionsverfahren verlangsamen, so
daß längere Kontaktzeiten erforderlich sind. Die derzeitige Entwicklung geht jedoch dahin, die erforderlichen
Kopierzeiten weiter zu verringern. Es bestand daher ein erheblicher Bedarf an Verbindungen, die
den Diffusionsvorgang bzw. die Büdentstehung im Positivmaterial beschleunigen und dabei möglichst
gleichzeitig einen tiefschwarzen Bildton erzeugen. In der USA.-Patentschrift 2 432 506 wird die Behandlung
von bereits entwickelten Silberbildern mit Lösungen von Mercaptotriazolen oder Mercaptotetrazolen
zur Verhinderung des sogenannten »Bronziereffektes« beschrieben. Hierbei handelt es sich jedoch um die
nachträgliche Verbesserung eines nach anderen Methoden hergestellten Silberbildes. Es sei hervorgehoben,
daß Mercaptotetrazole wegen ihrer die Bildentstehung verzögernden Wirkung für die Verwendung
bei Silbersalzdiffusionsverfahren nicht brauchbar sind.
Verfahren zur beschleunigten
Herstellung von Direktpositiven
nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
Anmelder:
Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk, Kaiser-Wilhelm-Allee
Leverkusen-Bayerwerk, Kaiser-Wilhelm-Allee
Dr. Edith Weyde, Leverkusen,
Dr. Harald von Rintelen, Köln-Rodenkirchen,
und Dr. Anita von König, Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
Dr. Harald von Rintelen, Köln-Rodenkirchen,
und Dr. Anita von König, Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
Es wurde nun gefunden, daß sich diese gewünschten Effekte erreichen lassen, wenn man der Positivschicht
und/oder dem Entwickler Mercaptotriazole der folgenden allgemeinen Formel zusetzt:
N N
R' — C,
.C-SH
Hierin bedeuten R und R' Wasserstoff, Alkyl, Alkylen,
Cycloalkyl oder Aryl, wobei diese Gruppen ihrerseits wieder substituiert sein können.
Für die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen scheint die Merkaptotriazolgruppierung
verantwortlich zu sein. Die Substituenten R und R' bewirken nur noch relativ geringe graduelle Unterschiede,
wobei der beschleunigende Effekt jedoch bei längeren Alkylgruppen oder Arylresten abnimmt. Die
Verbindungen werden vorzugsweise in Mengen von 1 bis 200 mg pro m2 Positivpapier und/oder in ähnliehen
Mengen pro Liter Entwicklungslösung zugesetzt. Sie sind in wäßrigen Alkalien leicht löslich
und können daher bei dem Silbersalzdiffusionsverfahren bekannten Entwicklerlösungen zugesetzt werden,
ohne daß die Entwicklerrezeptur geändert zu werden braucht. Die Verbindungen sind in Ätzalkalilösung
. beständig. Ihre Wirksamkeit wird durch die Entwicklungstemperatur nur wenig beeinflußt. Vorzugs-
309 668/266
weise wird jedoch bei Temperaturen zwischen 15 und 35° C entwickelt.
Die Mercaptotriazole sind an sich bekannte Verbindungen,
Ihre. Herstellung ist beispielsweise beschrieben
in B eil sie in, Bd. 26, S. 142, 143, 174 bzw. in J. A. C. S., Bd. 81 (1959), S. 3803. Sie erfolgt
im allgemeinen nach der im folgenden für das 3-Mercapto-4,5-dimethyltriazol-(l,2,4)
beschriebenen Methode:
105 g (1 Mol) 4-Methylthiosemicarbazid werden in 100 cm3 Acetanhydrid eingetragen, 1 Stunde lang gerührt
und weitere 25 cm3 Acetanhydrid zugegeben. Anschließend wird die Lösung 5 Stunden lang am
Rückfluß gekocht und nach dem Abkühlen mit
120 cm3 Wasser verdünnt. Das Rohprodukt wird durch Umkristallisieren aus Wasser gereinigt.
Ausbeute: 50 g (40% der Theorie) 3-Mercapto-4,5-dimethyltriazol-(l,2,4);
Schmelzpunkt: 214° C.
Beispiel 1
In einem Entwickler der Zusammensetzung
In einem Entwickler der Zusammensetzung
Natriumsulfit sicc 60 g
Hydrochinon 14 g
l-Phenyl-3-pyrazolidon 1,2 g
Ätznatron 11g
Kaliumbromid 2 g
Wasser auf 11
der sich in einem handelsüblichen Entwicklungsgerät befindet, wird ein unbelichtetes Chlorsilbernegativ
gemeinsam mit einem Ubertragspapier, das auf einer Weißpigmentschicht mit der folgenden Lösung überzogen
wurde:
Gelatine 75 g
Carboxymethylcellulose 23 g
Ag2S (kolloidal) 0,06 g
Natriumthiosulfat 35 g
Formann 30% , 3 ml
Wasser 11
gemeinsam entwickelt und schichtseitig in Kontakt gebracht. Sowie das Negativ- und Übertragspapier
die Andruckwalzen verläßt, werden die beiden Papiere alle 3 Sekunden stufenweise jeweils 4 bis 5 cm getrennt.
Man erhält auf diesem Weg einen Schwärzungsstufenkeil. Wird diese Prüfung mit 0,04 g
3-Mercapto-4,5-dimethyl-triazol-(l,2,4) pro Liter Entwickler durchgeführt, so werden die optimalen
Aufsichtsschwärzen etwa zwei bis drei Stufen früher erreicht als bei einem Entwickler ohne die Substanz.
r" Eine Bildempfangsschicht wird hergestellt, indem
man auf ein Papier (80 g/m2), das gegebenenfalls auch barytiert sein kann, eine Keimschicht der folgenden
Zusammensetzung aufträgt:
Gelatine 20 g
Ag2S (kolloidal) 0,15 g
Wasser 11
■"■ Über die Keimschicht wird eine weitere Schicht
gegossen, die als Bindemittel Natriumalginat enthält. Als Gießlösung verwendet man eine 0,75 %ige Natriumalginatlösung,
die 100 mg 3-Mercapto-4-phenyl-5~methyltriazol-(l,2,4) pro Liter enthält. Die Schichten
können außerdem Farbstoffe, Netzmittel, Weißtöner, Härtungsmittel und andere Zusätze enthalten.
Ein mit einer kontrastreichen Chlorsilberemulsion beschichtetes Negativpapier (1,3 g Ag/m2) wird bildmäßig
nach einer Schriftvorlage belichtet und in bekannter Weise mit der Bildempfangsschicht in An-Wesenheit
des Entwicklers (wie Beispiel 1) in Kontakt gebracht. 5 Sekunden nach Verlassen des Entwicklungsgerätes
werden die beiden Folien voneinander getrennt und dasselbe Negativ mit jeweils einem
neuen Positivpapier weitere fünfmal in gleicherweise ίο entwickelt. Bei der fünften und sechsten Kopie verlängert
man die Kontaktzeit zwischen Positiv und Negativ auf 15" bzw. 30". Auf diese Weise kann man
sechs gut leserliche Kopien mit grauschwarzem Schriftbild von einem Negativ erhalten.
Eine Bildempfangsschicht wird durch Beschichten eines barytierten Papiers mit der folgenden Lösung
erhaltefi:
Polyvinylalkohol 16 g
Natriumalginat 15 g
: Ag2S (kolloidal) 0,05 g
3-Mercapto-4-methyltriazol-(l,2,4) .. 0,035 g
Natriumthiosulfat 11,5 g
Borax 0,4 g
Wasser 11
Dieses Material wird wie üblich mit einem nach dem Reflexverfahren bildmäßig belichteten Negativ
entwickelt und in Kontakt gebracht. Etwa 5 Sekunden Kontaktzeit nach Verlassen des Entwicklungsgerätes
genügen, um eine gut gedeckte schwarze Kopie der Vorlage zu erhalten.
Eine Bildempfangsschicht wird hergestellt, indem man die folgende Lösung auf einen Träger, z. B. Papier
(60 g/m2), aufträgt:
Gelatine 8 g
Polyvinylalkohol 2 g
Alginsäurepropylenglykolester 40 g
Ag2S (kolloidal) 0,014 g
Natriumthiosulfat 55 g
triazoi-(l,2,4) 0,08 g
Wasser 1,91
■ Dieses Positivmaterial wird wie üblich mit einem
im Reflex belichteten Negativ in einem schnellaufenden Entwicklungsgerät verarbeitet. Das Positiv
kann direkt nach Verlassen des Gerätes vom Negativ getrennt werden; man erhält eine gut leserliche, neutral
schwarze Kopie der Vorlage.
Auf einen Film als Träger wird eine Lösung von
Gelatine 40 g
Ag2S (kolloidal) 0,02 g
Natriumthiosulfat 10 g
3-Mercapto-5-methyl-4-äthyl-
triazol-(l,2,4) 0,06 g
Formalin (3010Zo) 5 ml
Wasser 0,81 ,
aufgetragen.
Das Positivmaterial kann nach dem Trocknen mit einer Lösung aus Carboxymethylcellulose dünn über-
schichtet werden, um das Kleben am Negativ zu verhindern. Dieses Bildempfangsmaterial liefert nach der
üblichen Verarbeitung mit einem bildmäßig belichteten Negativ und kurzer Kontaktzeiteine gut gedeckte
und dichte transparente Kopie der "Vorlage, die für Projektion oder Vergrößerungen gut geeignet ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur beschleunigten Herstellung von Direktpositiven nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Entwicklung des Bildes in Anwesenheit eines
Mercaptotriazols der folgenden allgemeinen Formel
R' — C
N
-C-
-C-
SH
durchführt, worin R und R' Wasserstoff, Alkyl, Alkylen, Cycloalkyl oder Aryl bedeuten.
20
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß die Mercaptotriazole der Entwicklungslösung
zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mercaptotriazole dem
Übertragungsmaterial zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung in Gegenwart
von 3-Mercapto-4,5-dimethyl-triazol-(l,2,4) durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung in Gegenwart
von 3-Mercapto-4-methyltriazol-(l,2,4) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung in Gegenwart
von 3-Mercapto-4-allyl-5-methyltriazol-(l,2,4) durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung in Gegenwart
von 3-Mercapto-5-methyl-4-äthyltriazol-(l,234) durchgeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 890 755;
USA.-Patentschrift Nr. 2432506.
Deutsche Patentschrift Nr. 890 755;
USA.-Patentschrift Nr. 2432506.
© 309 668/266 8.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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CH (1) | CH446889A (de) |
DE (1) | DE1153247B (de) |
GB (1) | GB972954A (de) |
Cited By (1)
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- 1963-03-08 GB GB9394/63A patent/GB972954A/en not_active Expired
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