DE1173338B - Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahren - Google Patents
Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahrenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: G 03 c
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Deutsche KL: 57 b-14/02
J 23099IX a/57 b
31. Januar 1963
2. Juli 1964
31. Januar 1963
2. Juli 1964
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Photographie und bezieht sich insbesondere auf neue
photographische Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren.
Bei photographischen Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren wird eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion
entwickelt und in Anwesenheit von Halogensilberlösungsmitteln eine bildgerechte Verteilung von löslichen bildbildenden Silberkomplexsalzen
erhalten. Diese löslichen bildbildenden Kornplexsalze der Emulsion werden auf eine geeignete
Bildempfangsschicht übertragen, wobei auf ihr die gewünschte Bildbildung durch Reduktion zu freiem
Silber erfolgt.
Zur Bildung von Silberübertragungsbildern wird demnach ein latentes Bild, welches sich in einer
belichteten, lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion befindet, entwickelt, und nahezu gleichlaufend
mit der Reaktion wird ein löslicher Silberkomplex durch Einwirkung eines Silberhalogenidlösungsmittels
auf das unentwickelte Silberhalogenid dieser Emulsionen erhalten. Nach einem bekannten Verfahren
wird die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion mit einer Entwicklerlösung entwickelt, wie sie etwa
in der USA.-Patentschrift 2 647 056 beschrieben ist, und zwar in einem viskosen Zustand; sie wird
zwischen den beiden Materialien, nämlich der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion und einem
nicht lichtempfindlichen Bildempfangsmaterial, welches eine geeignete Silberausfallungsschicht enthält,
verteilt. Die Entwicklerlösung bewirkt die Entwicklung des latenten Bildes in der Emulsion und bildet
im wesentlichen gleichzeitig hiermit einen löslichen Silberkomplex, z. B. einen Thiosulfat- oder Thiocyanatkomplex
mit unentwickeltem Silberhalogenid. Der lösliche Silberkomplex wird wenigstens teilweise
in Richtung auf das Bildempfangsmaterial übertragen und das hierauf befindliche Silber größtenteils in der
Silberausfallungsschicht des Bildempfangsmaterials ausgefallt, wodurch sich in ihm ein Bild bildet.
Eine additive Farbwiedergabe kann erhalten werden, wenn man eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion
über ein additives Farbfilter belichtet, welches ein Filtermedium oder Rasterelemente von
jeder einzelnen additiven Farbe, wie Rot oder Blau oder Grün, besitzt, und das umgekehrte oder
positive Silberbild, das sich durch Übertragung auf ein durchsichtiges Bildempfangsmaterial gebildet hat,
durch das gleiche oder ein ähnliches Filterelement betrachtet, das in geeigneter Weise dem positiven
Bild zugeordnet ist, das von der Bildempfangsschicht getragen wird.
Photographisches Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren
Anmelder:
International Polaroid Corporation,
Jersey City, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
William Howard Ryan, Carlisle, Mass. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Januar 1962 (170 008)
In der USA.-Patentschrift 2983 606 sind Diffusionsübertragungsverfahren
beschrieben, bei denen anfanglich bewegliche und diffundierbare Farbstoffentwickler,
das sind vollständige Farbstoffe, die in der gleichen molekularen Struktur auch eine
Silberhalogenid-Entwicklerfunktion enthalten, zur Entwicklung einer belichteten, lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsion verwendet werden, wodurch eine Immobilisierung der Farbstoffentwickler in der
lichtempfindlichen Emulsion als Folge der Belichtung und Entwicklung darauf bewirkt wird. Dann wird
wenigstens zum Teil die entstandene bildgerechte Verteilung von beweglichem Farbstoffentwickler von
den unbelichteten Flächen der unbelichteten Emulsion durch Aufquellen auf eine darüberliegende Bildempfangsschicht
oder ein Bildempfangsmaterial übertragen, wobei auf ihm ein substraktives Farbübertragungsbild
erzielt wird.
In den USA.-Patentschriften 2 647 049, 2 661 293, 2 698 244, 2 698 798 und 2 802 735 sind Diffusionsübertragungsverfahren
beschrieben, bei denen man sich einer Farbkupplungsmethode bedient, wodurch
man subtraktive Farbbilder erhält. Bildbildende Komponenten mit einer oder mehreren Farbentwicklersubstanzen
und einem oder mehreren Farb-
409 628/251
3 4
bildnern oder -kupplern werden umgesetzt, wodurch Bandes aus Hydroxypolyvinylalkohol bilden, wobei,
man auf einem darüberliegenden Bildaufnahme- falls erwünscht, das Band granuliert und für an-
element Farbbilder erhält. schließende Überzugszwecke oder sonstwie ver-
Es hat sich nun gezeigt, daß bei photographischen wendet werden kann.
Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren mit licht- 5 Zusätzlich können die lichtempfindlichen Silberempfindlichen Silberhalogenidemulsionen über- halogenidkristalle direkt in Hydroxyäthylpolyvinylraschende
Vorteile gegenüber bekannten Übertra- alkohol gebildet werden. Bei diesem Verfahren
gussverfahren erzielt werden, wenn man Hydroxy- werden die Silberhalogenidkristalle gebildet durch
äthylpolyvinylalkohol ganz oder teilweise als Kolloid- Umsetzung eines wasserlöslichen Silbersalzes mit
bindemittel verwendet. 10 wenigstens einem wasserlöslichen Halogenid in
Die für Diffusionsübertragungsverfahren gemäß einer wäßrigen Lösung von Hydroxyäthylpolyvinyl-
der Erfindung verwendeten lichtempfindlichen Emul- alkohol. Die oben erläuterten wasserlöslichen Neben-
sionen, welche den Hydroxyäthylpolyvinylalkohol produkte, die sich während der Reaktion bilden,
enthalten, können hergestellt werden durch Um- können durch Koagulieren der Silberhalogenidsetzung
eines wasserlöslichen Silbersalzes, wie Silber- 15 Hydroxyäthylpolyvinylalkohol - Dispersion mittels
nitrat, mit wenigstens einem wasserlöslichen Silber- Aceton, konzentrierter Natriumsulfatlösungen oder
halogenid, wie Kalium- oder Natriumbromid, vor- anderer bekannter Koagulierungsmittel für hydro-
zugsweise zusammen mit Kalium- oder Natrium- phile synthetische Hydroxyäthylpolymere entfernt
jodid in einer wäßrigen Lösung eines Gelatine- werden, um durch Waschen der koagulierten Disper-
kolloid ausfällenden Mittels. Die so erhaltene Disper- 20 sion die Verunreinigungen zu entfernen. Das Koagulat
sion mit Silberhalogenid enthält wasserlösliche Salze kann dann durch Zugabe von Wasser oder wäßrigen
als Nebenprodukt der doppelten Umsetzungsreaktion alkoholischen Lösungen erneut aufgelöst und sensi-
zusätzlich zu einem unumgesetzten Überschuß von bilisiert werden, wobei die gewünschten Zusätze
einem der anfänglich verwendeten Salze. Zur Ent- schon eingearbeitet sind. Anschließend werden sie
fernung dieses löslichen Materials bringt man die 25 als Überzug nach den bekannten Verfahren aufge-
Gelatinedispersion im allgemeinen durch Abkühlen bracht. Nach einer anderen Methode kann die
zum Absetzen, dekantiert die abgesetzte Dispersion Silberhalogenid - Hydroxyäthylpolyvinylalkohol - Di-
und wäscht die ausgefallene Masse mit kaltem spersion von den obenerwähnten wasserlöslichen
Wasser. Der Zusatz des Hydroxyäthylpolyvinyl- Nebenprodukten auch durch Dialyse oder durch
alkohols geschieht in der weiter unten beschriebenen 30 Berührung der Dispersion mit Ionenaustauscherharz
Weise. u. dgl. befreit werden. Die entstandene Emulsion
Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man die kann sensibilisiert werden, die gewünschten Zusätze,
Gelatine koaguliert, das Koagulat von der darüber- wie geeignete Antischleiermittel, Verzögerer, Bestehenden
Flüssigkeit abtrennt und das Koagulat schleuniger, Schutzmittel, Überzugshilfsmittel und/
mit Wasser wäscht. 35 oder Stabilisierungsmittel,können zugegeben werden,
Das Koagulat oder die Nadeln, welche nach einem worauf die Emulsion als Überzug aufgebracht und
der oben beschriebenen Verfahren erhalten bzw. ge- in der bei der Emulsionsfabrikation üblichen Weise
waschen worden sind, können erneut aufgelöst und behandelt wird.
zur Herstellung von photographischen Emulsionen Die bevorzugte Silberhalogenidemulsion enthält
auf der Basis von Silberhalogenid—Hydroxyäthyl- 4° eine Silber-Jodbromid-Emulsion.
polyvinylalkohol verwendet werden, indem man Der bei den hier beschriebenen photographischen
das Silberhalogenid-Gelatine-Gemisch erneut in Emulsionen als Grundsubstanz verwendete Hydroxy-
Wasser dispergiert und eine Lösung von Hydroxy- äthylpolyvinylalkohol kann hochviskos, mittelviskos
äthylpolyvinylalkohol den erneut dispergierten Kör- oder geringviskos sein,
nern zugibt. 45 Es ist allgemein bekannt, daß Polyvinylalkohol
Die so hergestellten Emulsionen können leicht normalerweise durch Hydrolyse von Polyvinylacetat
den üblichen Verfahren der chemischen und optischen erhalten wird, wodurch im wesentlichen sämtliche
Sensibilisierung unterworfen werden. Es ist jedoch Acetatgruppen in Hydroxylgruppen übergeführt wer-
zu bemerken, daß, falls erwünscht, die Sensibili- den, wobei dies von der Herstellungsweise und der
sierung an dem erneut dispergierten Silberhalogenid 5° gewünschten Wasserlöslichkeit des fertigen Produkts
auch schon vor der Zugabe des Hydroxyäthylpoly- abhängt. Die Erfindung umfaßt die Verwendung
vinylalkohole vorgenommen werden kann. von hydrolysierten Polyvinylacetaten, bei denen der
Falls erwünscht, können lichtempfindliche Silber- Hauptanteil des entstandenen Materials Polyvinyl-
halogenidkristalle hergestellt werden, z. B. nach den alkohol ist, vorzugsweise solche Produkte, welche
Vakuumablagerungsverfahren, wobei man keine 55 einen Gehalt an Polyvinylalkohol von 75% oder
Dispergierungsmedien während der Kristallbildung, mehr besitzen. Die Erfindung umfaßt auch die
wie die oben beschriebene Gelatine, verwenden muß Verwendung von anderen, weitgehend hydrolysierten
und anschließend eine direkte Dispersion in dem Polyvinylacetaten (und weitgehend hydrolysierten
polymeren Bindemittel aus Hydroxyäthylpolyvinyl- Propionaten und weitgehend hydrolysierten Butyraten
alkohol erfolgen kann. Silberhalogenidkristalle kön- 6o u. dgl.) als Grundsubstanzen für die Herstellung der
nen auch direkt auf Hydroxyäthylpolyvinylalkohol photographischen Emulsionen,
nach den Vakuumablagerungsverfahren niederge- Diese Polymerisate enthalten genügend alipha-
schlagen oder gebildet werden. Beispielsweise können tische Hydroxylgruppen oder intralineare Vinyl-
die Silberhalogenidkristalle auf Flocken von Hydroxy- alkoholeinheiten, um sie hydrophil bzw. in heißem
äthylpolyvinylalkohol gebildet werden, die in Wasser 6i und kaltem Wasser löslich zu machen,
oder wäßrigem Alkohol für Überzüge gelöst werden Ein Verfahren zur Herstellung der durch Hydroxy-
können. Die Silberhalogenidkristalle lassen sich äthylgruppen substituierten Polyvinylalkohole, der
auch auf der Oberfläche eines kontinuierlichen sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ver-
wenden läßt, ist die Umsetzung einer wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol mit flüssigem Äthylenoxyd
bei erhöhten Temperaturen in einem Druckgefäß. Das flüssige Äthylenoxyd liegt vorzugsweise
im Überschuß zu derjenigen Menge vor, die für die Reaktion erforderlich wäre. Obwohl man die
Reaktionsbedingungen innerhalb weiter Grenzen variieren kann, beträgt die Reaktionstemperatur
vorzugsweise etwa 60 bis 1000C und die Reaktionsdauer etwa 10 bis 50 Stunden. Die Anzahl der Hy-
droxyäthylsubstituenten kann gesteuert werden durch Begrenzung der Reaktionstemperatur und durch
Änderung der Reaktionsdauer.
Die Reaktion selbst kann durch eine Base, wie Alkalihydroxyd, oder ein tertiäres Amin katalysiert
werden. Beispielsweise kann der Polyvinylalkohol unmittelbar nach der vorhergehenden Reaktion mit
der Base in Berührung gebracht werden.
Die für die Zwecke der Erfindung bevorzugt verwendeten polymeren Hydroxyäthylpolyvinylalkohole
enthalten 17 bis 25 Gewichtsprozent kombiniertes Äthylenoxyd. Die entstandenen Polymerisate, die
hydrophilen Charakter besitzen, weisen eine große Flexibilität und einen hohen Grad an Durchlässigkeit
für Feuchtigkeit auf.
Es ist zu bemerken, daß der Hydroxyäthylpolyvinylalkohol, der mehr oder weniger kombiniertes
Äthylenoxyd als der oben angegebene Gewichtsprozentsatz enthält, ebenfalls verwendet werden kann.
Im allgemeinen besitzen Polymerisate, deren kombiniertes Äthylenoxyd im Bereich von etwa 25 bis
35 Gewichtsprozent liegt, kautschukähnliche Eigenschaften. Wenn das kombinierte Äthylenoxyd in
einem Überschuß von etwa 35 Gewichtsprozent vorliegt, besitzt das Polymere gummiartige Eigenschaften.
Sie sind jedoch alle vollständig und leicht in Wasser löslich.
Der Ausdruck »Hydroxyäthylpolyvinylalkohol« soll das Reaktionsprodukt von Polyvinylalkohol mit
Äthylenoxyd umfassen. Es wird allgemein angenommen, daß das Reaktionsprodukt Polyvinylalkohole
mit wiederkehrenden Gruppen der allgemeinen Formel
H2
H2 H2
45
H £
C/ |
ι | I 0 |
H C | ^/ |
OH | CH2 1 | OH | 0 | |
ι | CH2 | CH2 ι |
||
0 ι | CH2 | |||
OH |
55
enthält.
Zur Erläuterung der Herstellung von Silberhalogenid-Hydroxyäthylpolyvinylalkohol-Emulsione^die
sich besonders für photographische Diöusionsübertragungsverfahren eignen, wurde ein Derivat von
Gelatine mit Phthalsäureanhydrid hergestellt, und zwar durch Auflösen von 100 g Gelatine in 1100 ml
Wasser bei 400C. Das pH der fertigen Lösung wurde
auf einen Wert im Bereich von 9,5 bis 10,5 mit Hilfe einer wäßrigen 10%igen Natriumhydroxydlösung
eingestellt. Dann wurden allmählich 11g Phthalsäureanhydrid,
gelöst in 77 ml trockenem Aceton, im Verlauf von 30 Minuten zugegeben, wobei während dieser Zeit das Ph der Lösung innerhalb
des obenerwähnten Bereichs durch Zugabe von 10%iger wäßriger Natriumhydroxydlösung beibehalten
wurde. Die Reaktion wurde 30 Minuten bei 400C fortgesetzt, worauf das ph auf einen Wert
im Bereich von 6 bis 7 mittels wäßriger 10%iger Schwefelsäure erniedrigt wurde. Die Mischung wurde
dann gekühlt und abgesetzt gelassen.
Eine Silberhalogenid - Gelatine - Derivatdispersion wurde hergestellt in Form einer Lösung, die 226 g
der zuletzt hergestellten Mischung, 161 g Kaliumbromid, 8 g Kaliumiodid und 1250 ml destilliertes
Wasser enthielt. Zu dieser Lösung, die bei etwa 700C gehalten wurde, wurde eine Lösung gegeben,
die 200 g Silbernitrat, gelöst in 1600 ml Wasser, enthielt.
Die Dispersion wurde auf etwa 100C unter Rühren
gekühlt und dann das pH mit Schwefelsäure auf etwa 3,0 eingestellt. Der erhaltene Niederschlag wurde
von der Mutterlauge abgetrennt und mit gekühltem destilliertem Wasser gewaschen.
56 g des gewaschenen Niederschlags wurden dann zu einer Hydroxyäthylpolyvinylalkohol enthaltenden
Lösung gegeben, die 10 g Hydroxyäthylpolyvinylalkohol, gelöst in 50 ml destilliertem Wasser, enthielt.
Das ph der Mischung wurde dann auf etwa 5,7 mit einer wäßrigen 10%igen Natriumhydroxydlösung
eingestellt. Dann wurden 0,8 mg Natriumthiosulfat zu der entstandenen Emulsion gegeben, die man
bei etwa 52°C etwa 2 Stunden lang reifen ließ.
Die Emulsion enthielt 13,8 Gewichtsprozent Silber, 8,6 Gewichtsprozent Hydroxyäthylpolyvinylalkohol
und 1,9 Gewichtsprozent Gelatine.
Bei Verwendung von Silberhalogenid-Hydroxyäthylpolyvinylalkohol-Emulsionen
zeigten Diffusionsübertragungsverfahren eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit.
Zur Erläuterung der unerwarteten Vorteile, die sich mit der vorliegenden Erfindung ergeben, wurden
drei gesonderte lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen nach der folgenden Anleitung hergestellt.
Eine Emulsion, die Emulsion A, wurde nach den obigen Angaben hergestellt. Eine zweite Emulsion,
Emulsion B, wurde nach den obigen Angaben mit der Ausnahme hergestellt, daß die Zugabe von
Natriumthiosulfat, ein Sensibilisierungsmittel, unterblieb. Eine dritte Emulsion, Emulsion C, wurde
nach den obigen Angaben mit der Ausnahme hergestellt, daß »Elvanol 74-05« (Handelsbezeichnung
der Firma Dupont für Polyvinylalkohol) in dem Ansatz ersetzt wurde durch den betreffenden Hydroxyäthylpolyvinylalkohol.
Jede Emulsion wurde auf einem Film aus Cellulosetriacetat als Überzug aufgebracht, getrocknet und
in einem Sensitometer belichtet. Jede belichtete Emulsion wurde dann in einem Übertragungsverfahren
belichtet, indem auf die belichtete Emulsion eine Bildempfangsschicht, und zwar eine handelsübliche
Bildempfangsschicht gelegt wurde, nämlich eine Komponente eines Polaroid-Land-Bildrollfilms
»Typ 42«. Durch Aufreißen eines zerreißbaren Behälters, der zwischen der Emulsion und dem Bildempfangsmaterial
gehalten wurde, wurde eine Übertragungsentwicklerlösung verteilt. Es wurden folgende
Ergebnisse erzielt:
Eigenschaften des positiven Übertragungsbildes
Emulsion | Diffusions- übertragungs- Belichtungsindex |
Kurven spitze |
Dichte bereich |
Geringste Dichte |
A B C |
200 170 100 |
1,4 1,6 0,9 |
1,42 1,48 1,39 |
0,00 0,06 0,12 |
IO
Der »Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex« bezieht
sich auf eine Kurve, bei der die ursprüngliche Belichtung der Emulsion in Beziehung gesetzt ist
zur Dichte im entstandenen Positiv. Es konnte experimentell nachgewiesen werden, daß der Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex
eines Silbersalz-Übertragungsverfahrens bestimmt werden kann durch
Auftragen einer charakteristischen Kurve der Reflexionsschicht des Positivs als Funktion der logarithmischen
Belichtung des Negativs, wobei der Belichtungswert in Meter-Kerzen-Sekunden (mcs) an
dem Punkt der Kurve bestimmt worden ist, der einer Dichte von 0,50 entspricht, und man die
Konstante 4,0 durch die so bestimmte Belichtung dividiert. Der so erhaltene Belichtungsindex zeigt
ganz allgemein den richtigen Belichtungswert eines Silbersalzübertragungsveifahrens an, für das ein
Belichtungsmesser, geeicht nach dem ASA-Belichtungsindex,
eingestellt werden muß, um richtige Belichtungswerte zur Herstellung von Übertragungsbildern
mit einer befriedigend hohen Qualität zu erhalten. Der Ausdruck »Kurvenspitze« bezieht sich
auf die Spitze der zuletzt erwähnten charakteristischen Kurve.
Man kann beobachten, daß der Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex
des Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahrens gemäß der Verbindung wesentlich größer ist gegenüber den Kontroll-Diffusionsübertragungsverfahren
und daß zusätzlich ungefähr gleiche maximale dichte Werte erzielt werden. Obwohl
die Gründe für die erhöhten Werte des Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex nicht genau sind,
so ist es doch möglich, daß die Matrixmoleküle eine Sensibilisierungswirkung entfalten können. Man
muß jedoch auch bemerken, daß die Hydroxyäthylpolyvinylalkoholemulsionen eine größere Kurvenspitze
und eine geringere minimale Dichte besitzen als diejenigen, die erhalten werden, wenn man
übliche Polyvinylalkoholemulsionen verwendet.
Obwohl es bisher allgemein notwendig war, daß photographische Emulsionsschichten eine Dimensionsstabilität
besitzen, um einer längeren Berührung mit dem Entwickler, Fixierbad und den Waschlösungen
zu widerstehen, erfordern die hier beschriebenen Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren eine
physikalische Stabilität der Emulsionsschicht. Sofern eine Entwicklung und übertragung in weniger
als einer Minute, vorzugsweise im Bruchteil einer Sekunde bis 10 Sekunden, kann die Emulsionsschicht
schmelzen oder sich vollständig in der Entwicklerflüssigkeit auflösen, ohne nennenswert die Funktion
der Bildübertragung zu beeinflussen. Hauptsächlich kann die leichte Löslichkeit der Emulsion wesentlich
dazu beitragen, die Übertragung der bildbildenden Komponenten in einer kürzeren Zeit stattfinden zu
lassen, als sie bei Verwendung üblicher Materialien erfolgte. Im allgemeinen wird während der Übertragungsentwicklung
irgendeine verflüssigte Emulsion in der Lage zwischen den Trägerschichten gehalten,
so daß die Übertragung im allgemeinen als im wesentlichen beendigt angesehen wird, bevor
eine genügende Querdiffusion die Bildung des Übertragungsbildes beeinflussen kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem sich ein positives Bild des Gegenstandes
eines latenten Bildes bildet, das in einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion enthalten
ist, enthält vorzugsweise die Entwicklersubstanz eine wäßrige Lösung von wenigstens einem Alkali, um
der Lösung eine genügend hohe Alkalinität zu verleihen, damit sie es ermöglicht, daß der Entwickler
die Entwicklung durchführen kann, und sie enthält ein filmbildendes Material.
Das filmbildende Material, welches vorzugsweise ein hochmolekulares Polymeres ist, verleiht der
Zubereitung eine vorher bestimmte hohe Viskosität und ist von solcher Eigenschaft, daß es seine Fähigkeit,
eine gewisse Viskosität zu verleihen und Filme zu bilden, in einer wäßrigen alkalischen Lösung
beibehält, so daß die Entwicklersubstanz auch dann, wenn ihre Bestandteile vermischt sind und
sich ein Gleichgewicht eingestellt hat, gleichmäßig viskos bei einer bestimmten Temperatur für längere
Zeit bleibt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Hydroxyäthylpolyvinylalkohol als Bindemittel in Silberhalogenidemulsionen für das Silbersalzdiffusionsbildübertragungsverfahren.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 869 008.
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DE1173338B true DE1173338B (de) | 1964-07-02 |
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ID=22618146
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