DE1173338B - Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahren - Google Patents

Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahren

Info

Publication number
DE1173338B
DE1173338B DEJ23099A DEJ0023099A DE1173338B DE 1173338 B DE1173338 B DE 1173338B DE J23099 A DEJ23099 A DE J23099A DE J0023099 A DEJ0023099 A DE J0023099A DE 1173338 B DE1173338 B DE 1173338B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
emulsion
silver
silver halide
image
polyvinyl alcohol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEJ23099A
Other languages
English (en)
Inventor
William Howard Ryan
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Polaroid Corp
Original Assignee
Polaroid Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Polaroid Corp filed Critical Polaroid Corp
Publication of DE1173338B publication Critical patent/DE1173338B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/005Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
    • G03C1/04Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein with macromolecular additives; with layer-forming substances
    • G03C1/053Polymers obtained by reactions involving only carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. vinyl polymers
    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C8/00Diffusion transfer processes or agents therefor; Photosensitive materials for such processes
    • G03C8/02Photosensitive materials characterised by the image-forming section
    • G03C8/04Photosensitive materials characterised by the image-forming section the substances transferred by diffusion consisting of inorganic or organo-metallic compounds derived from photosensitive noble metals
    • G03C8/06Silver salt diffusion transfer
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S430/00Radiation imagery chemistry: process, composition, or product thereof
    • Y10S430/142Dye mordant

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: G 03 c
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche KL: 57 b-14/02
J 23099IX a/57 b
31. Januar 1963
2. Juli 1964
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Photographie und bezieht sich insbesondere auf neue photographische Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren.
Bei photographischen Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren wird eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion entwickelt und in Anwesenheit von Halogensilberlösungsmitteln eine bildgerechte Verteilung von löslichen bildbildenden Silberkomplexsalzen erhalten. Diese löslichen bildbildenden Kornplexsalze der Emulsion werden auf eine geeignete Bildempfangsschicht übertragen, wobei auf ihr die gewünschte Bildbildung durch Reduktion zu freiem Silber erfolgt.
Zur Bildung von Silberübertragungsbildern wird demnach ein latentes Bild, welches sich in einer belichteten, lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion befindet, entwickelt, und nahezu gleichlaufend mit der Reaktion wird ein löslicher Silberkomplex durch Einwirkung eines Silberhalogenidlösungsmittels auf das unentwickelte Silberhalogenid dieser Emulsionen erhalten. Nach einem bekannten Verfahren wird die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion mit einer Entwicklerlösung entwickelt, wie sie etwa in der USA.-Patentschrift 2 647 056 beschrieben ist, und zwar in einem viskosen Zustand; sie wird zwischen den beiden Materialien, nämlich der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion und einem nicht lichtempfindlichen Bildempfangsmaterial, welches eine geeignete Silberausfallungsschicht enthält, verteilt. Die Entwicklerlösung bewirkt die Entwicklung des latenten Bildes in der Emulsion und bildet im wesentlichen gleichzeitig hiermit einen löslichen Silberkomplex, z. B. einen Thiosulfat- oder Thiocyanatkomplex mit unentwickeltem Silberhalogenid. Der lösliche Silberkomplex wird wenigstens teilweise in Richtung auf das Bildempfangsmaterial übertragen und das hierauf befindliche Silber größtenteils in der Silberausfallungsschicht des Bildempfangsmaterials ausgefallt, wodurch sich in ihm ein Bild bildet.
Eine additive Farbwiedergabe kann erhalten werden, wenn man eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion über ein additives Farbfilter belichtet, welches ein Filtermedium oder Rasterelemente von jeder einzelnen additiven Farbe, wie Rot oder Blau oder Grün, besitzt, und das umgekehrte oder positive Silberbild, das sich durch Übertragung auf ein durchsichtiges Bildempfangsmaterial gebildet hat, durch das gleiche oder ein ähnliches Filterelement betrachtet, das in geeigneter Weise dem positiven Bild zugeordnet ist, das von der Bildempfangsschicht getragen wird.
Photographisches Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren
Anmelder:
International Polaroid Corporation,
Jersey City, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
William Howard Ryan, Carlisle, Mass. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Januar 1962 (170 008)
In der USA.-Patentschrift 2983 606 sind Diffusionsübertragungsverfahren beschrieben, bei denen anfanglich bewegliche und diffundierbare Farbstoffentwickler, das sind vollständige Farbstoffe, die in der gleichen molekularen Struktur auch eine Silberhalogenid-Entwicklerfunktion enthalten, zur Entwicklung einer belichteten, lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion verwendet werden, wodurch eine Immobilisierung der Farbstoffentwickler in der lichtempfindlichen Emulsion als Folge der Belichtung und Entwicklung darauf bewirkt wird. Dann wird wenigstens zum Teil die entstandene bildgerechte Verteilung von beweglichem Farbstoffentwickler von den unbelichteten Flächen der unbelichteten Emulsion durch Aufquellen auf eine darüberliegende Bildempfangsschicht oder ein Bildempfangsmaterial übertragen, wobei auf ihm ein substraktives Farbübertragungsbild erzielt wird.
In den USA.-Patentschriften 2 647 049, 2 661 293, 2 698 244, 2 698 798 und 2 802 735 sind Diffusionsübertragungsverfahren beschrieben, bei denen man sich einer Farbkupplungsmethode bedient, wodurch man subtraktive Farbbilder erhält. Bildbildende Komponenten mit einer oder mehreren Farbentwicklersubstanzen und einem oder mehreren Farb-
409 628/251
3 4
bildnern oder -kupplern werden umgesetzt, wodurch Bandes aus Hydroxypolyvinylalkohol bilden, wobei,
man auf einem darüberliegenden Bildaufnahme- falls erwünscht, das Band granuliert und für an-
element Farbbilder erhält. schließende Überzugszwecke oder sonstwie ver-
Es hat sich nun gezeigt, daß bei photographischen wendet werden kann.
Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren mit licht- 5 Zusätzlich können die lichtempfindlichen Silberempfindlichen Silberhalogenidemulsionen über- halogenidkristalle direkt in Hydroxyäthylpolyvinylraschende Vorteile gegenüber bekannten Übertra- alkohol gebildet werden. Bei diesem Verfahren gussverfahren erzielt werden, wenn man Hydroxy- werden die Silberhalogenidkristalle gebildet durch äthylpolyvinylalkohol ganz oder teilweise als Kolloid- Umsetzung eines wasserlöslichen Silbersalzes mit bindemittel verwendet. 10 wenigstens einem wasserlöslichen Halogenid in
Die für Diffusionsübertragungsverfahren gemäß einer wäßrigen Lösung von Hydroxyäthylpolyvinyl-
der Erfindung verwendeten lichtempfindlichen Emul- alkohol. Die oben erläuterten wasserlöslichen Neben-
sionen, welche den Hydroxyäthylpolyvinylalkohol produkte, die sich während der Reaktion bilden,
enthalten, können hergestellt werden durch Um- können durch Koagulieren der Silberhalogenidsetzung eines wasserlöslichen Silbersalzes, wie Silber- 15 Hydroxyäthylpolyvinylalkohol - Dispersion mittels
nitrat, mit wenigstens einem wasserlöslichen Silber- Aceton, konzentrierter Natriumsulfatlösungen oder
halogenid, wie Kalium- oder Natriumbromid, vor- anderer bekannter Koagulierungsmittel für hydro-
zugsweise zusammen mit Kalium- oder Natrium- phile synthetische Hydroxyäthylpolymere entfernt
jodid in einer wäßrigen Lösung eines Gelatine- werden, um durch Waschen der koagulierten Disper-
kolloid ausfällenden Mittels. Die so erhaltene Disper- 20 sion die Verunreinigungen zu entfernen. Das Koagulat
sion mit Silberhalogenid enthält wasserlösliche Salze kann dann durch Zugabe von Wasser oder wäßrigen
als Nebenprodukt der doppelten Umsetzungsreaktion alkoholischen Lösungen erneut aufgelöst und sensi-
zusätzlich zu einem unumgesetzten Überschuß von bilisiert werden, wobei die gewünschten Zusätze
einem der anfänglich verwendeten Salze. Zur Ent- schon eingearbeitet sind. Anschließend werden sie
fernung dieses löslichen Materials bringt man die 25 als Überzug nach den bekannten Verfahren aufge-
Gelatinedispersion im allgemeinen durch Abkühlen bracht. Nach einer anderen Methode kann die
zum Absetzen, dekantiert die abgesetzte Dispersion Silberhalogenid - Hydroxyäthylpolyvinylalkohol - Di-
und wäscht die ausgefallene Masse mit kaltem spersion von den obenerwähnten wasserlöslichen
Wasser. Der Zusatz des Hydroxyäthylpolyvinyl- Nebenprodukten auch durch Dialyse oder durch
alkohols geschieht in der weiter unten beschriebenen 30 Berührung der Dispersion mit Ionenaustauscherharz
Weise. u. dgl. befreit werden. Die entstandene Emulsion
Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man die kann sensibilisiert werden, die gewünschten Zusätze, Gelatine koaguliert, das Koagulat von der darüber- wie geeignete Antischleiermittel, Verzögerer, Bestehenden Flüssigkeit abtrennt und das Koagulat schleuniger, Schutzmittel, Überzugshilfsmittel und/ mit Wasser wäscht. 35 oder Stabilisierungsmittel,können zugegeben werden,
Das Koagulat oder die Nadeln, welche nach einem worauf die Emulsion als Überzug aufgebracht und
der oben beschriebenen Verfahren erhalten bzw. ge- in der bei der Emulsionsfabrikation üblichen Weise
waschen worden sind, können erneut aufgelöst und behandelt wird.
zur Herstellung von photographischen Emulsionen Die bevorzugte Silberhalogenidemulsion enthält
auf der Basis von Silberhalogenid—Hydroxyäthyl- 4° eine Silber-Jodbromid-Emulsion.
polyvinylalkohol verwendet werden, indem man Der bei den hier beschriebenen photographischen
das Silberhalogenid-Gelatine-Gemisch erneut in Emulsionen als Grundsubstanz verwendete Hydroxy-
Wasser dispergiert und eine Lösung von Hydroxy- äthylpolyvinylalkohol kann hochviskos, mittelviskos
äthylpolyvinylalkohol den erneut dispergierten Kör- oder geringviskos sein,
nern zugibt. 45 Es ist allgemein bekannt, daß Polyvinylalkohol
Die so hergestellten Emulsionen können leicht normalerweise durch Hydrolyse von Polyvinylacetat
den üblichen Verfahren der chemischen und optischen erhalten wird, wodurch im wesentlichen sämtliche
Sensibilisierung unterworfen werden. Es ist jedoch Acetatgruppen in Hydroxylgruppen übergeführt wer-
zu bemerken, daß, falls erwünscht, die Sensibili- den, wobei dies von der Herstellungsweise und der
sierung an dem erneut dispergierten Silberhalogenid 5° gewünschten Wasserlöslichkeit des fertigen Produkts
auch schon vor der Zugabe des Hydroxyäthylpoly- abhängt. Die Erfindung umfaßt die Verwendung
vinylalkohole vorgenommen werden kann. von hydrolysierten Polyvinylacetaten, bei denen der
Falls erwünscht, können lichtempfindliche Silber- Hauptanteil des entstandenen Materials Polyvinyl-
halogenidkristalle hergestellt werden, z. B. nach den alkohol ist, vorzugsweise solche Produkte, welche
Vakuumablagerungsverfahren, wobei man keine 55 einen Gehalt an Polyvinylalkohol von 75% oder
Dispergierungsmedien während der Kristallbildung, mehr besitzen. Die Erfindung umfaßt auch die
wie die oben beschriebene Gelatine, verwenden muß Verwendung von anderen, weitgehend hydrolysierten
und anschließend eine direkte Dispersion in dem Polyvinylacetaten (und weitgehend hydrolysierten
polymeren Bindemittel aus Hydroxyäthylpolyvinyl- Propionaten und weitgehend hydrolysierten Butyraten
alkohol erfolgen kann. Silberhalogenidkristalle kön- 6o u. dgl.) als Grundsubstanzen für die Herstellung der
nen auch direkt auf Hydroxyäthylpolyvinylalkohol photographischen Emulsionen,
nach den Vakuumablagerungsverfahren niederge- Diese Polymerisate enthalten genügend alipha-
schlagen oder gebildet werden. Beispielsweise können tische Hydroxylgruppen oder intralineare Vinyl-
die Silberhalogenidkristalle auf Flocken von Hydroxy- alkoholeinheiten, um sie hydrophil bzw. in heißem
äthylpolyvinylalkohol gebildet werden, die in Wasser 6i und kaltem Wasser löslich zu machen,
oder wäßrigem Alkohol für Überzüge gelöst werden Ein Verfahren zur Herstellung der durch Hydroxy-
können. Die Silberhalogenidkristalle lassen sich äthylgruppen substituierten Polyvinylalkohole, der
auch auf der Oberfläche eines kontinuierlichen sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ver-
wenden läßt, ist die Umsetzung einer wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol mit flüssigem Äthylenoxyd bei erhöhten Temperaturen in einem Druckgefäß. Das flüssige Äthylenoxyd liegt vorzugsweise im Überschuß zu derjenigen Menge vor, die für die Reaktion erforderlich wäre. Obwohl man die Reaktionsbedingungen innerhalb weiter Grenzen variieren kann, beträgt die Reaktionstemperatur vorzugsweise etwa 60 bis 1000C und die Reaktionsdauer etwa 10 bis 50 Stunden. Die Anzahl der Hy- droxyäthylsubstituenten kann gesteuert werden durch Begrenzung der Reaktionstemperatur und durch Änderung der Reaktionsdauer.
Die Reaktion selbst kann durch eine Base, wie Alkalihydroxyd, oder ein tertiäres Amin katalysiert werden. Beispielsweise kann der Polyvinylalkohol unmittelbar nach der vorhergehenden Reaktion mit der Base in Berührung gebracht werden.
Die für die Zwecke der Erfindung bevorzugt verwendeten polymeren Hydroxyäthylpolyvinylalkohole enthalten 17 bis 25 Gewichtsprozent kombiniertes Äthylenoxyd. Die entstandenen Polymerisate, die hydrophilen Charakter besitzen, weisen eine große Flexibilität und einen hohen Grad an Durchlässigkeit für Feuchtigkeit auf.
Es ist zu bemerken, daß der Hydroxyäthylpolyvinylalkohol, der mehr oder weniger kombiniertes Äthylenoxyd als der oben angegebene Gewichtsprozentsatz enthält, ebenfalls verwendet werden kann. Im allgemeinen besitzen Polymerisate, deren kombiniertes Äthylenoxyd im Bereich von etwa 25 bis 35 Gewichtsprozent liegt, kautschukähnliche Eigenschaften. Wenn das kombinierte Äthylenoxyd in einem Überschuß von etwa 35 Gewichtsprozent vorliegt, besitzt das Polymere gummiartige Eigenschaften. Sie sind jedoch alle vollständig und leicht in Wasser löslich.
Der Ausdruck »Hydroxyäthylpolyvinylalkohol« soll das Reaktionsprodukt von Polyvinylalkohol mit Äthylenoxyd umfassen. Es wird allgemein angenommen, daß das Reaktionsprodukt Polyvinylalkohole mit wiederkehrenden Gruppen der allgemeinen Formel
H2
H2 H2
45
H £
C/
ι I
0
H C ^/
OH CH2 1 OH 0
ι CH2 CH2
ι
0 ι CH2
OH
55
enthält.
Zur Erläuterung der Herstellung von Silberhalogenid-Hydroxyäthylpolyvinylalkohol-Emulsione^die sich besonders für photographische Diöusionsübertragungsverfahren eignen, wurde ein Derivat von Gelatine mit Phthalsäureanhydrid hergestellt, und zwar durch Auflösen von 100 g Gelatine in 1100 ml Wasser bei 400C. Das pH der fertigen Lösung wurde auf einen Wert im Bereich von 9,5 bis 10,5 mit Hilfe einer wäßrigen 10%igen Natriumhydroxydlösung eingestellt. Dann wurden allmählich 11g Phthalsäureanhydrid, gelöst in 77 ml trockenem Aceton, im Verlauf von 30 Minuten zugegeben, wobei während dieser Zeit das Ph der Lösung innerhalb des obenerwähnten Bereichs durch Zugabe von 10%iger wäßriger Natriumhydroxydlösung beibehalten wurde. Die Reaktion wurde 30 Minuten bei 400C fortgesetzt, worauf das ph auf einen Wert im Bereich von 6 bis 7 mittels wäßriger 10%iger Schwefelsäure erniedrigt wurde. Die Mischung wurde dann gekühlt und abgesetzt gelassen.
Eine Silberhalogenid - Gelatine - Derivatdispersion wurde hergestellt in Form einer Lösung, die 226 g der zuletzt hergestellten Mischung, 161 g Kaliumbromid, 8 g Kaliumiodid und 1250 ml destilliertes Wasser enthielt. Zu dieser Lösung, die bei etwa 700C gehalten wurde, wurde eine Lösung gegeben, die 200 g Silbernitrat, gelöst in 1600 ml Wasser, enthielt.
Die Dispersion wurde auf etwa 100C unter Rühren gekühlt und dann das pH mit Schwefelsäure auf etwa 3,0 eingestellt. Der erhaltene Niederschlag wurde von der Mutterlauge abgetrennt und mit gekühltem destilliertem Wasser gewaschen.
56 g des gewaschenen Niederschlags wurden dann zu einer Hydroxyäthylpolyvinylalkohol enthaltenden Lösung gegeben, die 10 g Hydroxyäthylpolyvinylalkohol, gelöst in 50 ml destilliertem Wasser, enthielt. Das ph der Mischung wurde dann auf etwa 5,7 mit einer wäßrigen 10%igen Natriumhydroxydlösung eingestellt. Dann wurden 0,8 mg Natriumthiosulfat zu der entstandenen Emulsion gegeben, die man bei etwa 52°C etwa 2 Stunden lang reifen ließ.
Die Emulsion enthielt 13,8 Gewichtsprozent Silber, 8,6 Gewichtsprozent Hydroxyäthylpolyvinylalkohol und 1,9 Gewichtsprozent Gelatine.
Bei Verwendung von Silberhalogenid-Hydroxyäthylpolyvinylalkohol-Emulsionen zeigten Diffusionsübertragungsverfahren eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit.
Zur Erläuterung der unerwarteten Vorteile, die sich mit der vorliegenden Erfindung ergeben, wurden drei gesonderte lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionen nach der folgenden Anleitung hergestellt. Eine Emulsion, die Emulsion A, wurde nach den obigen Angaben hergestellt. Eine zweite Emulsion, Emulsion B, wurde nach den obigen Angaben mit der Ausnahme hergestellt, daß die Zugabe von Natriumthiosulfat, ein Sensibilisierungsmittel, unterblieb. Eine dritte Emulsion, Emulsion C, wurde nach den obigen Angaben mit der Ausnahme hergestellt, daß »Elvanol 74-05« (Handelsbezeichnung der Firma Dupont für Polyvinylalkohol) in dem Ansatz ersetzt wurde durch den betreffenden Hydroxyäthylpolyvinylalkohol.
Jede Emulsion wurde auf einem Film aus Cellulosetriacetat als Überzug aufgebracht, getrocknet und in einem Sensitometer belichtet. Jede belichtete Emulsion wurde dann in einem Übertragungsverfahren belichtet, indem auf die belichtete Emulsion eine Bildempfangsschicht, und zwar eine handelsübliche Bildempfangsschicht gelegt wurde, nämlich eine Komponente eines Polaroid-Land-Bildrollfilms »Typ 42«. Durch Aufreißen eines zerreißbaren Behälters, der zwischen der Emulsion und dem Bildempfangsmaterial gehalten wurde, wurde eine Übertragungsentwicklerlösung verteilt. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Eigenschaften des positiven Übertragungsbildes
Emulsion Diffusions-
übertragungs-
Belichtungsindex
Kurven
spitze
Dichte
bereich
Geringste
Dichte
A
B
C
200
170
100
1,4
1,6
0,9
1,42
1,48
1,39
0,00
0,06
0,12
IO
Der »Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex« bezieht sich auf eine Kurve, bei der die ursprüngliche Belichtung der Emulsion in Beziehung gesetzt ist zur Dichte im entstandenen Positiv. Es konnte experimentell nachgewiesen werden, daß der Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex eines Silbersalz-Übertragungsverfahrens bestimmt werden kann durch Auftragen einer charakteristischen Kurve der Reflexionsschicht des Positivs als Funktion der logarithmischen Belichtung des Negativs, wobei der Belichtungswert in Meter-Kerzen-Sekunden (mcs) an dem Punkt der Kurve bestimmt worden ist, der einer Dichte von 0,50 entspricht, und man die Konstante 4,0 durch die so bestimmte Belichtung dividiert. Der so erhaltene Belichtungsindex zeigt ganz allgemein den richtigen Belichtungswert eines Silbersalzübertragungsveifahrens an, für das ein Belichtungsmesser, geeicht nach dem ASA-Belichtungsindex, eingestellt werden muß, um richtige Belichtungswerte zur Herstellung von Übertragungsbildern mit einer befriedigend hohen Qualität zu erhalten. Der Ausdruck »Kurvenspitze« bezieht sich auf die Spitze der zuletzt erwähnten charakteristischen Kurve.
Man kann beobachten, daß der Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex des Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahrens gemäß der Verbindung wesentlich größer ist gegenüber den Kontroll-Diffusionsübertragungsverfahren und daß zusätzlich ungefähr gleiche maximale dichte Werte erzielt werden. Obwohl die Gründe für die erhöhten Werte des Diffusionsübertragungs-Belichtungsindex nicht genau sind, so ist es doch möglich, daß die Matrixmoleküle eine Sensibilisierungswirkung entfalten können. Man muß jedoch auch bemerken, daß die Hydroxyäthylpolyvinylalkoholemulsionen eine größere Kurvenspitze und eine geringere minimale Dichte besitzen als diejenigen, die erhalten werden, wenn man übliche Polyvinylalkoholemulsionen verwendet.
Obwohl es bisher allgemein notwendig war, daß photographische Emulsionsschichten eine Dimensionsstabilität besitzen, um einer längeren Berührung mit dem Entwickler, Fixierbad und den Waschlösungen zu widerstehen, erfordern die hier beschriebenen Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren eine physikalische Stabilität der Emulsionsschicht. Sofern eine Entwicklung und übertragung in weniger als einer Minute, vorzugsweise im Bruchteil einer Sekunde bis 10 Sekunden, kann die Emulsionsschicht schmelzen oder sich vollständig in der Entwicklerflüssigkeit auflösen, ohne nennenswert die Funktion der Bildübertragung zu beeinflussen. Hauptsächlich kann die leichte Löslichkeit der Emulsion wesentlich dazu beitragen, die Übertragung der bildbildenden Komponenten in einer kürzeren Zeit stattfinden zu lassen, als sie bei Verwendung üblicher Materialien erfolgte. Im allgemeinen wird während der Übertragungsentwicklung irgendeine verflüssigte Emulsion in der Lage zwischen den Trägerschichten gehalten, so daß die Übertragung im allgemeinen als im wesentlichen beendigt angesehen wird, bevor eine genügende Querdiffusion die Bildung des Übertragungsbildes beeinflussen kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem sich ein positives Bild des Gegenstandes eines latenten Bildes bildet, das in einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsion enthalten ist, enthält vorzugsweise die Entwicklersubstanz eine wäßrige Lösung von wenigstens einem Alkali, um der Lösung eine genügend hohe Alkalinität zu verleihen, damit sie es ermöglicht, daß der Entwickler die Entwicklung durchführen kann, und sie enthält ein filmbildendes Material.
Das filmbildende Material, welches vorzugsweise ein hochmolekulares Polymeres ist, verleiht der Zubereitung eine vorher bestimmte hohe Viskosität und ist von solcher Eigenschaft, daß es seine Fähigkeit, eine gewisse Viskosität zu verleihen und Filme zu bilden, in einer wäßrigen alkalischen Lösung beibehält, so daß die Entwicklersubstanz auch dann, wenn ihre Bestandteile vermischt sind und sich ein Gleichgewicht eingestellt hat, gleichmäßig viskos bei einer bestimmten Temperatur für längere Zeit bleibt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von Hydroxyäthylpolyvinylalkohol als Bindemittel in Silberhalogenidemulsionen für das Silbersalzdiffusionsbildübertragungsverfahren.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 869 008.
DEJ23099A 1962-01-31 1963-01-31 Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahren Pending DE1173338B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US170008A US3196015A (en) 1962-01-31 1962-01-31 Diffusion transfer process

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1173338B true DE1173338B (de) 1964-07-02

Family

ID=22618146

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEJ23099A Pending DE1173338B (de) 1962-01-31 1963-01-31 Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahren

Country Status (4)

Country Link
US (1) US3196015A (de)
BE (1) BE627760A (de)
DE (1) DE1173338B (de)
GB (1) GB1023217A (de)

Families Citing this family (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3443941A (en) * 1967-07-24 1969-05-13 Polaroid Corp Dye transfer control by silver ions
US3590692A (en) * 1968-07-01 1971-07-06 Polaroid Corp Silver halide developing agents and photographic process
US3617277A (en) * 1969-02-06 1971-11-02 Eastman Kodak Co Dye developer diffusion transfer systems
US3617272A (en) * 1969-02-06 1971-11-02 Eastman Kodak Co Multicolor dye developer systems
US3620731A (en) * 1969-09-29 1971-11-16 Polaroid Corp Novel processes for forming two negative color transfer images
US3658524A (en) * 1969-09-29 1972-04-25 Polaroid Corp Photographic film unit comprising silver halide and a dyeable stratum contained on a common support and process employing same

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE869008C (de) * 1950-01-13 1953-03-02 Bayer Ag Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2687478A (en) * 1949-09-29 1954-08-24 Polaroid Corp Radiation detection device
BE558193A (de) * 1956-06-09
DE1070029B (de) * 1958-03-31 1959-11-26
US3061428A (en) * 1958-12-17 1962-10-30 Polaroid Corp Photographic products and processes using alkali permeable co-polymeric layers
BE594117A (de) * 1959-08-17
BE605724A (de) * 1960-08-18
US3077400A (en) * 1962-04-26 1963-02-12 Polaroid Corp Color diffusion transfer using gelatinsilver halide emulsions containing cellulose ethers

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE869008C (de) * 1950-01-13 1953-03-02 Bayer Ag Verfahren zur direkten Herstellung von Positiven

Also Published As

Publication number Publication date
BE627760A (de)
GB1023217A (en) 1966-03-23
US3196015A (en) 1965-07-20

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2502820C3 (de) Farbfotografisches Verfahren zur Herstellung von Cyanbildern
DE850383C (de) Verfahren zur Herstellung eines direktpositiven Bildes in einer Silberhalogenid-Emulsion
DE1547705A1 (de) Verfahren zur spektralen Sensibilisierung lichtempfindlicher photographischer Materialien
DE1032091B (de) Lichtempfindliches photographisches Material und photographisches Diffusionsuebertragungsverfahren
DE2222297A1 (de) Photographisches Silberhalogenidmaterial
DE2332802C2 (de) Direktpositives photographisches Aufzeichnungsmaterial
DE2429557C2 (de) Verfahren zur Reproduktion von Halbtonbildern
DE2641703C2 (de)
DE1173338B (de) Photographisches Silbersalzdiffusions-uebertragungsverfahren
DE1161136B (de) Photographisches Material
DE1175074B (de) Photographisches Material mit einer Halogen-silberemulsionsschicht, die das Fixierenueberfluessig macht
DE2436180C2 (de)
DE2228543C3 (de) Verfahren zum Einarbeiten von Zusätzen in eine Mischung, die zur Herstellung von Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien bestimmt ist
DE2319489A1 (de) Photographische entwicklungs- oder behandlungsmasse, insbesondere fuer das diffusionsuebertragungsverfahren
DE3020262C2 (de) Behandlungslösung für das Silbersalz-Diffusionsübertragungsverfahren
DE859711C (de) Verfahren zur direkten Herstellung von positiven photographischen Bildern
DE1797388A1 (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder
DE2337172A1 (de) Verfahren zur herstellung von photographischen gelatine-silberhalogenidemulsionen
DE1166000B (de) Photographisches Aufnahme- und Bilduebertragungsverfahren
DE1622937B2 (de) Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial
DE1153247B (de) Verfahren zur beschleunigten Herstellung von Direktpositiven nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
DE1914362A1 (de) Verfahren zum Diffusionsfestmachen von Anionen in hydrophilen Kolloiden
DE438865C (de) Verfahren zur Beeinflussung kolloider Loesungen und Emulsionen, Gelatine und andererorganischer Kolloide sowie zur Kolloidisierung ueberhaupt
DE2323151A1 (de) Verfahren zur herstellung von photographischen gelatine-silberhalogenidemulsionen
DE2362372A1 (de) Photographisches farbdiffusionsuebertragungsverfahren