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Einrichtung zum Ein- und Ausschalten bewegter Teile von Telegrafenapparaten,
insbesondere einer Lochereinrichtung Bei Telegrafenapparaten, insbesondere Fernschreibmaschinen,
ist es oft notwendig, bewegte Teile, die wahlweise benutzt werden sollen, während
des Betriebes ein- bzw. auszuschalten. Beispielsweise ist es bekannt, Lochereinrichtungen
zu benutzen, die eine ankommende oder im eigenen Apparat erzeugte und ausgesandte
Fernschrift bzw. eine im eigenen Apparat erzeugte, aber nicht ausgesandte Fernschrift
in einen Papierstreifen lochen. Derartige Einrichtungen sind als selbständige Lochergeräte
oder als Zusatzeinrichtungen für Fernschreiber bekannt. Beim Empfang einer ankommenden
oder am Ort erzeugten Niederschrift treten Schwierigkeiten beim Ein- bzw. Abschalten
dieser Einrichtungen dadurch auf, daß dieses Ein-bzw. Abschalten zwischen zwei Telegrafierzeichen
erfolgen muß. Wird beispielsweise bei einem Locher die Empfangseinrichtung des Lochers
innerhalb eines Telegrafierzeichens elektrisch abgeschaltet, so werden die letzten
Kombinationszeichenelemente nicht mehr erfaßt; die Folge davon ist, daß das letzte
gelochte Zeichen verstümmelt ist. Es kann dadurch der Fall eintreten, daß bei einem
Wiedereinschalten dieser Lochereinrichtung und späteren Aussendung des Textes Fehler
entstehen, die -wesentliche Teile des Textes verstümmeln, beispielsweise- in der
Form, daß die Kombination »Buchstaben« oder »Ziffern« durch ein. anderes Zeichen
verfälscht und dadurch der gesamte ankommende Text unrichtig wiedergegeben wird.
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Es sind auch Einrichtungen bekanntgeworden, bei denen das Ein- bzw.
Abschalten der Lochereinrichtung mechanisch. vorgenommen wird. Hierbei sind auch
Zwischenstücke verwendet worden.
Bei, solchen Einrichtungen-kann
es vorkommen; 'daß der Lochervorgang ausgeschaltet wird; wenn- er zwar eingeleitet,
aber nicht beendet worden ist. Hierdurch tritt der Nachteil auf, daß die-- Lochung
unvollständig ausfällt, welches wiederum ein Verklemmen des Lochstreifens zur Folge
hat, öder es @könmn- durch die unvermeidbaren Längenunterschiede 'der 'einzelnen
Lochernadeln einige Löcher vollständig und andere unvollständig ausgeführt sein.
Beim Wiederaussenden entstehen dann Fehlzeichen.
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Ferner ist es bekannt, an Stelle des Ausschaltens des Lochers den
Transport des Locherpapierstreifens auszuschalten. In einem solchen Fall wird immer
auf derselben Stelle gelocht; so daß nach wenigen Zeichen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit
alle sechs Löcher gelocht sind; dies entspricht der Koirnbination »Buchstaben«.
Erfahrungsgemäß entstehen auch hierdurch beim späteren Aussenden des Streifens Fehlzeichen,
weil das gedruckte Zeichen nicht tatsächlich :mit dem gelochten Text übereinstimmt.
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Um ein einwandfreies Ein- und Ausschalten bewegter Teile von Telegrafenapparaten
zu .erzielen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Ein-und Ausschaltung des
Lochers -dadurch geschieht; daß Zwischenglieder zwischen den antreibenden Teil 6
und den angetriebenen Teil 9 unabhängig vom Zeitpunkt der Schalterbetätigung nur
dann ein-. gebracht oderentfernt werden, wenn der ;gerade in Gang befindliche Bewegungszyklus
des antreibenden Teils- -beendet .ist und- der neue Bewegungszyklus noch nicht begonnen
hat, so daß eine Zeichenverstümmelung unterbunden ist: Beispielsweise bei einer
Lochereinrichtung wird das verschiebbare Zwischenstück zwischen dem die Steuerhebel
.führenden Stanzbügel und dem -antreibenden Teil,- insbesondere' dem Steuerarm,
angeordnet. Das Zwischenstück ist -mit einer Erhöhung versehen und in- axialer Richtung
des
Steuerbügels verschiebbar.- In der Ruhestellung der |
Lochereinrichtung wird das - Zwischenstück von, |
.dem auf und nieder gehenden: Antrieb,-beispiels- |
weise dem Stanzarm, nicht berührt, so daß keine |
Lochung erfolgt. In der Arbeitsstellung. dagegen |
trifft das Antriebsglied, beispielsweise der Stanz- |
arm,,auf,die Erhöhung.des Zwischenstückes, so, daß |
de,r-Stanzbügel ltätig,t wird' und locht. Zu diesem |
Z@rveck ist- die --Erhöhung: auf dem Zwischenstück |
größer,a,Is der-Iub-des Stanzbigels.Das Zwischen:-, |
stück@isf-in einerGleitfüh-runggeführt,die imStänz- |
hügel-befestigt. ist, und wird durch eine Feder gegen |
ein, bewegliches, jedoch an- der - Bewegung, des |
Stänzbüg-elß' nicht feilnelixten,des Gleitstück ge- |
drückt. ieses-.Gleitstücli@wird durch einen mecha- |
iisch->Virkendenchalter_in die @uh@e-bzw..A-rbeits= |
stellün§edruckt:-und damit auch. das Zwischen- |
stuck. |
Di'e neue Einrichtun, |
Hand der in den |
Abi. @i 'bis 3 'schematisch gärgestellten Ausführungs- |
bei,spie1e erläutert. -Die Abb. i zeigt eine v_ an Hand |
bectienbare .Schaltvorrichtung. In 'der Stellung |
»Eiiä.« des 'Schältors z befindet sich das Gleitstück 2 |
in der Arbeitsstellung und drückt gegen das Zwischenstück 3, das mit seiner Erhöhung
4 über dem Druckstück 5 des Stanzarmes 6 steht. Das Zwischenstück 3 ist auf dem
Teil 8 verschiebbar angebracht und wird durch die Feder 7 gegen das Gleitstück :2
gedrückt. Teil 8 und somit auch das Zwischenstück 3 ist an dem Stanzbügel 9 befestigt.
Der Stanzbügel 9 ist an den Lagerstellen io gelagert, und die Stanzhebel i i stehen
vor den Lochernadeln 12 des Stanzblockes
13.
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Die Wirkungsweise der vorstehenden Einrichtung ist nun folgende: Der
Stanzarm 6 wird durch den nicht dargestellten Druckerantrieb im Rhythmus der ankommenden
oder abgehenden Telegrafierzeichen auf und ab bewegt. In der gezeichneten Stellung
ist der Locher eingeschaltet, und der Schalher i befindet sich in der Stellung »Ein«.
Beim Aufwärtsgehen des Stanzarmes 6 drückt das Druckstück 5 gegen die Erhöhung 4
des Zwischenstückes 3 und hebt diese Teile, einschließlich des Teils ä, der Feder
7, des Stanzbügels 9 und der Stanzhebel i i an; so daß die Stänzhebel i i gegen
die Lochernadeln 12 treffen und diese durch das . Papier 14 drücken. Beim Herabgehen
des Stanzarmes 6 folgen alle vorgenannten Teile unter der Wirkung der Feder i-5
dem Stanzarrn 6- nach unten, bis der Stanzbügel 9 auf den Anschlagstift 16 aufsetzt.
Es wird also in diesem Fall zwischen der Erhöhung 4 des Zwischenstückes 3 und dem
Druckstück 5 des Stanzarmes 6 ein Abstand sein. Wird nun zu einem beliebigen Zeitpunkt
während des oben beschriebenen. .-Vorganges der Schalter -i von seiner Stellung
»Ein« in die Stellung »Aus« gebracht, so wird-die Nase 17- gegen den Stift 18 des
Gleitstückes 2 drücken und das Gleitstück :2 ein Stück nach. rechts schieben. Das
Zwischenstück 3 will unter- der Wirkung der Feder 7 dem Gleitstück 2 folgen; es
kann dies jedoch nur tun, wenn sich der Stanzarm 6 mit seinem Druckstück 5 in der
untersten Stellung befindet und der Stanzbügel9 auf dem Anschlagstift 16 aufliegt,
also zwischen der Erhöhung 4 und dem Druckstück 5 ein Abstand ist. In allen.- anderen
Fällen verhindert die durch den starken Stanzdruck und durch die Rückzug" feder
15 verursachte Reibung zwischen dem Teil ä und dem Zwischenstück 3, daß das Zwischenstück
3 unter der Wirkung der Feder T dem Gleitstück .folgt.. Hat--sich das -Zwischenstück
3- nach rechts geschoben, so ist die Erhöhung 4 aus dem Wir-@ung-_sbereich des Druckstückes
5 gelangt und kann beim- nächsten Aufwärtshub nicht mehr angehoben werden. .Der
Stanzvorgang ist also unterdrückt. Es ist -damit gewährleistet, d'aß unabhängig
von dem Zeitpunkt der Schalterbetätigung. der letzte Lochvorgang beendet: und dann
erst.der Locher außer Betrieb gesetzt wird. ' Beim Wiedereinschalten wird die am
Arm i9 befestigte Feder 2o das Gleitstück s nach links schieben- und damit das Zwischenstück
3 mit der Erhöhung 4 unter -Überwindung der Kraft der Feder 7 wieder in die- in
Abb. i gezeigte Arbeitsstellung bringen: Der Locher ist somit wieder ein-,geschaltet.
Befindet sich .aber der Stanzarm 6 mit
dem Druckstück 5 währ-:iid
des Einschaltens in seiner oberen Stellung, so wird sich die Erhöhung .I des Zwischenstückes
3 seitlich gegen das Druckstück 5 legen. Das Zwischenstück 3 kann dann seine Arbeitsstellung
nicht einnehmen, und das Gleitstück 2 kann ebenfalls nicht nach links gehen. In
diesem Fall wird,die Feder 20 gespannt, und der Arm 17 wird sich vom Stift 18 abheben.
Erst dann, wenn der Stanzarm 6 mit seinem Druckstück 5 die unterste Stellung eingenommen
hat, wird unter der Wirkung der Feder 2o das Gleitstück :2 und das Zwischenstück
3 mit seiner Erhöhung unter überwindung der Kraft der Feder 7 in die Arbeitsstellung
geschoben. Wie aus vorstehendem ersichtlich, ist auch beim Einschalten des Lochers
die Gewähr gegeben, das unabhängig vom Zeitpunkt der Schalterbetätigung der Locher
im geeigneten Moment, d. h. zwischen Telegrafierzeichen, eingeschaltet wird: Somit
werden Fehler und. Verstümmelungen unbedingt vermieden.
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In der Abb. 2 ist die vorgeschriebene neue Einrichtung beispielsweise
für automatische Ein- und Ausschaltung gezeigt. Im Gegensatz zu der in Abb. i dargestellten
Anordnung wird also das Ein-bzw. Ausschalten des Lochers nicht durch Umlegen des
mechanischen Schalters bewirkt, sondern durch zwei besondere Telegrafierzeichen
»Locher ein« und »Locher aus« vorgenommen. Hierzu ist der Empfänger des Fernschreibers
in bekannter Weise mit besonderen Zugstäben versehen, die beim Eintreffen der besagten
Telegrafierzeichen in der gleichen Weise gezogen werden, wie dies auch bei anderen
Sonderkombinationen, wie beispielsweise Wagenrücklauf, Zeilenwechsel, Klingel, Umschaltung
»Buchsta:ben«, Umschaltung »Ziffern«, »Wer da« usw., üblich ist.
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Die Zugstäbe »Locher ein« bzw. »Locher aus« traben an ihren äußeren
Enden je eine Nase 2i und 22, die in dem Wirkungsbereich der Hebelarme 23 und 24
des Teils 25 liegen. Das Teil 25 ist über ein Zwischenglied 26 mit dem Arm 27 des
Hebels 28 verbunden, der an dem Drehpunkt 29 gelagert ist. Teil 25 ist in dem Punkt
30 gelagert.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Wenn das Telegrafierzeichen
»Locher ein« empfangen worden ist, befindet sich der dafür vorgesehene Zugstab in
der gezeichneten Stellung. Seine Nase 22 hat dabei den Arm 24 des Hebels 25 umgelegt
und über das Zwischenglied 26 und den. Arm 27 den Hebel 28 betätigt, so daß dieser
das Gleitstück 2 und. das Zwischenstück 3 mit der Erhöhung q. in die Arbeitslage,
d. h. in die Stellung »Locher ein«, bringt. Befindet sich der Stanzarm 6 mit seinem
Druckstück 5 nicht in der unteren Stellung, so wird die Feder 20 gespannt, und die
Wirkung ist in diesem Fall so, wie in der Erläuterung zu Abb. i beschrieben.
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Eine dritte Möglichkeit, den Locher ein- und auszuschalten, ist notwendig,
wenn der Fernschreiber mit einem Locherzusatz zum Erzeugen eines Lochstreifens benutzt
wird, aber die Nachricht nicht gleichzeitig ausgesandt werden soll. In diesem Fall
wird der Fernschreiber im Kurzschluß betrieben, und ein besonderes Fernschaltgerät
schaltet den Fernschreiber automatisch wieder an die Telegrafierleitung, wenn ein
Anruf ankommt. Hat nun der Bedienende den Locher eingeschaltet, um einen Lochstreifen
zur späteren Aussendung zu erzeugen, und kommt nun plötzlich ein Anruf an, so ist
es leicht möglich, daß Telegrafierzeichen unbeabsichtigt auf den Lochstreifen gelocht
werden, oder daß die am Ort erzeugten Telegrafierzeichen mit den ankommenden gemischt
werden. In diesem Fall sind Verstümmelungen die Folge.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist ein Elektromagnet vorgesehen,
der vom Fernschaltgerät beeinflußt wird und der den Locher dann ausschaltet, wenn.
ein Anruf ankommt. Der Bedienende kann dann von Hand den Locher wieder einschalten:,
wenn er sich überzeugt hat, daß die ankommende Nachricht auch gelocht werden soll.
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Diese Einrichtung zum Ausschalten des Lochers beim Wechsel der Betriebsart
ist beispielsweise in Abb. 3 dargestellt. Das Gleitstück 2 trägt in diesem Falle
eine Nase 31, gegen. die eine Nase des Schiebers 32 stößt. Dieser Schieber hat noch
eine Nase 33, vor welche die Klinke 34 greift. Eine Feder 35 zieht den Schieber
32 gegen diese Klinke 3q., die in ihrem Drehpunkt 36 gelagert ist. Am Ende der Klinke
34 ist eine Spitze 37 angebracht, die der gleichgeformten Spitze 38 des Ankers 39
gegenübersteht. Diese Einrichtung arbeitet nun folgendermaßen: Es sei angenommen,
der mechanische Schalter i befindet sich in der Stellung »Locher ein«. Wechselt
nun die Betriebsart von Kurzschlußbetrieb auf normalen Leitungsverkehr oder umgekehrt,
so zieht der Elektromagnet .4o an oder er fällt ab. Hierdurch gleitet die Spitze
des Ankers 39 über die Spitze 37 der Klinke 34 hinweg und hebt diese an. Die Nase
der Klinke 34 kommt dadurch mit der Nase 33 des Schiebers 32 außer Eingriff, so
daß die Feder 35 wirksam werden kann,-und den Schieber 32 nach rechts schiebt. Durch
die Nase 3 1 wird auch das Gleitstück :2 nach rechts geschoben, so daß der
Schaltergriff die Stellung »Aus« einnimmt und das Zwischenstück 3 in die Ruhestellung
gehen kann. Dadurch ist der Locher ausgeschaltet. Soll der Locher von Hand wieder
eingeschaltet werden, sokann dies unter Überwindung der Feder 35 ohne weiteres geschehen,
und alle Teile nehmen wieder die gezeichnete Stellung ein.