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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Haupt- und Unterämtern
In Fernsprechanlagen mit Haupt- und Unterämtern, in denen letztere keine eigenen
Stromquellen besitzen, sondern über die Verbindungsleitungen vom Hauptamt aus gespeist
werden, besteht die -Möglich-]zeit, daß Störungen auf der Verbindungsleitung, z.
B. Leitungsbruch, Leitungsberührung oder Erdschlüsse, sich je nach der Verwendung
findenden Schaltungsanordnung nicht ohne weiteres bemerkbar machen oder sich nur
nach einer Seite hin auswirken, ohne daß auf der anderen Seite diese Störung sofort
erkannt wird. Hieraus ergeben sich häufig unnötige Fehlbelegungen und andere unerwünschte
Schaltvorgänge, wie Blockierung von Schaltorganen u. dgl.
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Es müssen daher in solchen Anlagen Vorkehrungen getroffen werden,
welche solche Leitungsstörungen erkennbar machen und außer einer Alarmgabe auch
eine Sperrung dieser Leitung gegen Belegung und, falls weitere Verbindungsleitungen
vorhanden sind, eine Umschaltung der beiderseitigen Belegungs- bzw. Anreizschaltmittel
auf einen anderen Verbindungssatz veranlassen. Diese Aufgabe zu lösen bereitet bei
derartigen Anlagen, bei denen ja wegen der fehlenden örtlichen Stromquellen im Unteramt
über die Verbindungsleitung bereits mehr Kriterien übertragen werden müssen als
sonst im Verbindungsverkehr üblich ist, erhebliche Schwierigkeiten, und es gibt
Störungsfälle, die nicht ohne weiteres erfaßbar sind.
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Es sind bereits verschiedene Schaltungsanordnungen zur Erfassung derartiger
Störungen bekanntgeworden. Diese machen aber jeweils nur die Erfassung bestimmter
Störungsfälle möglich, während andere Störungsfälle wieder durch andere zusätzliche
Schalteinrichtungen
und-SchaltxüaBnahmen feststellbar sind. So ist es z. B. bekannt, bei Anlagen der
je2dBBte"Ux$@ bex denen üblicherweise die WähIerein- |
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tragen werden, nach Aufnahme eines Anrufanreizes die Ader der Verbindungsleitung,
über welche ausschließlich die Einstellimpulse übertragen werden sollen, auf störende
Erdableitungen zu prüfen, indem man an diese Ader besondere Schalteinrichtungen
anschließt, die über die Ableitungen selbst beeinflußt werden und im Störungsfalle
eine Wählereinstellung bzw. Verbindungsherstellung verhindern. Abgesehen davon,
daß hierbei nur die eine Ader und nur im abgehenden Verkehr geprüft wird, besteht
die Möglichkeit, daß gewisse Widerstandswerte der Ableitung, welche bereits eine
sichere Wählereinstellung in Frage stellen, nicht mehr erfaßt werden.
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Eine andere bekannte Anordnung ist so ausgebildet, daß Schaltmittel
im Hauptamt auf Störungen ansprechen, die sich ebenso auswirken wie ein Anrufanreiz-.
Es muß dann aber durch besondere Zeitschaltmittel zwischen Störung und Anrufanreiz
unterschieden werden, und der Anrufanreiz muß im Unteramt durch ein über die andere
Ader gegebenes Kriterium zeitlich begrenzt sein. Es ist ohne weiteres ersichtlich,
daß diese Art der Störungsfeststellung nur anwendbar ist bei einem System, bei dem
der Anrufanreiz und die Störung praktisch gleichen Charakter besitzen, also bei
einem System, bei dem der Anruf durch Stromverstärkung auf einer Ader bewirkt wird.
Auch hierbei sind nur ganz bestimmte Störungsfälle erfaßbar. Schließlich ist auch
eine Anordnung bekannt, die Nebenschlüsse auf der Verbindungsleitung erkennbar macht.
Auch bei dieser Anordnung werden zusätzliche Schaltmittel benötigt, um ' das nötige
Kriterium für die Beendigung des Anreizimpulses zu erzielen, wobei überdies versucht
wird, in gewissen Fällen durch Bildung einer Kunstschaltung trotz des bestehenden
Nebenschlusses die Verbindung herzustellen. Eine solche Betriebsweise ist aber äußerst
unsicher..
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Die Erfindung bezieht sich auf Fernsprechanlagen der öbengenanuten
Art, insbesondere sogenannte Gemeinschaftsanschlüsse, bei denen Auswahlvorrichtungen
im Unteramt synchron mit einem Schaltwerk in der am ankommenden Ende der Verbindungsleitung
im Hauptamt angeordneten Übertragung eingestellt werden müssen und bei denen zu
diesem Zweck, infolge der fehlenden Stromquelle im Unteramt, über die zweiadrige
Verbindungsleitung eine Ruhestromüberwachung vorgesehen ist.
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Für eine solche Anlage wird durch die Erfindung eine besonders einfache
Schaltungsanordnung geschaffen, die praktisch alle Störungsmöglichkeiten zu erfassen
gestattet und in jedem Falle eine einwandfreie Sperrung des gestörten Verbindungssatzes
gewährleistet. Diese besteht erfindungsgemäß darin, daß im Hauptamt an die nicht
zur Impulsübertragung dienende Ader der Verbindungsleitung zur Feststellung des
ordnungsgemäßen Arbeitens der Auswahlmittel im Unteramt und der mit diesen synchron
einzustellenden Schaltwerke im Hauptamt Schaltmittel angeschlossen sind, die durch
ein vom Unteramt übertragenes Kriterium beeinfluBt werden und dieses Kriterium je
nachdem, ob eine Verbindungsherstellung in abgehender
oder ankommender
Richtung vor-
@@@G,@d@GI@ all.)werten, |
@ I@ |
Es erfolgt.also keine Prüfung der Ääern a.11 1111e11 |
jeweiligen Zustand, wodurch entweder nur bestimmte Zustände erfaßt werden können
oder wozu es in verschiedener Weise wirksam werdender zusätzlicher Schaltmittel
bedarf, sondern es wird nur geprüft, ob die an beiden Enden der Leitung angeordneten
Schaltwerke richtig arbeiten. Damit lassen sich aber in einfachster Weise unter
Verwendung derselben Schaltmittel und Kriterien alle die Fälle erfassen, die ein
einwandfreies Arbeiten der Schaltwerke bzw. Auswahleinrichtungen verhindern bzw.
in Frage stellen.
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Im folgenden soll an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung näher
erläutert werden. Diesem Beispiel ist eine Anlage mit einem Hauptamt und einem Unteramt
in Gestalt eines sogenannten Gemeinschaftsanschlusses zugrunde gelegt, wobei letzterer
mit dem Hauptamt durch mehrere Leitungen verbunden ist. Der Gemeinschaftsumschalter
besitzt keine eigenen Stromquellen, vielinehr werden die Auswahlschaltwerke und
sonstigen Steuereinrichtungen vom Hauptamt aus über die Verbindungsleitungen gespeist.
Das gewählte Beispiel arbeitet nach dem Abgreiferprinzip, d. h. jeder Teilnehmer
des Unteramtes ist durch eine andere Einstellung des Leitungswählers gekennzeichnet,
besitzt also seine eigene Rufnummer, welche die gleiche Stellenzahl wie die Rufnummern
von Einzelanschlüssen aufweist. Die Leitungswählereinstellung wird durch einen Abgreifwähler
abgegriffen und synchron mit dessen Einstellung wird das Auswahlschaltwerk im Unteramt
eingestellt. Im vom Unteramt abgehenden Verkehr wird der Abgreifwähler bei der anrufsucherartigen
Einstellung des Unteramtswählers auf den anrufenden Teilnehmer ebenfalls synchron
als Mitläufer gesteuert und in an sich bekannter Weise zu Prüf- und Überwachungszwecken
und zur Zählung verwendet.
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In den Abbildungen ist auszugsweise die Schaltungsanordnung einer
solchen Fernsprechanlage dargestellt, und zwar zeigt Fig. z die Schaltung eines
Gemeinschaftsumschalters GUm mit dem nur schematisch als Blockdiagramm angedeuteten
Auswahlschaltwerk RW in Gestalt eines Relaiswählers, dessen Schaltungsaufbau für
die Erläuterung der Erfindung ohne Bedeutung ist. Gezeigt ist ferner nur eine Teilnehmerstelle
mit ihrer Anschlußleitung sowie eine der mehrfach vorhandenen Verbindungsleitungen
VL i mit den ihr zugeordneten Steuereinrichtungen.
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In Fig. a ist die sogenanute Übertragung GLTe am im Hauptamt ankommenden
Ende der Übertragungsleitung in ihrer Schaltung wiedergegeben. Diese enthält- die
verschiedenen Steuer- und Überwachungseinrichtungen, mit deren Hilfe der Verbindungsaufbau
von und mit dem Gemeinschaftsumschalter erfolgt, sowie den erwähnten Abgreifwähler
A bh.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung soll nun zunächst die Wirkungsweise
dieser Schaltung im normalen Betrieb kurz beschrieben werden Im Ruhezustand der
Anlage liegt im Hauptamt an beiden Adern der Verbindungsleitung VZ i Minuspotential,
während
im Unteramt an beiden Adern Erde liegt. In den so gebildeten Ruhestromkreisen sind
im Hauptamt (Fig. a) die Relais A und B im Unteramt (Fig. i) ebenfalls die
Relais A und B erregt. Das im Stromkreis über die b-Adern liegende Relais T hat
hierbei Fehlstrom. Im Hauptamt ist ferner noch das Relais R erregt.
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a) Vom Unteramt abgehende Verbindung: Beim Aushängen eines Teilnehmers
wird an die a-Ader der Verbindungsleitung über die allen Teilnehmern gemeinsame
Anreizleitung An Erdpotential angelegt: -[-- an b-Ader des Teilnehmeranschlusses,
Tra i, tl, ilv, Art, b", a', D (I), M (II), a", f, a-Ader, . . . Minus
im Hauptamt.
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In diesem Zweig sprechen die parallel zu Relais A (I -f- II) liegenden
Relais D und .,11 an, da sie gegenüber A niederohmig sind. Durch das Öffnen von
Kontakt d"' und in" wird Relais A stromlos und fällt ab. Dabei wird
an Stelle des Ruhestromrelais A an Kontakt a" der Relaiswähler an die a-Ader angeschaltet.
Relais D bleibt trotz der Auftrennung des Anreizstromkreises bei a" zunächst erregt,
und zwar über seine Wicklung II in Reihe mit Relais B, während Relais M infolge
des Kurzschlusses seiner zweiten Wicklung über in... und blv verzögert abfällt.
Durch Umlegen des Kontaktes a' wird die Umlegung der gemeinsamen Anreizleitung auf
den nächsten freien Verbindungssatz vorbereitet, die später bei der Durchschaltung
des Teilnehmers und der damit verbundenen Abschaltung des Relais D durchgeführt
wird. Beim Abfall von IN erfolgt im Relaiswähler RW, in einer nicht näher dargestellten
Weise, endgültig dessen durch a" vorbereitete Anschaltung an die a-Ader der Verbindungsleitung.
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Während der Zeit der Unterbrechung des Ruhestromkreises über die a-Ader
wickeln sich im Hauptamt folgende Schaltvorgänge ab: Relais A fällt ab und schließt
dabei einen Stromkreis für das Relais W: -@-, al"', g', b", a', r',
t', W, - . Relais W spricht an und legt seinen Kontakt wv um, wodurch
an Stelle von Relais A das Impulsrelais J an die a-Ader gelegt wird. Relais W hält
sich anschließend über seinen Kontakt w", außerdem bewirkt es durch Überbrükkung
der zum Vorwähler VIV führenden Leitungsadern mit Kontakt w' die Belegung des Vorwählers.
Vorher hatte Relais A noch mit seinem Kontakt a" den Kurzschlußkreis für das in
Reihe mit dem Relais B an der b-Ader liegende Relais T geschlossen. Relais R fällt
ebenfalls ab und sperrt damit die Übertragung gegen eine Belegung vom Leitungswähler
her.
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Sobald nun im Unteramt Relais 1M abgefallen ist, kommt in dem neugebildeten
Stromkreis über die ' a-Ader das Relais J zum Ansprechen, das seinerseits den nicht
gezeigten Drehmagneten des Abgreifwählers AW einschaltet. Im Wechselspiel zwischen
Relais J
und Drehmagnet des Wählers AW einerseits und dem Steuerrelais des
Relaiswählers RIV im Unteramt andererseits erfolgt nun die synchrone Einstellung
der beiden Schaltwerke auf den anrufenden Teilnehiner.
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Im Unteramt haben sich noch vor dem Beginn der Wählerfortschaltung
folgende Schaltvorgänge abgewickelt: Mit dem Abfall des Relais M wurde parallel
zu der hochohmigen Reihenschaltung der Relais D (II), B (I und II) ein niederohmiger
Stromkreis nach Erde geschlossen, der von der bAder über f", a"',
ni", wi,
h"', si", D (II), dv nach Erde verläuft. Hierdurch wird der Strom auf der
b-Ader verstärkt. Diese Stromverstärkung wirkt sich jedoch bei ordnungsgemäßem Ansprechen
der Schaltmittel im Hauptamt auf einen Anrufanreiz nicht aus, da in der bereits
beschriebenen Weise das an der b-Ader liegende Relais T zu diesem Zeitpunkt bereits
kurzgeschlossen und Relais B sowieso schon erregt ist.
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Die Stillsetzung des Schaltwerkes RIL' auf dem Anschluß des anrufenden
Teilnehmers erfolgt dadurch, daß über in einem besonderen Prüfstromkreis angeordnete
Zweitwicklungen der Steuerrelais S, und S, des Relaiswählers je nach dessen Stellung
das eine oder andere dauernd erregt wird, so daß der Relaiswähler nicht mehr fortgeschaltet
werden kann. Dieser Stromkreis verläuft beispielsweise für Teilnehmer Tn
i folgendermaßen: -f-, Tn i, tl, i"' (Kontakt des Kettenrelais I von
R W), S1, (II), s1', d', B (III), bv, a-Ader nach Minus im GUe.
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In diesem Prüfstromkreis befindet sich noch eine Gegenwicklung des
Relais B, so daß beim Schließen des Prüfstromkreises auch Relais B abgeworfen wird
und damit der Relaiswählerstromkreis an Kontakt b' aufgetrennt wird.
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Im Hauptamt wird nach Stillsetzung des Wählers ein Prüfstromkreis
geschlossen, in dem die Relais K und C erregt werden. Dieser Prüfstromkreis kommt
nach Abfall eines nicht gezeigten, während der Einstellbewegung erregten Relais
V zustande und bewirkt die Durchschaltung der Sprechadern zum VW. Wie ersichtlich,
hat diese Durchschaltung eine vorübergehende Unterbrechung der b-Ader in der Übertragung
zur Folge, welche zur Aberregung der an beiden Enden dieser Ader angeschalteten
Relals führt. Im Hauptamt wird also Relais B stromlos, im Unteramt die Relais D
und H. Damit wird auch im Unteramt die Leitung zum Teilnehmer durchgeschaltet, wobei
die Relais F und T erregt werden. Diese trennen die Steuerstromkreise sowie die
Anreizleitung endgültig von den Sprechadern ab.
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b) Vom Hauptamt ankommende Verbindung: Bei ankommendem Verkehr wird
der Verbindungsaufbau in folgender Weise durchgeführt, wobei nur der Fall betrachtet
werden soll, daß der gewünschte Teilnehmer frei ist.
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Beim Aufprüfen des Leitungswählers auf den den gewünschten Teilnehmer
kennzeichnenden Schritt wird über die Prüfader LW., Widerstand W 4., Gleichrichter
Gl, r"', E, IV 3, - ein Belegungsrelais E erregt. Hierdurch wird einerseits
der Ruhestromkreis über die a-Ader an Kontakt a"' unterbrochen und andererseits
ein Stromkreis für Relais G geschlossen: -E-, o", r", G, R, W 2, -. Relais
G hält sich über al"' und g' und verhindert durch die Umlegung des letztgenannten
Kontaktes die Erregung des Relais IV. Mit Kontakt-" wird Relais E kurzgeschlossen
und fällt verzögert wieder ab. Damit wird der Stromkreis über die a-Ader wieder
geschlossen, nur liegt jetzt an Stelle des A-Relais das Impulsrelais J über ze@v,
e"'
und gjv an dieser Ader.
Die kurzzeitige Unterbrechung
der a-Ader zum Unteramt hat dort zum Abfall des A-Relais und damit zur Anschaltung
des Relaiswählers und zur Umlegung des Anreizstromkreises auf den nächsten Verbindungssatz
geführt. Es folgt nun die Fortschaltung der Wähler in der gleichen Weise wie oben
beschrieben. Sobald der Wähler des Unteramtes den ersten Schritt ausgeführt hat,
wird durch die hierbei erfolgende Erregung des Steuerrelais S1 ein niederohmiger
Parallelstromkreis zum B-Relais an die b-Ader angeschaltet; +, dP, ai"',
H (II), wi, m111, a', f", b-Ader ...
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Die damit bewirkte Stromverstärkung auf der b-Ader bringt im Hauptamt
das Fehlstromrelais T zum Ansprechen, dessen Kurzschluß durch Öffnen des Kontaktes
g` aufgehoben wurde. Durch Relais T wird an Kontakt t"' der Prüfstromkreis
für den Abgreifwähler vorbereitet. Mit Kontakt tIv wird ein Stromkreis für das bei
länger andauernder Erregung von Relais T zur Wirkung kommende und eine Alarmgabe
auslösende Thermorelais Tla geschlossen, jedoch bleibt dieser Schaltvorgang bei
normalem Betrieb ohne Wirkung, da das Relais T nach der Rufprüfung bereits wieder
stromlos wird. Die kurze Einstellzeit des Wählers AW reicht jedoch in keinem Fall
aus, das Thermorelais zur Wirkung zu bringen. Dagegen ist die Stromverstärkung auf
der b-Ader Vorbedingung für das Aufprüfen des Abgreifwählers auf den Leitungswähler.
Sie ist ein Kriterium dafür, daß das Auswahlschaltwerk im Unteramt ordnungsgemäß
mitarbeitet. Eine Gewähr dafür, daß der Wähler auch bei den folgenden Schritten
einwandfrei arbeitet, kann beispielsweise dadurch erhalten werden, daß man den ersten
Schritt des Relaiswählers unter erschwerten Bedingungen zustande kommen läßt. Dies
kann bei Relaiswählern beispielsweise sehr einfach durch Einschalten eines entsprechend
bemessenen Widerstandes in den Stromkreis des ersten. Kettenrelais oder durch Erhöhung
der Ansprechbedingungen des die Stromverstärkung herbeiführenden Steuerrelais Sl
erreicht werden.
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Sobald der Abgreifwähler den im Leitungswähler gekennzeichneten Schritt
erreicht hat; kommt folgender Prüfstromkreis zustande: + am c-Arm des
LW,
W 5, c-Arm des A W, t"', C (I -E- II), - . Relais
C spricht an und sperrt in bekannter Weise, schaltet mit c' und c" die Sprechadern
zum Leitungswähler durch und trennt mit c1v einen weiteren Erreger-Stromkreis für
das Thermorelais auf. Durch Umlegen des Kontaktes c' werden die Relais T und B stromlos,
Kontakt cv unterbricht den Stromkreis über die a-Ader und setzt dabei die Wähler
still. Im Unteramt GUm fallen die Relais B und H ab, wodurch die Sprechadern
über die Kontakte des zuletzt erregten Kettenrelais -des Wählers RW zu dem gewünschten
Teilnehmer durchgeschaltet werden. Der Teilnehmer erhält vom Leitungswähler aus
Rufstrom und meldet sich, wobei die Relais F und T erregt wenden, welche die gleichen
Schaltvorgänge bewirken wie im abgehenden Verkehr.
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c) Auslösung: Die Auslösung erfolgt bei abgehendem Verkehr dadurch,
daß nach Einhängen des anrufenden Teilnehmers von nachgeordneten Wahlstufen des
Hauptamtes aus das Relais W in der Übertragung zum Abfallen gebracht wird. Damit
fallen in der Übertragung die Relais C und Ka ab, und die Durchschaltung der Sprechadern
wird aufgehoben. Da auch Kontakt wv umgelegt ist, wird, nachdem über Kontakt c'
und die b-Ader Relais B wieder erregt wurde, an die a-Ader wieder Minuspotential
angelegt.
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Relais B war über die b-Ader, f", 31- (I), blv,
h",
dv, Erde erregt worden, da Relais F bei Unterbrechung der Schleife abgefallen
war. In dem genannten Stromkreis wird Relais 31 im Unteramt erregt, welches in nicht
näher gezeigter Weise den Relaiswähler auslöst und nach dessen Auslösung über 114
" Relais A zum Wiederansprechen bringt. Im gleichen Stromkreis wird auch Relais
A im Hauptamt erregt. Relais A im Unteramt legt Relais B. wieder an die b-Ader;
welches daraufhin anspricht, und trennt den Stromkreis des M-Relais auf. Der Wähler
AW in der Übertragung wird in einem örtlichen Heimlaufkreis in die Ruhestellung
gebracht, in der Relais R wieder erregt wird.
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Die Auslösung im ankommenden Verkehr erfolgt vom Leitungswähler aus.
Dabei fällt das Relais C ab, wodurch die Schleifenrelais F und T stromlos werden.
Die weiteren Schaltvorgänge sind praktisch die gleichen wie vorher.
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d) Störungsfälle: Es seien nun die Fälle behandelt, in denen ein einwandfreies
Arbeiten der Auswahl-Schaltwerke nicht sichergestellt ist: Dies sind vor allem Leitungsstörungen,
die an den Verbindungsleitungen auftreten, und die sich nicht von vornherein bemerkbar
machen, also im Ruhezustand der Anlage oft noch nicht erkennbar sind. Durch die
Erfindung ist es möglich gemacht, gerade solche Störungsfälle zu erfassen, die bei
den bekannten Anordnungen nicht mehr mit Sicherheit festgestellt werden können,
die aber trotzdem die sichere Wählereinstellung in Frage stellen.
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Im Gegensatz zu der bisherigen Übung, die Übertragungsleitung durch
verschiedene, in entsprechender Weise auf die verschiedenen Störungsfälle ansprechende
Schaltmittel auf etwa vorhandene Störungen zu prüfen, wird gemäß der Erfindung nur
geprüft, ob die beiden Schaltwerke im Haupt- und Unteramt synchron arbeiten. Als
Kriterium hierfür dient die bereits beschriebene Stromverstärkung auf der einen
Ader, die je nachdem, ob es sich um eine Verbindung in abgehender oder ankommender
Richtung handelt, verschieden ausgewertet wird.
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Beim abgehenden Verkehr wird die Wählereinstellung dadurch eingeleitet,
daß im Unteramt durch das Anrufkriterium die ä-Ader kurzzeitig unterbrochen wird.
Diese Unterbrechung wird hervorgerufen durch' den erzwungenen Abfall des Relais
A, wodurch die Umschaltung der a-Ader von der Anreizleitung auf den Relaiswähler
RW bewirkt wird. Diese Unterbrechung hat im Hauptamt zugleich die Aberregung des
dortigen A-Relais und damit die Umschaltung auf das Impulsrelais , j zur Folge.
Fällt nun aus irgendeinem Grunde das A-Relais im Hauptamt bei der im Unteramt bewirkten
Aderunterbrechung nicht ab, so kommt, da im Unteramt die Anreizschaltmittel ordnungsgemäß
gearbeitet haben und demzufolge die Stromverstärkung auf der b-Ader
zu,tande
gekommen! ist, im Hauptamt das Relais T zur Wirkung, da kein Kurzschluß seiner Wicklung
an Kontakt a" erfolgt. Relais T schaltet mit seinem Kontakt tIv ein Thermorelais
Th ein, das seinerseits nach gewisser Zeit das Alarmrelais Al zum Ansprechen bringt.
Relais AL hält sich selbst und schließt mit seinem Kontakt ctl" einen Alarmstromkreis,
außerdem trennt es mit seinem Kontakt aL"' den Stromkreis über die b-Ader auf. Dadurch
fallen im Hauptamt die Relais B und T ab. Relais B unterbricht
dabei mit Kontakt btv den Stromkreis für die Relais A und R, welche abfallen. Durch
Kontakt x"' wird der Belegungsstromkreis für vom Leitungswähler ankommende Belegung
weitergeschaltet und damit der gestörte Verbindungssatz gesperrt. Die Unterbrechung
der Ruhestromkreise über beide Adern im Hauptamt hat auch im Unteramt sämtliche
erregten Relais zum Abfallen gebracht, wodurch insbesondere der Anreizstromkreis
an Kontakt b" auf den nächsten freien Verbindungssatz weitergeschaltet und der gestörte
Verbindungssatz demnach abgehend nicht belegt werden kann.
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Ist die Leitungsstörung derart, daß bereits im Ruhezustand der Anlage
das Relais A sich nicht halten kann, so erfolgt die Umschaltung auf den nächsten
Verbindungssatz bereits beim Abfall des Relais A über die Kontakte a' und d". Der
Verbindungssatz kann dann abgehend nicht belegt werden.
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Die Relais A und B im Unteramt sind so bemessen, daß
sie sich parallel zu einer Erdableitung noch halten, die bereits so stark ist, daß
eine für den Anzug des T-Relais ausreichende Stromverstärkung eintritt. Es kann
also nie der Fall eintreten, daß eine Erdableitung auftritt, durch die
A und B zum Abfallen kommen, ohne daß gleichzeitig das Relais T erregt
wird. Kommt daher die Stromverstärkung infolge fehlerhaften Arbeitens der Schaltmittel
des Unteramtes nicht dort zustande, dann ist sie mit Sicherheit durch die Störung
an der Leitung selbst bereits erzeugt worden.
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Im über den Leitungswähler ankommenden Verkehr erfolgt die Einleitung
der synchronen Einstellung der Schaltwerke dadurch, daß der Ruhestromkreis über
die a-Ader im Hauptamt an Kontakt e"' eine kurzzeitige Unterbrechung erfährt. Hierdurch
fällt mit Sicherheit das Relais A im Hauptamt ab, dagegen besteht keine Gewähr dafür,
daß auch das Relais A im Unteramt hierdurch zum Abfall gebracht wird.
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Fällt Relais A ordnungsgemäß ab, so wird der Relaiswähler empfangsbereit
gemacht und in Zusammenarbeit mit dem inzwischen im Hauptamt angeschlossenen Impulsstromkreis
um einen Schritt fortgeschaltet. Es kommt dann auch die oben beschriebene Stromverstärkung
auf der b-Ader nach dem ersten Schritt zustande, durch die Relais T erregt wird.
Arbeitet jedoch das Unteramt nicht ordnungsgemäß mit, sei es, daß Relais A nicht
abfällt, oder daß die Steuerschaltmittel des Relaiswählers nicht ansprechen, dann
kommt diese Stromverstärkung nicht zustande. Das Ausbleiben der Stromverstärkung
im ankommenden Verkehr wird nun genau so als Störungsanzeige ausgewertet, wie ihr
Zustandekommen im abgehenden Verkehr. Es besteht nämlich die Möglichkeit, daß das
Impulsrelais ,% im U'echselspiel mit dem Fortschaltemagneten impulsweise arbeitet,
trotzdem vom Unteramt her nicht die bei normalem Betrieb bei jedem Schritt auftretende
kurzzeitige Unterbrechung des Impulsstromkreises auftritt. Dies kann z. B. bei hochohmiger
Ableitung bzw. einem höherohmigen Nebenschluß eintreten. In diesem Falle kann jedoch,
da das Relais T infolge des Aus-1,1«=ibens der Stromverstärkung nicht angesprochen
hzt, der Wähler AW nicht auf den gekennzeichneten Leitungswählerausgang aufprüfen,
da im Prüfstromkreis der Kontakt t"' offen ist. Der Wähler läuft also durch und
infolge der gleichzeitigen dauernden Erregung des nicht gezeigten Wählersteuerrelais
Ir wird über dessen Kontakt vzv das Thermorelais und damit der Alarm gebracht. Das
Relais AZ unterbricht wieder den Stromkreis des Relais B, was die bereits beschriebene
beiderseitige Sperrung des Verbindungssatzes zur Folge hat.
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Ist die Störung dergestalt, daß das Relais j nicht impulsiert, sondern
gebunden bleibt, so tritt die gleiche Wirkung wie vorher ein, d. h. Relais L" ist
dauernd erregt und bringt damit Relais Th zum Ansprechen.
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Es ist also, wie aus vorstehender Beschreibung klar hervorgeht, zunächst
völlig gleichgültig, welche Art von Störung vorliegt, vielmehr wird nur untersucht,
welchen Einfluß sie auf die synchrone Wählereinstellung hat. Die Überwachung des
Synchronlaufs der Schaltwerke ist aber in jedem Falle ausreichend, alle Störungen
als solche erkennbar zu machen, und es brauchen keine besonderen verschiedenen Schaltmittel
zur Erfassung der verschiedenen Störungsfälle vorgesehen werden.
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Schließlich sei noch ein Sonderfall betrachtet, bei dem das gleiche
Kriterium der Stromverstärkung auf der b-Ader noch zu einem anderen Zweck ausgenutzt
wird. Es ist dies der Fall, daß ein Teilnehmer des Gemeinschaftsumschalters daran
gehindert werden soll, Verbindungen herzustellen.
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Die Sperrung eines solchen Teilnehmers wird im Hauptamt durch Ziehen
der Sperrtaste SPT I
bewirkt, wodurch der den betreffenden Teilnehmer kennzeichnende
Schritt in der d-Kontaktbank des Wählers AW über den Widerstand W 6 an Spannung
gelegt wird. Versucht dieser Teilnehmer, eine Verbindung aufzubauen, so wickeln
sich die Schaltvorgänge auf den gegebenen Anreiz hin zunächst normal ab, d. h. die
Schaltwerke werden synchron fortgeschaltet, bis der Anschluß des Teilnehmers erreicht
ist. In diesem Zeitpunkt kommt aber infolge des umgelegten Tastenkontaktes nicht
mehr der übliche Prüfstromkreis zustande, sondern es kann nur das Relais k ansprechen.
Die Durchschaltung der Sprechadern an den c-Kontakten unterbleibt also. Relais 1i
schließt mit seinem Kontakt kv Relais B kurz, so daß dieses abfällt und an Kontakt
b"' den Kurzschluß des T-Relais aufhebt. Da bei abgehendem Verkehr auf der b-Ader
die Stromverstärkung nach wie vor besteht, spricht Relais T an und trennt mit Kontakt
t' den Haltestromkreis des bei . Belegung erregten Relais W auf. Relais
W hält sich weiter über: -, TV, t', wv, a -.Ader und Erde im GUm.
Über i" und zet°
wird außerdem Erde an die b-Ader gelegt, so daß
im Unteramt GUm die Relais H und D abfallen. Damit wird die Teilnehmerschleife
bis zur Übertragung GUe durchgeschaltet und die Relais T1 und F im GUm sprechen
an. Diese Durchschaltung des gesperrten Teilnehmers ist notwendig, damit er durch
den fortbestehenden Anrufanreiz nach der Weiterschaltung der Anreizleitung auf den
nächsten Verbindungssatz nicht auch diesen und weitere Verbindungssätze belegt.
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In der Übertragung bleibt T über die Erde an der b-Ader erregt. Durclx
den Abfall von Relais B wurde die Belegung des Vorwählers und Gruppenwählers wieder
aufgehoben. Gegen ankommende Belegung ist dieser Verbindungssatz normal gesperrt,
da Relais R abgefallen ist.. Im Unteramt hat der Abfall- des Relais B die Weiterschaltung
der Anreizleitung herbeigeführt.
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Sollte nach erfolgter Durchschaltung der Teilnehmer trotz fehlenden
Amtszeichens zu wählen beginnen, so wird durch die erste Unterbrechung der Schleife
Relais W stromlos und kann, da der Stromkreis über einen eigenen Kontakt geführt
ist, nicht wieder ansprechen. Der Abfall von Relais W führt aber in der oben beschriebenen
Weise zur Auslösung der Verbindung. Man kann aber Relais W auch so abfallverzögert
machen, daß es bei den Wählimpulsen seinen Anker angezogen hält. Dann erfolgt die
Auslösung durch das Wiederauflegen des anrufenden Teilnehmers.