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Schaltungsanordnung zur Zählung und Bewertung von Verbindungen in
Telegraphenanlagen Der Gegenstand des Hauptpatents ist eine Schaltungsanordnung
zur Zählung und Be--,vertung von Verbindungen in Telegraphenanlagen. Das Hauptmerkmal
der Schaltungsanordnung - nach dem Hauptpatent besteht darin, daß zur Bewertung
der Verbindungen, insbesondere zur gerechten Erfassung der zwischen den Ämtern verlaufenden
Verbindungsleitungen für die Gebührenberechnung, von jedem bei der Verbindungsherstellung
belegten Amt aus Zählimpulse entsprechend der Wertigkeit der zugehörigen belegten
Verbindungsleitung zur Einstellung von Zähleinrichtungen im Amt des rufenden Teilnehmers
zurückgesendet werden. Es wird dabei die Eigenart der Telegraphierleitungssysteme,
die darin besteht, daßeine Telegraphierverbindung für den gegenseitigen Telegrammverkehr
der Teilnehmer zwei entgegensetzt gerichtete, unabhängig voneinander zu betreibende
Übertragungswege besitzt, vorteilhaft verwendet, indem über den einen in rückwärtiger
Richtung verlaufenden Übertragungsweg die Bewertungsimpulse zum Ausgangsamt übermittelt
werden. Neben der Bewertung einer Verbindung hinsichtlich der Güte und der Entfernung
(Zone) der Verbindungsleitungen wird jedoch ,auch die Zeit, für die die Verbindung
belegt und benutzt wird, in die Zählung hineinbezogen. Um eine solche selbsttätige
Zählung unter Berücksichtigung der Belegungszeit einzuleiten, erfolgt gemäßeinem
weiteren Merkmal nach dem Hauptpatent .eine Zeichengabe nach der Verbindungsherstellung,
durch die die Zähleinrichtung in Gang gesetzt wird.
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lach der Ausführung in dem Hauptpatent soll diese Zeichengabie dadurch
zustande gebracht werden, daß eine an sich bekannte Rückmeldeeinrichtung des Teilnehmers
bestimmte telegraphische Impulskombinationen aussendet, die für sich jeweils ein
längeres Zeichen darstellen, um auf diese Weise einen Unterschied in der Länge der
bei der Verbindungsherstellung zurückgesendeten Zählimpulse für die Bewertung der
Verbindung und der Länge des Zeichens für die Auslösung der Verbindung -einerseits
und in der Länge des charakteristischen Zeichens -für die Einleitung der selbsttätigen
Zählung andererseits zu erreichen.
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Dieses in dem Hauptpatent angegebene Mittel gewährt jedoch keine vollkommene
und endgültige Lösung dieser Aufgabe, da nicht zu erwarten ist, daß in allen Telegraphenanlagen
-die durch dieses Mittel geforderten Vorbedingungen gegeben sind. Es setzt nämlich
voraus, daß zunächst erst einmal jeder
Teilnehmerschluß oder Teilnehmerapparat
mit einer solchen Rückmeldeeinrichtung versehen ist, ferner, daß eine ganz bestimmte
Impulskombination, nämlich eine solche mit fünf 1VIinusimpulselementen, verwendet
wird, uni einen genügend großen Unterschied zwischen dem genannten Zeichen zu erreichen,
und letztens, daß diese Rückmeldeeinrichtung zur Sicherstellung der Zählung jedesmal
selbsttätig nach der Verbindungsherstellung in Gang gesetzt werden muß. Gerade diese
letzte Bedingung, die für eine gerechte Zählung unbedingt erforderlich ist, ist
durchaus nicht immer erwünscht, da die Auslösung einer Rückmeldeeinrichtung vielfach
dem rufenden Teilnehmer überlassen bleiben soll.
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Die Erfindung behebt diese Umstände und stellt zugleich eine vorteilhafte
Weiterentwicklung des in dem Hauptpatent zum Ausdruck gebrachten Gedankens für die
Zähleinleitung dar. Nach der Erfindung werden beim Durchschalten zu dem angerufenen
Teilnehmer Verzögerungsschaltmittel wirksam, deren Kontaktmittel in den in rückwärtiger
Richtung verlaufenden übertragungsweg angeordnet sind und in diesem ein Zeichen
für die Einleitung der selbsttätigen Zählung erzeugen. Als Verzögerungsschaltmittel
wird dabei ein Relais mit Abfallv erzögeruaig verwendet, durch dessen Abfallzeit
die Länge des Zeichens bestimmt wird. Um dieses Relais in einfacher Weise von den
Prüfschaltmitteln, die das Freisein des gewünschten Teilnehmers überprüfen und davon
abhängig die Fortschaltung veranlassen, abhängig zu machen, wird es in der letzten
vor dem Teilnehmeranschluß liegenden Verbindungsstufe angeordnet. In dieser Verbindungsstufe
wird es bereits während der Einstellung des Verbindungsschaltmittels erregt, damit
es nach der Einstellung volle Erregung aufweist. Dieses hat für Relais mit Abfallverzögerung
insofern Bedeutung, als dadurch die Gewähr gegeben ist, daß eine immer gleiche Abfallverzögerung
erreicht ist.
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An Hand des Ausführungsbeispiels wird die Erfindung im einzelnen erläutert.
Es wird in der Abbildung eine Telegraphenanlage mit Wählerbetrieb dargestellt, in
welcher Teilnehmer des einen Vermittlungsamtes sich über eine Fernleitung mit Teilnehmern
eines anderen Amtes durch Nummernscheibenwahl verbinden können. Der Einfachheit
halber ist nur jeweils ein Teilnehmeranschluß, und zwar nur so weit, als es zum
Verständnis der Verbindungsherstellung notwendig ist, gezeigt, ebenso sind nur die
Wahl- und Verbindungsstufen der Vermittlungsämter gezeigt, die für den Schaltvorgang
der Erfindung von Interesse sind, während :eventuell weitere Verbindungsstufen bzw.
Verbindungssätze des Vermittlungsamtes VA, und VA.> durch Kästen angedeutet sind.
Die Fernleitung FL, die
zwischen den Vermittlungsämtern VAIund VA2 verläuft,
ist ebenfalls nur als zweiadrige Ver---bindung angedeutet; sie kann selbstverständlich
als Vierdrahtleitungssystem oder als ein `mit mehreren Telegraphenkanälen betriebenes
Lnitungssystein gedacht sein.
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Nachfolgend werden die sich bei der Herstellung und der Bewertung
der Verbindung ergebenden Schaltvorgänge, soweit sie dieser Darstellung zu entnehmen
sind, im einzelnen beschrieben.
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Leitet der Teilnehmer des Vorwählersatzes VWI den Verbindungsvorgang
in bekannter Weise ein, so wird der Vorwähler VW, angereizt, der einen freien Gruppenwähler
GW aussucht. Durch diesen einleitenden Schaltvorgang wird in nicht dargestellter
Weise der Kontakter, eines Empfangsrelais ER" das in der zum Teilnehmer führenden
Leitung liegt, umgelegt, so daß die Kontaktfeder des Kontaktes jetzt an dem Pluspotential
der Telegraphierbatterie liegt. Beim Auffinden eines freien Gruppenwählers wird
in dein über den Vorwählerarm VW, hergestellten Prüfstromkreis das Relais TI zum
Ansprechen kommen, wodurch der Vorwähler in bekannter Weise stillgesetzt wird. Dieser
Prüfstromkreis verläuft zunächst über die c-Ader des Gruppenwählersatzes und ist
dann weiter über den in der Nullstellung sich befindlichen Wählerarm Z2 eines Wählers
in der Zähleinrichtung ZE zur Batterie verlängert, so daß eine Verbindung zu dem
Gruppenwählersatz nur dann zustande kommen kann, wenn die mit ihm fest verbundene
Zähleinrichtung ZE sich in der Grundstellung befindet. Im Vorwählersatz VW1 ist
beim Ansprechen des Relais TI der Kontakt t" geschlossen worden, der die hochohmige
Wicklung I dieses Relais kurzschließt und damit den Sperrzustand für den belegten
Gruppenwählersatz herbeiführt.
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Über den VorwählerarmVWl steht nunmehr das Impulsrelais A1 mit dem
Kontakter, des Teilnehmerempfangsrelais in Verbindung, ebenso sind über den Wählerarm
VWb die Relais ES, und L1 mit der b-Ader des GW verbunden. Die letztgenannten
Relais werden jetzt infolge des Pluspotentials des sich noch in Ruhestellung befindlichen
Kontaktes p14 von einem Strom entgegengesetzt der Stromrichtung im Ruhezustand des
Vorwählers durchflossen, so daß sie ihre nicht dargestellten Anker umlegen. Durch
diesen Schaltakt kann dem rufenden Teilnehmer ein Zeichen für das Beginnen mit der
Wahl, z. B. durch Einschalten seines Antriebsmotors, überttagen werden.
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Die in der b-Ader liegenden Relais ES, und L1 gehören dein
in der Richtung zum rufenden Teilnehmer verlaufenden Übertragungsweg
an,
der in diesem Leitungssystem von dem in der Richtung vom rufenden Teilnehmer verlaufenden
Übertragungsweg, der bei dem Kontakter,. seinen Anfang nimmt und über a-Ader verläuft,
hinsichtlich der übertragung von Telegraphierzeichen vollkommen unabhängig ist.
Das Relais ES1 ist ein polarisiertes Telegraphenrelais, das die auf diesem Übertragungsweg
ankommenden Impulse zum Teilnehmer weitervermittelt, während das Relais L, ein abfallverzögertes
Relais ist, das während der normalen Telegraphierzeichen angezogen bleibt und somit
die Funktion eines Verbindungsüberwachungs- oder Verbindungsauslöserelais übernimmt.
Dieses Relais L, ist im Stromwechselbetrieb durch eine lokal erregte zweite Wicklung
stromrichtungsempfindlich gemacht.
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Das in der c-Ader liegende Relais C1 des Gruppenwählers GW spricht,
nachdem die liochohmige Wicklung I des Relais T1 kurzgeschlossen ist, an, wodurch
der Gruppenwählersatz für die Wahl vorbereitet wird. Durch Schließen des Kontaktes
c" wird zunächst die c-Ader unabhängig von den Schaltmitteln, die für die Überprüfung
des Ruhezustandes des Gruppenwählersatzes und der Zähleinrichtung maßgebend sind.
Der Kontakt c13 bereitet den Impulsstromkreis für den Rebmagneten H1 vor; ferner
wird durch Kontakt c14 der Prüfstromkreis für die nächste Verbindungsstufe vorbereitend
geschlossen.
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Die vom Teilnehmer ausgehenden Wahlstromstöße legen den Kontakt er,
impulsmäßig um, wodurch das Impulsrelais A1 im Gruppenwählersatz erregt wird. Durch
seinen Kontaktall werden diese Impulse auf den Rebmagneten Hl des Hebdrehwählers
übertragen, so daß die Wählerarme in die entsprechende Dekade gehoben werden. Gleichzeitig
werden die Kontakte k, und k2 betätigt, die als sogenannte Kopfkontakte in bekannter
Weise an dem Hebdrehwähler vorgesehen sind. Nach Beendigung dieser Impulsreihe tritt
selbsttätig eine Umschaltung durch den Kontakt zzl eines nicht dargestellten Relais
ein, wodurch der Drehmagnet Dl an den Selbstunterbrecher UGW angeschaltet wird und
unter dessen Steuerung in freier Wahl die Verbindungssätze der nächstfolgenden Verbindungsstufe
abprüft. Mit dem Aufprüfen auf einen freien Verbindungssatz spricht in bekannter
Weise das Prüfrelais P1 an, das sogleich durch Kontakt pl.l den Fortschaltstromkreis
des Drehmagneten Dl auftrennt und somit den Wähler stillsetzt. Der Kontakt p12 schließt
die hochohmige Wicklung des Relais P1 kurz, wodurch der Sperrzustand für die nächste
Verbindungsstufe herbeigeführt wird. Weiterhin werden die a- und b-Ader durch die
Kontakte p13 und p14 zu der nächsten Verbindungsstufe durchgeschaltet. Das Impulsrelais
A1 ist ebenfalls von der a-Ader abgeschaltet, da mit dem Eindrehen des Hebdrehwählers
ein sog. Wellenkontakt w geöffnet wurde.
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Beim Belegen des Gruppenwählersatzes wurde mit dem Ansprechen des
Relais C1 weiterhin der Kontakt c12 geschlossen,- der einen Stromkreis für das in
der Zähleinrichtung ZE liegende Einschaltrelais E herstellt. Damit wird die Zähleinrichtung
für die nach der Verbindungsherstellung erfolgende selbsttätige Zählung vorbereitet.
Der Kontakte, schließt einen Stromkreis für die Wicklung l eines Verzögerungsrelais
F,. Dieser Stromkreis verläuft über den noch in Ruhe befindlichen Kopfkontakt h2
und den Drehmagneten D1 des Gruppenwählersatzes, ohne jedoch den letzteren wegen
des hohen Widerstandes der vorgenannten Relä,iswicklung wirksam werden zu lassen.
Das Relais F1 spricht an und schließt durch seinen Kontakt f11 einen durch Kontakt
e2 vorbereiteten Stromkreis zur b-Ader, in welchem die Wicklung II dieses Relais
F1 liegt. Die Stromrichtung in diesem Stromkreis, die durch das Pluspotential des
noch in Ruhe - befindlichen Kontaktes p14 bestimmt wird, erzeugt in der Wicklung
II eine der der Wicklung I gleichsinnige Erregung, so daß dieses Relais F1 angezogen
bleibt. Über diese Wicklung II hält sich weiterhin das Relais, da nach dem Eindrehen
des Hebdrehwählers der Stromkreis für die Wicklung I durch Umlegen des Kopfkontaktes
k2 geöffnet wird; sie wird jedoch weiterhin durch die Wicklung III des gleichen
Relais unterstützt, die über die Kontakte v21 und f12 stromführend wurde. Das Relais
V, ist nämlich mit dem Schließen des Kontaktes e3 erregt worden.
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Die Zähleinrichtung ZE, die zur Aussendung von Zählimpulsen einen
Wähler Z init den Wählerarmen Z1 und Z2 besitzt, steht für die zeitliche Steuerung
unter dem Einfluß einer Schaltuhr U. Der Kontakt tzk dieser Schaltuhr wird
in gewissen gleichen Zeitabständen geschlossen, wodurch eine gleichmäßige Fortschaltung
des Zählwählers Z veranlaßt wird. Weiterhin ist ein Kontakt rzk vorgesehen, der
die Umschaltung für einen Nachttarif bewirkt, sofern-für diesen Fall besondere Gebührensätze
vorgesehen sind. Dieser Kontakt rzk steuert in der Zähleinrichtung ein Relais N,
das während des ganzen Nachttarifbereiches somit zum Ansprechen kommt und durch
seinen Kontakt n eine- Umschaltung an der Kontaktbank des Wählerarmes Z, vornimmt,
so daß, wie später beschrieben wird, eine geringere Anzahl von Zählimpulsen für
die Gebührenberechnung zur Aussendung kommt. Die Zähleinrichtung ZE ist nach diesem
Beispiel mit dem Gruppenwählersatz fest
verbunden; sie kann selbstverständlich
auch über eine Wahleinrichtung einer Mehrzahl von Verbindungssätzen zugängig gemacht
sein.
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Gleich mit dem Belegen der Zähleinrichtung ZE wird durch Umlegen des
Kontaktes e5 und Schließen des Kontaktes e& der zuvor genannte Uhrenkontaktah
mit der Zähleinrichtung in Verbindung gebracht, jedoch bleibt er zunächst ohne Einfluß,
da der Kontakt f13 den Anreizstromkreis für das Relais B geöffnet hält. In diesem
Schaltzustand verbleibt die Zähleinrichtung, bis die Verbindung zu dem gewünschten
Teilnehmer endgültig hergestellt ist und das beim Freisein des Teilnehmers gegebene
Zeichen den Zählvorgang einleitet.
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Durch Aussenden weiterer Impulsreihen geht die Verbindungsherstellung
in bekannter Weise weiter vor sich. Nachdem im Vermittlungsamt VA, die Fernleitung
FL, die zu dem Vermittlungsamt VA., führt, ausgewählt worden ist, werden
die Wählimpulse über diese Leitung auch zu dem fernen Amt VA2 übertragen, in welchem
durch sie die Wähler eingestellt werden.
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Beim Aufprüfen eines durch die Impulse gesteuerten Wählers auf die
dargestellte Verbindungsstufe LW wird in der c-Ader das Relais C2 erregt. Dieser
Leitungswählersatz LW enthält als Verbindungsschaltmittel ebenfalls einen
Hebdrehwähler, der durch zwei Impulsreihen auf den Teilnehmeranschluß des gewünschten
Teilnehmers aufgesteuert wird. Das Impulsrelais A, steht dabei unter dem Einfluß
des Kontaktes eri, so daß die vom Teilnehmer ausgehenden Wahlimpulse dieses Relais
impulsmäßig erregen. Der Kontakt a., dieses Relais schließt impulsmäßig den Fortschaltestromkreis
für den Hebmagneten H2 des Leitungswählers, so daß die Kontaktarme des Wählers in
die entsprechende Dekade gehoben werden. In diesem Fortschaltestromkreis liegt ein
Verzögerungsrelais V2, das während .der Impulsreihe zum Ansprechen kommt. Sobald
das Wählergestänge des Hebdrehwählers die Ruhestellung verläßt, wird ein Kopfkontakt
h3 geschlossen, der einen Stromkreis für das Umschaltrelais U2 vorbereitet. Der
in diesem Stromkreis liegende Kontakt c.,#, war bereits zuvor beim Belegen des Leitungswählersatzes
geschlossen worden.
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Nachdem die Impulsreihe für den Rebmagneten beendet ist, kommt das
Relais V2 mit gewisser Verzögerung zum Abfall, so daß der durch die Kontakte h3
und c22 vorbereitete Stromkreis für das Umschalterelais U2 durch Wiederschließen
des Kontaktes v21 zur Vollendung kommt. Das Relais U2 spricht an und legt seinen
Kontakt 1z" um. Damit wird die nächstfolgende Wahlimpulsreihe auf den Drehmagneten
D2 umgesteuert, so daß die Wählerarme des Drehmagneten in der entsprechenden Dekade
auf den Wählerkontakt des gewünschten Teilnehmers eindrehen. In diesem Fortschaltstromkreis
für den Drehmagneten D. liegt ebenfalls das Verzögerungsrelais V2, das somit auch
während dieser Impulsreihe zum Ansprechen kommt. Damit wird für das Relais U2 die
Wicklung I I über die Kontakte n23 und v22 eingeschaltet, so daß dieses Relais auch
während dieser Impulsreihe gehalten bleibt, wenn der Stromkreis der Wicklung I beim
Eindrehen des Hebdrehwählers durch Üffnen des Wellenkontaktes w2 unterbrochen wird.
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Beim Ansprechen des Relais U2 wurde der Kontakt .u21 umgelegt und
Kontakt 1124 ge-
schlossen. Dies hat eine Erregung des Verzögerungsrelais
F2 zur Folge, das seine Kontakte /21 und f22 umlegt. Der Kontakt J,2 bleibt zunächst
wirkungslos, da er durch die Kontakte a21 und p24 von der b-Ader, die den in der
Richtung zum anrufenden Teilnehmer verlaufenden LTbertragungsweg bildet, abgetrennt
ist; der Kontakt f21 dagegen wird nach dem Eindrehen des Hebdrehwählers über den
sog. Wellenkontakt w1 an die b-Ader' angeschaltet. Da das Relais F. jedoch bereits
erregt wurde, als das Relais U2 zum Ansprechen kam, also sogleich nach Beendigung
der für diesen Hebdrehwähler ersten Impulsreihe, wurde somit auch der Kontakt/2,
auf seine das Pluspotential führende Kontaktseite gelegt, bevor der Wellenkontakt
w, betätigt wurde, so daß weiterhin das Pluspotential an der b-Ader verbleibt und
eine Schaltfunktion durch diese Kontaktveränderung nicht eintritt.
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Nachdem auch die zweite Impulsreihe für den Leitungswähler beendet
ist, fällt das im Fortschaltstromkreis des Drehmagneten liegende Relais V.,, mit
Verzögerung ab und öffnet durch seinen Kontakt v22 den Selbsthaltestromkreis für
das Relais U2. Gleichzeitig wird durch Schließen des Kontaktes v23 der durch den
Kontakt c21 vorbereitete Prüfstromkreis über die c-Ader geschlossen, so daß in diesem
Stromkreis das Prüfrelais P2 des Leitungswählers zum Ansprechen kommen kann, sofern
der Teilnehmeranschluß, auf den der Leitungswähler aufgesteuert wurde, nicht besetzt
ist. Das PrüfrelaisP. führt zunächst die erforderliche Sperrung des nunmehr belegten
Teilnehmeranschlusses durch Kurzschließen seiner hochohmigen Wicklung mittels Kontakt
p22 herbei und öffnet den Fortschaltestromkreis des Drehmagneten D2 durch seinen
Kontakt p21. Weiter wird durch Kontakt p23 die a-Ader zu den Relais L. und ES;,,
des gewünschten Teilnehmeranschlusses durchgeschaltet, so daß durch Ansprechen dieser
Relais, von denen L@ wieder das Verbindungsüberwachungsrelais und ES, das
Impulgübertragungsrelais
ist, in bekannter und daher nicht dargestellter
Weise die Ferneinschaltung des gewünschten Teilnehmerapparates erfolgt.
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Durch Umlegen des in der b-Ader liegenden Kontaktes p24 wird das Pluspotential,
das durch die Kontakte p1 und fei vermittelt wurde, abgeschaltet und die b-Ader
zu dem Kontakt. n21 durchverbunden. Das Relais U2, das mit einer großen Abfallverzögerung
ausgerüstet ist, bleibt während der sehr kurzen Ansprech- und Schaltzeit des Prüfrelais
P2 und für eine beträchtliche Zeit darüber hinaus im angezogenen Zustande, so daß
. nach dem Umlegen des Kontaktesp24 über den Kontakt 1124 und die mittlere Kontaktfeder
des Kontaktes,u21 Minuspotential an die b-Ader gelegt wird. Da die b-Ader, wie bereits
erwähnt, den vom angerufenen . zum rufenden Teilnehmer verlaufenden Übertragungsweg
für die telegraphischen Zeichen bildet, so wird dieser Minusimpuls in rückwärtiger
Richtung zu den Anschlüssen des rufenden Teilnehmers verlaufen, ohne dabei jedoch
den anderen übertragungsweg (a-Ader), über den die für die Verbindungsherstellung
benötigten Wahlimpulse übertragen wurden, zu berühren. Dieser Minusimpuls, der das
Zeichen für die Beendigung der Verbindungsherstellung und für die Einleitung der
Zählung ist, wird durch die Schaltzeit des Relais U2 in seiner Länge genau bestimmt.
Sobald dieses Relais nämlich seinen Anker abfallen läßt, geht der Kontakt u21 in
die Ruhelage und legt somit über den noch geschlossenen Kontakt f 22 wiederum Pluspotential
als Potential des Betriebsruhezustandes an die b-Ader.. @ Damit nehmen die Kontakte
der polarisierten Telegraphenrelais dieses Übertragungsweges wieder ihre sog. Betriebsruhelage
ein, und die stromrichtungsempfindlichen Verbindungsüberwachungsrelais der Vermittlungsämter,
z. B. das Relais Ll, werden;, ohne inzwischen ihren Schaltzustand geändert zu "haben,
wieder im normalen Sinne erregt. Es sei hier kurz bemerkt, daß die Auslösung einer
bestehenden Verbindung dadurch zustande gebracht wird, daß ein Zeichen abweichender
Länge gegeben wird, wodurch die stromrichtungsempfindlichen Verbindungsüberwachungsrelais,
deren Verzögerung für die Überbrückung der normalen Telegraphieimpulskombinationausreicht,
zum Abfallen kommen. Durch diese Schaltmaßnahme wird dann die Verbindung ausgelöst
und die verbindenden Wähler in die Ruhestellung zurückgebracht. Aus diesem Grunde
ist auch zu beachten, daß der zuvor geschilderte Minusimpuls für die Zähleinleitung
nicht willkürlich lang sein darf, sondern zur Vermeidung einer nicht gewünschten
Verbindungsauslösung beträchtlich kürzer als der für die Auslösung verwendete Impuls
sein muß. Mit dem Öffnen des Kontaktes u24 wird im weiteren Verlauf des Schaltungsvorganges
im LW das Verzögerungsrelais F2 stromlos, so daß es nach gewisser Zeit zum
Abfallen kommt. Damit wird der Kontakt f22 in die dargestellte Lage zurückgelegt,
so daß jetzt das Pluspotential der Batterie des LW abgetrennt und die b-Ader zu
dem Kontakt er2 des nicht dargestellten Empfangsrelais L'R2 der Teilnehmerleitung
durchgeschaltet wird. Es wurde zuvor darauf hingewiesen, däß mit dein Betätigen
der Relais L2 und L'S2 des Teilnehmeranschlusses die Ferneinschaltung des gewünschten
Teilnehmers erfolgen würde. Dieses hatte auch zur Folge, daß der Kontakt er2 bei
diesem Ferneinschaltvorgang seine Kontaktlage von dem Minuspotential nach dem Pluspotential
der Telegraphenbatterie wechselte. Somit wird beim Zurücklegen des Kontaktes f 22
das durch ihn abgetrennte Pluspotential durch den Kontakter_, aufrechterhalten,
so daß jetzt endgültig Betriebsbereitschaft für die hergestellte Verbindung besteht.
Dieses Relais F2 hat somit als Verzögerungsrelais die Bedeutung, diesen zu dem anrufenden
Teilnehmer führenden Übertragungsweg erst dann zu dem Kontakter2 des Empfangsrelais
des angerufenen Teilnehmers durchzuverbinden, nachdem dieser Kontakt mit Sicherheit
unter Berücksichtigung der Schaltvorgänge bei der Ferneinschaltung seine sog. Betriebsruhelage,
die dem Pluspotential entspricht, eingenommen hat.
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Durch das Minuszeichen aus dem Leitungswähler nach Beendigung der
Verbindungsherstellung wird die Zähleinrichtung ZL' in dem Ausgangsamt des rufenden
Teilnehmers auf folgende Weise für die selbsttätige Zählung zur Auslösung gebracht.
Wie oben bereits beschrieben, wird mit dem Belegen des Gruppenwählerersatzes GW
die Wicklung II des Relais F, in der Zähleinrichtung über die Kontakte/" und c2
an die b-Ader des Gruppenwählersatzes angelegt. Damit steht die Zähleinrichtung
mit dem in rückwärtiger Richtung verlaufenden Übertragungsweg in Verbindung. Da
während der gesamten Verbindungsherstellung über -die einzelnen Wahlstufen hinweg
immer Pluspotential an der bAder lag, so wurde damit die Wicklung 1I des Relais
F, immer in einem der ursprünglichen Erregung- gleichen Sinne erregt. Sobald jedoch
das Minuszeichen aus dem Leitungswähler des Amtes VA, über diesen übertragungsweg
ankommt, wird durch die Umkehrung der Stromrichtung die Wicklung II in entgegengesetztem
Sinne erregt. Da während dieses Zeitpunktes lediglich- noch die Wicklung 11
1 des Relais F1 als so zu nennende Polarisationswicklung eingeschaltet ist, jedoch
dem Relais nur eine geringe Vorerregung
gibt, wird durch die größere
Erregungsstärke der Wicklung II der Erregungssinn in dem Relais umgedreht und der
Ankerabfall nach kurzer, durch einen Kupferring erzeugter Verzögerung herbeigeführt.
Die Erregungsstärke der Wicklung II und III zueinander ist derart bemessen, daß
das Relais während des Minus-. zeichens sicher zum Abfallen kommt. Damit öffnet
sich der Kontakt/", wodurch die Verbindung dieses Relais zu der b-Ader im Gruppenwähler
aufgehoben wird; ebenso öffnet sich Kontakt f12, so daß ein Wiedererregen des Relais
durch die Polarisationswicklung III nicht mehr möglich ist.
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Damit wird die Zähleinrichtung ZE unter den Einfluß des Uhrenkontaktesuk
gestellt, da mit dem Abfallen des Relais F1 der Kontakt f13 geschlossen wurde. Sobald
also nach gewisser Zeit der Kontakt uh wieder einmal geschlossen wird, kommt ein
Erregungsstromkreis für das Relais B zustande, welches sich jedoch mit dem Ansprechen
sogleich durch Umlegen des Schleppkontaktes b1 von diesem Stromkreis frei macht
und sich in einem durch Kontakt e3 vorbereiteten Selbsthaltestromkreis weiterhin
hält. Der Kontakt bi
arbeitet in der Weise, daß die Ruhekontaktseite erst
geöffnet wird, nachdem die Arbeitskontaktseite bereits geschlossen ist. Zugleich
wird Kontakt b2 geöffnet, der den Stromkreis für das Verzögerungsrelais V, auftrennt.
Während dieser Zeit, in der also das Relais B bereits angesprochen, das Relais Vl
jedoch infolge seiner Verzögerung noch nicht zum Abfallen gekommen ist, wird über
die Kontakte bs und % ein Anwerfstromkreis für den Zeitwähler der Zähleinrichtung
geschlossen, der im weiteren über den in Nullstellung befindlichen Wählerarm Z2
und über den Drehmagneten DZ verläuft. Der Magnet DZ spricht an und
schaltet die Wählerarme Z, und Z2 um .einen Schritt vorwärts. Gleichzeitig wird
durch den Kontakt.dzi des DrehmagnetenDZ ein Stromkreis für den Zähler ZT im Vorwählersatz
des rufenden Teilnehmers geschlossen, der zuvor durch den Kontakt e,1 vorbereitet
wurde. Durch diesen Stromschluß wird der Zähler ZT um einen Schritt fortgeschaltet
als erster Beitrag für die Zählung.
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Der Wählerarm Z2 wird in den Stellungen i und 2 weiterhin durch den
Unterbrecher UZ der Zähleinrichtung bis zu der Schrittstellung 3 weitergeschaltet.
Beim Überlaufen dieser Schritte i und 2 werden weitere zwei Zählimpulse zu dem Zähler
ZT gegeben, so daß damit eine Grundgebühr für die hergestellte Verbindung dem rufenden
Teilnehmer in Anrechnung gestellt ist. In der Schrittstellung 3 und den weiter folgenden
ist jetzt der Zählwähler der Zähleinrichtung über den Kor= takt e5 von dem Uhrenkontakt
ttk abhängig, so daß in den von ihm angegebenen Zeitabständen eine Weiterschaltung
des Zählschalters erfolgt und damit zugleich ein Zählimpuls zu dem Zähler ZT gegeben
wird. Somit kann das Gespräch von beliebiger Dauer sein; es erfolgt immer in den
durch uk ge-
gebenen Abständen ein Zählimpuls, so daß die Zeitzählung vollkommen
selbsttätig vor sich geht. Sollte nach diesem Beispiel die Verbindung von längerer
Dauer sein, so daß der Wähler Z seine Endstellung erreicht, so kann er von neuem
in Umlauf gesetzt werden, wobei in den Stellungen o bis 3 eine Umschaltung stattfindet,
derart, daß die Zählimpulse nur gemäß der Steuerung des uk-Kontaktes hinausgehen.
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Selbstverständlich können entsprechende Tarifbedingungen Berücksichtigung
finden, die durch Belegung und Ausbildung des Zählschalters entsprechend gestaltet
werden. So kann, wie in diesem Schaltbild bereits angedeutet, eine in dem Bereich
eines Vermittlungsamtes verlaufende Verbindung als Ortsverbindung gewertet werden,
die dann z. B. nur durch einen Zählimpuls dem Teilnehmer in Anrechnung gebracht
wird. In diesem Falle ist ein Kontakt o eines nicht dargestellten, von der Wählerdekade
des Gruppenwählers abhängigen Relais D vorgesehen, der das Batteriepotential von
sämtlichen Kontakten der Kontakte atk des Wählerarmes Z1 abtrennt, so daß nur in
der Nullstellung, d. h. also bei Auslösung der Zähleinrichtung, ein Zählimpuls zustande-
kommen kann. Ebenso ist ein Relais N vorgesehen, das zur Umschaltung auf einen Nachttarif
von einem Uhrenkontakt ttk gesteuert wird. Während der Nachttarifzeit trennt der
Kontakt tt das Batteriepotential von gewissen Kontakten der Kontaktbank des Wählerarmes
Z1 ab, so daß z. B. . nach der normalen Grundgebühr in der Zeiteinheit eine geringere
Anzahl von Zählimpulsen hinausgeht. Es können weiterhin wie im Hauptpatent Zonen
eingelegt sein, wobei z. B. durch Rücksendung von Zonenimpulsen während der Verbindungsherstellung
die Zähleinrichtung beeinflußt wird, um damit eine weitere Staffelung in der Übermittlung
der Zählimpulse zu erreichen.
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Nach Beendigung der Telegrammübermittlung wird bei der Verbindungsauslösung
in bekannter Weise zunächst die c-Ader, in der das Relais Cl liegt, aufgetrennt.
Damit öffnet sich der Kontakt c12, so daß das Einschalterelais F_ der Zähleinrichtung
zum Abfallen kommt und seine Kontakte zurücklegt. Damit kommt auch das Relais B
zum Abfallen, und es wird durch Kontakt et der Zählstromkreis aufgetrennt. Durch
Kontakte;, wird der Zählwähler von dem Uhrenkontakt uk abgetrennt und an den Unterbrecher
UZ gelegt, so daß
der Wähler in die Nullstellung gebracht
wird. Weiterhin fallen die Verbindungsstufen der Vermittlungsämter VA, und VA. in
der bekannten Weise zusammen, so daß damit die Verbindung aufgehoben ist.