DE634421C - Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit mehreren an einer gemeinsamen Ruhestromleitung liegenden, wahlweise anzurufenden und miteinander verkehrenden Stationen - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit mehreren an einer gemeinsamen Ruhestromleitung liegenden, wahlweise anzurufenden und miteinander verkehrenden StationenInfo
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- DE634421C DE634421C DES107992D DES0107992D DE634421C DE 634421 C DE634421 C DE 634421C DE S107992 D DES107992 D DE S107992D DE S0107992 D DES0107992 D DE S0107992D DE 634421 C DE634421 C DE 634421C
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Telegraphenanlagen mit mehreren
an einer gemeinsamen Leitung (Gesellschaftsleitung, Ringleitung u. dgl.) liegenden,
wahlweise anzurufenden Stationen.
Derartige Anlagen werden in der Regel mit Ruhestrom betrieben, indem sowohl die Anrufimpulse
als auch die telegraphischen Impulse als Unterbrechungen des Ruhestromes übertragen werden. Hierbei besteht jedoch
die Gefahr, daß eine zwischen zwei oder mehreren Stationen bestehende telegraphische
Verbindung gestört und fehlerhaft beeinflußt wird, wenn eine der übrigen Stationen mit
den normalen, für den Verkehr vorgesehenen Schaltmitteln (Ruftaste, Schlußtaste, Sendekontakte
u. dgl.) während des Verkehrs der eingeschalteten Stationen auf den Leitungsstromkreis einwirkt. Eine solche fehlerhafte
ao Beeinflussung kann sich vor allem dann sehr störend auswirken, wenn die Antriebsmotoren
der am Verkehr beteiligten Stationen stehenbleiben oder nach dem Wahlvorgang wieder
stillgesetzt werden.
Es sind zwar Hilfsmittel bekannt, die dem am Verkehr nicht beteiligten Teilnehmer die
Möglichkeit zur Prüfung des Besetztzustandes der Leitung geben, z. B. Überwachungsschauzeichen,
die während des Verkehrs bestimmter Stationen auch an allen übrigen Stationen
eingeschaltet werden, oder Mitschreibeeinrichtungen, die ein Mitlesen der in der Leitung
übertragenen telegraphischen Zeichen gestatten, jedoch gewähren diese Mittel keine Sicherheit gegen die erwähnte Störung.
Die Überwachungsschauzeichen können versehentlich oder absichtlich übersehen werden,
und die mit einer Mitschreibeeinrichtung vorzunehmende Prüfung der Leitung kann gerade
in einer Pause des telegraphischen Verkehrs zwischen den eingeschalteten Stationen hineinfallen.
Auch die aus der Fernsprechtechnik bekannten Sperrschaltungen zur Verhinderung
unerwünschter Anrufe in Wahlanrufanlagen lassen sich zur Lösung der vorliegenden, für
Telegraphenanlagen mit Ruhestrombetrieb gestellten besonderen Aufgabe nicht verwenden,
da sie meist von dem Vorhandensein einer besonderen Rufstromquelle (z. B. Kurbelinduktor)
ausgehen und. ein Zwischensprechen eines Dritten während eines zwischen
zwei Teilnehmern geführten Gespräches niemals wie bei einer Ruhestromtelegraphenanlage
zu einer zunächst unbemerkten Verstümmelung der übermittelten Nachricht oder gar zur Ausschaltung der in Betrieb befindlichen
Apparate führen kann.
Erfindungsgemäß werden die bei Wahlanruftelegraphenanlagen
mit Ruhestrombetrieb auftretenden besonderen Schwierigkeiten dadurch beseitigt, daß die in der Ruhestromleitung
liegenden, den Wahlvorgang steuernden Kontakte bei Belegung der Lei-
tung durch eine anrufende Station in allen übrigen Stationen mindestens für die Dauer
des Wahlvorganges· durch- Schaltmittel überbrückt werden, die nach der Belegung dejr,
Leitung lediglich von den Stromvorgärtgeti":
auf der Leitung abhängig sind. . ; _.
Es ist zwar bei Feuermeldeanlagen mit'
Ruhestromschleife bereits bekannt, die von. den einzelnen Meldern gesteuerten Unterto
brechungskontakte. aus Sicherheitsgründen durch weitere Kontakte zu überbrücken,
jedoch geschieht hier diese Überbrückung - lediglich zu dem Zwecke, auch bei Unsauberkeit
des vom Melder gesteuerten Impulskontaktes die für den Melderbetrieb unerläßliche
einwandfreie Schließung des Ruhestromkreises zu gewährleisten. Der überbrückungskontakt
wird dementsprechend nur so lange geöffnet, wie der zugehörige Melder abläuft und bleibt im übrigen dauernd geschlossen.
Auch seine Betätigung erfolgt auf ganz andere Weise als die der Überbrückungsschaltmittel
bei der Anordnung gemäß der Erfindung, denn diese sind nach der Belegung der Leitung von den Stromvorgängen
auf der Leitung abhängig, während bei der bekannten Feuermeldeschaltung eine
Steuerung der Überbrückungskontakte jeweils nur durch den zugehörigen Melder unabhängig
von den Leitungsverhältnissen erfolgt. Auch ein störendes Zwischensenden eines weiteren Melders beim Ablauf des einen wird
durch die bekannten Überbrückungskontakte nicht verhindert.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Überbrückungsschaltmittel werden zweckmäßig
durch weitere Schalteinrichtungen ergänzt, die in den angerufenen Stationen zur Wirkung
kommen und hier den beim Belegen der Leitung geschaffenen Sperrzustand wieder aufheben. Dabei kann jedoch diese Aufhebung
des Sperrzustandes erforderlichenfalls auf bestimmte Schaltmittel, z. B. die Sendekontakte,
beschränkt werden, so daß die angerufenen Stationen keinen Einfluß auf die Trennung der Verbindung haben.
In Wahlanruf anlagen, bei denen für die Auswahl der .gewünschten Stationen bestimmte
telegraphische Impulskombinationen verwendet und dementsprechend die Telegraphenapparate
für die Dauer des Wahlvorganges in sämtlichen Stationen in Betrieb gesetzt
werden, kann die Erfindung vorteilhaft in der Weise verwirklicht werden, daß die
Sperrschaltmittel von den zur Einschaltung des Telegraphenapparates vorgesehenen Einschaltrelais
abhängig sind, die nach dem eben Gesagten in allen Stationen zum Ansprechen kommen müssen.
Daß die Sperrschaltmittel bereits beim Belegen der Leitung zur Wirkung kommen, ist
besonders deswegen wichtig, damit tatsächlich immer nur eine einzige Station einen Anruf
einleiten kann und hierbei nicht durch eine andere, kurz danach anrufende Station
gestört wird. Es ist daher zweckmäßig, einen r';.0berbrückungskontakt für die Anruftaste
' vorzusehen, der in Abhängigkeit von der beim Belegen der Leitung herbeigeführten Inbetriebsetzung
der Telegraphenapparate geschlossen wird. Dieser f Überbrückungskontakt
der Ruftaste kann weiterhin vorteilhaft in der Weise ausgenutzt werden, daß er in
der anrufenden Station die durch die Ruftaste bewirkte Leitungsunterbrechung zwangsläufig
auf eine bestimmte Länge begrenzt.
Die übrigen in der Leitung liegenden normalen Schaltmittel, insbesondere die Schlußtaste
und die Sendekontakte, können durch Trennkoritakte überbrückt sein, die dauernd,
d. h.. also schon im Ruhezustand, geschlossen sind und nur in der anrufenden Station sowie
im Verlauf des Wahlvorganges auch in den angerufenen Stationen geöffnet werden. Die
Verwendung derartiger Trennkontakte zur Überbrückung der Sendekontakte hat weiterhin
den gerade für gewöhnliche Fernschreibmaschinen wesentlichen Vorteil, daß schon im Ruhezustand eine fehlerhafte Leitungsunterbrechung vermieden wird, die z. B. auch
bei Stillstand der Maschine beim Drücken auf eine der Tasten der Sendetastatur auftreten
kann.
Die Verwendung der Sperrschaltmittel gemäß der Erfindung macht es, wie gesagt,
allen nicht am Verkehr beteiligten Stationen unmöglich, vor der Beendigung dieses Verkehrs
einen Anruf zu tätigen. Bei Anlagen bestimmter Art kann jedoch die Forderung gestellt werden, daß trotzdem in dringenden
Fällen, beispielsweise im Falle einer Gefahr, eine sofortige Übermittlung einer Nachricht
seitens einer der vom Verkehr ausgeschlossenen Stationen möglich sein muß. LTm diese
Bedingung zu erfüllen, können gemäß weiterer Erfindung sämtliche oder einige bevorzugte
Stationen Mitschreibeschaltmittel erhalten, die im Notfall eine Einschaltung der
betreffenden Station unter Aufhebung des Sperrzustandes der Sendekontakte gestatten.
Diese Schaltmittel können in bekannter Weise plombiert werden, um eine mißbräuchliche
Benutzung nachweisen zu können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen,
die sich auf das in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsbeispiel einer Wahlanrufanlage
für - mit Fernschreibmaschinen ausgestattete Telegraphenstationen bezieht.
Die Zeichnung zeigt das Schaltbild einer Teilnehmerstation, die mit den Leitungsklemtnen
L1 und L2 an eine Ruhestromleitung,
ζ. B. eine Ringleitung, angeschlossen ist. In diesem Ruhestromkreis liegen innerhalb der
Station die Wicklung I eines Relais A, welches Schaltimpulse auf die Ortsstromkreise
S der Station zu übertragen hat, der Empfangsmagnet EM und der Sendekontakt SK, die
beide zu der Fernschreibmaschine FS gehören, und die Kontakte RT1 bzw. ST1 von
Tasten, die als Anruf- bzw. Schlußtasten
ίο wirksam sind. Von der Fernschreibmaschine
FS, die im übrigen normal gebaut sein kann, sind ferner noch der Antriebsmotor
AM sowie eine Reihe von Kontakten kx, kc und kg angedeutet, die durch bestimmte
Empfangswählorgane beim Empfang der entsprechenden Impulskombination betätigt
werden. Der übrige Teil des Schaltbildes umfaßt die Lokalstromkreise mehrerer
Relais und eines Schauzeichens SZ.
Im Ruhezustand ist das Relais A in sämtlichen Stationen über seine AOm Ruhestrom
durchflossene Leitungswicklung I erregt, so daß seine Kontakte die gestrichelte Stellung
einnehmen. Wird in einer bestimmten Station zur Einleitung eines Anrufs die Ruftaste RT1
geöffnet, so fallen in sämtlichen Stationen die Relais A ab und schließen über den Kontakt
O1 je einen Stromkreis für das Relais H.
Das Relais H hält sich alsdann über seinen eigenen Kontakt A1, der zugleich Erde an die
Drehpunkte der Kontaktschalter kx, kc und kg legt. Die Kontakte h2 und /z3 legen den Antriebsmotor
AM an das Netz N, so daß nach dem Anlaufen des Motors alle Fernschreibapparate
für den Empfang von Impulskombinationen bereit sind. Der Kontakt A4 schaltet
das Schauzeichen SZ ein, um in allen Stationen den Besetztzustand anzuzeigen, und
bringt gleichzeitig das Relais B zum Ansprechen. Ferner wird beim Abfallen des Relais
A über den Kontakt a2 das Relais X erregt,
dessen Kontakte X1 und X2 vorbereitend
umgelegt werden.
Das Relais B ist als Stufenrelais ausgebildet und wird in allen Stationen außer der anrufenden
über den Widerstand W1 in der ersten Stufe erregt, so daß in diesen Stationen
nur die mit b I bezeichneten Kontakte betätigt werden. In der anrufenden Station, in
der die Ruftaste noch gedrückt und somit der Kontakt RT2 geschlossen ist, wird jedoch
gleichzeitig beim Ansprechen des Relais H und Schließen des Kontaktes A4 über den sich
ebenfalls schließenden Kontakt x2 der Widerstand
W1 überbrückt, so daß das Relais B in der zweiten Stufe anspricht und seine sämtlichen
Kontakte umlegt. Die Kontakte b I1 und b H1 wirken dabei als Selbsthaltekontakte,
indem der Kontakt b H1 das Relais B der anrufenden Station in der zweiten Stufe
und der Kontakt ^I1 das Relais B aller übrigen
Stationen in der ersten Stufe erregt hält. Der Kontakt b I2. im Leitungsstromkreis hat
die Aufgabe, den Kontakt ^r1 der Ruf taste
zu überbrücken, so daß auch bei weiterem Gedrückthalten der Ruftaste die Leitungsunterbrechung zwangsläufig auf eine bestimmte
Länge begrenzt wird. Die Länge des Anrufimpulses ist somit durch die Abfallzeit des Relais A und die Ansprechzeit der Relais
H und B bestimmt.
Der weitere Zweck des Kontaktes b I2 ist
die Herstellung eines Sperrzustandes für sämtliche Stationen, damit nach erfolgter Einschaltung
ein Betätigen der Ruftaste nicht mehr zu einer Leitungsunterbrechung führen kann. Ebenso wird nach Wiederanziehen des
Relais A und dem Abfallen des Relais X der Stromkreis für den Kontakt RT2 der Ruftaste
geöffnet, so daß die nicht beteiligten Stationen, obwohl in ihnen das Relais H erregt und
der Kontakt A4 noch geschlossen ist, ihr Relais B durch Drücken der Ruftaste nicht in
die zweite Stufe bringen können. Weiterhin ist zur Herbeiführung eines Sperrzustandes
für alle nicht miteinander verkehrenden Stationen der Kontakt b H2 vorgesehen, der zunächst
nur in der anrufenden Station geöffnet wird. In allen übrigen Stationen bleibt der
Sendekontakt SK kurzgeschlossen, so daß ein Betätigen der Sendetasten in diesen Stationen
eine Impulsaussendung bzw. Leitungsunterbrechung nicht zur Folge hat.
Der rufende Teilnehmer sendet jetzt mittels seines Fernschreibapparates eine bestimmte
Folge von Impulskombinationen in die .Leitung. Es sei angenommen, daß die Station
angerufen werden soll, der der Kennbuchstabe c zugeordnet ist. Der anrufende Teilnehmer
sendet dementsprechend die Aus- too Schaltkombination (z. B. x) in abwechselnder
Folge mit der für die Auswahl der gewünschten Station vorgesehenen Kombination (c) für
eine vorbestimmte Zeitdauer. In der verlangten Station wird somit abwechselnd der Kontakt
kx und Kontakt kc geschlossen, die von den entsprechenden Wählorganen, z. B. Zugstangen,
des Empfangsdruckwerkes in an sich bekannter Weise gesteuert werden.
In den übrigen Stationen wird nur der Kontakt kx in regelmäßigen Abständen betätigt,
so daß hier das Relais E erregt wird. Die Abfallverzögerung dieses Relais ist so
bemessen, daß es bei mit einem Abstand von höchstens einer Impulskombinationslänge aufeinanderfolgender
Betätigung des Kontaktes kx erregt bleibt. Der Kontakt e, der beim
Ansprechen des Relais E umgelegt wird, bleibt also längere Zeit in der Arbeitsstellung
liegen, so daß der Kondensator C sich -über die Widerstände W2, Wt und Ws entladen
kann. Ist die Impulskombination, dig zur Be-
tätigung des Kontaktes kx und damit zum Ansprechen des Relais £ führt, genügend oft
hintereinander gegeben worden, ohne daß zwischendurch größere Pausen gemacht wurden,
so hat sich der Kondensator C genügend weit entladen, um bei der Rückkehr des Kontaktes
e in die Ruhelage ein Ansprechen des Relais D durch den Ladeimpuls zu bewirken.
Das Relais D spricht also kurzzeitig an und ίο unterbricht mit seinem Kontakt dx den Haltestromkreis
für das Relais H, welches nunmehr abfällt. Die vorübergehende Auftrennung des
Kontaktes d2 bleibt ohne Wirkung, da dieser
Kontakt durch den Kontakt X1 des Relais X
ig überbrückt ist, . Das Schauzeichen SZ bleibt also eingeschaltet, während der Motor AM
des Fernschreibers FS durch Wiederauftrennen der Kontakte h2 und Zi3 stillgesetzt wird.
Auch der Sperrzustand durch das Relais B so bleibt weiterhin aufrechterhalten.
In der verlangten · Station wird dagegen durch die Betätigung des Zugstangenkontaktes
kc die Ausschaltung verhindert, da über diesen Kontakt das Relais F zum Ansprechen
kommt. Das Relais F unterbricht mit seinem Kontakt f2 den Stromkreis des Relais E, so
daß dieses bei den folgenden Betätigungen des Kontaktes kx nicht wieder zum Ansprechen
kommen kann und das Relais D ebenfalls nicht erregt wird. Das gleiche wird in
der rufenden Station durch den Kontakt b H3
erreicht, der bereits beim Einschalten der Station durch das in der zweiten Stufe erregte
Relais B geöffnet wird und den Stromkreis des Relais E unterbricht.
In der gewünschten Station wird ferner beim Ansprechen des Relais F der Kontakt ^1
geschlossen, der den Widerstand W1 kurzschließt
und dadurch auch in dieser Station dasJRelais B in die zweite Stufe bringt. Das
Relais B hält sich dann weiterhin in dieser Stufe erregt über den Kontakt b H1, während
der Kontakt b H2 den vorher bestehenden
Kurzschluß für den Sendekontakt 6"jf aufhebt.
Jetzt sind sowohl die rufende als auch die angerufene Station betriebsbereit eingeschaltet
und können gegenseitig miteinander verkehren, während in allen übrigen Stationen entsprechend
dem Erregungszustand des Relais B weder ein Empfang noch eine Aussendung
von Nachrichten oder irgendwelche Beeinflussung der Leitungsschleife möglich ist.
Bei der eben beschriebenen Schaltung braucht die für die Einschaltung der gewünschten
Station vorgesehene Impulskombination (z. B. c) nur einmal gegeben zu werden, da sich das über den Kontakt J1 des
Relais F in die zweite Stufe gebrachte Relais B in der gerufenen Station über den eigenen
Kontakt b U1 hält und die durch den
Kontakt fs eingeleitete Unterbrechung des
Stromkreises für das Relais E infolge der Auftrennung des Kontaktes b H3 weiterhin
bestehen bleibt. Es genügt also die Aussendung der Impulsfolge xcxxxx.,. Will man
jedoch auch die Einschaltung der verlangten Station nur durch eine wiederholte Abgabe
der charakteristischen Impulskombination zustande kommen lassen, so kann man z. B. den
Kontakt·/! weglassen, so daß das Relais B in
'der gerufenen Station nicht in die zweite Stufe gebracht und der Kontakt b H3 nicht
'geöffnet wird. Das Ansprechen des Relais E wird also nur dann verhindert, wenn auch
die Kombination für das Relais F wiederholt gegeben wird, z. B. xcxcxc ...
Dem Kontakt kc, der durch eine bestimmte der Station individuell zugeordnete Impulskombination
betätigt wird, ist noch ein weiterer Zugstarigenkontakt kg parallel geschaltet.
Dieser Kontakt wird durch eine andere Impulskombination zur Wirkung gebracht, die
für eine bestimmte Gruppe von Stationen gemeinsam vorgesehen ist (Gruppenanruf).
Wird also in dem angenommenen Fall das Rufzeichen xgxgxg ... bzw. xgxxxx ... gegeben,
so werden außer der anrufenden Station noch alle diejenigen Stationen in Betrieb
gesetzt, die zu der durch g gekennzeichneten Gruppe gehören. In entsprechender Weise
können noch weitere Gruppenkontakte zum Anruf anderer Gruppen vorgesehen sein. Beim Generalanruf, d. h. dem gleichzeitigen
Anruf aller Stationen, kann es, sofern eine Nachricht an diese Stationen ausgesendet und
eine Beteiligung dieser Stationen am Verkehr verhindert werden soll, ausreichend sein,
durch Betätigen der Ruftaste die Einschaltung der Stationen herbeizuführen, ohne danach
die Ausschaltkombination zu geben. In diesem Fall wird der Sperrzustand des Sendekontaktes
nur in der anrufenden Station aufgehoben, so daß nur diese Impulse aussenden kann.
Für die Wiederherstellung des Ruhezustandes bei Beendigung des Verkehrs ist die
Schlußtaste ST mit den beiden Unterbrechungskontakten ST1 und ST2 vorgesehen.
Wird diese Taste in einer der miteinander verkehrenden Stationen gedrückt, so wird no
die Leitungsschleife unterbrochen, und die Relais^ fallen in den Stationen verzögert ab.
Die Wicklung II des Relais A wirkt als zusätzliche Verzögerung, da sie durch den Kontakt
b I3 kurzgeschlossen ist. Durch diese zusätzliche
Verzögerung ist insbesondere für die Zeitdauer des Verkehrs eine genügende Sicherheit gegen eine Fehlbetätigung erreicht,
während die Abfalldauer im Ruhezustand (vor dem Ansprechen des Relais B) klein sein
kann.
Wird die Schlußtaste für eine genügend
lange Zeit gedrückt, so kann sich über den Kontakt O3 und die Widerstände W4 und W5
der Kondensator C genügend weit entladen, so daß beim Loslassen der Schlußtaste und
der entsprechenden Wiedererregung des Relais A das Relais D durch den Ladestrom des
Kondensators zum Ansprechen kommt. In der ausschaltenden Station wird dabei durch
Unterbrechung des Kurzschlußkontaktes ST2
to der Schlußtaste der Widerstand W3 zusätzlich
eingeschaltet, so daß hier die Zeitkonstante der Kondensatorentladung um ein bestimmtes
Maß größer als in den auszuschaltenden Stationen ist. Hierdurch ist eine Sicherheit für die Ausschaltung gegeben, da
die Kondensatorentladung in den auszuschaltenden Stationen unbedingt früher als in der
die Ausschaltung einleitenden Station den für das Ansprechen des Relais D erforderlichen
Grad erreicht. In den miteinander verkehrenden Stationen unterbricht der Kontakt U1 den
Haltestromkreis für das Relais H, so daß nunmehr auch in diesen Stationen der Antriebsmotor
stillgesetzt wird. Der Kontakt d2 unterbricht den Stromkreis für die Relais B
in sämtlichen Stationen, nachdem vorher der Kontakt X1 beim' Ansprechen des Relais X in
Abhängigkeit von dem Kontakt a2 geöffnet wurde. Nach dem Abfall der Relais B und H
sind nunmehr auch die Schauzeichen SZ stromlos geworden, so daß der Ruhezustand
für alle Stationen wiederhergestellt ist.
Die Sperrung der am Verkehr nicht beteiligten Stationen wird, wie aus der Beschreibung
hervorgeht, im wesentlichen durch den Kontakt b H2 erreicht, der während des Verkehrs
nur in den miteinander verkehrenden Stationen geöffnet, in allen übrigen aber geschlossen
ist. Ferner ist in sämtlichen Stationen der Kontakt b I2 geschlossen, so daß
die Schlußtaste ST nur in den miteinander verkehrenden Stationen, die Ruf taste RT jedoch
überhaupt nicht zur Wirkung kommen kann. Um trotzdem den Stationen oder zum mindesten einigen bevorzugten Stationen die
Möglichkeit zu geben, in dringenden Fällen auch während des Verkehrs anderer Stationen
an dem Verkehr teilzunehmen bzw. die bestehende Verbindung aufzuheben, kann eine
Taste ME vorgesehen sein, deren Kontakte ME1 und ME2 beim Betätigen der Taste
geschlossen werden. Der Kontakt M-E1 bringt über den in der Ruhelage befindlichen Kontakt
A1 und den in der Arbeitslage befindliehen
Kontakt b I4 das Motoreinschaltrelais H zum Ansprechen, welches sich dann in beschriebener
Weise über den eigenen Kontakt A1 hält. Außerdem kommt über den Kontakt
MEo ein besonderes Relais G zum Ansprechen, welches sich mit seinem Kontakt g\
in einen eigenen Haltestromkreis legt und mit dem Kontakt g2 die vorher bestehende
Kurzschließung des Sendekontaktes SK aufhebt. Durch einen Schließkontakt von g2
kann hierbei in der dargestellten Weise eine neue Überbrückung für die Schlußtaste ST1
hergestellt werden, so- daß der neu hinzutretenden Station die Aufhebung des Verkehrszustandes
nicht möglich ist. Dagegen hat diese Station nach der in der angegebenen Weise erfolgten Einschaltung ihres Fernschreibapparates
und der Aufhebung der Überbrückung für den Sendekontakt SK die Möglichkeit, an dem Verkehr teilzunehmen.
Will sich diese Station wieder ausschalten, so betätigt sie die Taste MA, deren Arbeitskontakt
den Kondensator C über den Widerstand W5 schnell entlädt, so daß der Entladestrom
beim Zurücklegen der Taste das Relais D zum Ansprechen bringt. Der Kontakt
Cl1, der sich vorübergehend' Öffnet, bewirkt
dann den Wiederabfall der Relais H und G. Die Tasten ME und MA können plombiert
sein, um eine erfolgte Benutzung nachträglich feststellen zu können.
Claims (11)
1. Schaltungsanordnung für Telegraphenanlagen mit mehreren an einer ge- go
meinsamen Ruhestromleitung liegenden, wahlweise anzurufenden und miteinander verkehrenden Stationen, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Ruhestromleitung liegenden, den Wahlvorgang steuernden Kontakte (RT1, SK) bei Belegung der
Leitung durch eine anrufende Station in allen übrigen Stationen mindestens für die Dauer des Wahlvorganges durch
Schaltmittel überbrückt werden, die nach der Belegung der Leitung lediglich von den Stromvorgängen auf der Leitung abhängig
sind.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
die Überbrückung nach Beendigung des Wahlvorganges in den durch.den Wahlvorgang
ausgewählten Stationen durch besondere Schaltmittel (P) ganz oder teilweise
wieder aufgehoben wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrschaltmittel von den zur Inbetriebsetzung der Telegraphenapparate vorgesehenen
Einschaltrelais (A, H) abhängig sind, die beim Belegen der Leitung in allen Stationen zur Wirkung kommen.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrschaltmittel aus relaisgesteuerten Uberbrückungskontakten (fr I2, bll2) für
die in der Leitung liegenden Kontakte
(RT1, ST1, SK) der für den normalen
Verkehr vorgesehenen Schaltmittel (Ruftaste, Schlußtaste, Sendekontakte u. dgl.)
bestehen.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrschaltmittel Arbeitskontakte (b I2)
enthalten, die den in der Leitung liegenden Trennkontakten der Ruftaste (RT1)
to parallel geschaltet sind und während des Anrufvorganges geschlossen werden.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Ruftastenkontakten (RT1) parallel geschalteten
Arbeitskontakte (&I2) gleichzeitig
zur zwangsläufigen Begrenzung der durch die Ruftaste bewirkten Leitungsunterbrechung
dienen.
7. Schaltungsanordnung nach Anao spruch 4, dadurch gekennzeichnet,- daß die
Sperrschaltmittel Trennkontakte (bIL>) enthalten,, die die in der Leitung liegenden
Sendekontakte (SK) der Telegraphenapparate sowie gegebenenfalls die Schlußtaste
(ST1) überbrücken und nur in den miteinander verkehrenden Stationen geöffnet
werden.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in
bestimmten Stationen Mitschreibeschaltmittel (MB, MA, G) vorgesehen sind, die
die Einschaltung einer nicht angerufenen Station auch Während des Verkehrs anderer
Stationen unter Aufhebung des Sperrzustandes der Station ermöglichen.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Belegungsimpuls in die Leitung sendende Ruftaste einen Kontakt (RT2) aufweist,
der die völlige Aufhebung des Sperrzustandes in der anrufenden Station
bereits beim Einschalten des zu dieser Station gehörenden Telegraphenapparates bewirkt.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt (RT2) der Ruftaste in seiner
Wirksamkeit von Schaltmitteln (X1 x»)
abhängig ist, die nur kurzzeitig beim Belegen der Leitung zur Wirkung kommen. ^0
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Aufhebung des Sperrzustandes in den angerufenen Stationen steuernden
Schalteinrichtungen (D) von durch bestimmte Wählorgane (Zugstangen o. dgl.) des Empfangsapparates gesteuerten Kontakten
(kc, kg) abhängig sind, die nur bei Empfang einer oder mehrerer entsprechenden,
der angerufenen Station bzw. Gruppe g0 von Stationen zugeordneten Impulskombinationen
betätigt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES107992D DE634421C (de) | 1933-01-21 | 1933-01-21 | Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit mehreren an einer gemeinsamen Ruhestromleitung liegenden, wahlweise anzurufenden und miteinander verkehrenden Stationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES107992D DE634421C (de) | 1933-01-21 | 1933-01-21 | Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit mehreren an einer gemeinsamen Ruhestromleitung liegenden, wahlweise anzurufenden und miteinander verkehrenden Stationen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE634421C true DE634421C (de) | 1936-08-28 |
Family
ID=7528504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES107992D Expired DE634421C (de) | 1933-01-21 | 1933-01-21 | Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit mehreren an einer gemeinsamen Ruhestromleitung liegenden, wahlweise anzurufenden und miteinander verkehrenden Stationen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE634421C (de) |
-
1933
- 1933-01-21 DE DES107992D patent/DE634421C/de not_active Expired
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