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Thixotrope, lösungsmittelfreie Uberzugs- oder Füllmasse Zusatz zum
Patent 85,5 440 Die Erfindung betrifft thixotrope, lösungsmittelfreie polyinerisierbare
Überzugs- und Füllgemische, bestehend aus einer polymerisierbaren organischen Flüssigkeit
und einem Füllstoff nach Patent 855 440.
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Es wurde nun gefunden, daß gepulvertes, entwässertes Silicaaerogel
in Verbindung mit lösungsmittelfreien Lacken wertvolle Eigenschaften für die Herstellung
von thixotropen Gemischen aufweist.
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In den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung erläutert.
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Beispiel i
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 44,5 |
Diäthylenglykolmaleat .............. 44,5 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i,0 |
Silicaaerogel (gepulvert) ............ 10,0 |
Die Mischung ist glatt und hochthixotrop. Von einem in die Mischung eingetauchten
Glasstab fließt innerhalb von 16 Stunden bei Zimmertemperatur und während einer
16stündigen Härtung bei ioo' nichts ab. Wird kein Füllstoff verwendet oder ein inaktiver
Füllstoff, wie z. B. Tlint oder Glimmer (Muskovit), so verbleibt auf einem eingetauchten
Glasstab nach i6stündiger Aufhängung bei Zimmertemperatur und i6stündiger Härtung
bei ioo' nur eine geringe Menge des ursprünglichen Überzuges-auf dem Glasstab.
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Beispiel 2
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 44 |
Diäthylenglykolmaleat .............. 44 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i |
Silicaaerogel (gepulvert) ............ ii |
Die sorgfältig zusammengerührten Bestandteile ergeben eine glatte
thixotrope Mischung. Von einem in das Gemisch eingetauchten Glasstab fließt innerhalb
von 16 Stunden bei Zimmertemperatur und während einer 16stündigen Härtung bei ioo'
nichts ab. Der gehärtete Überzug ist besonders zäh.
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Die Thixotropie erzeugenden Eigenschaften des Silicaaerogels sind
so ausgesprochen, daß ein Gehalt von über io Gewichtsprozent, z. B. ii Gewichtsprozent,
das Gemisch im verflüssigten Zustand so viskos macht, daß es praktisch zum Überziehen
durch Tauchen nicht mehr verwendet werden kann.
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Während die vorgenannten Mischungen durchaus geeignet sind, ist es
zuweilen doch erwunscht, den FüHstoffgehalt zu erhöhen. Unter den Gründen, die
für eine Erhöhung des Füllstoffgehaltes sprechen, seien genannt: Verminderung
der, Schrumpfung während der Polymerisation, Kostensenkung, Herabsetzung des Temperaturkoeffizienten
der* Ausdehnung, Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit des gehärteten Produktes und Herabsetzung
der exotherinen Natur der Polymerisation.
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Es wurde nun gefunden, daß -das Silicagel vorteilhafterweise in Verbindung
mit inaktiven Füllstoffen, die selbst keine thixotropen Eigenschaften der Gemische
hervorrufen können, verwendet wird.
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Beispiel
3
Diese Bestandteile ergeben nach sorgfältigem Verrühren eine glatte, homogene Masse,
die aber nicht thixotrop ist. Von einem in diese Mischung eingetauchten Glasstab
fließen innerhalb von 16 Stunden bei Zimmertemperatür
52 0/0 des ursprünglichen
Überzuges ab.
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Beispiel 4
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 1915 |
Diäthylenglykohnaleat ......... .... 19,5 |
Tertiäxbutylperbenzoat ............. i,o |
Flint (gepulvert) .................. 5910 |
Silicaaerogel (gepulvert) ............ i,o |
- Die Mischung ist glatt, homogen und hat ausgesprochen thixotrope Eigenschaften.
Von einem in diese Mischung getauchten Glasstab fließt innerhalb von 16 Stunden
bei Zimmertemperatur und während einer 16stündigen Härtung bei ioo' nichts ab.
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Beispiel
5
Gewichtsteile |
Diallylphthalat ..................... 22 |
Diäthylenglykolmaleat .............. 9,2 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i |
Flint (gepulvert) .................. 55 |
Die Mischung hat keine thixotropen Eigenschaften. Von einem in die Mischung eingetauchten
Glasstab sind nach 16 Stunden bei Raumtemperatur
78 0/, des Überzuges abgeflossen.
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Beispiel
6
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 211 |
Diäthylenglykolmaleat .............. 21 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i |
Flint (gepulvert) .................. 55 |
Silicaaerogel (gepulvert) ............ 2 |
Die Mischung hat ausgesprochen thixotrope Eigenschaften, und von einem in das Gemisch
eingetauchten Glasstab fließt innerhalb 16 Stunden bei Raumtemperatur und während
einer zusätzlichen Härtung von 16 Stunden bei ioo' nichts ab.
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Beispiel
7
Gewichtsteile |
Diallylphthalat ....... - ............ 24,5 |
Diäthylenglykolmaleat ... . .......... 9,4,5 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i,o |
Flint (gepulvert) .................. 50,0 |
Von einem in die Mischung eingetauchten Glasstab fließen 860/0 des Überzuges in
16 Stunden ab. Die Mischung ist nicht thixotrop.
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Beispiel
8
Gewichtsteile |
Diallylphthalat ................. ».- 23,9-5 |
Diäthylenglykohnaleat .............. 9-3,25 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i,o |
Flint (gepulvert) ................... 50,0 |
Silicaaerogel (gepulvert) ............ 2,5 |
Das Gemisch ist hochthixotrop. Von einem in die Mischung eingetauchten Glasstab
fließt innerhalb 16 Stunden bei Raumtemperatur und während einer 16stündigen Härtung
bei ioo' nichts ab.
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Beispiel
9
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 3013 |
Diäthylenglykolmaleat .............. 30,3 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. I,0 |
Glimmer (Muskovit, gepulvert) ..... 39,4 |
Die Mischung ist nicht thixotrop. Von einem
in
die Mischung eingetauchten
Glasstab fließen innerhalb von 16 Stunden bei Zimmertemperatur
33 oh)
des
Überzuges ab. Nach einer Härtung von 16 Stunden bei ioo' sind weitere ig
0/0 des Überzuges abgeflossen.
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Beispiel io
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 30,3 |
Diäthylenglykohnaleat ............... 30,3 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i,o |
Glimmer (Muskovit, gepulvert) ..... 36,9 |
Silicaaerogel (gepulvert) ............ 23,5 |
Die Mischung ist glatt und thixotrop. Von einem in die Mischung eingetauchten Glasstab
fließt innerhalb von 16 Stunden bei Zimmertemperatur und während einer i6stündigen
Härtung bei ioo' nichts ab.
Beispiel ii
Gewichtsteile |
Diallylphthalat .................... 32,5 |
Diäthylenglykolmaleat .............. 3?-,5 |
Tertiärbutylperbenzoat ............. i,o |
Glimmer (Muskovit, gepulvert) ..... 35,0 |
Die Mischung ist nicht thixotrop. Von einem in die Mischung eingetauchten Glasstab
fließen innerhalb von 16 Stunden bei Zirnmertemperatur 48 % und während einer 16stündigen
Härtung bei ioo' weitere
70/, des Überzuges ab, so daß der Abtropfverlust
über
5501, ausmacht.
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Beispiel 12 Gewichtsteile Diallylphthalat ....................
32,5
Diäthylenglykolmaleat .............. 32,5
Tertiärbutylperbenzoat
............. i,o Glimmer (Muskovit, gepulvert) ..... 3z,6 Silicaaerogel
(gepulvert) ............ 2,4 Die Mischung ist glatt und thixotrop. Von einem
in die Mischung eingetauchten Glasstab fließt innerhalb von 16 Stunden bei Zimmertemperatur
und während einer 16stündigen Härtung bei ioo' nichts ab.
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Aus den Beispielen ist ersichtlich, daß das Sflicaaerogel, das gemäß
der Erfindung verwendet wird, nicht nur geeignet ist, in Verbindung mit lösungsmittelfreien
Lacken thixotrope Gemische zu erzeugen, sondern daß bereits geringe Mengen des Silicaaerogels
genügen, auch solchen lösungsmittelfreien Lacken, die inaktive Füllstoffe enthalten,
thixotrope Eigenschaften zu verleihen.
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Die lösungsmittelfreie Lacke enthaltenden Gemische mit anderen als
in den Beispielen angeführten inaktiven Füllstoffen können ebenfAs durch geringe
Mengen des Silicaaerogels thixotrop gemacht werden. Als solche inaktive Füllstoffe
seien genannt: Silex, Sand, Talkum, Siliciumkarbid, Bleiglätte, Eisenpulver, Zirkonoxyd,
Calciumwolframat, Wolframoxyd und Nickeloxyd. Durch den Zusatz solcher Füllstoffe
ist es möglich, die thixotropen Eigenschaften der Gemische gemäß der Erfindung zu
regeln, unter Ausnutzung eines hohen Gesamtfüllstoffgehaltes und der durch die besonderen
physikalischen Eigenschaften der inerten Füllstoffe bedingten Sondereigenschaften
(elektrischer Widerstand, Wasserfestigkeit, Härte, Zugfestigkeit, Zähigkeit usw.)
im gehärteten Endprodukt.