DE1170351B - Verfahren zum Auskleiden von Grubenbauen mit einem filmbildenden Kunstharz - Google Patents

Verfahren zum Auskleiden von Grubenbauen mit einem filmbildenden Kunstharz

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DE1170351B
DE1170351B DEB52915A DEB0052915A DE1170351B DE 1170351 B DE1170351 B DE 1170351B DE B52915 A DEB52915 A DE B52915A DE B0052915 A DEB0052915 A DE B0052915A DE 1170351 B DE1170351 B DE 1170351B
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DE
Germany
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synthetic resin
film
forming synthetic
lining
filler
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Application number
DEB52915A
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English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Rudolf Novotny
Dipl-Berging Dr Fri Schuermann
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Bergwerksverband GmbH
Original Assignee
Bergwerksverband GmbH
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Publication date
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21DSHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
    • E21D11/00Lining tunnels, galleries or other underground cavities, e.g. large underground chambers; Linings therefor; Making such linings in situ, e.g. by assembling

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zum Auskleiden von Grubenbauen mit einem filmbildenden Kunstharz Die Aufrechterhaltung von Grubenbauen wird bekanntlich außerordentlich dadurch erschwert, daß deren Wandungen, z. B. die Stöße, Sohle und Firste, schon vergleichsweise kurze Zeit nach dem Auffahren unter dem Einfluß der Atmosphärilien, insbesondere der von dem Wetterstrom mitgeführten Luftfeuchtigkeit, verwittern. Das führt dazu, daß die Standfestigkeit des Gesteins abnimmt oder verlorengeht, ferner, daß sich Schalen lösen und hereinbrechen und im Ergebnis zu der Notwendigkeit außerordentlich hoher Aufwendungen für die laufende Instandhaltung der Baue.
  • Es ist deshalb schon vor langer Zeit versucht worden, diesen Erscheinungen dadurch vorzubeugen, daß die Wandungen der Grubenbaue nach dem bekannten Torkret-Verfahren mit einem geschlossenen Betonüberzug versehen werden. Die in dieser Weise aufbringbaren Überzüge, die unter Inkaufnahme eines hohen Materialverbrauchs in einer verhältnismäßig dicken Schicht von 5 bis 20 cm, die wegen der geringen Biegefestigkeit des Betons erforderlich ist, aufgetragen werden müssen, sind jedoch nicht dicht und verlangsamen deshalb lediglich den Zutritt der Atmosphärilien zu dem Gestein, so daß ihre Wirkung nur die einer Verzögerung der eingangs erläuterten Zerfallserscheinungen mit ihren Folgen ist.
  • Ein weiterer Nachteil der Betonüberzüge ist, daß sie, da sie in sich starr sind, den unvermeidlichen Bewegungen des Gebirges nicht zu folgen vermögen und deshalb leicht reißen, wobei beim Auftreten auch nur örtlicher Risse die Abdichtungswirkung der gesamten Auskleidung verlorengeht.
  • Aus diesen Gründen, ferner auch wegen der hohen damit verbundenen Kosten sowie des außerordentlichen Arbeitsaufwandes hat sich die Torkretisierung von Strecken nach anfänglichen Erfolgen, zum wenigsten für den Zweck des luftdichten Abschlusses der Wandungen von Grubenbauen, die unter dem Einfluß von Abbauwirkungen stehen, nicht in nennenswertem Umfang einführen können.
  • Der luftdichte Abschluß der Stöße als solcher kann nach einem als Cocoon-Verfahren bekannten Verfahren erfolgen, gemäß dem auf die Stöße ein Kunststoffmaterial, nämlich ein Polymerisat aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid und Polyvinylazetat in flüssiger Form, das in einem Lösungsmittel gelöst ist, aufgetragen wird, das nach Verflüchtigung des Lösungsmittels einen elastischen Film bildet. Dieses Verfahren hat jedoch einmal den Nachteil, daß eine solche Schicht keinerlei mechanische Festigkeit besitzt und deshalb überhaupt keine Tragfunktion ausüben kann, und zum anderen den, daß die Verdunstung des Lösungsmittels, als welches aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe verwendet werden, wegen der Explosionsgefahr und der toxischen Eigenschaften dieser Stoffe ein außerordentliches Gefahrenmoment darstellt.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Überzug für die Stöße von Grubenbauen zu schaffen, welcher unter Vermeidung der oben aufgezeigten Nachteile der bekannten Verfahren - des Torkret-Verfahrens einerseits und des Cocoon-Verfahrens andererseits - deren Vorteile miteinander vereinigt, nämlich die völlig abdichtende Funktion mit einem erheblichen Maß an Tragfestigkeit verbindet, die die Schicht befähigt, je nach der Dicke, in welcher sie aufgebracht wird, in Strecken, die in verhältnismäßig standfestem Gebirge stehen, den Ausbau zu ersetzen.
  • Das wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der auf das freigelegte Gestein aufgetragene geschlossene Überzug aus einer als solche bekannten Mischung eines flüssigen kalthärtbaren Kunstharzes vom Charakter der Polyester- oder Äthoxylinharze mit einem Härter oder Beschleuniger, der ein inerter Füllstoff in einer Menge von größenordnungsmäßig 501)19 zugesetzt ist, durch dessen Zusatz die Festigkeit des Kunstharzllins auf das Maß gesteigert wird, welches dem Film seine tragende Funktion verleiht, hergestellt wird. Diese Mischung, die also keinerlei Lösungsmittel enthält, wird in flüssiger bzw. fließfähiger Form aufgesprüht und härtet nach zweckentsprechend einstellbarer Zeit zu der Überzugsschicht ab.
  • . Die anteilige Menge an Füllstoff, welche die Mischung enthält, z. B. einem feinkörnigen bzw. pulverförmigen Stoff, wie Quarzmehl, wird jedenfalls so eingestellt, da.ß die auf das Gestein aufgespritzte Mischung vor ihrer Verfestigung nicht abtropfen kann. Sie kannn aber auch über die anteilige Menge von größenordnungsmäßig 501/o hinausgehen, wodurch sich dann unter entsprechender Verbilligung eine entsprechende Beeinflussung der Festigkeitseigenschaften der Schicht ergibt.
  • Durch den Zusatz des Füllstoffes kann gleichzeitig dem aufgespritzten Film. eine gewünschte Farbe, im Fall von Quarzmehl z. B. eine weiße Farbe, die denkbar vorteilhaft für die Wandungen von Strecken u. dgl. unter Tage ist, gegeben werden.
  • Der zur Verkürzung der Erhärtungsdauer des überzugs verwendete Beschleuniger wird der Kunstharzmischung erst unmittelbar vor ihrem Austritt in die Atmosphäre zugesetzt. Die Ausbildung der als solche bekannten Sprühvorrichtungen, die sich unter diesen Voraussetzungen ergibt, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
  • In Fällen, in welchen auf Schlagwettergefahr nicht Rücksicht genommen zu werden braucht, wie z. B. beim Tunnelvortrieb oder in Erzgruben u. dgl., können, unter der Voraussetzung, daß eine geeignete Absaugvorrichtung für das verdampfte Lösungsmittel vorgesehen wird, auch die besonders billigen in einem Lösungsmittel gelösten Kunstharze benutzt werden.
  • Der derart auf die Wandungen der Grubenbaue aufgebrachte Filia verhindert mit absoluter Sicherheit jeden Luftzutritt zu dem Gestein. Er kann wegen seiner hohen Zugfestigkeit und Dehnbarkeit den Gebirgsbewegungen folgend. h., der dichte Abschluß des Gesteins wird auch unter solchen Voraussetzungen aufrechterhalten - und ist befähigt, eine tragende Funktion auszuüben, die für in standfestem Gebirge stehende Grubenbaue im allgemeinen jedenfalls ausreicht, um das Hereinbrechen loser Schalen usw. zu verhindern.
  • Bei ganz oder zum Teil in der Kohle aufgefahrenen Grubenbauen wird als weiterer Vorteil eine vollkommene Sicherung gegen Brandgefahr erzielt. Schließlich bildet der Filmüberzug auch noch gewissermaßen einen Indikator zum Anzeigen von Gas-oder Wasseraustritten aus dem Gebirge durch die sich an diesen Stellen ausbildenden blasenartigen Auswölbungen des sich dort vom Gestein ablösenden Filmkörpers.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Auskleiden von Grubenbauen mit einem auf das freigelegte Gestein aufgetragenen geschlossenen überzug aus einem filmbildenden Kunstharz, gekennzeichnet durch die Verwendung einer an sich bekannten Mischung eines flüssigen kalthärtbaren Kunstharzes vom Charakter der Polyester- oder Äthoxylinharze mit einem Härter und einem Beschleuniger unter Zusatz eines inerten Füllstoffes in einer Menge von größenordnungsmäßig 50 0/0.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Quarzpulver oder Quarzmehl verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Füllstoffen, die dem Film eine gewünschte Färbung erteilen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 855 440, 863 834, 913 403, 915 925; Zeitschrift »Glückauf«, 1952, S. 1001, 1002.
DEB52915A 1959-04-20 1959-04-20 Verfahren zum Auskleiden von Grubenbauen mit einem filmbildenden Kunstharz Pending DE1170351B (de)

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DE1758013B1 (de) * 1967-03-22 1971-11-11 Hofbauer Ivo Dipl Ing Tunnel- oder Schacht-Ausbau
EP0138446A1 (de) * 1983-10-17 1985-04-24 Inco Limited Grubenausbau
DE3343212A1 (de) * 1983-11-30 1985-06-13 MC-Bauchemie Müller GmbH & Co, Chemische Fabrik, 4300 Essen Verfahren zum auskleiden von bauraeumen, insbes. von schaechten, strecken, tunneln o. dgl.

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