DE859928C - Verfahren zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff, aus Kohlendestillationsgasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff, aus Kohlendestillationsgasen

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DE859928C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/20Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses

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Description

  • Verfahren zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff, aus Kohlendestillationsgasen Der Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff, aus Kohlendestillationsgasen mittels eisenoxydhaltiger Massen.
  • Es ist an sich bekannt, daß inan die in rohen Kohlendestillationsgasen enthaltenen Bestandteile an Cyanwasserstoff und Schwefelwasserstoff mittels eisenoxydhaltiger Massen entfernen kann. Man geht dabei in der Regel so vor, daß das aus dem Ofen abziehende heiße Destillationsgas zunächst gekühlt und von Wasserdampf und teerigen Bestandteilen möglichst weitgehend befreit wird. Dabei wird auch das Ammoniak teilweise abgeschieden, das im rohen Gas vorhanden ist. Ein Drittel bis zur Hälfte des Ammoniaks verbleibt jedoch noch im Gas, und dieser Rest wird dann mit Wasser oder sonstwie ausgewaschen.
  • Das dann weiter aufzubereitende Betriebsgas, das nach einer derartigen Vorbehandlung noch 5 bis zo g NH3/roo m3 enthält, wird nunmehr von Cyanwasserstoff und Schwefelwasserstoff gereinigt, indem man es durch eine eisenoxydhaltige Masse leitet. Die Masse ist für gewöhnlich in Behältern untergebracht, die sich je nach Bedarf verschiedenartig hintereinander und in einzelnen Serien schalten lassen.
  • Um die Reinigungsmasse möglichst weitgehend auszuwerten und mit Schwefel anzureichern, wurde sie früher an der Luft ausgebreitet; dabei wurde das sulfidische Eisen in das oxydische Eisen zurückverwandelt und der Schwefel in molekularer Form in der Masse ausgeschieden. Die Masse war dann von neuem für H2 S aufnahmefähig.
  • Seit der Jahrhundertwende etwa ging man dann dazu über, dem Gas vor-der Trockenreinigung, wie man diesen Teil der Aufbereitung des Gases zu bezeichnen pflegt, Luft zuzusetzen, um das sich bildende Eisensulfid, Fe, S, bzw. Fe S, in den Reinigerkästen selbst zu regenerieren. Diese Betriebsweise ermöglicht es, die Massen in der Regel in einem Zuge bis zu 5o bis 6o°/, mit Schwefel anzureichern und sich die häufige Beschickung und Entleerung der Reiniger zu ersparen.
  • Trotz des schon weit vorgeschrittenen Standes der Technik sowohl in verfahrensmäßiger als auch apparativer Hinsicht ist die Trockenreinigung aber noch mit Mängeln behaftet, die zu beseitigen bisher noch nicht gelungen ist. Ein schwerwiegender nachteiliger Umstand ist der, daß die Aufnahme des Schwefelwasserstoffes durch die Masse verhältnismäßig träge vonstatten geht und daß infolgedessen die Strömungsgeschwindigkeit des Gases durch die Masse, 5 mm in der Sekunde, nicht oder nur vorübergehend überschritten werden darf, auch dann nicht, wenn ein Luftzusatz erfolgte und die Regeneration laufend in situ, d. h. in den Reinigerbehältern selbst, durchgeführt wird. Diese letztere heute fast allgemein bevorzugte Betriebsweise brachte jedoch andererseits den schwerwiegenden Nachteil mit sich, daß das Gas nach der Reinigung sauerstoffhaltig ist, da der beigemischte Luftsauerstoff sich nicht vollständig für die Regeneration auswerten läßt. Sie hat ferner den Nachteil, daß das Stickoxyd, das bekanntlich in. geringer Menge im Kohlendestillationsgas zugegen ist, von der teilweise oxydischen Masse nur unvollständig aufgenommen wird. Dieses Stickoxyd bildet dann mit organischen Bestandteilen des Gases klebrige Substanzen, die sich mit Vorliebe in den Ventilen von Druckreglern und Gasmessern absetzen und die Fortleitung und Verteilung des Gases gefährden. Auch erzielt man bei Luftzusatz eine weniger wertvolle ausgebrauchte Masse, da in ihr das Cyan vorwiegend als Rhodan und nicht als wertvolles Ferrocyan vorhanden ist.
  • Ferner ist aus der Patentschrift 589 713 bekannt, die Trockenreinigung in zwei Stufen durchzuführen, wobei in der zweiten Stufe unter Luftzufuhr gearbeitet wird. Hierdurch wird erzielt, daß in der ersten Stufe eine größere Anreicherung an Cyanverbindungen erfolgt.
  • Erfindungsgemäß wird dieses zweistufige Verfahren in der Weise durchgeführt, daß die der Reinigung zu unterwerfenden Gase lediglich von Teer befreit werden und mindestens etwa 50 g Ammoniak je ioo cbm Gas enthalten. Durch diesen hohen Ammoniakgehalt wird eine selektive und quantitative Entfernung des Cyanwasserstoffes und Stickoxydes in der ersten Stufe erreicht.
  • Wie aus der schematischen Zeichnung ersichtlich, durchströmt es zu diesem Zweck zunächst den Reiniger i, der mit Reinigungsmasse von möglichst gleichförmiger Beschaffenheit und Durchlässigkeit beladen ist. Infolge des hohen NH,- Gehaltes des Gases nimmt die Masse begieriger den Schwefelwasserstoff auf, als wenn das Gas kein NH3 oder nur Spuren (5 9/10o m3) enthält, wie es bisher der Fall ist. Der Durchbruch von Schwefelwasserstoff durch den Reiniger i erfolgt infolgedessen erst dann, wenn das oxydische Eisen der Masse praktisch vollständig in das betreffende Sulfid übergegangen ist. Dank des hohen NH,7 Gehaltes des Gases und infolge der restlosen Sulfidierung der Masse ist diese dann ganz besonders befähigt, den Cyanwasserstoff in sich aufzunehmen. Das sulfidische Eisen wird dabei unter Mitwirkung des reichlich im Gas vorhandenen Ammoniaks praktisch vollkommen für die Bildung von Ammoniumferrocyanid und sonstiger komplexer Ferrocyanverbindungen ausgewertet und die Absorption und Bindung des Cyanwasserstoffs geht also vornehmlich nach folgender Umsetzungsgleichung vor sich FeS -f- 4NH3 -r-- 6H(CN) = (NH4)4Fe(CN)e -E- H,S. Es wird demnach dem Gas in dem Reiniger i so viel Ammoniak entzogen, wie zur Überführung des sulfidischen Eisens in Ammoniumferrocyanide erforderlich ist. Die Masse reichert sich infolgedessen sehr stark mit Ferrocyanid an, gibt aber dafür den vorher aufgenommenen Schwefelwasserstoff wieder an das Gas ab, das dann, frei von Cyanwasserstoff, die übrige Apparatur der Reinigung durchströmt.
  • Auf seinem .Wege zum Reiniger 2 durchstreicht es zunächst einen Vorwärmer, in welchem es indirekt erwärmt wird, nachdem ihm vorher Luft beigemischt wurde.
  • Um- den beigemischten Luftsauerstoff restlos für die Regenerierung der Masse auszuwerten, wird das vorher entcyanisierte Gas-auf etwa q.o bis 50° erwärmt. Durch diese zusätzliche Beheizung wird erreicht, daß der -Luftsauerstoff in dem Reiniger 2 mit dem dort schon vorhandenen bzw. intermediär entstehenden Fe S in Reaktion gebracht wird. Der nachgeschaltete Fe S-haltige Reiniger 3 dient somit nur noch als Schlußreiniger und hat in der Hauptsache geringe Mengen Sauerstoff zu beseitigen, die nach vorgeschrittener Anreicherung von Schwefel in der Masse des Reinigers 2 im Gas verbleiben.
  • Nach erfolgter Sulfidierung der Masse wird in dem Reiniger i ausschließlich der Cyanwasserstoff und nebenher auch das Stickoxyd des Gases entfernt, in dem zweiten Reiniger dagegen der Schwefelwasserstoff, indem die Masse hier bei entsprechender Dosierung der Luft zur Hauptsache als Kontaktsubstanz fungiert und die Oxydation des H2 S nach der Gleichung 2H2S+Oz=2HZ0+2S bewirkt. In dem Reiniger 3 wird dann lediglich der im Reiniger 2 nicht verbrauchte Luftsauerstoff nach der Umsetzungsgleichung 2FeS+02=2Fe0+2S beseitigt.
  • Wenn auch die neuartige Betriebsweise der Trockenreinigung auf an sich bekannten chemischen Umsetzungen beruht, so wird die Entschwefelung beispielsweise nicht dadurch beeinträchtigt, daß ein Teil des Eisens der Mässe, und zwar der besonders aktive Anteil, für die Bildung von Ferrocyanid und Rhodanid beansprucht wird. Es resultieren deshalb, wie schon gesagt, im vorliegenden Falle zwei ganz verschiedenartige ausgebrauchte Massen. Die ausschließlich den Schwefel enthaltende Masse wird zweckmäßig mit Schwefelkohlenstoff extrahiert und dann von neuem eingesetzt, _ und die andere, ferrocyanidhaltige Masse auf handelsübliche Ferrocyansalze oder -Berliner Blau verarbeitet.
  • Infolge des Wiedereinsatzes der entschwefelten Reinigungsmasse nach ihrer Extraktion ist der eigentliche Verschleiß-von Masse bei der erfindungsgemäßen Betriebsweise geringer. Auch ist infolge der gesteigerten Reaktionsfähigkeit der Masse sowohl für Cyanwasserstoff als auch Schwefelwasserstoff und Sauerstoff die einzusetzende Menge in der Trockenreinigung ebenfalls geringer. Zur Reinigung der beispielsweise genannten Tagesproduktion von Zoo ooo m3 Stadtgas sind nicht mehr wie bisher iooo m3, sondern weniger als 250 m3 Reinigungsmasse erforderlich.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß man die Masse bei der erfindungsgemäßen Betriebsweise zweckmäßig nicht mit einem zu hohen Wassergehalt verwendet, und daß man sie durch Siebung oder sonstwie auf eine bestimmte Korngröße bringt, die eine gleichmäßige Durchlässigkeit gewährleistet. Die Strömungsgeschwindigkeit des Gases durch die Masse ist bei der erfindungsgemäßen Betriebsweise dank der gesteigerten Reaktionsfähigkeit wesentlich höherundbeträgt bis zu 15 bis 2o mm in der Sekunde.
  • Um den Gasdurchgang des Gases durch die Masse zu erleichtern, hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, derselben poröse Stoffe, wie Sägemehl, . Kieselgur u. dgl., beizumischen und diese auch auf eine bestimmte Korngröße wie die Masse selbst zu bringen:: Enthält die einzusetzende Masse mehr als io bis 20 °/o Wasser, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das zu reinigende ammoniakhaltige Destillationsgas schon von vornherein etwas über seinen Taupunkt zu erwärmen.
  • Wie die folgenden Umsetzungsgleichungen Fee 03 -I- 3 H, S = Fez S3 -f- 3 H,0 und Fe 0 -f- H, S = Fe S -f- 1120, nach denen der Entzug von H2 S aus dem Gas erfolgt, erkennen lassen, entsteht bei dem Reinigungsprozeß Wasser. Durch die vorherige und die weitere Erwärmung nach dem ersten Reiniger wird gleichzeitig bewirkt, daß sowohl das in der Masse enthaltene Wasser als auch das zusätzlich entstehende mit dem Gas fortgeführt wird.
  • Hat das Destillationsgas nach Austritt aus dem Pelouze-Teerabscheider eine Temperatur von 2o°, so wird es z. B. auf etwa 30° vor Eintritt in den Reiniger i erwärmt und nach Austritt aus diesem dann weiter auf 5o°, damit im Reiniger 2 eine Wasserdampfkondensation vermieden wird und um zu bewirken, daß die Oxydation des H, S mit der erforderlichen Geschwindigkeit vor sich geht.
  • Ferner hat sich als zweckmäßig erwiesen, etwaige Wasserdampfkondensate aus den Reinigern abzuführen, wie es z. B. aus der Zeichnung ersichtlich ist.
  • Enthält das zu reinigende Destillationsgas sehr viel Schwefelwasserstoff, und zwar mehr als etwa goo g in ioo m3, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Oxydation des H2 S stufenweise in mehreren Reinigern vorzunehmen und den erforderlichen Luftzusatz auf die einzelnen Stufen zu verteilen.
  • Bekanntlich verläuft die partielle HZ S-Oxydation zu molekularem Schwefel und Wasser stark exotherm. Es hat sich infolgedessen als notwendig und zweckmäßig erwiesen, bei höherem Gehalt an Hz S das Gas nach den einzelnen Oxydationsstufen zu kühlen und einen Temperaturanstieg des Gases auf über 7o bis ioo° auf diese Weise zu vermeiden.
  • Die Kühlung wird in solchen Fällen vorzugsweise indirekt vorgenommen.
  • Es ist zwar bekannt, daß ein Ammoniakgehalt der Gase von etwa 3o bis 5o g und mehr je ioo m3 Gas die Entfernung der Cyanverbindungen begünstigt. Indessen war es nicht ohne weiteres anzunehmen, daß ein Ammoniakgehalt von mindestens 25o g je ioo m3 Gas eine selektive Abtrennung der Cyanverbindungen in der ersten Stufe ermöglichen würde. Ausführungsbeispiele Beispiel i Ein Kohlendestillationsgas, das nach der Teerabscheidung _ im Mittel etwa 330 g NH3, 850 g H2 S, 26o g HCN und 75 cm3 NO in ioo m3 enthält, wird durch eine Reinigungsanlage geleitet, wie sie die Zeichnung schematisch darstellt. . Die eisenoxydhaltige Masse in den drei hintereinandergeschalteten Rejnigern wird zunächst ohne Luftzusatz und ohne Beheizung des Gases zwischen dem ersten und zweiten :Reiniger bis zur Erschöpfung sulfidiert, d. h. bis im austretenden Gas die ersten Spuren H, S mit Bleiacetatpapier nachgewiesen werden können. Während dieses Vorgangs ist die Temperatur des Gases am Ausgang der Reinigeranlage gegenüber der am Eingang nur wenig höher und beträgt etwa 25°. Der Cyanwasserstoff und das Stickoxyd wird dabei praktisch vollständig in dem Reiniger i entfernt, in welchem das Gas auch einen Teil seines Ammöniaks, im Mittel etwa 5o g/ioo m3, zur Bildung von Ferrocyaniden abgibt.
  • Nach erfolgter Sättigung der Masse mit Schwefelwasserstoff wird das Gas nach dem Reiniger i mit etwa 2 bis 3 Volumprozent Luft vermischt und in dem Vorwärmer auf etwa 50° erwärmt. Durch die freiwerdende Reaktionswärme erwärmt es sich indennachfolgenden Reinigern dann weiter auf etwa 7o° und verläßt mit -dieser Temperatur die Reinigungsanlage.
  • Die Reinigungsrrlasse wird nach vollständiger Erschöpfung gegen frische bzw. extrahierte Masse ausgewechselt. Das gereinigte Gas wird als Stadtgas verwertet, nachdem es gekühlt und nachdem ihm zuvor das noch darin enthaltene Ammoniak undgewünschtenfalls auch sonstige Wertbestandteile, wie Benzol usw., entzogen worden sind. Beispiel 2 Ein Kohlendestillationsgas gleicher Zusammensetzung und Beschaffenheit wie das nach Beispiel i wird vor Eintritt in den Reiniger i um io°, z. B. von 2o° auf 30°, und nach Verlassen des ersten Reinigers und Zusatz von Luft dann auf 5o° erwärmt. Danach wird es gemäß Beispiel 1 weiterbehandelt.
  • Beispiel 3 Ein Kohlendestillationsgas, das etwa 25o g NH3, Z2oo g H2S, Z8o g HCN und 40 cm3 NO in ioo m3 enthält, wird gemäß Beispiel Z oder 2 in dem ersten Reiniger zunächst von Cyanwasserstoff gereinigt, dann mit 1,5 Volumprozent Luft vermischt und auf 5o° erwärmt. Es durchstreicht danach einen zweiten Eisenoxydreiniger, den es dann mit einer Temperatur vc:3 8o° verläßt. Das Gas wird danach auf 4o bis 50° indirekt in einem Kühler mit Wasser gekühlt. Das partiell entschwefelte Gas wird dann weiter mit 1,5 Volumprozent Luft vermischt und durch einen dritten Eisenoxydreiniger geleitet. In diesem Reiniger erfolgt die Oxydation des restlichen H2 S zu S. Die Temperatur des Gases steigt in dieser zweiten Stufe nochmals auf etwa 6o bis 7o°. Mit dieser Temperatur durchstreicht das dann vollständig entschwefelte Gas den FeS-haltigen Schlußreiniger, in welchem gemäß Beispiel 1 und 2 der im Überschuß zugesetzte und deshalb nicht in Reaktion getretene Sauerstoff entfernt wird und wonach das Endgas dann mit bekannten Hilfsmitteln weiter aufbereitet wird, um als Stadtgas Verwendung zu finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff, aus Kohlendestillationsgasen, wobei die die sauren Bestandteile enthaltenden Gase in einer ersten Reinigerstufe ohne Luftzusatz und in einer zweiten Reinigerstufe, die gegebenenfalls auch in mehrere Stufen unterteilt sein kann, unter Zusatz von Luft mit eisenoxydhaltiger Reinigermasse behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks selektiver und quantitativer Entfernung des Cyanwasserstoffes und Stickoxydes in der ersten Reinigerstufe solche Kohlendestillationsgase verwendet werden, die lediglich von Teer befreit wurden und mindestens etwa 25o g Ammoniak je Ioo m3 Gas enthalten. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 235 87o, 415 206, 47o 844, 564 990, 589 713, 6o7 819, 628 268, 628 811, 62g o47, 630 igg, 648 g71, 650 egg; französische Patentschrift Nr. 741466; USA.-Patentschriften Nr. 843 524, 1976 704; britische Patentschrift Nr. 383 338; Ullmann, Enzykl. der tech. Chemie, Bd.7, S. 336/8; Bartelsmann, »Die Erzeugung des Leuchtgases«, ZgZ1, Bd. 1, S. 224/7; Gluud, Handbuch der Kokereitechnik, 1g27, Bd. II, S. 81, und 1928, Bd. II, S. 81; Glückauf, 1928, S.748; Gas- und Wasserfach, 1931 S. 867/8, 1933 S. 954/6o u. 1g49 S. 645/8.
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