DE628268C - Verfahren zur Entschweflung von Gasen mit geformter Gasreinigungsmasse - Google Patents

Verfahren zur Entschweflung von Gasen mit geformter Gasreinigungsmasse

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DE628268C
DE628268C DER81683D DER0081683D DE628268C DE 628268 C DE628268 C DE 628268C DE R81683 D DER81683 D DE R81683D DE R0081683 D DER0081683 D DE R0081683D DE 628268 C DE628268 C DE 628268C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/20Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses
    • C10K1/30Purifying combustible gases containing carbon monoxide by treating with solids; Regenerating spent purifying masses with moving purifying masses

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Description

  • Verfahren zur Entschweflung von Gasen mit geformter Gasreinigungsmasse DiQ bisher übliche Reinigung schwefelhaltiger Gase in Kästen weist eine Reihe technischer Unvollkommenheiten auf, die den Betrieb umständlich und teuer machen. Durch die Schichtung ®der Massen (Luxmasse, Lautamasse, Raseneisenerz, Brauneisenstein oder Gemische dieser Komponenten) auf Holzhorden in verhältnismäßig dünnen Lagen, zwischen denen ausreichend Platz sein muß, um das Gas längere Zeit mit den Massen in Berührung zu bringen, sind,die zur Reinigung benötigten Räume sehr groß, so daß das Gas nur mitGeschwindigkeiten von 5 bis 8mm/Sek. bewegt werden kann. Eine Steigerung der Geschwindigkeit bringt unvollständige Entschwefelung und ungleichmäßiges Beladen der Masse mit sich, da sich das Gas dann diejenigen Wege aussucht, die ihm den geringsten Widerstand bieten.
  • Es ist nun möglich geworden, durch Verwendung geformter, poröser Gasmasse diese Nachteile bis zu einem gewissen Grade zu beseitigen. Die geformte Masse, zweckmäßig wird sie zu Kugeln gestaltet, erlaubt, die Reinigerkästen vollständig, also unter Weglassung der Holzhorden und leeren Zwischenräume der einzelnen Lagen, mit der Masse zu füllen und den Reiniger infolgedessen besser auszunutzen, das heißt also, in den Kastenraum mehr Massengewicht einzubringen. Aber auch .diese Ausübung des Verfahrens leidet an einem Grundübel des Kastenbetriebs, der Notwendigkeit, die verschwefelte Masse der Kästen von Zeit zu Zeit auszupacken und durch frische zu ersetzen. Da aber eine rationelle Gewinnung des aufgenommenen Schwefels der Massen und damit auch die Erzielung eines befriedigenden Verkaufspreises für die schwefelhaltigen Massen nur bei Erreichung eines hohen Schwefelgehaltes (Massen unter 40 °/o Schwefel sind praktisch tuiverkäuflich und daher wertlos) möglich ist, so ist man gezwungen, die Masse möglichst hoch und gleichmäßig anzureichern. Man hilft sich .dabei so, daß man mehrere Kästen, meist vier, hintereinanderschaltet und in bestimmter Wechselfolge in den Gasweg einschaltet. Der vorderste Kasten nimmt dann die Hauptmenge des Schwefels auf, rückt dann an die letzte Stelle, um dort regeneriert zu werden, wird dann als dritter und zweiter Kasten verwendet, um dann wieder als vorderster zur Schwefelaufnahme herangezogen zu werden. Diese Notwendigkeit, den Kasten gleichmäßig verschwefeln zu lassen, ist daher mit die Ursache,. daB, nur geringe Strömungsgeschwindigkeiten im Kasten benutzt werden können.
  • Bei Gasen mit hohen Schwefelgehalten .ist die notwendige Arbeit des Aus- und Einbringens so groß, daß sich Reinigeranlagen in Kastenform überhaupt .nicht mehr oder doch nur mit großem Aufwand an Betriebskosten aufrechterhalten lassen. ' Vorliegende Erfindung beschreibt nun eine Verfahrensweise, nach der -die Schwefelreinigung des Gases, auch unter den ungünstigsten Bedingungen, in technisch und wirtschaftlich fortschrittlicher Weise betrieben werden kann.
  • Die geformte Masse wird zu diesem Zweck nicht mehr in Kästen, sondern in Türmen gelagert. Die Türme selbst sind ohne Einbauten, wie Holzhorden u. dgl., mit Massekugeln in einer Schicht von mehreren Metern Höhe gefüllt. Das schwefelwasserstoffhaltige Gas wird von unten her in den Turm eingeführt, durchstreicht .diese Schicht Kugeln unter Bindung des Schwefelwasserstoffs und verläßt den Turm schwefelfrei am oberen Ende. Hier= durch wird erzielt, daß die untersten Kugeln die Hauptmenge des Schwefelwasserstoffs aufnehmen, während nach oben hin eine Abnahme des Schwefelgehaltes der Formkörper stattfindet und schließlich der oberste Teil des Turms nur noch völlig schwefelfreie Masse enthält.
  • Hat der Turm eine gewisse Betriebsdauer, die sich natürlich je nach dem Schwefelgehalt des Rohgases ändert,. als Entschwefler gearbeitet, so wird das Gas auf einen anderen Turm umgeleitet und der verschwefelte Turm nun für sich mit Luft regeneriert. Während dieser Regenerationsperiode ist der Turm also nur von Luft und nicht von Gas durchströmt, so daß der hohe Sauerstoffgehalt der Luft mit vollem Partialdr,uck zur Regenerätion:ausgenutzt werden kann, wodurch diese schnell und vollständig =durchgeführt werden kann.
  • Abgesehen von dieser Hauptregenerierung kann aber auch, wie heute allgemein üblich, dem Gas bereits Regenerierluft züge§etzt werden. Ebenso kann 'dem Gas ' Dampf zugesetzt werden. Die Formung erlaubt sogar eine Berieselung der Mässe mit Wasser oder Lösungen, was bei loser Masse Verschlämmung bewirkt.
  • Durch mehrfachen Wechsel von Verschwefelungs- und Regenerationsperiode werden die untersten Formkörper auf einen Schwefelgehalt von 4.o bis 5o °/.o gebracht und sind fertig zur Schwefelgewinnung. Sie werden daher am unteren Turmende abgezogen und- ein entsprechender Teil schwefelfreier Kugeln am oberen Ende zugegeben. Diese Arbeit wird zweckmäßig am Ende der Regenerationsperiöde ausgeführt, da hier die Kugeln fertig regeneriert vorliegen und die Beschickung des luftgefüllten Turmes völlig gefahrlos vor sich gehen kann. Die Menge der abzuziehenden Masse richtet sich natürlich, wie auch die Häufigkeit des Masseabzuges, nachdem Schwefelgehalt des Rohgases.
  • Ferner kann bei dem Verfahren die Gewinnung des Schwefels, sei es als elementarer Schwefel in bekannter Weise durch Extraktion oder Destillation mit neutralen Gasen bzw. Wasserdampf, sei es durch Abrösten als Schwefeldioxyd, in den Reinigern selbst vorgenommen werden. Die von Schwefel befreiten Kugeln sind dann wieder neu verwendbar. .
  • Verzichtet man auf die Gewinnung des Schwefels in den Reinigeranlagen selbst, so kehren die aufgearbeiteten schwefelfreien Kugeln wieder in den Prozeß zurück, indem man sie wieder oben auf die Türme aufgibt.
  • Es ist also charakteristisch für vorliegende Erfindung, daß sich nach ihr die Reinigungsmasse in geformtem Zustand (Kugeln haben sich als am zweckmäßigsten erwiesen) im Gegenstrom zum Gas bewegt, wodurch es ermöglicht wird, dem schwefelwasserstoffreichsten Gas die schwefelreichsten Massen entgegenzustellen, andererseits aber auch die Feinreinigung des Gases durch die Gegenwart völlig schwefelfreier Massen am Gasaustritt zu erzielen. Durch diesen kontinuierlichen Abzug der.Massen fällt das kostspielige und teuere Entleeren und Füllen der Kastenreiniger mit den damit verbundenen Betriebsstillständen und Reparaturen vollständig weg Die Türme besitzen infolge des hohen Massenraumgewichtes bedeutend kleinere Abmessungen, bezogen auf gleichen Gasdurchsatz. Infolge der Turmanordnung ist auch der Platzbedarf ein geringer.
  • Außer der schon hierdurch bedingten größeren Gasgeschwindigkeit- des Gases in den Türmen erlauben sie auch eine weitere Steigerung der Gasgeschwindigkeit dadurch, daß nicht mehr Rücksicht auf die gleichmäßige Verschweflung einer größeren Massemenge genommen werden muß, da die Gegenstromanordnung zwangsläufig die schwefelreichsten Kugeln ans unterste Ende des Turmes zum Masseabzug führt.
  • Der Druckverlust in den Turinreinigern ist gleichfalls ein weit geringerer als in den Kästen.
  • Es ist bereits bekannt, Gase in mit geformter Gasreinigungsmasse beschickten Türmen zu entschwefeln. Man hat aber wegen der mangelnden Festigkeit dieser geformten Massen- offenbar nicht gewagt, in der Weise zu arbeiten, daß man die mit Schwefel angereicherten -Formkörper am Ende des Behälters laufend oder zeitweilig abzog. Man hatte nicht erkannt, daß die Massen durch .die Einlagerung des Schwefels bedeutend an Festigkeit gewinnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCIi: Verfahren zur Entschweflung von Gasen in mit geformter Gasreinigungsmasse beschickten Türmen, dadurch gekennzeichnet, daß die geformte Reinigungsmasse in zwei oder mehreren turmähnlichen Behältern sich durch ihre Schwere stetig oder zeitweilig im Gegenstrom zum Gas durch den Behälter bewegt und am unteren Ende des Behälters laufend oder zeitweilig abgezogen und in üblicher Weise regeneriert wird.
DER81683D 1931-05-20 1931-05-20 Verfahren zur Entschweflung von Gasen mit geformter Gasreinigungsmasse Expired DE628268C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE825871C (de) * 1949-08-18 1951-12-27 Gastechnik G M B H Verfahren zum Entschwefeln von Gasen in turmartigen Behaeltern mittels geformter Gasreinigungsmasse
DE859928C (de) * 1948-11-09 1952-12-18 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff, aus Kohlendestillationsgasen
DE752822C (de) * 1940-04-30 1953-02-09 Bamag Meguin A G UEberfuehrung der bei der waesserigen bzw. sauren Absorption von Stickoxyden in den Restgasen verbleibenden Stickoxydgase in Kalksalpeter mittels Kalkmilch
DE952022C (de) * 1949-02-26 1956-11-08 Koppers Gmbh Heinrich Verfarhen zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestilationsgasen
DE966326C (de) * 1949-07-26 1957-11-28 Humphreys & Glasgow Ltd Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Entfernung des Schwefelwasserstoffes aus Gasen

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DE952022C (de) * 1949-02-26 1956-11-08 Koppers Gmbh Heinrich Verfarhen zur Entfernung von sauren Bestandteilen, wie Cyanwasserstoff, Stickoxyd und Schwefelwasserstoff aus Kohlendestilationsgasen
DE966326C (de) * 1949-07-26 1957-11-28 Humphreys & Glasgow Ltd Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Entfernung des Schwefelwasserstoffes aus Gasen
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