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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb und Vierdrahtleitungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungs- |
anor@dnung für Fernsprechanlagen mit Wähler- |
betrieb und Vierdrahtleitungen. Bei derartigen An- |
ordnungen bestellen Schwierigkeiten -bei der Ver- |
wendung normaler Wählerkonstruktionen zur Her- |
stellung der erforderlichen Verbindungen, da der |
Wähler in den meisten Fällen nicht über eine ge- |
nügende :@iizalil von Schaltarmen und Kontakt- |
sätzen verfügt, die bei Vierdrahtverbindungen er- |
forderlich sind. |
Die gebräuchlichen Wählerkonstruktionen, insbe- |
sondere solche mit zwei Einstellbewegungen, wie |
z. B. die Hebdrehwähler, werden normalerweise nur |
mit drei Schaltarmen a, b und c ausgeführt, so daß |
die Herstellung einer Vierdrahtverbindung nur unter Parallelschaltung von zwei solchen
Wählern möglich ist. Aber selbst Wähler, die mit vier Schaltarmen
a, b, c
und
d ausgerüstet sind, lassen sich für Vierdrahtverbindungen nicht verwenden,
da außer den vier Sprechleitungen zumindest noch eine Prüf- und Belegleitung erforderlich
ist.
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Es ist selbstverständlich möglich, Wählerkonstruktionen zu entwickeln,
die über die erforderliche Anzahl von Schaltarmen verfügen, aber dies wird dann
für Spezialkonstruktionen angewendet, die, cla sie nie in großen Stückzahlen zur
Anwendung gelangen, verhältnismäßig teuer werden und außerdem einen entsprechend
größeren Platzbedarf hallen
als die normalen, auch fürden Ortsverkehr
gebräuchlichen Wählertypen. Wenn es sich hierbei noch um Wähler besonderer Gattungen
handelt, so z. B. wenn in einem Amt, das normalerweise mit 1-le1)dr:ehwählern ausgerüstet
ist, sogenannte Motorwähler verwendet werden, um die besonderen Aufgaben des Vierdrahthetriebes
zu lösen, so wird durch diese die Einheitlichkeit des gesamten Aufbaues zerstört
und die Überwachung des Betriebes wird erschwert, da das Personal außer der ihm
vertrauten Hebdrehwählerkonstruktion auch zur Pflege und Überwachung dieser Wähler
besonders geschult werden muß. Hinzu kommt, .daß entsprechend der Funktion dieser
Wähler auch :die Schaltungsfunktionen völlig verschieden sind von den ;gebräuchlichen
Hebdrehwählerschaltungen, was eine erhöhte Beanspruchung des Pflegepersonals mit
sich bringt.
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Die Erfindung zeigt raun einen Weg, um drei-bzw. vierschaltarmige
Wähler mit mehreren Einstellbewegungen, wie z. B. Hebdrehwähler, zur Herstellung
von Vierdrahtverbindungen verwenden zu können.
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Dies wird gemäß der Erfindung durch die Anwendung der an sich :bekannten
Prüfung, Belegung und Auslösung durch Bildung von Hilfsstromkreisen über .die Sprechleitung
unter Verwendung von Glimmlampen ermöglicht.
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Es ist zwar an und für sich ibekannt, ibei sogenannten zweiadrigen
Systemen oder bei zweiadrigen betriebenen Verbindungsleitungen eine oder beide Leitungssprechadern
zur Prüfung und Belegungmit zu verwenden, jedoch findet bei allen diesen :bekannten
Ausführungen, insbesondere bei den Freiwahlvorgängen, eine Beeinflussung bereits
belegter Leitungen statt. Entweder wird durch den prüfenden Wähler bei ider Freiwahl
ein Prüfpotential an die :überfahrenden Kontakte gelegt, was, wenn auch vorübergehend,
eine Störung :der Symmetrie gegen Erde zur Folge hat, oder wenn, wie z. B. ibei
einer anderen .bekannten Anordnung, das Prüfrelais zwischen beide Sprechadern geschaltet
ist, wird kurzzeitig eine zusätzliche Dämpfung in bestehende Verbindungen eingeschaltet.
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Da Vierdrahtsysteme fast ausschließlich mit Verstärkern betrieben
werden, machen sich derartige zusätzliche Dämpfungen bzw. Änderungen der Leitungssymmetrierung
störend -bemerkbar, ,besonders wenn eine mehrfache Ausnutzung der Leitung stattfindet.
Die erfindungsgemäße Ausführung vermeidet die erwähnten Nachteile der bekannten
Systeme durch zweckentsprechende Verwendung von Glimmlampen zur Bildung der Prüf-,
Beleg- und Auslösestromkreise.
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Es ist nun weiterhin bekannt, für den Betrieb sogenannter zweiadriger
Systeme Prüfung, Belegung und Auslösung über die Sprechadern zu bewirken, wobei
eine Beeinflussung bestehender Verbindungen durch Zwischenschaltung von Glimmlampen
in den erforderlichen Stromkreisen vermieden wird.
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Bei den bekannten Anordnungen dieser Gattung werden nun beide Sprechadern
für diese Vorgätnge benötigt, und außerdem sind besondere zusätzliche Stromquellen
zur Betriebsbatterie erforderlich. Weitere Merkmale der Erfindung vermeidet diese
zusätzliche Stromquelle, so daß die normale Betriebsbatterie für den Betrieb ausreicht.
Außerdem zeigt die Erfindung einen Weg, bei welchem für alle Vorgänge nur eine Sprechader
benötigt wird, so daß,die übrigen Adern während der Prüfung, Belegung und Auslösung
für andere Aufgaben zur Verfügung stehen.
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Die Fig. i zeigt ein Anwendungsbeispiel der-Erfindung, das nachstehend
:beschrieben ist. Dargestellt ist ein Gruppenwähler GW in vieradriger Ausführung,
der in der üblichen Weise, z. B. von einem vorgeschalteten Fernplatz her, eingestellt
wird und zur Auswahl einer freien weiterführenden Leitung :dient.
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Die Belegung des Gruppenwählers GW erfolgt über die Leitung c, wobei
Relais C zumAnsprechen kommt. Über den Kontakt c 2 und den Kopfkontakt
k 2 des Wählers GW wird Relais h erregt. Die Einstellstromstöße werden über
die Leitung a auf das Relais A gegeben, das mit seinem Kontakt a i den Hubmagneten
H des Gruppenwählers GW betätigt. Beim ersten Schritt :des Gruppenwählers
GW werden die Kopfkontakte k umgelegt. Kopfkontakt k i wird durch Kontakt c i überbrückt,
so daß Relais C erregt bleibt. Kopfkontakt k 2 öffnet :den Anschaltstromkreis des
Relais V, das jedoch während der Wahl über die Kontakte a 2 und
v 3 durch die Wahlstromstöße weiter erregt ;gehalten wird, da ein Teil seiner
Wicklungen durch Kontakt r2 kurzgeschlossen ist, wodurch das Relais h Abfallverzögerung
erhält. Der Kopfkontakt k 3 bereitet den Stromkreis für den Drehmagneten D des Grupp
..11 enwahiers GW vor. Der Stromkreis wird jedoch n oc durc, h Kontakt v q. unterbrochen
gehalten. Durch die Kontakte v i und v 2 wurde ein Kondensator EC durch die Betriebsbatterie
aufgeladen. Ist die Wahl beendet, so fällt Relais h ab und schaltet den Drehmagneten
D des Gruppenwählers GW ein. Der Gruppenwähler GW macht einen Drehschritt
und schaltet mit seinem Ankerkontakt d das Relais A ein. Kontakt
a i unterbricht den Stromkreis des Drehmagneten D vom Gruppenwähler
GW, so @daß der Ankerkontakt d das Relais A wieder abschaltet und
das Spiel zwischen Drehmagnet D und Relais A von neuem :beginnt. Relais
A und Drehmagnet D arbeiten im Wechselspiel, wobei die Schaltarme (des Gruppenwählers
GW schrittweise eingedreht werden. Beim ersten Drehschritt des Gruppenwählers GW
werden die Wellenkont@aktew i und w,2 betätigt. Wellenkontakt w r schaltet Relais
A von der Leitung a ab, Wellenkontakt w'2 öffnet nochmals den Einstellstromkreis
des Hubmagneten H vom Gruppenwähler GW.
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Findet der Gruppenwähler einen freien Anschluß, so kommt folgender
Prüfstromkreis zustande: +, Kontakt v2, Kondensator EC, Kontakte v i und
r i, Prüfrelais P, Glimmlampe GL i, Kontakt c3, Schaltarm und Kontakt des
Gruppenwählers, Sprechleitung b eines freien Anschlusses, Relais B, -.
Infolge
der Auf ladung des Kondensators EC mit der Batteriespannung, beispielsweise 6o Volt,
und Einschaltung des Kondensators in den Prüfstromkreis im entsprechenden Sinn liegt
an der Glimmlumpe GI_ i eine Spannung von 120 Volt. Durch diese Spannung zündet
die Glimmlampe, so daß Relais P, da durch die Zündung der Glimmlampe eine Widerstandsänderung
eintritt, anspricht. Die Kontakte p i, p 2, p 3 und p,4 schalten die
Sprechleitungen durch. Kontakt p 6 setzt den Wähler still, und Kontakt p5 schließt
über Kontakt c2 einen Haltestromkreis für das Prüfrelais P, in welchem gleichzeitig
das Relais R erregt wird. Inder Sprechader b der belegten Anschlußleitung spricht
im Prüfstromkreis Relais B an, das mit seinem Kontakt b i über Kontakt
11 2 das Relais I erregt.
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Eine Parallelprüfung wird während des Prüfvorganges dadurch verhindert,
daß infolge des nach der Zündung der Glimmlampe fließenden Stromes bei entsprechender
Dimensionierung der 'Widerstände im Prüfstromkreis das Potential in dem auszuprüfenden
Kontakt derart herabgesetzt wird, d@aß eine zweite Glimmlampe nicht mehr zünden
kann.
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Durch den Kontakt r i in der Gruppenwahlerverbin@dungseinrichtung
wird der Prüfstromkreis unterbrochen, so daß Relais B wieder abfällt und über -die
Kontakte b i und 11 das Relais II anspricht. In diesem Stromkreis wird auch
das Relais I erregt gehalten. Der Kontakt II i hebt die direkte Verbindung des Relais
B mit der Sprechleitung b auf, so daß dieses nur noch über die Glimmlampe GL 2 vorbereitend
angeschaltet bleibt. Im Gruppenwähler -,vird durch den Kontakt r 2 Relais h wieder
eingeschaltet. Kontakt r3 unterbricht den Stromkreis vom Drehmagneten D des Gruppenwählers
Gbh nochmals. Die Kontakte v i und v 2 bewirken eine erneute Aufladung des Kondensators
EC.
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Die Verbindung der Vierdrahtleitung ist nunmehr durchgeschaltet, wobei
jegliche Ableitung von den Sprechleitungen entfernt ist. Lediglich über die Glimmlampe
GL 2 liegt vorbereitend :das Relais B an der Sprechleitung b. Während der Gesprächsverbindung
besteht keine Möglichkeit, daß hier eine für die Zündung der Glimmlampe erforderliche
Spannung auftritt. Die Kapazität der Glimmlampe ist derartig gering, daß durch sie
eine Störung hervorgerufen wird.
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Wenn während des Prüfvorganges (während der Freiwahl) eine besetzte
Leitung überfahren wird, so kann keine Beeinflussung der auf der besetzten Leitung
bestehenden Verbindung herbeigeführt werden, da indem Prüfstromkreis die Glimmlampe
GL i eingeschaltet ist und eine Zündung der Glimmlampe auf der belegten Leitung
nicht erfolgen kann, da diese kein Potential führt. Wird die Verbindung ausgelöst,
so wird Relais C der Gruppenwiählerverbindungseinrichtung stromlos. Durch Kontakt
c 2 werden die Relais h, R und P aberregt, wobei Relais V, da der Kurzschluß eines
Teiles seiner Wicklung durch Kontakt r 2 aufgehoben ist, unverzögert abfällt, während
Relais R Abfallverzögerung besitzt. Hierdurch kommt folgender Stromkreis für Relais
B zustande: +, Kontakt v2, Kondensator EC, Kontakte v i, r r und c
3, Schaltarm und Kontakt des Gruppenwählers, Leitung b, Glimmlampe GL2, Relais B,
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Die Glimmlampe GL2 zündet; hierdurch spricht in bekannter Weise Relais
B an. Durch Kontakt b i wird Relais I stromlos, während Relais II
über Kontakt b i und Kontakt 11 2 bis zur Beendigung des Auslösestromstoßes gehalten
bleibt. Nach dem Auslösestromstoß fällt Relais II ab und bereitet mit Kontakt II
i den Belegungsstromkreis für eine neue Belegung vor.
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In der Gruppenwäblerverbindungseinrichtung fällt, wie schon erwähnt,
Relais R zuletzt ab und begrenzt mit Kontakt r i den Auslösestromstoß.
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Über Stromlauf +, Kontakte a i, p6, r3, v4 und Kopfkontakt
1, 3 wird der Stromkreis für den Drehmagneten D des Gruppenwählers
GW geschlossen. Relais .q im Wechselspiel mit dem Ankerkontakt d
des Drehmagneten
schalten in der oben beschriebenen Weise den Wähler in seine Ruhelage. Kopfkontakt
k 3 unterbricht in der Ruhelage den Fortschaltstromkreis für den Drehmagneten. Die
Kopfkontakte k i und k 2 und die Wellenkontakte w 1
und 702
bereiten -die Gruppenwählerverbindungseinrichtung für eine erneute Belegung vor.
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Nach dem vorstehenden Beispiel ist der Gruppenwähler GW mit dem fernen
Amt verbunden und sucht nach einmaliger Wahl eine freie Leitung aus. Es können auch
mehrere Gruppenwähler hintereinandergeschaltet werden, wobei die an zweiter und
folgender Stelle kommeniden Gruppenwähler in der gleichen Weise belegt werden, wie
es in dem Beispiel für die Verbindungsleitung dargestellt ist. Hierbei wird dann
das Relais C des Gruppenwiählers durch eine Anordnung entsprechend dem Belegungskreis
der Verbindungsleitung ersetzt, wobei das Relais 1I die Kontakte des Relais C übernimmt.
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Das vorstehende Beispiel zeigt die Verwendung eines Wählers mit vier
Schaltarmen. Es ist jedoch auch möglich, einen Wähler mit drei Schaltarmen zur Durchschaltung
von Vierdrahtleitu@ngen in der gleichen Anordnung zu verwenden, wobei jedoch durch
eine Übertrageranordnung, wie sie in Abb. 2 beispielsweise gezeigt ist, die Vierdrahtleitung
auf ein dreiadriges System zurückgeführt und am Ausgang wieder zurückgewandelt werden
muß.
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Die dargestellte Anordnung der Prüf- und Belegungsstromkreise kann
auch für jedes zweiadrige System und für zweiadrige Verbindungsleitungen Verwendung
finden, wobei durch den frei werdenden Prüfschaltarm eines Verbindungswählers besondere
Schaltvorgänge oder Schaltzustiä@n@de ,gekennzeichnet werden können.