-
Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen In Fernsprechanlagen
muß bei Zustandekommen einer Verbindung zwischen zwei Teilnehmern die Erfassung
der Gebühren sichergestellt werden. Die Zählvorbereitung hängt dabei von der Durchgabe
dies TeilnehmermeIdezeichens ab. Bei Gesprächen mit Teilnehmern der bisher bekannten
vollselbsttätigen Nebenstellenanlagen besteht die Gefahr, daß durch Unterdrückung
des Meldezeichens seitens der Nebenstelle gebührenfreie Gespräche geführt werden
können. Aus diesem Grund wurden derartige Anlagen für den öffentlichen Verkehr nur
beschränkt zugelassen.
-
Die Erfindung bezieht sich auf vollselbsttätige Nebenstellenanlagen,
bei denen der erwähnte Nachteil dadurch behoben wird, daß bei einer ankommenden
Amtsverbindung die Durchschaltung der Verbindungseinrichtungen im Amt, über die
eine zur N ebenstellenanlage führende Leitung belegt wird, von der Abgabe des Wahlendezeichens
in der N ebenstellenanlage und dem Melden des Teilnehmers abhängig gemacht ist.
-
Die Abgabe des Wahlendezeichens aus der Nebenstellenanlage bei ankommendem
Amtsverkehr wird gemäß weiterer Erfindung von einem der Vorübertragung zugeordneten
Mitlaufwerk abhängig gemacht. Die Verwendung des bereits bei abgehendem Fernverkehr
zur Zonenausscheidung vorgesehenen 2Nlitlaufwer'kes für die Abgabe des Wahlendezeichens
ist besonders vorteilhaft. Gleichgültig, ob ein Teilnehmer durch eine mehrstellige
oder beispielsweise die Vermittlung durch eine einstellige Ziffer gerufen wird,
oder auch der ferne Teilnehmer nach Erreichen der Nebenstellenanlage nicht mehr
vollständig weiterwählt, wird in jedem Fall die Abgabe des Wahlendezeichens bewirkt
und damit die Zählung sichergestellt. Ein weiterer `Torteil der
Erfindung
ist darin zu erblicken, daß ohne Schwierigkeiten eine derartige Anlage an das bereits
vorgeschlagene Fernsprechsystem 48 angeschlossen werden kann, das für verschiedene
Schaltvorgänge, z. B. zur Fernamtsansage, zur Breischaltung teuerer Schalteinrichtungen
(z. B. Speicher, Umrechner usw.) die Abgabe eines Wahlendezeichens vorsieht.
-
Die Erfindung soll an Hand eines Beispiels näher beschrieben werden.
Fig. i zeigt das Schema des Verbindungsaufbaus zu einer Nebenstellenanlage. Der
an die Amtseinrichtung angeschlossene Teilnehmer hat bis zum Gruppenwähler durchgewählt
und anschließend die Amtsübertragung AÜ belegt. Diese besteht aus der abgehenden,
nicht dargestellten Glimmlampenübertragung und zusätzlichen Schalteinrichtungen.
Gleichzeitig ist die Vorübertragung hÜ der vollautomatischen Nebenstellenanlage
belegt worden. Der Teilnehmer, der einen amtsberechtigten Nebenstellenteilnehmer
zu sprechen wünscht, wählt weiter. Dadurch wird das Relais E i in der Vorübertragung
impulsweise betätigt. Der Kontakt e 1 I legt Erde an die abgehende Leitung und steuert
das Impulsrelais E in der Vorübertragung der Nebenstellenanlage. Ist die Wahl beendet,
so wird dort durch Schaltmittel, z. B. über ein Mitlaufwerk, das Wahlenderelais
G betätigt, das mit dem Kontakt g 1I über den hochohmigen Widerstand Wa Erde an
die Leitung legt, der Kontakt g 1I bereitet ferner die Durchschaltung zum Teilnehmer
vor. In der Amtsübertragung spricht nur das Relais G i an und gibt über den Kontakt
g 1 1I und den Kontakt h 2 1I kurzzeitig einen Erdimpuls auf die vorgeordneten Amtseinrichtungen.
Dieser Impuls kann in diesen für verschiedene Schaltzwecke verwendet werden. Meldet
sich der Nebenstellenteilnehmer, so wird in der Vorübertragung die Schleife durch
Kontakt a 1I geschlossen. Durch erhöhten Strom kann nun auch in der Amtsübertragung
das Relais A i ansprechen und mit dem Kontakt a i IV endgültig die Sprechleitung
durchschalten. Es ist also die Durchschaltung von der Abgabe des Wahlendezeichens
(Kontakt g II) und dem Melden des Teilnehmers (Kontakt a i IV) abhängig gemacht.
-
Die Fig. 2 und 3 sollen die Schaltvorgänge näher veranschaulichen.
Die Fig.2 zeigt einen Schaltungsauszug der Amtsübertragung. Diese ist mit der abgehenden
Glimmlampenübertragung, von der nur die zur Beschreibung notwendigen Schalteinzelheiten
gezeigt sind, zusammengefaßt. In bekannter Weise wird das Belegungsrelais C 2 betätigt:
- (11. GW), d I, C:2, R i, r 1 I, v 2 1I, F i, +.
-
Über den Widerstand W 15 wird der Stromkreis für H 2 geschlossen,
sobald der Teilnehmer Impulse auf das Relais E i gibt: -, W15, C21, g
i I, H 2
(I, 1I), h 2 IV, e 1 1I, +.
-
In diesem Stromkreis wird die Wicklung II des Relais H 2 durch Kurzschluß
abfallverzögert gemacht. Gleichzeitig wird durch Kontakt h 2 IV und eine nicht dargestellte
Kontaktanordnung der Stromkreis auf eine andere Erde umgeschaltet. Die Kontakte
c 2 III und c 2 1I sind betätigt, ebenso der Kontakt f i II. Die mittels Relais
E i aufgenommenen Impulse werden durch Kontakt e i I auf der a-Ader als Erdimpulse
über die Leitung zur Vorübertragung der Nebenstellenanlage gegeben: +,
e 1 I, c 2 11I, Klemme a 2, Verbindungsleitung, Klemme a 3 (Fig. 3),
E, g V, W 1, -.
-
Es werden also dort die Impulse aufgenommen und zur Durchführung der
verschiedenen Schaltvorgänge verarbeitet. Hat nun der Teilnehmer die Wahl beendet,
so wird von der Vorübertragung, die noch näher beschrieben wird, das Wahlendezeichen
auf die Amtsübertragung übertragen: + (Vorübertragung), a 2 1I, bh IV,
b 1 1I, Wa, g 1I, c I, Klemme a 3, Verbindungsleitung, Klemme a 2, c2III,e1I,Ai,G1,W15,-.
-
Da der Widerstand Wa in der Vorübertragung hochohmig ausgeführt ist,
kann in der Amtsübertragung nur Relais G i betätigt werden. Kontakt g 1 I trennt
den Stromkreis des Relais H 2 auf und bereitet den Stromkreis für die Relais S i,
Z 3 und den Haltestromkreis der Wicklung G i (I) vor.
-
Solange das Relais H 2 noch nicht abgefallen ist, wird ein Erdimpuls
auf die vorgeordneten Amtseinrichtungen übertragen: + a i VI, g 1 1I,
h 2 1I, Klemme b i ... vorgeordnete Amtseinrichtung (Il. GW).
-
Meldet sich der Nebenstellenteilnehmer, so wird in der Vorübertragung
(Fig. 3) durch Kontakt a 1I die Schleife geschlossen. Es wird damit in der Amtsübertragung
auch das Relais A i zum Ansprechen gebracht: + (Amtsübertragung), B 3,
a 1 I, f 1 1I, c 2 1I, Klemme b 2, Verbindungsleitung, Klemme b 3
(Fig. 3), c 1I, c 1 V, Ue, a 1I, t I, g II, Klemme a 3, Verbindungsleitung,
Klemme a2 (Fig.2),c2III,e1I,Ai,Gi,W15,-.
-
Kontakte des Relais A i schließen nunmehr die Stromkreise der Relais
S i und Z 3: +, a i V, e i III, Z3, h21, g i I, c 2 I, W i
5, - und @--, aiIII,Si,Gi,g1I,c2I,W15,-.
-
Kontakte a i IV und a 1 I schalten die Sprechadern durch und
legen die Wicklungen A i I und A 1 1I symmetrisch an die Leitung. Kontakte des Relais
Z 3 geben das Zählkriterium auf die vorgeordneten Amtseinrichtungen: -, E 1 (I),
t 2 I, z 3 I, Klemme a i ... II GW -, E 1 (1I),
z 3 1I, Klemme b i ... 1I GW.
-
Es soll nunmehr die Schaltungsanordnung zur Abgabe des Wahlendezeichensbeschrieben
werden. Die in der Fig. 3 gezeigte Schaltung enthält nur die zum Verständnis erforderlichen
Schalteinzelheiten. So sind nur die wichtigsten Kontakte bzw. Relais der ankommenden
Glimmlampenübertragung gezeigt. Der Vorübertragung selbst ist ein Mitlaufwerk zugeordnet,
das über den Zeitpunkt der Abgabe des Wahlendezeichens entscheidet.
-
Bei Belegung vom Amt über die a- und b-Ader schließt der Kontakt b
I, so daß das Relais C i betätigt wird: +, b I, c 1 I, b i IV, SpT, Sik, C 1 (1I),
-.
-
Die über die a-Ader gegebenen Erdimpulse werden vom Relais E (I) aufgenommen
und auf die nachfolgenden Schalteinrichtungen der Nebenstellenanlage weitergegeben.
Außerdem werden sie
zur Steuerung des 'Mitlaufwerkes benötigt. Kontakt
e I schaltet den 1'fagneten ill des Mitlaufwerkes entsprechend den eintreffenden
Impulsen weiter: + (WK), g I, c I, t 1 I, @lI/V 2 (I, II),
-.
-
In diesem Stromkreis wird auch das Relais V 2 (I. 11) betätigt,
das über Kontakt v 2 I durch Kurzschluß der Wicklung 1I abfallverzögert gemacht
wird. Zu gleicher Zeit wird auch Relais V 3 (I, I1) + (WK), g I, e I, t 1
I, 11/V 2 (1, 1I), -.
-
Auch dieses Relais wird durch Kurzschluß der Wicklung 11 abfallverzögert
gemacht (Kontakt v 3 I). Die Abfallzeit dieses Relais ist größer als die des Relais
V2.
-
Es soll zuerst angenommen werden, daß die vom Teilnehmer gewählte
Ziffer keine Null ist. In der Wahlpause, bei Wahl mehrerer Ziffern, fällt Relais
V 2 + h' 3 ab. Der Mitläufer läuft nach der ersten Ziffer auf .die Raststellung
Schritt i i. Dazu erhält Relais S über den Schaltarm 1I Erde: +, 6 i VI, c 1 1I,
PH, Schaltarm 1I, 11 2 IV, v 3 I1, s 111/m, S, -.
-
Kontakt s 1I schaltet den Stromkreis des Fortschaltemagneten ein:
+ (WK), s 1I, M, -.
-
Dieser läuft in Selbstunterbrecherschaltung (S@ Il, rn) bis auf den
elften Schritt, da hier der Stromkreis für das Relais S unterbrochen ist. In der
gleichen Weise läuft der Mitläufer auf die Raststellung Schritt 22. Nach der Wahl
der dritten Ziffer wird, nachdem das Relais V 2 abgefallen ist, über den Schaltarm
I der Stromkreis für das Wahlenderelais G (1I) geschlossen: +, b i VI, v 2 11I,
Schaltarm I, eine der Kontaktlamellen 23 bis 32, G (II), u 2 1I, bh
1I1, W3, -.
-
Relais (; (I1) wird betätigt und hebt mit dem Kontakt g III den Kurzschluß
der Wicklung G (I) in der c-Ader auf. Bei der Belegung ist Relais Z 2, (las die
Impulsschleife in nicht dargestellter Weise in der Amtsleitung herstellt, zum Ansprechen
gebracht worden: +, g IV, ar VII, Z 2, c i III, u'4, -.
-
Durch Kontakt g IV wird dieses zum Abfall gebracht. Da Relais R i
nach Belegung der Amtsleitung betätigt ist, wird durch Kontakt g V die Nlintisspaniiung
von der Wicklung E (I) abgeschaltet. Über den hochohmigen Widerstand Wa wird über
Kontakt g l1 Erde an die a-Ader gelegt, wobei Kontakt g II gleichzeitig die Durchschaltung
der Teiliiehinerschleife vorbereitet: +, a 2 1I, bli IV, 6 1 1I, 6!'a, g 1I, c I,
Klemme a 3 ... Verbindungsleitung a-Ader ... Amtsübertragung.
-
Sobald das Relais Z 2 durch Kontakt g IV zum Abfall gebracht worden
ist, läuft der Mitläufer auf die Kontaktlamelle 33: Über den Kontakt z 2 I und Schaltarm
1I wird wieder Erde an das Relais S gebracht, das impulsweise mit dem Magneten M
das Mitlaufwerk in der vorher beschriebenen Weise steuert. Meldet sich der Nebenstellenteilnehmer,
so wird der Stromkreis für das nicht gezeigte Relais A geschlossen, das mit Kontakt
a I Relais A 2 betätigt. Kontakt a 2 IV schaltet über den Schaltarm
1I des Mitlaufwerkes wieder Relais S ein. Dieses läuft nun in die Ruhestellung auf
die Kontaktlamelle Null. Wurde als erste Ziffer eine Null gewählt, so wird nach
Abfall des Relais V 2 der Stromkreis für Relais AR (IV) geschlossen: +, b i VI,
v 2 11I, Schaltarm I, Lamelle io, ARIV, u 2 I, bh IIl, 3, -.
-
Kontakt ar IV schließt den Stromkreis für Relais H 2, das durch
den Kontakt h 2 1I abfallverzögert gemacht wird: +, v 3 11I, v 2-IV,
ar IV, H 2 (I, 11), -.
-
Über die Kontakte v 3 III und ar II wird Relais V 3 gehalten.
-
Mit Kontakt h 2 IIl wird das Relais AR mit der niederohmigen Wicklung
I parallel zum Relais H geschaltet, so daß dieses abfällt. Es wird somit Relais
HR, das über Kontakt ar VI betätigt wurde, weitergehalten: +, v i, h II, weitere
Kontaktanordnung, lir 1, W i i, HR, -.
-
Kontakt hr 1I bringt am Vermittlungsplatz die Anruflampe
AL zum Aufleuchten: +, AL, hr 11,
v1, 7v10,-.
-
Relais AR (I) und damit H 2 und V 3 halten sich so lange, bis der
Selbsthaltestromkreis des Relais H geöffnet ist, also die Spannung durch Kontakt
h I vom Relais AR (I) abgeschaltet ist. Nach Öffnen des Kontaktes h III parallel
zu ar V wird Relais G (I) stromführend, zieht an und gibt, wie beschrieben,
das Wahlendezeichen. , Die Vermittlungsperson kann nun das ankommende Gespräch entgegennehmen
und gegebenenfalls zu einem gewünschten Teilnehmer weitervermitteln.
-
Der Zustand »Teilnehmer wählt nicht weiter« führt ähnlich wie bei
der Wahl der Ziffer Null zu einem Anruf beim Vermittlungsplatz. Der Hitzdrahtfedersatz
Th i wird unter Spannung gesetzt, solange nach Belegung G noch nicht angesprochen
hat: +, g IV, ab 2 I, W 6, th r, c 1 1I1, W 4,-Er schließt nach der
ihm zugeordneten Zeit den Kontakt th i, der das Relais AR (1I) zum Anhat: +, g IV,
ab 2 I, W 6, Th i, c 1 11I, W 4, -.
-
Kontakte des Relais AR leiten, wie oben beschrieben, den Anruf beim
Vermittlungsplatz ein. Außerdem wird dann das Wählenderelais G betätigt, das das
Wahlendezeichen auf die a-Ader gibt.
-
Der Ruf am Vermittlungsplatz kommt auch dann zustande, wenn der gerufene
Teilnehmer sich nicht meldet. Es wird dann der Stromkreis für den Hitzdra'htfedersatz
Th 2 geschlossen: +, b i VI, c 1 11,
2 1, Th 2, a 2 11,
ab 2 11, W 5, -.
-
Auch hier wird über den Kontakt th 2 das Relais AR (11) betätigt,
das für den Anruf am Vermittlungsplatz sorgt.
-
111 der gezeigten Schaltungsanordnung kann über die Kontaktbahn des
Schaltarmes I die Zonenausscheidung im abgehenden Amtsverkehr vorgenommen werden.
In nicht dargestellter Weise «erden dann z. B. die ersten oder ersten beiden Ziffern
nach Ansteuerung des Fernamtes mittels besonderer Relais ausgewertet. Diese verhindern
eine Abschaltung und Sperrung durch Relais T bei der Wahl der betreffenden Kennziffer
nur dann, wenn sie für diese Kennziffern geschaltet sind, vorausgesetzt, daß sie
selbst durch Übertragung von Berechtigungskennzeichen
des Wählenden
entsprechend angeschaltet sind. Die Kontaktbahn des Schaltarmes III wird dann jeweils
der übertragenen Berechtigungsstufe und damit der Kennziffer entsprechend geschaltet.
-
In allen Fällen läuft der Mitläufer auch nach der Auslösung in die
Nullstellung zurück, wenn er diese vorher noch nicht erreicht hat. Aus der Nullstellung
heraus kann er im ankommenden Amtsverkehr nur durch Impulse des Relais E, im abgehenden
Amtsverkehr und in Rückfrage nur durch Impulse des Relais A 2 fortgeschaltet werden.