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Schaltungsanordnung für Fernsprechämter mit Wählerbetrieb . Es ist
bereits vorgeschlagen worden, durch eine besondere Ausbildung der für die Gesprächszählung
vorgesehenen Stromkreise in Fernsprechwählerämtern eine Einflußnahme auf die Verkehrsabwicklung
vor allem durch Abdrängung eines Teils der Anrufe der Hauptverkehrsstunde auf die
übrige Zeit, gegebenenfalls auch durch eine beschleunigte Abwicklung der Gespräche
in der Hauptverkehrsstunde, zu erreichen. Hierbei werden in den Zählstromkreisen
zusätzliche Schaltvorrichtungen vorgesehen, die zu bestimmten Zeiten oder in Abhängigkeit
von dem Belegungsgrad der Wähler und Leitungen durch eine mehrfache Betätigung der
Gesprächszähler eine höhere Bewertung der einzelnen Gespräche als zu Zeiten geringer
Verkehrsstärke herbeiführen.
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Es hat sich gezeigt, daß derartige Maßnahmen in keiner Weise geeignet
sind, einen wesentlichen Einfluß auf die Verkehrsabwicklung zu gewinnen, sondern
im Gegenteil zu erheblichen Reklamationen Anlaß geben. Eine Umschaltung der Zählstromkreise
zu bestimmten festgelegten Stunden ist schon deswegen nicht einwandfrei, da die
Uhren des Teilnehmers und des Amtes Differenzen aufweisen, so daß vielfach der Teilnehmer
selbst glaubt, noch auf dem geringen Gesprächstarif zu sprechen, während sein Gespräch
bereits höher bewertet wird. Wird die Umschaltung der Zählstromkreise in Abhängigkeit
der Belegung der Wähler und Leitungsgruppen vorgenommen, dann entfällt für den Teilnehmer
überhauptjede-Kontrolle, nach welchem Tarif sein Gespräch zur Zeit gezählt wird.
Der gewollte Einfluß auf die Verkehrsabwicklung kann sich also nicht auswirken.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden Signaleinrichtungen vorgesehen,
die den Teilnehmern über die Sprechleitungen vor Herstellung einer Verbindung die
derzeit gültige Gesprächsbewertung anzeigen. Hierdurch ist ,es jedem Teilnehmer
möglich, vor Herstellung einer Verbindung festzustellen, nach welchem Tarif das
betreffende Gespräch bewertet werden soll und je nach der Dringlichkeit seines Gespräches
dieses durchführt oder nicht. Die Signaleinrichtungen können aber auch noch in anderer
Weise verwendet werden. Beispielsweise haben die Teilnehmer eine bestimmte Mindestgesprächszahl
auf Grund einer Grundgebühr frei, während die diese Mindestgesprächszahl überschreitenden
Gespräche besonders gezählt werden. Die Erfahrungen mit einem derartigen Tarif haben
gezeigt, daß gegen Ende des Monats die Teilnehmer nicht wagen zu sprechen, da sie
keine einwandfreie Kontrolle haben, ob ihre Mindestgesprächszahl nicht bereits
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schritten ist. Dies wird vermieden, wenn die
Signaleinrichtungen
in Abhängigkeit von den Zählstromkreisen gebracht werden und nach Erreichung der
Mindestgesprächszahl den Teilnehmer vor jedem Gespräch anzeigen, daß nunmehr gezählt
wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. r der Zeichnung zeigt die Verbindung einer Sprechstelle N über
- einen -Vorwähler VW mit einem Gruppenwähler GW. Die Verbindung baut sich beim
Abnehmen des Hörers selbsttätig auf. A ist ein Impulsrelais, das beim Belegen des
Gruppenwählers anspricht und bei a1 das - Verzögerungsrelais V erregt. 1l schließt
bei v1 den Stromkreis eines Summers S1 für den Teilnehmer. Durch Umlegen des Schalters
G von Stellung 2 nach 3 kann auch ein- anders gearteter Summer SZ eingeschaltet
werden. Der jeweils eingeschaltete Summer zeigt dem Teilnehmer, bevor er wählt,
die-jeweils gültige Gesprächsbewertung an. Der Teilnehmer kann, wenn er den Summer
hört; den Hörer wieder -anhängen oder die Verbindung Herstellen. -Verzichtet der
Teilnehmer durch Anhängen des Hörers auf den-Anruf, so--werden der Vor- und Gruppenwähler
wieder frei. Beim Anhängen des Hörers fällt A und etwas -später V ab. In der Zwischenzeit
spricht das Verzögerungsrelais W an, wobei angenommen -ist, daß. der als Heb- und
Drehwähler ausgebildete Gruppenwähler einen Schritt hebt und den Kopfkontakt k1
öffnet. Wenn V abfällt wird der Strom für T (-f-, Widerstand Y, v=, t, Relais
T bzw. Gesprächszähler Z; der jedoch wegen des vorgeschalteten Widerstandes r nicht
angesprochen-hat, -) unterbrochen. T gibt denVorwähler frei. Relais W, das inzwischen
bei v' ebenfalls aberregt ist und verzögert abfällt, löst den Gruppenwähler in der
bekannten Art aus.
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Entscheidet sich der Teilnehmer für die Herstellung der Verbindung,
so stellt er mit der Wählscheibe den Gruppenwähler und die folgenden nicht dargestellten
Wähler ein. Die Einzelheiten der Wählereinstellung sind für die Erfindung belanglos
und an sich bekannt. Beim ersten Hubschritt des Gruppenwählers ist bei k2 der genannte
Summer ausgeschaltet worden. Beim Finden einer freien Leitung spricht im Gruppenwähler
das Prüfrelais P über einen Kontakt x, der sich gleich darauf dauernd öffnet, an
und schaltet den Gruppenwähler bei p, p durch. Nun sprechen die Relais Zr und S
über den nachfolgenden WäMer an, wobei S durch teilweises Kurzschließen der Wicklüngg
von P bei s1 die ausgewählte, Leitung sperrt. S ist das Auslöserelais, das während
der ganzen Dauer der Verbindung erregt bleibt. Zr dient als Zählrelais in der Weise,
daß es beim Melden des Gerufenen im Leitungswähler kurz aberregt wird, während S
erregt und W aberregt ist. Die Abhängigkeit von W bei der Zählung ist nötig, weil
dieses Relais beim Einstellen der nachfolgenden Wähler A bei w1 zeitweise ebenfalls
aberregt.
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Der einmalige vorübergehende Ankerabfall von Zr beim Melden des Angerufenen
leitet die Gesprächszählung ein.
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Zr schaltet das Hilfsrelais F ein Schalter G, Stellung 2 oder
3, zrl, w2, 0-z, s2, F, -). F bindet sich über f1 und schaltet bei
f2 den Drehmagnet D eines Folgeschalters in den Stromkreis .eines Unterbrechers
U ein. Die mit Ziffern versehenen Kontakte gehören zum 'Folgeschalter; die Ziffern
bezeichnen die Schaltstellungen; in welchen die betreffenden Kontakte geschlossen
sind. --Die-- -Ziffer ä bedeutet die Ruhestellung, in welche der Schalter nach dem
Durchlaufen von zehn Arbeitsstellixngenzurückkehrt. Der Folgeschalter ist so eingerichtet,
daß er beim Ankerabfall von D jedesmal von einer Stellung in die nächste weiterdreht.-`"
" Nach besagter Schließung des Kontaktes f2 erhält D alsbald einen Stromstoß von
U. Am Ende desselben rückt der Folgeschalter nach Stellung r und schließt den Weiterlaufkontakt
z bis ro, der die periodische Wiedererregung von, I) unabhängig von. F zunächst
für einen -Umlauf des: Polgeschälter s sicherstellt.
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Der Folgeschalter regelt zusammen mit F die Gesprächszählung. Relais
F wirkt- für sich betrachtet verschieden. F bleibt jedenfalls erregt, bis der- Folgeschalter
die Stellung r verläßt. In Stellung z wird stets ein Zählstromstoß durch - Kurzschließen
des Widerstandes y geschlossen (+, r-2, f', s$; v2, t, T bzw. Z, -). Dieser
Zählstromstoß gilt für die einfache Zählung. Soll doppelt gezählt werden, so muß
F in Stellung 2 noch erregt bleiben. Dies- ist der Fall, wenn Schalter G nach Stellung
3 gebracht ist. Alsdann empfängt in. Stellung 2 der Gesprächszähler Z abermals einen
Stromstoß wie zuvor. Sollen die- Gespräche nur nach der Zähl; und zwar einfach oder
doppelt gezählt werden; so ist damit die Zählung für das vorliegende Gespräch erledigt.
Der Folgeschalter- läuft in die o-Stellung weiter und .bleibt dort liegen.
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Sollen jedoch die Gespräche nach ihrer Dauer, und zwar wiederum einfach
oder doppelt bewertet werden, so, ist der Stromkreis für das Relais F durch die
gestrichelte Verbindung zu ergänzen. Hierdurch wird erreicht, daß F in. Stellung
zo wieder anspricht und in der folgenden Stellung ö wie zu Anfang erregt ist. Der
Folgeschalter bleibt da her jetzt in der o-Stellung nicht stehen, sondern läuft
während des ganzen Gesprächs dauernd langsam um und wiederholt bei
jedem
Umlauf in der Stellung i und gewünschtenfalls auch in der Stellung 2 die Stromschließungen
für Z. Selbstverständlich kann durch entsprechende Geschwindigkeitsregelung des
Unterbrechers U jedes gewünschte Zähltempo erzielt werden.
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Wenn am Schluß des Gespräches der Teilnehmer N den Hörer anhängt,
fällt A ab und schaltet V aus. h unterbricht den Strom für Zr,
S bei v3 und für T bei z"2. S schaltet P und F aus. P hebt bei p,
p die Durchschaltung des Gruppenwählers auf. Es folgt die Auslösung aller Wähler,
die als bekannt vorausgesetzt wird. Durch die Ausschaltung von F bei s2 ist jedenfalls
die Gesprächszählung sofort beendet und der Folgeschalter bleibt, falls er unterwegs
ist beim Erreichen der o-Stellung stehen.
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Falls -verlangt ist, daß in Zeiten schwachen Verkehrs keine Zählung
stattfinden soll, .braucht nur der Schalter G auf i gestellt zu werden. Hierdurch
wird das Ansprechen von F und das Anlaufen des Folgeschalters verhindert. Zugleich
ist der Summer ausgeschaltet, so daß die Teilnehmer aus dem Fehlen des Sumtnersignals
erkennen, daß zur Zeit keine Zählung stattfindet. Sollen in der übrigen Zeit die
Gespräche einfach nach der Zahl gezählt werden, so ist F und der Folgeschalter entbehrlich
und es genügt in diesem Fall die in Abb. 2 angegebene Schaltung für die Schließung
des Zählstromes. Relais Zr überträgt hier den Zählstrom unmittelbar auf den Zähler
Z (-E-, zr, w, s, k1, T und Z, -).
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Das beschriebene Ausführungsbeispiel gestattet im Rahmen der Erfindung
verschiedene Abweichungen.
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Der als Schrittwerk ausgebildete Folgeschalter kann durch ein beliebiges
Laufwerk (Uhrwerk) ersetzt werden. Kommt nur eine Zählung der Anrufzahl mit nur
wenigen Gebührenstufen in Betracht, so erübrigt sich ein Laufwerk. Bei Zählung der
Gespräche nach der Zeitdauer kann man das Laufwerk bei starkem Verkehr ohne Mehrung
der Impulse schneller als in Zeiten schwachen Verkehrs laufen lassen. Wenn ferner
während des Gesprächs aus schaltungstechnischen Gründen eine sofortige Übertragung
von Stromstößen auf den Zähler nicht möglich ist können die Stromstöße von einem
Hilfsschalter aufgespeichert und bei Gesprächsschluß auf den Zähler übertragen werden.
Schließlich sei erwähnt, daß die Umschaltung der Zählvorrichtung und des Summers
anstatt von Hand auch selbsttätig in Abhängigkeit von Strommessern, Abschalterelais
u. dgl., welche den jeweiligen Stand der Apparatbelegungen anzeigen, bewirkt werden
kann.