DE849652C - Photographisches Material - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Stabilisierung von lichtempfindlichen Silberhalogenemulsionen und
im besonderen auf die Verwendung von Tetrazolyldisulfiden als Stabilisatoren für diese Emulsionen.
Es ist in der Technik bekannt, daß lichtempfindliche Emulsionen, wie Gelatinesilberhalogenemulsionen, eine
gewisse Neigung zur Schleierbildung haben. Der Schleier kann von zwei Arten sein, nämlich ein Gelbschleier
oder ein chemischer Grauschleier. Der Gelbschleier, der manchmal als Farbschleier oder dichroitischer
Schleier bezeichnet wird, besteht im wesentlichen aus einer kolloidalen Abscheidung von Silber, dessen Farbintensität
und allgemeines Aussehen durch die winzig kleine Teilchengröße und den Grad der Verteilung
bestimmt wird. Der Schleier ist in der Hauptsache von gelber Farbe und erscheint zumeist in den helleren
Teilen eines Negativs. Die Farbe kann jedoch wechseln, und die kolloidalen Silberteilchen können durch
reflektiertes Licht beispielsweise grün erscheinen und gelb oder rot bei durchscheinendem Licht. Der sogenannte
chemische oder Grauschleier andererseits ist der gewöhnlichere und bildet sich aus mehrfachem
Anlaß. Er kann z. B. durch Vorbelichtung, durch übermäßiges Reifen der Emulsionen oder durch
Lagerung des Films, insbesondere bei hohen Temperaturen oder über ungewöhnlich lange Zeit, hervorgerufen
werden.
Es ist auch bekannt, daß Mercaptotetrazole und Tetrazole, die wenigstens eine = NH-Gruppe enthalten,
deren Wasserstoffatom durch Silber ersetzt werden kann, wirksam zur Verhinderung einer Zunahme
der Schleierbildung sind und somit die Haltbarkeit von lichtempfindlichen Silberhalogenemulsionen
stabilisieren oder regeln. Obgleich diese Verbindungen
die Fähigkeit besitzen, die Emulsionen, denen sie zugesetzt werden, zu stabilisieren und ihnen eine
steilere Gradation zu geben, so haben sie doch einen bestimmten Mangel insofern, als sie in gewissem Ausmaße
die Lichtempfindlichkeit der Emulsionen verringern.
Die Hauptaufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, durch Stabilisatoren oder Schleierverhinderungsmittel
die Bildung des chemischen Schleiers in
ίο lichtempfindlichen Silberhalogenemulsionen zu verhindern.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, Stabilisatoren oder Schutzstoffe gegen die
Schleierbildung von lichtempfindlichen Silberhalogenemulsionen anzuwenden, die die Empfindlichkeit der
Emulsionen nicht verringern, aber deren Stabilität erhöhen.
Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Es wurde gefunden, daß diese Ziele durch die,Verwendung einer Kombination des Tetrazol- und Disulfidrestes
in der Forru von Tetrazolyldisulfiden erreicht werden, die in der Fähigkeit der Schleierverringerung
jedem einzelnen der Reste überlegen sind, wenn diese in Verbindung mit irgendeiner anderen
Gruppe benutzt werden. Die Bis-(1-substituierten tetrazolyl-5)-disulfide, die erfindungsgemäß benutzt
werden, haben die folgende Strukturformel:
N-Nx
N —
c — s — s — c:.
— N
— N in der R Kohlenwasserstoffreste, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
Amyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Allyl,
N —
X-SNa + HCl-
Die Oxydation des Mercaptans zu dem Tetrazolyldisulfid verläuft wie folgt:
R R
N — Nx Oxydation
Il ,C — SH >
und kann durch Behandlung der wäßrigen Lösung des Mercaptans mit einer Ferrichloridlösung oder
Wasserstoffsuperoxyd durchgeführt werden. Das Disulfid fällt aus der Lösung aus und kann aus Alkohol
umkristallisiert werden.
Das zweite Verfahren ist von dem gleichen Autor auf S. 61 derselben Veröffentlichung beschrieben und
entspricht dem ersten Verfahren mit dem Unterschied, daß das aliphatische Isothiocyanat durch irgendein
aromatisches Isothiocyanat ersetzt, das Durchleiten von CO2 weggelassen und die Erwärmung unter
Propargyl, Butenyl, Pentenyl, Hexenyl, Phenyl, ο-, m-, und p-Tolyl, Naphthyl, a-Naphthyl, /9-Naphthyl,
Diphenyl, Benzyl, Methylbenzyl, Äthylbenzyl u. dgl., bedeuten.
Es sind zwei allgemeine Verfahren bekannt, nach denen die Tetrazolyldisulfide hergestellt werden können.
Das erste Verfahren eignet sich für die Tetrazolyle, bei denen R in der obigen allgemeinen Formel
ein aliphatischer Rest ist, und das zweite Verfahren für die, bei denen R ein aromatischer Rest ist.
Das erste Verfahren ist von R. Stolle im Journ. für praktische Chemie, 133, S. 60, 1932, beschrieben
und besteht darin, daß tropfenweise eine Lösung irgendeines aliphatischen Isothiocyanats in o,5°/0igem
Alkohol einer heißen, gut durchgerührten alkoholischen Suspension von Natriumazid zugesetzt und das Gemisch
unter Rückfluß 2 bis 8 Stunden erhitzt wird. Die Reaktion verläuft wie folgt:
NaN3 + R1NCS
N — N
N — N
— SNa
wobei R und R1 dieselbe Bedeutung wie R oben haben.
Während des Erhitzens unter Rückfluß wird ein kräftiger CO2-Strom durch das gut gerührte Reaktionsgemisch
hindurchgeschickt. Hierauf wird das Gemisch heiß filtriert und das heiße Filtrat zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wird in Wasser aufgenommen (falls nötig, filtriert) und mehrmals mit
Äther ausgelaugt. Die wäßerige Lösung wird vom Äther befreit und dann mit HCl angesäuert. Die
angesäuerte Lösung wird zur Trockne eingedampft und der feste oder klebrige Rückstand durch Umkristallisation
aus Äther oder Chloroform gereinigt, wodurch das Mercaptan erhalten wird.
N —
C-SH+NaCl
N — Nx
x —s —s — c
N-N
-N-N
Rückfluß auf 2 Stunden verringert wird. Beim Ansäuern fällt ein festes Produkt aus, das unmittelbar
umkristallisiert wird und das Mercaptan in reiner Form liefert.
Die Oxydation dieses Mercaptans zum Disulfid kann durch Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd oder verdünnter
Salpetersäure durchgeführt werden. Das erhaltene Disulfid wird am besten aus Äthylalkohol
umkristallisiert.
Bei der Herstellung von Tetrazolyldisulfiden, wie sie erfindungsgemäß benutzt werden, kann irgendein
aliphatisches oder aromatisches Isothiocyanat als
Ausgangsstoff benutzt werden. Die Natur des Isothiocyanats ist unwesentlich, solange das Kohlenwasserstoffradikal
zum Alkan-, Cycloalkan-, Alken-, Alkin- oder Aryltypus gehört.
Beispiele geeigneter Isothiocyanate sind: Isothiocyansäuremethylester,
-äthylester, -propylester, isopropylester, -butylester, -isobutylester, -sec.-butylester,
-tert. -butylester, -amylester, -isoamylester,
ίο -hexylester, -heptylester, -octylester, -nonylester,
-decylester, -allylester, -propargylester, -phenylester, -benzylester, -xenylester, -o-tolylester, -p-tolylester
u. dgl.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige Arbeitsweisen, nach denen die Stabilisatoren der
Erfindung hergestellt worden sind, doch ist die Herstellung nicht Gegenstand der Erfindung.
CH.,
CH,
N-N . N — N
C — S — S — C ;
Ν —Ν -Ν —Ν
Bis-(methyl-i-tetrazolyl-5)-disulfid
Eine alkoholische Lösung von 15 g Isothiocyanmethylester
wurde tropfenweise einer Suspension von
19,5 g Natriumazid in 250 ecm o.5°/0igem Äthylalkohol
zugesetzt, die in einem dreihalsigen i-1-Rundkolben
enthalten war, der mit einer wirksamen Rührvorrichtung, Rückflußkühler und Einlaßrohr für die Zuleitung
von CO2 versehen war. Das Gemisch wurde während dieser Maßnahme und den folgenden 8 Stunden
der Erhitzung unter Rückfluß gut durchgerührt. Darauf wurde Kohlendioxyd in einem kräftigen
Strome durch die Mischung hindurchgeschickt und die Temperatur des Gemisches auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Die Erhitzung unter Rückfluß wurde 8 Stunden fortgesetzt.
Hierauf wurde die noch heiße Suspension nitriert und das alkoholische Filtrat auf einem Wasserbad
unter verringertem Druck zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wurde in Wasser aufgenommen und zweimal mit je 50 ecm Äther ausgelaugt, um nicht
in Reaktion getretenes Methylisothiocyanat zu entfernen.
Der Äther wurde aus der wäßrigen Lösung entfernt, indem durch sie ein Luftstrom hindurchgeschickt
wurde. Die wäßrige Lösung wurde mit HCl angesäuert (Kongorotpapier), und die erzielte Lösung auf
einem Wasserbad unter verringertem Druck zur Trockne eingedampft. Durch Extraktion der erhaltenen
Masse mit siedendem Chloroform und Abkühlen des Extraktes wurden weiße Kristalle von i-Methylmercapto-5-tetrazol
erhalten.
Eine Lösung von 2 g i-Methylmercapto-5-tetrazol
in 30 ecm Wasser wurde 10 Minuten mit einem Gemisch aus 2 ecm 3o°/0igem Wasserstoffsuperoxyd und
5 ecm Wasser erwärmt. Beim Abkühlen des Gemisches in Eis fiel ein Niederschlag aus, der filtriert
und aus Äthylalkohol umkristallisiert wurde.
N-N
ii
N — N
N — N
— S — S — C
C„H„
-N-N
-N — N
Bis-(phenyl-i-tetrazolyl-5)-disulfid
,C — S — S — C'
N — N
\N — N
Eine Lösung von 13,5 g Isothiocyanphenylester in 150 ecm 95°/oigem Äthylalkohol wurde tropfenweise
einer gut durchgerührten Suspension von 10 g Natriumazid in 50 ecm absolutem Alkohol zugesetzt,
die in einem 500-ccm-Dreihalsrundkolben enthalten war, der mit einer wirksamen Rührvorrichtung und
einem Rückflußkühler ausgestattet war. Die Temperatur des gut durchgerührten Gemisches wurde dann
auf die Rückflußtemperatur gesteigert und 2 Stunden aufrechterhalten. Danach wurde das Gemisch heiß
filtriert und das Filtrat auf dem Wasserbad unter verringertem Druck zur Trockne eingedampft. Der
feste Rückstand wurde in Wasser aufgenommen und das nicht in Reaktion getretene Phenylisothiocyanat
durch zweimalige Extraktion mit je 50 ecm Äther entfernt. Die wäßrige Schicht wurde mit HCl angesäuert
und der gebildete Niederschlag auf einem Büchnertrichter gesammelt, mit wenig Wasser ge- go
waschen und schließlich aus verdünntem Äthylalkohol umkristallisiert.
10 g des Mercaptans wurden in 500 ecm io°/oiger
Salpetersäure suspendiert, und unter gutem Rühren wurde die Temperatur des Gemisches auf den Siedepunkt
gebracht. Unmittelbar hierauf wurde die Suspension filtriert, der auf dem Büchnertrichter zurückbleibende
gelbe Rückstand mit Wasser säurefrei gewaschen und aus 95°/oigem Äthylalkohol umkristallisiert.
. Beispiel 3
Bis-(allyl-i-tetrazolyl-5)-disulfid
Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß an Stelle von 15 g Isothiocyanmethylester 20 g
Isothiocyansäureallylester benutzt wurden.
Die Tetrazolyldisulfide, die in der i-Stellung durch
einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest substituiert sind, werden in Alkohol, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-
oder Butyialkohol o. dgl. oder in einer wäßrigen Mischung dieser Alkohole gelöst und die so erhaltenen
Lösungen mit der Emulsion zu irgendeinem Zeitpunkt während ihrer Herstellung gemischt.
Wenn jedoch die i-Stellung des Tetrazolyldisulfids durch einen Arylrest substituiert ist, so wird eine
derartige Verbindung am besten in Aceton gelöst.
Bei der Herstellung einer die Stabilisatoren enthaltenden Emulsion kann die Lösung des Stabilisators
mit der Emulsion zu irgendeinem Zeitpunkt ihrer Herstellung vermischt werden, vorzugsweise jedoch
während der Reifung oder unmittelbar vor dem Aufgießen auf den Träger, und zwar in Konzentrationen
von 1Z8 bis 500 mg je Liter Emulsion. Die jeweils
anzuwendenden Konzentrationen sind abhängig von der Art der Emulsion und können je nach der benutzten
Verbindung etwas wechseln.
Vorteilhafte Wirkungen in der Verringerung der Grauschleier können erzielt werden, wenn Lösungen
dieser Tetrazolyldisulfide den Süberhalogenemulsionen als Reifungszusätze oder als Gießzusätze zugesetzt
werden. Unter Reifungszusatz ist ein Zusatz gemeint, der während der Reifungs- oder Nachreifungsstufe
des Herstellungsverfahrens der Emulsion gemacht wird. Diese Zusätze können nämlich dazu benutzt
werden, die Empfindlichkeit der Emulsion zu erhöhen oder die Grauschleierbüdung zu verringern. Unter
Gießzusatz ist ein Zusatz gemeint, der der Emulsion unmittelbar vor ihrem Aufgießen auf den Träger
(Glas, Film, Papier u. dgl.) zugegeben wird, wenn die Emulsion nahezu ihre größte Empfindlichkeit bereits
erhalten hat. Die Funktionen dieser Gießzusätze sind nahezu dieselben wie die der Reifungszusätze, d. h.
sie sollen die Empfindlichkeit erhöhen oder die Schleierbildung verringern.
Wenn die Tetrazolyldisulfide als Reifungszusätze benutzt werden, so werden sie am besten in einer
Konzentration von 1Z2 bis 5 mg je Kilo flüssiger
Emulsion angewendet, und wenn sie als Gießzusätze benutzt werden, so werden sie in einer Konzentration
von 10 bis 100 mg je Kilo flüssiger Emulsion angewendet.
Ein besonderer Vorteil scheint erreicht zu werden, wenn Platten, die mit tetrazolyldisulfidhaltigen Emulsionen
überzogen sind, nach langer Aufbewahrung verarbeitet werden. Hier zeigt sich eine deutliche
Verringerung im Grauschleier im Vergleich mit Platten, die mit einer Emulsion ohne Zusatz von
Tetrazolyldisulfid überzogen sind. Diese Vorteile scheinen mit einem nur sehr geringen Verlust an
Empfindlichkeit und Kontrastwirkung erzielt zu werden.
Das Verfahren zum Prüfen der in den folgenden Beispielen benutzten Stabilisatoren besteht darin,
daß zwei Filmstreifen, z. B. aus Celluloseacetat, mit derselben Emulsion, und zwar einer mit und einer
ohne Stabilisator überzogen und die Emulsionen 6 Tage in einem Brutapparat bei 500 C gelagert
werden, worauf sie unter den üblichen Bedingungen belichtet, entwickelt, fixiert und gewaschen werden.
Die in den beiden Emulsionen in den unbelichteten Stellen erzeugte Schleierdichte oder Schwärzung wird
dann in einem üblichen Durchleuchtungsdensitometer gemessen.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen einige Arbeitsweisen, nach denen die erfindungsgemäßen
Stabilisatoren angewendet worden sind.
Ein photographischer Film, der mit einer üblichen Gelatinebrom j odidemulsion normaler Entwicklungsgeschwindigkeit und Kontrastbildung beim Entwickeln
unter üblichen Bedingungen überzogen worden war, ergab nach einer Brutschrankbehandlung von
6 Tagen bei 500C einen Schleier von 0,28 Dichte.
Ein anderer Film, der mit der gleichen Emulsion überzogen war, die aber einen Zusatz von 100 mg
Bis-(i-Methyltetrazolyl-5)-disulfid je 1000 ecm Emulsion,
d. h. äquivalent etwa 50 g Silbernitrat enthielt und unter denselben Bedingungen entwickelt wurde,
ergab nach derselben Brutschrankbehandlung einen Schleier von nur 0,08 Dichte.
Beispiel 4 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß an Stelle von Bis-(i-methyltetrazolyl-5)-disulfid
eine äquivalente Menge Bis-(i-phenyltetrazolyl-5)-disulfid
benutzt wurde. Die erzielten Resultate waren mit denen des Beispiels 4 nahezu gleich.
Beispiel 4 wurde nochmals wiederholt mit dem Unterschied, daß an Stelle von 100 mg Bis-(i-methyltetrazolyl-5)-disulfid
75 mg Bis-(i-allyltetrazolyl-5)-disulfid benutzt wurden. Nach der Brutschrankbehandlung
und Entwicklung ergab die Emulsion, die Bis-(i-allyltetrazolyl-5)-disulfid enthielt, einen
Schleier von nur 0,08 Dichte.
Weitere Versuche haben gezeigt, daß Emulsionen die Stabilisatoren gemäß der Erfindung enthalten,
nicht nur bessere Eigenschaften hinsichtlich ihrer Haltbarkeit, d. h. Verringerung der Schleierbildung,
hervorgerufen durch Brutschrankbehandlung oder lange Lagerung haben, sondern sie zeigen auch
wesentlich verringerte und in einigen Fällen sogar vollständige Beseitigung der Unterschiede in der
Entwicklungsgeschwindigkeit, zu denen einige Emulsionen neigen.
Die beschriebenen und verwendeten Stabilisatoren können in verschiedenen Arten von Emulsionen
benutzt werden. Außer ihrer nützlichen Verwendung in orthochromatischen und panchromatischen Emulsionen
können sie auch in nichtsensibilisierten Emulsionen und Röntgenemulsionen benutzt werden. Wenn
sie mit sensibilisierenden Farbstoffen benutzt werden, so können sie den Emulsionen vor oder nach dem
Zusetzen der Farbstoffe zugesetzt werden. Die Dispergierungsmittel für die Silberhalogenide können
Gelatine oder andere Kolloide sein, wie wasserlösliche Cellulosederivate, z. B. Oxyäthylcellulose, Methylcellulose,
Carboxyoxycellulose, niedrig acetyliertes Celluloseacetat u. dgl. Die Stabilisatoren können
auch in Gelatine oder anderen Kolloiden, wie Polyamiden oder einem· Gemisch von Gelatine und einem
Polyamid, wie es aus der USA.-Patentschrift 2289775 bekannt ist, Polyvinylalkohol und einem Geliermittel,
wie es aus der USA.-Patentschrift 2249537 bekannt ist; Polyvinylacetaldehydacetalharzen und
teilweise hydrolysierten Acetatharzen, wie sie in den USA.-Patentschriften 1939422 und 2036092 genannt
sind; Cellulosederivaten, wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat und den niedrigeren Fettsäureestern der
ellulose einschließlich der einfachen und gemischten Ester und Äther der Cellulose u. dgl., als Unterschicht
oder Überzug für die Emulsion oder als Deckschicht ür den Träger benutzt werden. Außerdem können
sie dem Träger für die lichtempfindliche Schicht oder
einer Zwischenschicht zwischen der empfindlichen Emulsionsschicht und dem Träger wie dem Barytüberzug
beigemischt werden, der sich gewöhnlich auf photographischen Papieren befindet, oder sie
können einer Schutzschicht beigemischt werden, die auf die Oberfläche der Emulsion aufgetragen wird,
oder in anderer Weise hergestellte und getrocknete lichtempfindliche Schichten können in einer alkoholischen
oder wäßrig-alkoholischen Lösung des Stabilisators gebadet werden.
Da die Anwesenheit dieser neuen Verbindungen dazu geeignet ist, chemische Schleier zu verhindern,
und zwar gleichgültig, ob sie der Emulsion unmittelbar einverleibt werden oder einer besonderen Fläche oder
Trägerschicht zugesetzt werden, so soll der Ausdruck photographisches Material ganz allgemein in dem
Sinne verstanden werden, daß er jede dieser möglichen Anwendungen einschließt.
Am Gegenstand der Erfindung können alle Abänderungen vorgenommen werden, die den Rahmen
der Erfindung nicht verlassen.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Photographisches Material, bestehend aus einem Schichtträger und einer auf diesem liegenden lichtempfindlichen Halogensilberemulsion, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilberemulsion als Stabilisator in einer die Schleierbildung verhindernden Menge ein Tetrazolyldisulfid der allgemeinen Formel enthält:R RΝ — Νχ rN — NIl ^C — S — S — C IlN-N/" ^N-Nin der R einen Kohlenwasserstoffrest darstellt.
- 2. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilberemulsion als Stabilisator ein Tetrazolyldisulfid der folgenden Formel enthält:CH,N-NxIl
N — NyO O V_a.\CH,,-N — N—N - 3. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilberemulsion als Stabilisator ein Tetrazolyldisulfid der folgenden Formel enthält:C0C. H,χ — s — s — cN —— NIl— N
- 4. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogensilberemulsion als Stabilisator ein Tetrazolyldisulfid der folgenden Formel enthält:c c r/N-N-/N-N
- 5. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Emulsion den Stabilisator in Mengen von 1Z2 mg bis etwa 500 mg je Liter enthält.
- 6. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stabilisator anstatt in der lichtempfindlichen Emulsion im Schichtträger oder in einer Unter-, Zwischenoder Deckschicht enthalten ist.5359 9. 5i
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