-
Neigungsmesser für Schiffe
I>ic i?rtitt@lnttg Iwtrift eisten Neigungsmesser für |
cltitle. dur mit It()t-tltttittcltt genaue Neigungs- |
ntessuttgett au Hord des Schiffes ertniiglicht. |
Gelegentliche :rlt«-ere Stahilitätstinfälle lassen es |
zwe.km:il.iig erscheinen, außer sehr genauen Stabili- |
tätsbestitntnungen durch die Bauwerft auch an Bord |
Stab» litatstnessungen vornehmen zu können. Die Er- |
hndttng schafft daher für den Betrieb an Bord ge- |
naue \lelint@iglicltl;eitett. Dafür ist u. a. eine Prä- |
zisiernstteigungsmessung erforderlich, für die beint |
'erftversuclt lange Fadenpendel verwendet werden. |
Diese sind im Herdbetrieb unbrauchbar, da ihre An- |
brittguttg ztt umständlich, ihreBenutzung ungewöhn- |
lich ist. Die für Bordzwecke geeigneten Anordnun- |
gett Müssen folgende Eigenschaften haben: |
Si(' miissvtt i. jederzeit greifbar und ohne um- |
st:itt(llicitc Vorkehrungen sofort anwendbar scitt. |
2. ltt*icll:te Genauigkeit bei einfacher Henutzuttgs- |
wVisc sicherstellen. 3. ohne Vorkenntnis auch für |
den haltitäu und Steuermann auf kleiner Fahrt an- |
wendl>ar und verständlich sein. |
Diesen Bedingungen, besonders der zweiten Be- |
dingung, genügt der Neigungsmesser stach der Er- |
findung. |
1 >ie Urfindung bestellt darin, daß ein Trommel- |
sextant verwen<lct wird, der auf seiner _@lhidade |
eine Libelle trägt und dessen Fernrohr mit einem |
Fadenkreuz versehen ist. 'Vorzugsweise wird stach |
der Erfindung weiter eine Halterang für den Sex- |
tattt<>tt vor,-esrhen. die zurrt leichten und sc hnellett |
festen _@trhringen oder Aufstellen des Sextanten an einem festen
Teil des Schiffes geeignet ist.
-
1 n der "Zeichnung ist die Erfindung durch zwei Figuren schematisch
erläutert.
-
Fig. t ist eine Ansicht des Sextanten nach der Erfindung: Fig. 2 zeigt
das Gesichtsfeld des Fernrohrs beim Anpeilen der Kimm.
-
Der übliche Trommelsextant 1 ist auf seiner Alllidade 2 mit einer
Libelle 3 versehen. Das Fernrohr -1 ist mit einem Fadenkreuz j versehen. Eine Halterung
6, die am nicht weiter dargestellten Griff des Sextanten angreift und dort beispielsweise
durch eine Schraube befestigt ist, gestattet die Befestigung des Sextanten auf einem
festen Teil 8 des Schiffes, z. l3. der Brückenreling, durch eine Schraube g.
-
Die Zusatzeinrichtung für den Sextanten, der ohne diese Zusatzeinrichtung
in üblicher Weise zum \l essen benutzt werden kann, besteht also aus der Haltevorrichtung
6, aus dem mit Fadenkreuz versehenen Fernrohr -1 und aus einer Libelle 3. Diese
braucht nicht abnehmbar an der Alhidade befestigt ztt sein, sie kann auch fest mit
dieser verbunden sein.
-
Durch die llaltevorrichtung läßt sich das Gerät z. 13. auf der Brückenreling
so befestigen, daß die Mickrichtung nach Steuerbord oder nach Backbord yuerab liegt.
-.Muß man mit der Libelle messen, so kann das Gerät mit der Haltevorrichtung z.
B. all der Kante des Kartentisches festgeschraubt werden, wobei die Instrumentebene
in der Spantebene liegen rnuß.
-
Bei Benutzung des Sextanten als Neigungsmesser mit Hilfe des Fernrohrs
dreht man mit der Trommel ein gut sichtbares Objekt (Flaggenknopf, Kirchturmspitze,
Baumgipfel, Kimm od. dgl.) an den Horizontalfaden des Fadenkreuzes und liest ah.
Wegen der ständigen kleinen Bewegungen des Schiffes, die selbst bei ruhigem Wetter
im Hafen vorhanden sind, macht man eine ganze Reihe solcher lieriihrungseinstellungen,
z. B. mindestens zehn. Die Zahl dieser Einstellungen richtet sich danach, wie stark
die Bewegungen sind. Dann beobachtet man noch für einige Minuten, und zwar wenigstens
so lange, bis sich diese Nullage nicht mehr ändert. Aus den Ablesungen bildet man
das Mittel. Ebenso verfahrt man mit jeder Krägungslage und mit den Zwischennullagen.
-
Die Beobachtung mit dem Fernrohr unterscheidet sich vorteilhaft von
der mit den Neigungsmessern, die der Schiffbauer bei dem Werftkrägungsversuch benutzt.
Hierbei werden eine Reihe langer Fadenpendel verNvendet, bei denen infolge der Trägheit
falsche !Messungen durch Eigenschwingungen unvermeidbar sind. Daher muß man bei
derartigen Messungen mindestens drei Pendel benutzen, um durch :Mittelbildung einigermaßen
richtige Werte für die Neigung zu erhalten. Bei Verwendung des Sextantep nach der
Erfindung als Neigungsmesser hat man dagegen gewissermaßen den Lichtstrahl als i#aden.
Die Länge des Lichtstrahls bestimmt die I#.rnpfindlichkeit und die Meßgenauigkeit.
Sie kann beispielsweise bei Benutzung der Kimm als Obiekt überaus groß werden. Eine
künstliche Dämpfung wie bei den Fadenpendeln ist infolge des trägheitslosen Lichtstrahls
überflüssig. Weiter liegt ein besonderer Vorteil der Erfindung darin, daß die Vorrichtung
nach der Erfindung ohne besondere Umstände jederzeit schnell und einfach aufzustellen
ist und eine außerordentliche genaue Winkelbestimmung liefert, die auch schon kleine
Krägungslagen als für 1Meßzwecke geeignet erscheinen läßt.
-
Die Messung mit dem Fernrohr hat «-eiter den Vorteil. daß sie einen
subjektiven Eindruck von den `erhalten des Schiffes während der Messung verrnittelt.
Sie kann sogar dann beibehalten werden, wenn während der Messung eine Änderung des
Wasserstands eintritt, wenn man sich also in einem Tidehafen befindet. Dann kann
man als Bezugspunkt ein gut sichtbares Merk auf einem schwimmenden Gegenstand (Schift,
Dock, Anleger od. dgl.) wählen. Die Messungen mit Fernrohr sind vorzuziehen.
-
Zur Messung mit der Libelle muß übergegangen werden, wenn geeignete
Objekte als Bezugspunkt fehlen oder infolge diesigen Wetters unsichtbar sind. Andererseits
ist diesiges Wetter für die -Messung besonders geeignet, weil dabei meist völlige
Windstille herrscht. Die äußerst empfindliche Libellenblase rnuß mit Sorgfalt zwischen
die beiden Mittelstriche der Libellenteilung gebracht werden, was infolge der ständigen
Bewegungen des Schiffes nur für kurze Zeit aufrechterhalten werden kann. Daher macht
man auch hier eine größere Anzahl derartiger Einstellungen und Messungen und bildet
das Mittel.
-
Die Verwendung der Libelle macht im Gezeitengebiet vom Wasserstand
unabhängig.
-
Bei Benutzung der Libelle ergeben die Unterschiede zweier Ablesungen
den doppelten Winkel, da dann die Spiegelwirkung des Sextanten fehlt. Die aus den
Ablesungen mit Libelle gefundenen Krägungswinkel sind daher durch 2 zu teilen.
-
Für -Messungen auf See gestattet die Drehbarkeit des Fernrohrs im
Fernrohrträger einen wählbar kleinen spitzen ffinkel zwischen Horizontalfaden lo
und Kimtn 11 (Fig. 2) einzustellen. Im Gesichtsfeld 12 des Fernrohrs entsteht daher
bei den stets vorhandenen geringen Bewegungen des Schiffes ein Schnittpunkt 13 zwisclietl
Kimm und Fernrohrfaden, der waagerecht hin und her wandert und, falls der Gesichtskreis
gehalten wird, eine denkbar genaue Nullmarkierung liefert. Diese Einstellung ist
stets herstellbar.
-
Die Meßgenauigkeiten sind in beiden hällen (IKi Fernrohrbenutzung
oder bei Libellenbenutzung) gleich groß.
-
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die bleßgenauigkeit des Sextanten
auf die Neigungsmessung des Schiffes ohne Änderung der bordüblichen Handhabung des
Instrument: übertragen wird, so daß auch einfache Seeleute ohne besondere Vorkenntnisse
auf Grund ihres vorhandenen Wissens mit dem Gerät umgehen können. I)as Geriit nach
der Erfindung ist schnell aufstellbar und leicht bedienbar, so claß es die bordüblichen
1#orderungen völlig erfüllt.
\I it dem Geriit nach der Erfindung
kann auch die für das Seeverhalten eines Schiffes wichtige Rollperiode unter Benutzung
des Fernrohrs bequem und sehr viel genauer gemessen werden, als dies mit Benutzung
der IZelingsdurchgä nge gegen ein festes Merk ni<iglicli ist. .liicli mit der
Libelle kann man die kollperiode messen.