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Neigungsmesser, insbesondere für Schiffe Die Erfindung betrifft einen
Neigungsmesser, der mit einem längs einer Bogenführung durch eine Mikrometerschraube
bewegten Libellenhebel versehen ist.
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Neigungsmesser dieser Art sowie solche, bei denen die Einstellung
des zur Grundfläche schwenkbaren Libellenträgers mittels eines Verzahnungsantriebes
erfolgt und die eingestellten Winkel als Längenmaße ablesbar sind, sind verschiedentlich
vorgeschlagen. Man hat auch schon eine Zeigeranordnung bei Tangentenschraubenantrieb
verwendet. Ferner hat man bei solchen Neigungsmessern auch schon Zeigerscheiben
.mit zwei gleichen Teilungen angewandt. Auch Unterteilungen bei solchen Zeigerscheiben
sind an sich bekannt.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß der Mikrometerantrieb
mit einer bei Sextanten bekannten, zweckmäßig mit Unterteilungseinrichtungen versehenen
Zeigerkreisscheibe verbunden ist, die leicht auswechselbar und nach einem Längenmaß
so eingeteilt ist, daß das Höher- und Tieferliegen des Bugs oder Hecks unmittelbar
im Längenmaß ablesbar ist.
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Durch diese Ausbildung wird insbesondere für Schiffe mit Ölfeuerung
eine besonders einfache Handhabung und Ablesung des verschiedenen Tiefganges am
Bug oder Heck unmittelbar in Längenmaßen erreicht. Besonders bei Olschiffen kann
infolge der verschiedenen Entleerung der Öltanks während der Fahrt eine starke Veränderung
der Trimmlage des Schiffes eintreten. Das Schiff wird entweder heck- oder buglastig.
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Durch die Erfindung kann auf einfache Weise die veränderte Trimmlage
am Bug oder Heck des Schiffes festgestellt werden. Gegebenenfalls kann man mit Hilfe
der Vorrichtung sogar bestimmen, welche Menge Brennstoff noch vorhanden ist. Vorteilhaft
ist die Erfindung auch zur Erhöhung der Sicherheit beim Einlaufen in einen Hafen.
Manche Schiffe haben, um Lotsenkosten zu sparen, beim Einlaufen in den Hafen oder
in die Binnengewässer nach einer langen Reise das Bestreben, mit möglichst waagerechtem
Kiel einzufahren. Gegebenenfalls muß daher durch veränderte Lagerung der noch vorhandenen
Flüssigkeitsvorräte oder andere Güter eine Ausgleichung der Trimmlage erzielt werden.
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Durch die Erfindung kann diejenige Strecke gemessen und unmittelbar
in Längenmaßen abgelesen werden, um die sich der Bug oder das Heck gegenüber der
normalen Wasserlinie, für die das Schiff gebaut ist, verändert hat. Zwar ist diese
Strecke nicht nur von der Neigung des Schiffes, sondern auch von dem Gewicht der
Ladung abhängig. Ist die Schiffsbelastung eine sehr hohe, so daß das Schiff unter
die normale Wasserlinie eintaucht, so ist darüber das Schiffspersonal von vornherein
unterrichtet. Auch dann kann bei ungleichmäßiger Entnähme von 01 während
der
Fahrt gegenüber der festgestellten Eintauchtiefe die veränderte Trimmlage leicht
gemessen und abgelesen werden.
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Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung,
und zwar Abb. i. eine Seitenansicht der Vorrichtung, die beispielsweise an einer
Längswand des Schiffskartenhauses angebracht ist, Abb. 2 einen Schnitt nach Linie
I-I der Abb. i, Abb.3 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung und _ Abb. q.
eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Abb. 3.
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An einer Längswand, z. B. der Kärtenraumwandung des Schiffes, ist
eine bogenförmige Segmentschiene a befestigt, die Befestigungsarme b tragen kann.
Um eine Achse c, die z. B. in der Nabe d der Befestigungsarme b gelagert ist, ist
ein die Libelle e tragender Hebel f schwenkbar gelagert. Längs der Bogenführung
a ist der Libellenhebel f in bekannter Weise durch eine Mikrometerschraube
bewegbar. Zu diesem Zweck ist an dem Kopf g des Hebels f der Libelle eine eine Schnecke
o aufweisende Achse n gelagert, die in den Schneckenzahnkranz p (s. Abb.2) der Bogenführung
einfaßt. Eine zweite Schnecke r der Achsen greift in ein Schneckenrad
s, dessen Achse t den Zeiger u
einer Zeigerkreisscheibe q trägt. Die
Zeigerkreisscheibe q ist erfindungsgemäß leicht auswechselbar und nach einem Längenmaß
mit zwei gleichen, zu beiden Seiten angeordneten Unterteilungen h, ausgehend von
Null, versehen. Die Mikrometerächse n trägt eine Scheibe in, die finit einer Unterteilung
sn2 versehen ist, .welche an einem Zeiger in, abgelesen wird.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß mittels des Mikrometerantriebs
o; n, en unmittelbar das Maß der Verstellung des Libellenhebels in Längenmaßen
auf der Zeigerscheibe q abgelesen werden kann, wobei diese Längenmaße dem veränderten
Höher- oder Tieferliegen des Hecks oder Bugs des Schiffes je nach der veränderten
Lage des Libellenhebels entsprechen. Der Benutzer muß, damit er die veränderte Schiffslage
feststellen kann, entweder vorher den normalen Längswinkel seines Schiffskieles
kennen. Die Feststellung wird am besten nach der normalen Wasserlinie des Schiffes,
auf dem die Vorrichtung angebracht ist, getroffen.
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Da der Unterschied des Höherliegens des Bugs oder Hecks für Schiffe
verschiedener Länge verschieden ist, muß die Zeigerscheibe leicht auswechselbar
sein, so daß man sie durch eine Scheibe auswechseln kann, die Einteilung hat, die
der Länge des betreffenden Schiffes angepaßt ist.
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Bei der in Abb. 3 und q. dargestellten Ausführung wird auch die Unterteilung
an der Uhrzeigerscheibe q angezeigt, und zwar mittels eines kleineren Zeigers v
auf einer Scheibe w. Hierbei ist die Anordnung so ge-. daß die Schneckenachse n
mittels w ählt, Kegelradübersetzung x das auswechselbare Stirnradgetriebe y antreibt,
von dem mittels weiterer Übertragungsräder z der kleine Zeiger v und der
große Zeiger u angetrieben werden. Der größere Zeiger zeigt dann die größere Maßeinheit,
z. B. Meter, an, während der kleine Zeiger die Unterteile, z. B. Dezimeter, anzeigt.
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Bei dieser Vorrichtung läßt sich nicht nur durch Auswechseln der Zeigerscheibe,
sondern auch durch Auswechseln des Zahngetriebes die Vorrichtung leicht den verschiedenen
Schiffslängen anpassen.