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Fahrzeugneigungsmesser. Die Erfindung betrifft die weitere Ausbildung
eines Fahrzeugneigungsrnessers mit einem Pendel nach Patent 402754. Beim Hauptpatent
werden die- Schwingungen des Pendels durch Dämpfungsmittel (eine Dämpfungsflüssigkeit
o. dgl.) eingeschränkt und die Pendelbewegungen durch Zwischenglieder auf eine Anzeigevorrichtung
übertragen. Der Behälter, der das aus einem oberen Gewicht und einer unteren .sehr
leichten Schaufel bestehende Pendel enthält, hat zwei übereinander angeordnete Abteile.
Die leichtere Schaufel ragt in die im unteren Abteil enthaltene Dämpfungsflüssigkeit
hinein, dessen obere öffnung bis auf einen. Raum für die an dieser Stelle geringen
Schwingbewegungen der Schaufel begrenzt ist. Auf diese Weise ist die Beweglichkeit
der Flüssigkeit im unteren Abteil sehr eingeschränkt, ohne jedoch die Übertragung
der Pendelbewegungen zu beeinträchtigen, und gleichzeitig ist im weitgehendsten
Maße das Pendel dem Einfluß der Trägheit mit Bezug auf die übrigen Teile entzogen.
Dennoch ist das Pendel mit einer langen Dämpfungsfläche versehen, was zum Erzielen
einer sanften, allmählich wirkenden und sehr geteilten Dämpfung unentbehrlich ist.
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Wenn nun, wie .es bei anderen Neigungsmessern bekannt ist, in einem
geeigneten Gehäuse zwei solcher Pendelvorrichtungen derart angeordnet werden, daß
die Aufhängungsachsen beider Pendel rechtwinklig zueinander verlaufen, so erhält
man einen Anzeiger, der nicht nur die Neigung in der Längsrichtung, sondern auch
in der Querrichtung angibt. Die Anzeigen der beiden Pendel sind hierbei unbedingt
unabhängig voneinander.
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Die Neuerung beruht gemäß der Erfindung im wesentlichen darin, daß
das in. dem zweiteiligen Gehäuse schwingende, mit einer in der Flüssigkeit sich
bewegenden Schaufel versehene Pendel, wie es bei anderen Meßvorrichtungen bekannt
ist, mit eirn:er Registriervorrichtung verbunden ist. Ein mit dieser Kombination
versehenes Gerät ist zum Anzeigen .des. Schlingerns und Stampfetts auf Schiffen
verwendbar und ermöglicht das Aufzeichnen von Kurven, die den Zustand der See während
der ganzen Fahrt genau darstellen.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen. des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise, und zwar Abb. i eine schaubildliche Ansicht des ganzen Geräts mit
zwei Pendelneigungsmessern zum Anzeigen beider Schwankungen der Schiffe (Stampfen
und Schlingern), Abb. 2 eine Ansicht des in Abb. i veranschaulichten geneigten Zifferblattes
mit dem Zeiger zum Anzeigen der Stampfbewegungen und das wagerechte Zifferblatt
zum Anzeigen des Schlingerns, Abb.3 einen Querschnitt durch die Pendelneigurngsmesservorrichtung
mit durch den Pendel betriebenen Zeiger, Abb. ¢ einen schematischen achsialen Schnitt
senkrecht zur Ebene der Abb.3 mit Registriervorrichtung, Abb. 5 einen Teil des Registrierpapierstreifens,
Abb.6 eine auf das Anzeigen und Registrieren des Schlingerns allein beschränkten
Vorrichtung.
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Die Vorrichtung nach Abb. i bis 5 besteht aus zwei Anzeigevorrichtungen
i 1, 12 (Abb. i), deren Pendelvorrichtungen nach demselben Grundgedanken wie im
Patent 402 754 ausgebildet sind. Diese sind in einem Gehäuse 13 untergebracht und
bestehen je aus. einem Pendelneigungsmesser nach dem Hauptpatent. Der untere
Teil des Gehäuses i (Abb. 3) bildet einen Flüssigkeitsbehälter 2, in welchem die
Flüssigkeit durch Kapillarität infolge der oberen Verjüngung des Behälters und infolge
der Anordnung eines Pendels 3 unbeweglich gehalten wird. Der halbkugelförmige Teil
3 des Pendels paßt sich genau dem oberen Abschlußrand 4 des Behälters
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an, so daß ein. Eintreten der Flüssigkeit in den oberen Teil verhindert
wird. Das Fendel3 sitzt auf einer in Lagern des Gehäuses i drehbaren Achse 5 (Abb.
4), die ein mit einem Zahnrad 8 in Eingriff stehendes Zahns:egment
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trägt. Die Achse 7 des Zalutrades S trägt einen auf einem in Abb. 4. nicht dargestellten
Zifferblatt beweglichen Zeiger 9.
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Wie im Hauptpatent 402 75.1 trägt das Pendel unten eine vollständig
in der Flüssigkeit des Behälters z tauchende Schaufel i o, i o'# die die Schwingungen
des Pendels hemmen soll. Durch das untere Gewicht io' ist der Schwerpunkt des Pendels
3 weiter' nach unten verlegt, um es jeweils rasch in seine senkrechte Stellung zurückzubewegen.
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Gemäß Abb.3 kann der Zeiger und demnach auch das Zifferblatt jeder
Anzeigevorrichtung eine wagerechte (voll ausgezogen) n) oder senkrechte (punktiert)
oder irgendwelche Zwischenstellung einnehmen.
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Hierdurch wird es möglich, zwei Anzeigevorrichtungen i i, 12 (Abb.
i) zum Anzeigen des Schlingerns und des Stampfens in einem Kasten 13 zu einem gedrängten
Gerät zu vereinigen, bei welchem das Zifferblatt der Vorrichtung t a unter ungefähr
.15' zur Wagerechten geneigt ist. Wie üblich, sind .die Aufhängungsachsen der Pendel
für die beiden Anzeigevorrichtungen i 1, 1a rechtwinklig zueinander angeordnet.
Die Achse für das Pendel der Anzeigevorrichtung i i verläuft parallel zur Längsachse
des Schiffes und die Pendelachse für die Anz°igevorrichtung 12 parallel zur Querachse
desselben.
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Durch die Anwendung einer großen Erbersetzung entspricht eine Schwingung
von 5' 3o' des Pendels ungefähr einer Schwingung von 9o' des Zeigers auf dem Zifferblatt,
wodurch, wie bei bekannten Neigungsmes.s:°m, die geringsten Schwankungen des. Schiffes
in beiden Richtungen mit der größten Genauigkeit angezeigt werden können.
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Die das Schlingern anzeigende Vorrichtung i i und gegebenenfalls auch
die das Stampfen anzeigende Vorrichtung 12 ist mit einet -in sich bekannten, beispielsweise
wie folgt ausgebildeten Registriervorriehtung versehen. Die Aufhängungsachse des
Pendels ist durch das Gehäuse i (Abb. 4.) hindurch verlängert und trägt eine Feder
oder einen Bleistift 16, der durch das Pendel vor einem Papierstreifen 17 bewegt
wird. Dieser Streifen 17 wird durch ein geeignetes Uhrwerk bekannter Art von einer
Spule abgewickelt und auf eine zweite Spule aufgewickelt. Die Regi.striervorrichtung
kann entweder in dem Kasten 13 oder außerhalb desselben (vgl. Abb. i ) angeordnet
werden.
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Der Papierstreifen ist gemäß Abb.5 eingeteilt. Die gerade Abszissenachse
x-.r entspricht der Ruhestellung des Bleistiftes 16 und ist in Zeiteinheiten (Minuten,
Sekunden usw.) eingeteilt. Die die Schwingungswinkel anzeigenden Ordinaten werden
durch Kurven gebildet, deren Mittelpunkt auf den Teilpunkten der Abszissenachse
liegen und deren Halbmesser gleich dem Arm des Bleistifthalters 16 ist.
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Die Anzeigevorrichtung wird zweckmäßig in der Mitte des Schiffes derart
aufgestellt, daß sie in ihrer Längsrichtung möglichst parallel zur Längsachse liegt
und der höher gelegene Teil des Kastens nach vorn gerichtet ist.
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Das Anzeigen des Schlingerns des Schiffes ist besonders wichtig für
die Reeder, wenn es sich um die Beladung der Fracht im Schiffsraum handelt.
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Die Vorrichtung könnte in diesem Fail dahin vereinfacht werden, daß
nur das Anzeigen des Schlingerns angegeben und registriert würde.
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Eine solche Vorrichtung ist in Abb. 6 veranschaulicht. Die Pendelachse
verläuft rechtwinklig zur Längsachse des Schiffes im Kasten 13, aus dem ein;. fest
mit der Pendelachse verbundene Aufzeichenvorrichtung 16 herausragt, die sich während
der Schwingungen des Pendels vor einem Papierstreifen 17 bewegt. Das Einstellen
der Federspitze zum Papier wird durch drei Stellschrauben bewirkt.