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Neigungsmesser für Fahrzeuge Die bisher bekannten Vorrichtungen zum
Feststellen der Neigungen von Schiffskörpern beruhen in der Mehrzahl darauf, daß
mit Hilfe eines Pendels die Neigung auf einer Gradeinteilung angezeigt wird, oder
es werden Flüssigkeitswaagen verwandt. Diejenigen bekannten Neigungsmesser, die
mit Modelldarstellungen, z. B. eines Flugzeugs, versehen sind, wirken in der Weise,
daß die Neigungen zunächst durch Gradmesser angezeigt werden. Der Führer des Fahrzeuges
muß sich dann an Hand dieses Gradausschlages erst überlegen, wie wohl dabei sein
Fahrzeug zur Waagerechten liegt. Jedenfalls lassen die bisherigen Neigungsmesser
nicht unmittelbar erkennen, wie die Wasserlinie zum Schiffskörper liegt. Dies wird
gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Modell ein mit Flüssigkeit gefüllter
Hohlkörper ist, der d°_r Form des betreffenden Schiffes und in dem der Flüssigkeitsstand
der Wasserlinie des Schiffes entspricht. Hierdurch wird die Lage des Schiffes in
der Wasserlinie unmittelbar angezeigt, ohne daß hierzu Winkelgrade an Gradmessern
abgelesen zu werden brauchten.
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Die Zeichnung zeigt der. Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel,
und zwar: Abb. r eine schaubildliche Darstellung de: ganzen Geräts und Abb. 2 bis
q. Einzelteile der Einteilungecdes Schwimmers.
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Der Hauptteil des Geräts ist ein einen durchsichtigen Hohlkörpern
bildendesSchiffsmodell, das zweckmäßig auf einem Kasten c befestigt ist. Der Hohlkörper
a besteht z. B.
aus Glas oder Zellstoff. Seine Innenwand entspricht genau
derAußenform des betreffenden Schiffes in verkleinertem Maßstabe. Der Hohlkörper
ist im Innern bis zur jeweiligen Wasserlinie des Schiffes mit einer Flüssigkeit
b gefüllt, deren Oberfläche die Schwimmebene des Schiffes darstellt und deren obere
Ränder die Wasserlinie des Schiffes am Modell anzeigen. Da sich die Höhe der Schwimmebene,
d. h. der Tiefgang des Schiffes während der Fahrt, durch Verbrauch von Kohlen, C)1,
Wasser, Proviant usw. und, im Hafen durch Ent- und Beladungen ändert,. muß auch
die Wasserlinie im Modell a mit der des Schiffes (in See vielleicht einmal am Tage
und im Hafen vor der Abfahrt) mit der Wasserlinie des Schiffes verglichen werden.
Hierzu befindet sich im Kasten c ein zweiter Flüssigkeitsbehälter d. Dieser zweite
Flüssigkeitsbehälter d ist mit einer Druckvorrichtung versehen, so daß der Flüssigkeitsstand
b im Schiffsmodell a der Wasserlinie des Schiffes entsprechend der jeweiligen Schiffsbelastung
angepaßt werden kann. Hierdurch wird die im Hohlkörper a eingeschlossene Flüssigkeitsmenge
b, die der vom Schiff verdrängten Wassermenge (Deplacement) im umgerechneten Verhältnis
entspricht, vergrößert oder verringert, d. h. die Oberfläche der Flüssigkeit im
Hohlkörper wird dem Tiefgang des Schiffes entsprechend gehoben oder gesenkt.
Der
Kasten c mit dem Modell a kann im Schiff an jedem gewunschten Ort aufgestellt werden,
nur muß die senkrechte Mittelebene des Modells mit der des Schiffes parallellaufen.
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Diese so aufgestellte Vorrichtung wird jede Neigung und Bewegung des
Schiffes selbsttätig mitmachen. Die Wasserlinie im Modell wird an der durchsichtigen
Wand des Hohlkörpers a der Schiffsführung die Wasserlinie und somit die Lage des
Schiffes anzeigen. Alle für das Schiff wichtigen baulichen Einrichtungen: Decks,
Schotten, Seitenfenster, Tiefgangsmarken und alle gewünschten sonstigen Einrichtungen
können auf die Innen-oder Außenwand des Hohlkörpers aufgezeichnet sein, so daß die
Schiffsführung sehen kann, welche lebenswichtigen Teile des Schiffes, unter der
Wasserlinie liegen und der Gefahr ausgesetzt sind.
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Mit der Druckvorrichtung e, f ist zweckmäßig ein Zeiger x starr verbunden,
welcher auf einer Teilung h diejenige Wassermenge in Tonnen angibt, welche das Schiff
jeweilig verdrängt. Diese Teilung h ist auf das Modell umgerechnet. Die Handhabung
und Einstellung ist einfach. Sind z. B. die Zu- oder Entlädungen des Schiffes in
Tonnen Bekannt, so ist der Zeiger auf die richtige Tonnenzahl der Teilung h einzustellen.
Sind die Gewichte der Ladungen nicht bekannt - Leckwerden oder Vollschlagen einzelner
Abteilungen des Schiffes -, so muß eine der Tiefgangsmarken des Modells mit der
entsprechenden Tiefgangsmarke des Schiffes durch die Druckvorrichtung e, f in Übereinstimmung
gebracht werden. Die entstehende Differenz auf der Einteilung h gibt dann die eingetretene
Zu- oder Entladung an.
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Die Dämpfung der Flüssigkeitsoberfläche b bei heftigen Bewegungen
des Schiffes in dessen - Längsrichtung erfolgt durch Querwände oder Schotten in,
in', die im Modell nicht wasserdicht angebracht sind, aber das Überschießen der
Flüssigkeit in der Längsneigung dämpfen. Zur Beruhigung der Flüssigkeitsoberfläche
b bei Querneigungen dient der Schwimmer i, der sich in der Mittellängsebene des
Modells frei auf und nieder bewegen kann. Die beiden freien Enden k, k'
des
Schwimmers sind zu senkrechten Flächen ausgebildet und werden in Schlitzen
1, l' der Querwände na, yti geführt. Der Schwimmer wird in der Wasserlinie
in der Längsrichtung des Modells a waagerecht liegen, sich also mit dieser heben
und senken. In der Querrichtung wird er aber am Drehen durch die zwangsläufige Führung
der Flächen k, k' in den Schlitzen 1, L' verhindert.
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Diese Eigenschaften des Schwimmers können neben -seiner Hauptaufgabe
(Dämpfung der Flüssigkeitsoberfläche) dazu benutzt werden, Ableseeinrichtungen für
die Längsneigung n, "n' und eine für die Querneigung o zu betätigen. Die Querneigung
ergibt sich aus dem Stand des Flüssigkeitsspiegels zu der Gradeinteilung o, die
sich, infolge der geradlinigen Führung des Schwimmers i, an dem sie befestigt ist,
nicht drehen kann. Die Längsneigungen werden mittels der Schlitze 1, l' der
Querwände k, k' an den sich zu ihnen bewegenden Gradeinteilungen ii, si abgelesen,
die den Bewegungen des Schwimmers i folgen. Abb. 2 zeigt eine Längsneigung des Schiffes
nach hinten, also steuerlastig, und Abb. q. das Schiff ohne Längsneigung.