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Vorrichtung zur Bestimmung des Tiefganges von schwimmenden Fahrzeugen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung des Tiefganges von
schwimmenden Fahrzeugen, wie z. B. Schiffen, Schwimmdocks u..dgl., durch den Druckunterschied
zwischen innenbords und außenbords vorhandenem Wasser. Von den bekannten Vorrichtungen
dieser Art unterscheidet sich die neue Vorrichtung dadurch, daß die gewünschten
Angaben in einem Meßgefäß ausschließlich mit Hilfe von Flüssigkeiten hervorgebracht
werden, d. h., ohne daß in der Vorrichtung ein Gas, z. B. Luft, wirksam ist. Die
Verwendung von unter Druck stehender Luft ist aus dem Grunde unzweckmäßig, weil
dadurch die" Vorrichtung verwickelt und im Gebrauch unzuverlässig wird.
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Bei der neuen Vorrichtung wird in bekanxi ter Weise ein U-Rohr unterhalb
der Oberfiäche des Wassers angeordnet, in. welchem das Fahrzeug schwimmt, wobei
der eine Schenkel des U-Rohres durch ein Rohr mit diesem Wasser verbunden ist. Gemäß
der Erfindung wird der andere Schenkel des Rohres, welcher nicht mit dem Außenwasser
verbunden. ist, durch ein Rohr mit einem Meßglas verbunden, welch letzteres oberhalb
des Schiffsdeckes oder an irgendeiner anderen geeigneten Stelle angebracht werden
kann. Zur Dämpfung der Bewegung der Flüssigkeit in dem Meßglas ist gemäß der Erfindung
der untere Teil des U-Rohres mit Quecksilber gefüllt.
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Selbst wenn der Unterschied zwischen dem äußeren und dem inneren Wasserspiegel
groß ist, so wird nun die Bewegung der Flüssigkeit in dem Meßglas durch das Gewicht
des Quecksilbers betnächtlich vermindert, und falls erforderlich, kann noch eine
weitere Verminderung dadurch erreicht werden, daß das vorher genannte Steigrohr
mit einem Rohr verbunden wird, das eine solche lichte Weite besitzt, daß die gewünschte
Verminderung der Wasserbewegung in dem Meßglas hervorgerufen wird. Dieses Rohr kann
mit einem Behälter verbunden werden, dessen' Boden sich etwas oberhalb .der festgelegten
Höhenlinie befindet. Der Behälter dient dazu, den Wasserspiegel in dem Meßglas bequem
auf eine festgelegte Höhenlinie einzustellen. Ebenso kann das Meßglas selbst gewünschtenfalls
mit einem Wasserbehälter zu demselben Zweck verbunden werden.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung. nach
der Erfindung beispielsweise schematisch dargestellt.
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Abb. i ist eine schematische Darstellung der ganzen Anordnung.
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Abb.2 ist eine Einzelheit im Schnitt und im vergrößerten Maßstabe.
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Abb.3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 2.
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Abb. q. ist ein ähnlicher Schnitt, jedoch für eine andere Stellung
des Absperrhahnes. Abb. 5 ist eine Teilansicht in vergrößertem Maßstabe.
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Abb.6 ist eine schematische Darstellung einer besonderen Anordnung.
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Im besonderen ist in Abb. i mit i ein U-Rohr bezeichnet, welches bis
zur Höhe 2 mit Quecksilber gefüllt ist. Ein Schenkel des U-Rohres ist mit dem Außenwasser
durch das Rohr 3 verbunden. ¢ ist ein Absperrhahn, mit dessen Hilfe die Verbindung
mit dem Außenwasser geschlossen oder geöffnet werden kann. Der andere Schenkel des
U-Rohres i ist mit einem Steigrohr 5 verbunden, welches nach außen bis zu dem Meßglas
6 reicht, das seinerseits, was in der Zeichnung nicht zu sehen ist, auf der Kommandobrücke
aufgestellt ist. Der Schenkel des U-Rohres, welcher mit dem Außenwasser verbunden
ist, trägt ferner ein Zweigrohr 7, das bis zur Höhe des oberen Endes des, Meßglases
6 hinaufreicht. 8 ist ein Verbindungshahn für die bei-'
den Schenkel
des U-Rohres. 9 ist eine Handpumpe, mit deren Hilfe Außenwasser durch ein Rohr io
angesaugt werden kann und durch ein Rohr i i in das Steigrohr 5 geleitet wird. 12
ist ein Wasserbehälter, welcher ermöglicht, den Flüssigkeitsspiegel in dem Meßglas
bequ°-mer auf eine bestimmte Höhenlinie einzustellen. 13 ist ein Rohr, welches den
Behälter 12 mit dem Hauptrohr 5 verbindet. Die lichte Weite des Rohres 13 ist so
bemessen, daß die Bewegung der Flüssigkeit in dem Meßglas 6 im gewünschten Maße
verringert wird. 1q. bezeichnet eine Skala, welche mit einer bestimmten Höhenlinie
i g versehen und ferner z. B. zweckmäßig so eingeteilt ist, daß die Wasserverdrängung,
der Freibord und die Schiffslast wie bei einer gewöhnlichen Skala für die Schiffslast
angezeigt wird, und ferner der Tiefgang für das unbeladene und das beladene Schiff.
Auf diese Weise ist es möglich, die Wasserverdrängung, den Freibord und -die Schiffslast
sowie den der jeweiligen Belastung des Schiffes entsprechenden Tiefgang bequem abzulesen.
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16 ist ein Ablaufrohr, welches durch den Hahn 17 mit dem Steigrohr
5 verbunden ist.
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23 sind Handgriffe, mit deren Hilfe die Hähne q., 8 und 17 über die
Gestänge 24 bedient werden können.
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Um die Vorrichtung gebrauchsfertig zu machen, wird der Absperrhahn
¢ geschlossen, der Hahn 8 geöffnet und die Rohre 5 und 7 mit Hilfe der Pumpe 9 mit
Außenwasser bis zu der festgelegten Höhenlinie, welche an dem Meßglas bezeichnet
ist, öder darüber hinaus aufgefüllt; wenn der Flüssigkeitsspiegel in dem Meßglas
oberhalb der festgelegten Höhenlinie liegt, wird er durch Öffnen des Hahnes 17 gesenkt.
Der Behälter 12 hat die Wirkung, daß die Flüssigkeit nur langsam sinkt, so daß ein
genaues Einstellen der festgelegten Höhenlinie erleichtert wird. Darauf wird der
Hahn 8 geschlossen und der Hahn- ¢ geöffnet.
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In den Abb. 2, 3 und q. bezeichnet 18 einen Hahn, mit dessen Hilfe
die Verbindung zwischen dem Außenwasser und dem Rohr 3 getrennt und ein Durchlaß
zwischen den Schenkeln des U-Rohres i hergestellt werden kann, wie dies in den Abb.2
und 3 zu sehen ist. Andererseits kann er in eine solche Stellung gedreht werden,
daß der eine Schenkel des U-Rohres über die Leitung 3 in Verbindung mit dem Außenwasser
liegt, wie Abb. q. zeigt. Der Hahn 18 kann auf diese Weise die Hähne q. und 8 ersetzen.
Die Abb.5 zeigt eine Skala für die Anordnung nach Abb. i. Die Skala 14 ist gleitbar
in Führungen 19 an einem Gestell 20 angeordnet. Mit Hilfe einer Stellschraube 21
kann die Skala 14 auf- und abwärts bewegt und genau eingestellt werden. 22 ist eine
Darstellung der einen Hälfte der Schiffsschraube, die auf eine Skala aufgetragen
ist und anzeigt, um wieviel diese- Schraube gegebenenfalls aus dem Wasser herausragt.
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Abb.6 zeigt in schematischer Darstellung zwei Vorrichtungen, um den
Tiefgang des Schiffes zu bestimmen, welche beide auf der Kommandobrücke angeordnet
sind. Der eine Schenkel des U-Rohres i -ist durch das Rohr 3 nahe am Heck mit dem
Außenwasser verbunden, während der eine Schenkel des andern U-Rohres i durch ein
Rohr 3a nahe am Bug des Schiffes mit dem Außenwasser in Verbindung steht.
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In allen Fällen kann das Zweigrohr 7 zur Vereinfachung der Anordnung
weggelassen werden, es wird aber als zusätzliche Einrichtung mit Vorteil dazu verwendet,
um die festgelegte Höhe 15 bequem einzustellen, und dient ferner als Ableitung für
Luftblasen, welche durch das Rohr 3 mit dem Außenwasser eintreten könnten.