DE883252C

DE883252C - Vorrichtung zum Beruhigen der See mittels OEls fuer Rettungsboote

Info

Publication number: DE883252C
Application number: DEI3110D
Authority: DE
Original assignee: Iversen & Hansen A L
Current assignee: Iversen & Hansen A L
Priority date: 1943-12-30
Filing date: 1943-12-30
Publication date: 1953-07-16

Description

Es" ist' bereitsorges.chlagen -worden, Rettungsboote mit einem Öltank auszurüsten, dessen Inhalt über ein Rohrsystem auf die See ausgelassen wird, um die Wogen zu glättep. Bei diesen bekannten Booten liegen jedoch die Ölbehälter möglichst hoch, so daß das Öl unter Wirkung der Schwerkraft in die längs der Außenwände des Bootes verlegten Ausflußrohre fließen und aus Bohrungen dieser Rohre austreten kann. Diese Bauart hat jedoch schwerwiegende Nachteile. Ganz abgesehen davon; daß die längs der Außenwand verlegten Rohre schon beim Herablassen des Bootes beschädigt werden können, bedingt die hohe Anordnung der Ölbehälter eine ungünstige Verlagerung des Schwerpunktes, so daß das Boot zum Kentern neigt.
Dieser Übelstand läßt sich gemäß der Erfindung . dadurch vermeiden, daß man den Ölbehälter möglichst dicht über dem Kiel anordnet; ihn luftdicht abschließt und mit einer Luftpumpe versieht; unter deren Wirkung das Öl in die Auslaßrobre gedrückt wird; welche zweckmäßigerweise innerhalb des Bootsrumpfes, z. B. längs seiner Innenwandungen verlegt und deren Enden nahe über dem Meeresspiegel durch die Bootswand hindurchgeführt sind. Auf diese Weise wird die Schwerpunktlage des Bootes durch die Ölbehälter und deren Inhalt in günstigem Sinn beeinflußt, und das Öl kann trotz seiner tiefen Lage mit Bezug auf den Meeresspiegel in den erforderlichen Mengen ausgelassen werden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. i ist ein Querschnitt durch das hintere Bootsende, während .
Fig. 2 die Wirkungsweise der Erfindung bei einem Rettungsboot mit Treibanker in Draufsicht veranschaulicht.
Im hinteren Bootsrumpf i befindet sich der luftdicht abgeschlossene Öltank 2, in welchen eine Luftpumpe 3 mit äußerem Handgriff q. eingelassen ist. Mittels dieser Luftpumpe kann der Behälter 2 unter Druck gesetzt werden, wodurch das 01 über die beiden- dicht bis an den Behälterboden reichenden Tauchrohre 5 hochgetrieben wird, die durch die Behälterwand 2 öldicht hindurchgeführt sind und über die Leitungen 6 zu Hähnen oder Ventilen 7 führen. Die Spindeln 8 dieser Ventile sind in bekannter Weise mit Handrädern od. dgl. 9 versehen, so daß der Durchgang des unter Druck hochgeförderten Öls leicht beherrscht werden kann. Zweckmäßigerweise befindet sich hinter dem Ventilsitz eine Kammer io, aus welcher das Öl schließlich in das Abflußrohr i i oder in ein Rohrverteilungssystem herabfließt, das innerhalb des Bootsrumpfes, z. B. an den Innenwänden, verlegt ist: Die nahe über dem Meeresspiegel liegenden Ausflußenden 12 dieser Rohre i i sind dicht durch die Bootswand hindurchgeführt, so däß das-Röhrsystern'keinen-unrnittelbaren Beschädigungen von außen ausgesetzt ist. Die beiderseitige Anordnung von Hähnen 7 ermöglicht es, größere .Ölmengen auf der einen Bootsseite als auf "der -anderen abzulassen und damit der jeweiligen Richtung der Sturzwellen Rechnung zu tragen.
Wenn das Rettungsboot, wie in Fig.2 veranschaulicht, an einem Treibanker 16 liegt und in der durch Pfeil 14 angedeuteten Richtung mit dem Hinterende vorantreibt, kann der Steuermann beim Erblicken ankommender Sturzwellen rechtzeitig die Hähne 7 derart betätigen, daß das in dem Tank 2 unter Druck stehende Öl in genügender Menge durch die Austrittsöffnungen 12 gepreßt wird und sich, wie bei 15 angedeutet, auf der Wasseroberfläche verteilt.
Die Erfindung ermöglicht es also, mit den einfachsten Mitteln und unter sparsamster sowie jeweils zweckmäßigster Verwendung des Ölvorrats die Sturzwellen zu dämpfen, ohne daß die hierzu erforderliche Einrichtung der Gefahr einer Beschädigung beim Herablassen des Bootes ausgesetzt ist oder dessen Schwerpunktlage ungünstig beeinflußt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Beruhigen - der See mittels Öls für Rettungsboote, bestehend aus einem Ölbehälter, dessen zum Glätten der See dienender Inhalt der Wasseroberfläche über Rohre zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der nahe über dem Kiel angeordnete Ölbehälter (2) unter Luftabschlüß steht und mit einer Luftpumpe (3; q.) versehen ist, unter deren Wirkung das Öl in die Auslaßrohre gedrückt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß der Behälter (2) mit zwei Tauchrohren (5) versehen ist, welche zu Ventilen (7, 8, 9) führen, deren jedes den Ausfluß der über die Tauchrohre unter Druck geförderten Ölmenge über ein.-Rohrsystem (f°1, 12) getrennt zu regeln gestattet. .
3. Vorrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßrohre innerhalb des Bootsrumpfes, zweckmäßigerweise an dessen Innenwandungen, verlegt und daß nur ihre Enden nahe über dem Meeresspiegel wasserdicht durch die Bootswand hindurchgeführt sind.
Vorrichtung nach Anspruch ä, gekennzeichnet durch Kammern (ro) zwischen den Ventilsitzen und den Rohrsystemen (11, 1ä).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Ölauslässe zu beiden Seiten des hinteren Bootsendes.