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Vorrichtung zum Abfüllen von Flüssigkeiten, insbesondere von Seren,
aus Vorratsbehältern in Versandgefäße Gegenstand des Hauptpatents ist eine Vorrichtung,
welche gestattet, Flüssigkeiten, insbesondere solche, die, wie z. B. Seren und sonstige
steril zu haltende Flüssigkeiten, während des Abfüllvorgangs vor Infektionsmöglichkeiten
geschützt werden müssen, aus beliebigen Vorratsbehältern üi beliebige Einzelgefäße
unter Vermittlung ;eines Meßgefäßes abzufüllen, wobei die Bewegung der Flüssigkeit
unter der Wirkung der Verdünnung und der Kompression eines im Meßgefäß oberhalb
der Flüssigkeit befindlichen Gases, z. B. Luft, und die Steuerung dieser Vorgänge
durch ein gemeinsames Schaltorgan derart erfolgt, daß die Flüssigkeit bei der einen
Stellung dieses Schaltorgans aus dem Vorratsgefäß in das Meßgefäß angesaugt und
bei der anderen Stellung aus diesem heraus in das Einzelgefäß gedrückt wird.
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Bei der in der Patentschrift des Hauptpatents beschriebenen Ausführungsform
ist die Anordnung derart getroffen, daß sowohl die Steuerung des auf die Flüssigkeit
wirkenden Gases wie auch die der Flüssigkeit selbst durch von dem gemeinsamen Schaltorgan
betätigte Ventile erfolgt.
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Nach der vorliegenden Erfindung erfolgt nur die Steuerung der Gaswirkung
durch. das zentrale Schaltorgan, die der Flüssigkeitsführung dagegen durch automatisch
wirkende Organe, wodurch die Notwendigkeit der Durchführung der Flüssigkeit durch
vom Schaltorgan betätigte Ventile in Wegfall kommt und gleichzeitig die ganze Schalteinrichtung
wesentlich vereinfacht wird.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,. daß das Meßgefäß und
der Vorratsbehälter einerseits und Meßgefäß und Abfüllgefäß andererseits unter Umgehung
des Schaltorgans direkt miteinander verbunden sind, wobei die einseitige Bewegungsrichtung
der Flüssigkeit in den Leitungen zwischen dem Meßgefäß und dem Vorrats- sowie dem
Abfüllgefäß dadurch bewirkt wird, daß in Iden Verbindungsleitungen oder an oder
in den angeschlossenen Gefäßen selbst automatisch
wirkende Ventile,
z. B. kegelförmige Rückschlagventile aus Glas. Metall oder sonstigem geeigneten
Material, vorgesehen sind, welche den Flüssigkeitsdurchfluß nur in der gewünschten
Richtung gestatten.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung in einer beispielsweisen
Ausführungsform unter Verwendung eines sogenannten Wasserstrahlgebläses als Saug-
und Druckorgan dargestellt. Es bedeutet darin a das Vorratsgefäß, z. B. eine die
abzufüllende Flüssigkeit enthaltende Korbflasche, c das Meßgefäß, welches z. B.
mit einer durchgehenden Graduierung oder auch mit einzelnen Marken versehen sein
kann, und i das Abfüllgefäß. Das untere Ende von c ist mit a durch die Leitung l
verbunden, welche in die in a enthaltene Flüssigkeit eintaucht, während die Leitung
m, die mit einem am unteren Ende von c ausmündenden, z. B. durch den Stopfend oder
auch vermittels - eines Schliffes in den Hals des Meßgefäßes dicht eingeführten
Rohreg in Verbindung steht, das Entleeren des Meßgefäßes in das Abfüllgefäß
i ermöglicht. Beide Leitungen m und t
sind mit geeigneten Vorrichtungen,
z. B. Rückschlag ventilen v1- und v2, versehen, welche die Bewegung der Flüssigkeit
nur in einer Richtung gestatten.
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Das obere Ende des Meßgefäßes ist durch die Leitungen o bzw. h3 mit
einem Druckreservoir, z. B. dem Druckkessel b des durch die Pumpe k betätigten Wasserstrahlgebläses,
und durch die Leitungen ftl über o weiterhin mit dem Sauganschluß der Wasserstrahlpumpe
k verbunden. In die Leitungen k1 und h3 sind Hähne e1 und e3 eingebaut, deren
Küken mit Hebeln jtl und ns versehen sind, die mittels der Stange/ zwangsläufig
derart verbunden sind, daß immer der eine Hahn offen ist, wenn der andere geschlossen
ist. Mit derselben Stange/ ist noch ein weiterer Hebeln= verbunden, der auf diese
Weise zwangsläufig gleichzeitig mit den anderen Hähnen den Hahn e2 reguliert, der
in eine an ftl zwischen k und ei angeschlossene und in die freie Luft mündende Lufteinlaßleitung
eingebaut ist, derart, daß dieser Hahn geöffnet ist, wenn ei geschlossen ist, zu
dem Zwecke, der Wasserstrahlpumpe h bei geschlossenem Hahn e1 die zur Erzeugung
der Druckluft in b benötigte Luft zuzuführen. Falls man die benötigte Luft- oder
Gasverdünnung nicht durch eine Wasserstrahlpumpe bzw, ein Wasserstrahlgebläse gemäß
der Abbildung erzeugt, sondern z. B. durch Anschluß der zum Evakuieren bzw. Komprimieren
des im Meßgefäß oberhalb der Flüssigkeit befindlichen Gases bestimmten Leitungen
an evakuierte bzw. mit dem betreffenden komprimierten Gas gefüllte Reservoire oder
Pumpvorrichtungen anderer Art, so kann auf die Z-,veigleitung ft-' gegebenenfalls
auch verzichtet werden.
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Statt die an den Isüken der Hähne e1 bis e3 angebrachten Hebel nur
einseitig, wie gezeichnet, auszuführen, können diese auch zweiseitig ausgebildet
und mit ihren anderen Enden ebenfalls mit einer gemeinsamen Führungsstange versehen
werden, so daß man, statt beim -Umstellen der Hähne die Stange/ hin und her zu schieben,
die beiden Stangen abwechselnd nur als Zugstangen in einer Richtung zu betätigen
braucht. Oder man kann auch an geeigneter Stelle eine Feder, z. B. eine Spiralfeder,
wie in der Zeichnung dargestellt ist, vorsehen, welche mit ihrem einen Ende an einen
festen Anschlag anliegt und deren anderes Ende beim Zurückziehen der Stange/ durch
Einen an dieser angebrachten, z. B. ring- oder tellerförmigen Ansatz in der Richtung
auf den festen Anschlag verschoben wird, so daß die Feder zusammengedrückt wird
und nach Loslassen der Zugstange diese wieder in ihre vorige Lage zurückführt. Man
braucht also in diesem Falle für jeden Füllungs- und Entleerungsvorgang an der Stange
f nur einmal zu ziehen.
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Die Flüssigkeitsleitung vom Meßgefäß zum Abfüllgefäß kann entweder
an einem am Boden des Meßgefäßes selbst angesetzten Auslaßstutzen oder auch, wie
in der Abbildung dargestellt, an einem besonderen Rohr angeschlossen sein, welches
mit dem einen Ende durch einen gut schließenden Stopfen oder eine ähnliche Abschlußvorrichtung,
z. B. durch eine Öffnung im oberen Teil des Meßgefäßes, bis in den unteren Teil
dieses Gefäßes geführt und hier zweckmäßig an seiner Mündung mit einem Rückschlagventilv2
versehen ist. Letztere Anordnung hat z. B. den Vorteil, daß man durch Verschieben
des Rohres im Meßgefäß nach oben oder unten die Entleerungsgrenze beliebig verändern
kann. Statt dieses Rohr, wie in der Zeichnung dargestellt, in der Mittellinie des
Meßgefäßes durch dessen oberen Hals einzuführen, kann man es natürlich auch z. B.
in ein mit dem Meßgefäß z. B. in U-Form verbundenes seitliches Ansatzrohr einführen
oder in anderer geeigneter Weise. Auch können, um eine leichte Verstellung der Entleerungsgrenze
während des Betriebes zu ermöglichen, an der Einführungsstelle des Rohres Vorrichtungen,
z. B. Stopfbüchsen, vorgesehen sein, welche ein Verschieben des Rohres in der Längsrichtung
gestatten.
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Das in der Verbindungsleitung zwischen dem Meßgefäß c und dem Vorratsgefäß
a vorgesehene Rückschlagventilvl kann sowohl am Boden des Meßgefäßes c wie auch
an jeder
beliebigen Stelle der Zwischenleitung zwischen c und a,
z. B. in einem in eine. , Schlauchleitung L einzuschaltenden Zwischenstück o. dgl.,
angebracht sein.