DE678764C

DE678764C - Vorrichtung zum Abstecken und Aufnehmen rechter Winkel mittels eines Winkelprisemas

Info

Publication number: DE678764C
Application number: DEE48889D
Authority: DE
Inventors: Otto Ewald
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-10-21
Filing date: 1936-10-21
Publication date: 1939-07-20

Description

Zum Abstecken 'und Aufnehmen rechter Winkel bei vermessungstechnischen Arbeiten verwendet man bisher durchweg einfache drei- oder fünfseitige Winkelprismen. Diese Winfcelprismen haben jedoch den Nachteil, daß sich mit ihnen nur rechte Winkel mit verhältnismäßig geringer Koordinatenlänge (60 bis 70 m) mit der erforderlichen Genauigkeit abstecken und aufnehmen lassen, so daß man zum Abstecken !und Aufnehmen rechter Winkel mit größerer Koordinatenlänge einen Theodoliten benötigt, dessen Aufstellung und Zentrierung jedoch nicht ganz einfach ist, ganz abgesehen von dem Umfang und dem Gewicht eines solchen Instruments. Zwar ist ein Tachymeterfernrohr bekannt, das mit einem Winkelprisma verbunden ist; hierbei 'erfolgt aber die Messung getrennt, d.h. das Winkelprisma hat keinerlei meßtechnische Auswirkung auf das Fernrohr.

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Abstecken und Aufnehmen rechter Winkel mittels eines Winkelprismas, das mit einem Fernrohr verbunden ist. Der Erfindungsgedanke besteht darin, daß sowohl in den Beobachtungsstrahlengängen des" Winkelprismas als auch unterhalb oder oberhalb des Prismas in Blickrichtung je ein Fernrohr angeordnet ist.

Diese Ausbildung ermöglicht es, schnell und sicher rechte Winkel mit einer Koordinatenlänge bis zu 300 m abzustecken und aufzunehmen, wobei trotz geringfügiger Beschneidung der Gesichtswinkel ein gutes, klares und genügend großes Blickfeld erzielt wird, und zwar stehen die Bilder, die im Winkelprisma erscheinen, ebenso wie die in den in Blickrichtung angeordneten Fernrohren erscheinenden Bilder in der Normallage, also nicht auf dem Kopf. Dabei ist die Genauigkeit der Messung auf große Entfernung nicht geringer als diejienige bei der Messung mit einfachem Winkelprisma auf kurze Entfernung.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfmdungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:

Fig. ι eine Draufsicht bzw. einen waagerechten Schnitt durch das Winkelprisma und die Mittelachse der Fernrohre,

Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung bzw. einen senkrechten Schnitt durch die in den Beobachtungsstrahlengängen des Winkelprismas ,angeordneten Fernrohre,

Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung bzw. einen senkrechten Schnitt durch eines der in Blickrichtung angeordneten Fernrohre,

Fig. 4 die Befestigung der in Blickrichtung angeordneten Fernrohre an dem Befestigungs-

teil in schematischer Darstellung (Schnitt Q-H nach Fig. i). ■

Auf einer metallenen Bodenplatte ι ist in der Mitte ein dreiseitiges Winkelprisma angeordnet, das mit einer Metallschutzhülle 2 umgeben ist. Die Bodenplatte 1 ist zu beiden Seiten mit einer Ausfräsung zur Aufnahme einer kleineren Platte 3 versieben. Auf dia Platten 3 sind die in den Beobachtungs-Strahlengängen des Winkelprismas liegenden Fernrohre durch Lotung o. dgl. befestigt. Zur Sicherung der Platten 3 in den Aussparungen der Bodenplatte 1 werden zweckmäßig Befestigungsschrauben vorgesehen. An der hinteren Kante der waagerecht liegenden Bodenplatte 1 ist eine senkrecht stehende Platte 4 befestigt, welche gleichfalls zwei Ausfräsungen zur Aufnahme der zur Befestigung der beiden in Blickrichtung angeordneten Fernrohre dienenden Platten 3 aufweist.

Die beiden m BHckrichtung liegenden, mit der senkrechten Platte 4 verbundenen Fernrohre sind in einer solchen Höhe angeordnet, daß sie unmittelbar oberhalb des Winkelprismas liegen, so daß das beobachtende Auge gleichzeitig das im Winkelprisma und das in dem in Blickrichtung angeordneten Fernrohr auftauchende Objekt erblicken kann. Die Okular e 5 aller Fernrohre stehen fest, während die Objektive 6 verstellbar angeordnet sind, und zwar können die Objektive 6 der beiden in Blickrichtung angeordneten Fernrohre mittels 'einer zwischen ihnen liegenden Parallelschraube 7 gleichzeitig verstellt werden, während .die Objektive 6 der beiden • in den Beobachtungsstrahlengängen des Prismas liegenden Fernrohre einzeln mittels Gewinde verstellbar sind.

Die Führung der Parallelschraube 7 ist einerseits durch ein an der Rückseite der Platte 4 befestigtes Rahmenblech 8, das um die hinteren Okulare 5 gelegt ist, und andererseits durch ein zweites, um die beiden hinteren Objektive 6 gelegtes Rahmenblech 9 erzielt.

Die beiden parallelen, in Blickrichtung angeordneten Fernrohre sind an den Berührungskanten fest miteinander verbunden.

Die Art der verwandten Fernrohre kann naturgemäß beliebig sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Okulare 5 aus einer einfachen konkaven Flintglaslinse, die Objektive 6 dagegen aus zwei Linsen, und zwar aus einer bikonvexen Kronglaslinse und einer plankonkaven Flintglaslinse, welche sich mit den einander zugekehrten Flächen berühren. Sämtliche Linsen sind mittels federnder Ringe fest und auswechselbar gelagert. Im Interesse der Raumersparnis ist die Brennweite der Fernrohre möglichst kurz gehalten.

An der Unterseite der Bodenplatte 1 ist ein Handgriff mit einer Kerbe zum Einhängen eines Lotes oder eine Vorrichtung zur Befestigung auf 'einem Lotstab angebracht zwecks Markierung des festgestellten Fußpunktes.

Durch die Ausbildung der Vorrichtung nach der Erfindung kann das in Richtung^, beobachtende Auge einmal durch das in gleicher Richtung verlaufende Fernrohr das in der Richtung E vorhandene Objekt erkennen, gleichzeitig aber auch im Winkelprisma das Objekt in der Richtung des Pfeiles B. In entsprechender Weise erkennt das in Blickrichtung C beobachtende Auge die in den RiehtungenD und F angeordneten Objekte.

Claims

Patentansprüche:

I. Vorrichtung zum Abstecken und Aufnehmen rechter Winkel mittels eines Winkelprismas, das mit einem Fernrohr verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in den Beobachtungsstrahlengängen des Winkelprismas als auch unterhalb oder oberhalb des Prismas in Blickrichtung je ein Fernrohr angeordnet ist.

'2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Winkelprisma tragende waagerechte Bodenplatte _go (ι) an den Seiten mit Aussparungen zum Befestigen der mit den in den Beobachtungsstrahlengängen angeordneten Fernrohren verbundenen Platten (3) und an der hinteren Kante mit einer senkrecht stehenden Platte (4) versehen ist, die gleichfalls Aussparungen zum Befestigen der mit den in BHckrichtung angeordneten Fernrohren verbundenen Platten (3) aufweist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen